Theoretische Darstellung und Anwendbarkeit des Lindahl-Mechanismus


Seminar Paper, 2003

30 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemrelevanz
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Die Theorie der öffentlichen Güter
2.1 Begriffsabgrenzung
2.2 Das Trittbrettfahrerverhalten
2.2.1 Eine spieltheoretische Betrachtung - Das Gefangenendilemma
2.2.2 Implikationen für den Marktmechanismus

3 Das Lindahl-Modell zur „optimalen“ Allokation öffentlicher Güter (voluntary-exchange-theory)
3.1 Die Gleichgewichtslösung im Lindahl-Modell
3.2 Die Samuelson-Bedingung als Erweiterung des Modells von Lindahl
3.3 Kritische Betrachtung des Lindahl-Ansatzes
3.3.1 Mangelnde Berücksichtigung von Einkommenseffekten
3.3.2 Informationsasymmetrie und strategisches Verhalten
3.3.2.1 Gleichgewichtslösung in grossen Gruppen
3.3.2.2 Gleichgewichtslösung in kleinen Gruppen

4 Mechanismen zur Aufdeckung der wahren Präferenzen
4.1 Der Clarke-Groves-Mechanismus
4.1.1 Funktionsweise
4.1.2 Über- und Untertreiben der wahren Präferenzen
4.1.3 Kritische Betrachtung des Clarke-Groves-Mechanismus
4.1.3.1 Das Problem des finanziellen Überschusses
4.1.3.2 Das Problem der Koalitionsbildung
4.2 Die Sampling approach-Methode nach Bohm

5 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Problemrelevanz

Im Fokus der finanzwissenschaftlichen und auch der wirtschaftspolitischen Forschung steht insbesondere die Frage nach der optimalen Allokation und Verteilung der unterschiedlichen Güter und Ressourcen in einer Volkswirtschaft. Dabei gilt es festzustellen, welche Güter in welchen Mengen bereitgestellt werden sollen, um die Bedürfnisse möglichst aller Individuen bestmöglich befriedigen zu können (Effizienzkriterium).1 Da bei bestimmten Gütern (öffent-liche Güter) aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften eine optimale Allokation nicht mög-lich ist, droht der Marktmechanismus in einem solchen Fall zu versagen. Dies impliziert, dass entweder ein Eingreifen des Staates erforderlich ist, um diese Ineffizienz zu beseitigen, oder dass nach geeigneten Mechanismen zu suchen ist, welche unter derartigen Umständen den-noch ein bestmögliches Ergebnis sicherstellen. Einer der ersten Ökonomen, die sich mit die-sem Problem intensiv beschäftigten, war der Schwede Erik Lindahl. Diese Arbeit befasst sich grundlegend mit seinem Modell2, in welchem er eine Lösung entwickelt, mit der es ihm möglich erscheint, dass auch bei öffentlichen Gütern ein optimales Allokationsergebnis er-reicht werden kann.

1.2 Aufbau der Arbeit

Die Arbeit gliedert sich in fünf Hauptkapitel. In Kapitel 2 wird ausführlicher Überblick über die Theorie der öffentlichen Güter gegeben und insbesondere die Problematik des Markt-versagens bei solchen Gütern detailliert begründet. Das 3. Kapitel dient der Darstellung des Lindahl-Mechanismus. Nach einer Darlegung der wesentlichen Ergebnisse des Modells wird zum einen auf eine wichtige Modellerweiterung eingegangen und zum anderen eine kritische Betrachtung der Modellannahmen vorgenommen. Auf Basis dieser kritischen Auseinander-setzung werden im 4. Kapitel zwei alternaive Mechanismen vorgestellt, die dabei helfen sol-len, das Allokationsproblem bei öffentlichen Gütern zu lösen. Anschliessend werden die ge-wonnen Erkenntnisse im 5. Kapitel noch einmal zusammengefasst und kritisch beurteilt.

