Die Organisation der medizinischen Versorgung in den Städten während
des 15. und 16. Jahrhunderts
1. Einleitung:
Heilungsversuche sind immer ernsthaft gewesen, auch in Zeiten, in denen die heutigen medizinischen Kenntnisse noch nicht vorhanden waren. Beweisen ließe sich diese Behauptung nicht nur an den heutigen Erkenntnissen aus der Medizin der Antike, des Mittelalters oder der frühen Neuzeit, sondern auch an jeder anderen Medizin eines jeden
Volkes zu jeder Zeit.
Die Kenntnisse und Praktiken der Medizin in der frühen Neuzeit gelten aus heutiger, schulmedizinischer Sicht schon längst als überwunden. Deshalb werden sie auch manchmal eher belächelt. Man muß - nicht nur als Mediziner, sondern auch als Laie - schon zugeben,dass manches doch ziemlich abstrus erscheint. Dennoch darf man nicht übersehen, daß die
Medizin auch zu dieser Zeit Erstaunliches geleistet hat.
Obwohl sich die Medizin unter dem Einfluß von Renaissance und Humanismus ihren antiken Grundlagen und Quellen kritisch zuwendet, bleibt jedoch generell die ergebene Treue zum antiken Vorbild beherrschendes Kriterium der Epoche.
Vor allem das 15. Jahrhundert stand immer noch unter dem Einfluß der Scholastik und der Lehren Galens, dessen Schriften die gesamte antike Heilkunde zusammenfaßten, und die in der frühen Neuzeit immer noch eine medizinische Lehrgrundlage darstellten. Doch bereits
Mitte und Ende des 16. Jahrhunderts verliert diese langsam an Beweiskraft. Das scholastisch geprägte medizinische Wissen fängt an zu bröckeln.
Diese Hausarbeit besteht im wesentlichen aus acht Hauptschwerpunkten. Der erste zeigt lediglich einige geistesgeschichtliche Vorstellungen auf, während es im nächsten darum geht, all die wichtigen Heilkundigen, die zu dieser Zeit lebten und wirkten, vorzustellen. Danach werden die bedeutendsten medizinischen Ausbildungsstätten betrachtet und Krankheiten, die nicht nur im Mittelalter, sondern auch noch in der frühen Neuzeit auftraten, erläutert. Der
sechste und siebte Schwerpunkt zeigen, wie ein neuzeitlicher Heilkundige eine Diagnose und Prognose erstellte und verschiedene Krankheiten beziehungsweise Verletzungen behandelte.
Einrichtungen der Gesundheitspflege werden darauffolgend näher betrachtet und die medizinischen Erneuerungen, die vor allem im 16. Jahrhundert erfolgten, bilden den Abschluß dieser Arbeit.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geistesgeschichtliche Vorüberlegungen
- Heilberufe
- Der akademisch gebildete Arzt
- Der fürstliche Leibarzt
- Der Stadtarzt
- Der Chirurg
- Der Barbier
- Der Bader
- Der Apotheker
- Quacksalber, Scharlatane und andere verpönte Heiler
- Die Hebamme
- Der akademisch gebildete Arzt
- Die medizinischen Ausbildungsstätten
- Die Medizinschule von Salerno
- Die Medizinschule von Toledo
- Die Medizinschule von Montpollier
- Die Universitäten
- Krankheiten in der frühen Neuzeit
- Die Pest
- Die Lepra
- Der Ergotismus
- Die Gicht
- Der Skorbut
- Die Epilepsie
- Die Syphilis
- Der Englische Schweiß
- Methoden der Erstellung einer Diagnose und Prognose in der Frühen Neuzeit
- Die Uroskopie
- Die Pulsdiagnose
- Der Aderlaß
- Das Schröpfen
- Der Tierkreiszeichenmann
- Die Krankenbehandlung in der frühen Neuzeit
- Krankheits- und Therapiekonzepte
- Die Humoralpathologie Galens
- Die Diätetik
- Die Signaturenlehre
- Die Iatroastrologie
- Die medizinischen Heilmittel
- Die Heilkräuter
- Die Arzneien
- Chirurgische Eingriffe
- Krankheits- und Therapiekonzepte
- Die Krankenpflege: Einrichtungen der Gesundheitspflege
- Das kirchliche Spital
- Das bürgerliche Spital
- Das Badhaus
- Das Leprosorium
- Die Apotheke
- Bedeutende Neuerungen in der Medizin des 16. Jahrhunderts
- Neuerungen in der Anatomie
- Neuerungen in der Chirurgie
- Neuerungen in der Inneren Medizin
- Zusammenfassende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Organisation der medizinischen Versorgung in den Städten während des 15. und 16. Jahrhunderts und beleuchtet die wichtigsten Heilberufe, Ausbildungsstätten, Krankheiten, diagnostischen und therapeutischen Methoden sowie die Einrichtungen der Gesundheitspflege in dieser Zeit. Sie untersucht außerdem die bedeutsamen Neuerungen in der Medizin des 16. Jahrhunderts.