2 Die Theorie der öffentlichen Güter

2.1 Begriffsabgrenzung

Die Theorie der öffentlichen Güter findet ihren Ursprung in Samuelsons Aufsatz aus dem Jahr 19543. Darin wird einführend der Frage nachgegangen, welche wesentlichen Eigenschaften für das Vorliegen eines öffentlichen Gutes sprechen. Samuelson ist der Meinung, dass das öffentliche Gut als grundlegendes Merkmal simultan in die Nutzenfunktionen mehrerer Individuen eingehen kann. Außerdem geht er von einer interpersonellen Unteilbarkeit aus: „ [ … ] which all enjoy in common in the sense that each individual ’ s consumption of such goods leads to no subtraction from any other individual ’ s consumption of that good, [ … ].4 Im Laufe der Zeit entwickelten sich in der Literatur ausgehend von Samuelsons Definition diverse Diskussionen um die Eigenschaften von öffentlichen Gütern, wobei sich letztendlich zwei elementare Prinzipien herausbildeten, nämlich die Prinzipien der Nichtrivalität und der Nichtausschließbarkeit im Konsum und der Nutzung der Güter.

Nichtrivalität bedeutet, dass der Konsum oder die Nutzung eines Gutes durch ein Individuum nicht den Konsum oder die Nutzung des gleichen Gutes durch eine andere Person beeinflusst. Das gleiche Gut kann somit durch mehrere Individuen unter gleichen Bedingungen genutzt werden (joint consumption).5 Allen steht die Menge dieses Gutes im gleichen Umfang zur Verfügung und die Nutzung durch zusätzliche Individuen verursacht Opportunitätskosten von Null.6 Als Beispiel kann die Straßenbeleuchtung oder auch die Landesverteidigung genannt werden.

Nichtausschließbarkeit liegt dann vor, wenn alle Individuen, die ein Interesse an der Nutzung des Gutes haben, vom gemeinsamen Konsum aus ökonomischen, technischen oder ethischen Gründen nicht ausgeschlossen werden können (non-exclusion-principle). Als Synonym gilt des Öfteren der Begriff der „Nichtappropriierbarkeit“, d.h., dass sich derjenige, der die Bereit-stellung solcher Güter kontrolliert, die Nutzungen dieser Güter nicht voll aneignen kann.7

Treffen beide Kriterien auf ein Gut zu, so spricht man von einem reinen öffentlichen Gut. Das Gegenteil hiervon ist das reine private Gut (Individualgut), bei dem eine rivalisierende Nutzung sowie eine Ausschließbarkeit gegeben sind. Wenn eine Einheit des privaten Gutes von einem Individuum konsumiert wird, so steht diese Einheit anderen Individuen nicht mehr zur Verfügung. Das private Gut ist somit teilbar, da verschiedene Personen unterschiedliche Mengen des Gutes konsumieren können. Formal kann der Unterschied zwischen reinen öf-fentlichen und privaten Gütern durch die beiden folgenden Gleichungen8 dargestellt werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Während die Gesamtmenge eines privaten Gutes XJ der Summe der von den Wirtschaftssub-jekten kontrollierten Teilmengen entspricht, steht das öffentliche Gut jedem Wirtschaftssub-jekt in der gleichen Menge zur Verfügung. Wie sich im weiteren Verlauf dieser Arbeit zeigen wird, ist diese Abgrenzung der beiden Güterarten von enormer Wichtigkeit. In diesem Zusammenhang wird sehr schnell deutlich, dass natürlich auch Beispiele für Güter zu finden sind, bei denen die eben genannten Eigenschaften nicht in Reinkultur vorherrschen. Es existieren Mischformen zwischen öffentlichen und privaten Gütern. (z.B. Clubgüter, All-mendegüter). Auf die genaue Darstellung dieser Mischformen soll nicht näher eingegangen werden. Es sei lediglich auf Petersen9 verwiesen, der in seiner Arbeit einen sehr guten Über-blick über die möglichen Mischgüter gibt.

2.2 Das Trittbrettfahrerverhalten

2.2.1 Eine spieltheoretische Betrachtung - Das Gefangenendilemma

Die soeben dargestellten Eigenschaften von (reinen) öffentlichen Gütern führen in der Praxis zu erheblichen Problemen und Ineffizienzen. Dadurch, dass die Konsumenten nicht von der Nutzung oder dem Konsum des öffentlichen Gutes ausgeschlossen werden können, sind sie nicht bereit, ihre wahren Präferenzen für das Gut zu offenbaren, wenn sie sich an ihrem eige-nen Nutzenmaximierungskalkül orientieren, d.h., wenn sie sich vollkommen ökonomisch ra-tional verhalten. Jeder Einzelne befürchtet nämlich, dass er bei Angabe seiner Zahlungsbereit-schaft zur Finanzierung des öffentlichen Gutes herangezogen werden könnte. Vielmehr be-steht bei jedem Nachfrager die Hoffnung, das Gut auf Kosten anderer Individuen ohne Entgelt mitnutzen zu können, indem er sich selbst möglichst wenig oder überhaupt keine Finanzie-rungslast aufbürdet. Dieses Verhalten wird als das sog. free-rider-Verhalten oder auch als Trittbrettfahrermentalität bezeichnet. Buchanan stellt es folgendermaßen dar: „ [...] for him, optimal results can be attained by allowing others to supply the public good to the maximum extent while he enjoys a “ free ride ” ; that is, secures the benefits without contributing towards the costs.10 Samuelson spricht in diesem Zusammenhang von “false signals”, die vom einzelnen Nachfrager aufgrund seiner individuellen Rationalität in Bezug auf ein öffentliches Angebot abgegeben werden.11 Das Trittbrettfahrerverhalten kann sehr anschaulich durch das folgende spieltheoretische Modell12 veranschaulicht werden:

Gegeben ist eine Situation, in der zwei Haushalte ein öffentliches Gut bereitstellen wollen. Es wird angenommen, dass die Haushalte ihre Entscheidungen unabhängig voneinander treffen und dabei nicht miteinander kommunizieren. Der Preis des Gutes wird mit 3 € pro Einheit angesetzt, wobei die beiden Haushalte maximal 2 € pro Einheit des öffentlichen Gutes auszugeben bereit sind. Für den Fall, dass beide Haushalte jeweils eine Einheit bereitstellen, erlangt jeder Haushalt einen Nettovorteil von 4€ - 3€ = 1€. Es bietet sich jedem Haushalt die Möglichkeit, sich als free-rider zu verhalten, in der Hoffnung, dass der andere Haushalt die Kosten der Bereitstellung vollständig alleine trägt. Bezeichnet man die möglichen Strategien jedes Haushalts i (i = 1,2) mit bi („Beitragen“) und ni („Nicht-Beitragen“), so lassen sich die entstehenden Nettovorteile in der folgenden Abbildung darstellen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2-1: Das Gefangenendilemma (Quelle: Wigger (2004), S. 41)