- Entwicklung der medizinischen Versorgung in der frühen Neuzeit
- Relevanz der verschiedenen Heilberufe
- Bedeutung von Ausbildungsstätten und Wissensvermittlung
- Häufigkeit und Behandlung von Krankheiten
- Medizinische Neuerungen des 16. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der medizinischen Versorgung in der frühen Neuzeit heraus und unterstreicht die Bedeutung der Hausarbeit, die sich mit der Organisation der medizinischen Versorgung in den Städten des 15. und 16. Jahrhunderts befasst.
- Geistesgeschichtliche Vorüberlegungen: Dieses Kapitel beleuchtet die geistesgeschichtlichen Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, die von der Vorstellung eines gottbestimmten Lebens und einer starken Verbindung zwischen Krankheit und göttlichem Heilsplan geprägt waren.
- Heilberufe: Dieses Kapitel widmet sich der Vorstellung der wichtigsten Heilberufe der frühen Neuzeit, wie dem akademisch gebildeten Arzt, dem Chirurgen, dem Barbier, dem Bader, dem Apotheker, Quacksalbern und Hebammen. Es werden die jeweiligen Ausbildungswege, Aufgaben und die soziale Stellung dieser Berufe erläutert.
- Die medizinischen Ausbildungsstätten: Hier werden die wichtigsten medizinischen Ausbildungsstätten der Zeit, wie die Medizinschule von Salerno, Toledo und Montpollier sowie die Universitäten, vorgestellt. Die Bedeutung dieser Einrichtungen für die Verbreitung medizinischen Wissens und die Ausbildung von Medizinern wird hervorgehoben.
- Krankheiten in der frühen Neuzeit: In diesem Kapitel werden die wichtigsten Krankheiten, die in der frühen Neuzeit verbreitet waren, wie die Pest, die Lepra, der Ergotismus, die Gicht, der Skorbut, die Epilepsie, die Syphilis und der Englische Schweiß, beschrieben. Es wird auf die Symptome, Ursachen und die damaligen Behandlungsmethoden eingegangen.
- Methoden der Erstellung einer Diagnose und Prognose in der Frühen Neuzeit: Dieses Kapitel beschreibt die Methoden, die in der frühen Neuzeit zur Diagnose und Prognose von Krankheiten verwendet wurden. Dazu gehören die Uroskopie, die Pulsdiagnose, der Aderlass, das Schröpfen und die Astrologie.
- Die Krankenbehandlung in der frühen Neuzeit: Hier werden die Behandlungsmethoden der frühen Neuzeit vorgestellt, darunter die Humoralpathologie Galens, die Diätetik, die Signaturenlehre und die Iatroastrologie. Außerdem werden die verwendeten Heilkräuter und Arzneien sowie chirurgische Eingriffe beschrieben.
- Die Krankenpflege: Einrichtungen der Gesundheitspflege: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Einrichtungen der Gesundheitspflege in der frühen Neuzeit, wie das kirchliche Spital, das bürgerliche Spital, das Badhaus, das Leprosorium und die Apotheke. Es werden die Aufgaben und die Bedeutung dieser Einrichtungen für die medizinische Versorgung der Bevölkerung erläutert.
- Bedeutende Neuerungen in der Medizin des 16. Jahrhunderts: Dieses Kapitel befasst sich mit den bedeutenden Neuerungen in der Medizin des 16. Jahrhunderts, insbesondere in den Bereichen der Anatomie, der Chirurgie und der Inneren Medizin.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Organisation der medizinischen Versorgung in den Städten des 15. und 16. Jahrhunderts. Dabei werden wichtige Schlüsselbegriffe wie Heilberufe, Ausbildungsstätten, Krankheiten, Diagnose, Prognose, Therapie und Einrichtungen der Gesundheitspflege behandelt. Weitere wichtige Themenbereiche sind die Humoralpathologie, die Signaturenlehre und die medizinischen Neuerungen des 16. Jahrhunderts. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Aspekte der medizinischen Versorgung in der frühen Neuzeit und trägt somit zum Verständnis der medizinischen Entwicklung dieser Zeit bei.
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- Anke Voigt (Autor), 2001, Die Organisation der medizinischen Versorgung in den Städten während des 15. und 16. Jahrhunderts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21283