Die in den Zellen links unten eingetragenen Zahlen stellen die Nettovorteile von Haushalt 1 dar, während analog rechts oben die Nettovorteile von Haushalt 2 abzulesen sind. Wenn sich Haushalt 2 für die Strategie b2 entscheidet, wird Haushalt 1 die Strategie n1 wählen, da sie ihm einen höheren Nettovorteil als die Strategie b1 ermöglicht. Für den Fall, dass Haushalt 2 sich als free-rider verhält (n2), wird auch Haushalt 1 dieselbe Strategie wählen, da er im Ver-gleich zu b1 bei Anwendung von n1 keinen negativen Nettovorteil erlangt. Egal welche Stra-tegie Haushalt 2 verfolgt, für Haushalt 1 ist n1 immer die beste Alternative. Aufgrund der symmetrischen Spielanordnung ist n2 auch für Haushalt 2 die beste Strategie, so dass sich als Gleichgewicht eine Situation (n1,n2) feststellen lässt, in der jeder Haushalt den Anreiz hat, sich als Trittbrettfahrer zu verhalten, in der Hoffnung, dass der jeweils andere Haushalt die Kosten für die Bereitstellung des öffentlichen Gutes übernimmt. In diesem Fall führt ein indi-viduell rationales Verhalten (Prinzip der Nutzenmaximierung des homo oeconomicus) zwangsläufig zu einer kollektiven Irrationalität, da sich jeder Haushalt bei Anwendung des Strategienportfolios (b1,b2) um 1 € besser stellen könnte.13 Das Nicht-Beitragen ist für beide Haushalte eine dominante Strategie und stellt ein sog. Nash-Gleichgewicht14 dar. Diese gesamte Situation wird in der Spieltheorie mit dem Betriff des „Gefangenendilemmas“ um-schrieben. Es stellt sich nun natürlich die Frage, zu welchen Auswirkungen das Trittbrettfah-rerverhalten bzw. das Gefangenendilemma in der Praxis führen. Diese Frage soll der nächste Gliederungspunkt beantworten.

2.2.2 Implikationen für den Marktmechanismus

Wie soeben gezeigt wurde, bieten die speziellen Eigenschaften eines öffentlichen Gutes für die Konsumenten einen Anreiz, sich nicht an der Finanzierung zu beteiligen. Es besteht die Möglichkeit, dass diejenigen Nachfrager, die nichts bezahlen wollen, dieselbe Menge des Gutes beziehen können, wie diejenigen, die für das Gut zahlen. Dies impliziert aber auch, dass im Grunde - wenn überhaupt - nur die Konsumenten mit der intensivsten Zahlungsbereitschaft das Gut kaufen werden und andere es „parasitär“ mitnutzen wollen. Die fehlende Teilbarkeit der öffentlichen Güter führt dazu, dass es zu einer Unterversorgung mit dem Gut kommt. Die Abbildung 2-2 soll dies verdeutlichen.

Die Abbildung stellt die Nachfragekurven (N1 und N2) nach einem öffentlichen Gut XÖ von zwei Wirtschaftssubjekten dar. Das Wirtschaftssubjekt 1 würde maximal die Menge OB kau-fen, da der Grenznutzen des Gutes die Grenzkosten (= Angebotskurve A) bis zu dieser Menge übersteigt. Dementsprechend würde das Wirtschaftssubjekt 2 maximal OC Einheiten des öf-fentlichen Gutes erwerben wollen. Falls der Nachfrager 1 die Menge OB erwirbt, so steht diese Menge auch dem Nachfrager 2 zur Verfügung, der dann lediglich bereit ist, OC - OB zusätzliche Einheiten von XÖ zu kaufen. Entscheidet sich das Wirtschaftssubjekt 2 zum Kauf von OC Mengeneinheiten, besteht für das Wirtschaftssubjekt 1 kein Anreiz, zur Finanzierung beizutragen, da nun die Grenzkosten zusätzlicher Einheiten weit über deren Grenznutzen liegen. Letztendlich wird keiner der beiden Nachfrager die Kosten einer zusätzlichen Menge tragen wollen, die über OC hinausgeht.15 Beide Nachfrager berücksichtigen bei ihrem - für sie rationalen - Verhalten nicht, dass durch einen Mehrkonsum von dem Gut nicht nur man selbst, sondern ebenfalls auch der Andere genauso profitieren würde (positiver externer Effekt), mit der Folge, dass insgesamt zu wenig konsumiert wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2-2: Unterversorgung mit dem öffentlichen Gut (Quelle: in Anlehnung an Brümmerhoff (2001), S. 99)

Wenn beide Individuen sich als Trittbrettfahrer verhalten, wird im Extremfall keine Menge des öffentlichen Gutes bereitgestellt, mit der Folge, dass der Marktmechanismus in einem solchen Falle versagt, da kein privates Angebot öffentlicher Güter zustande kommt und die private Produktion von XÖ zusammenbricht.16 Hierin besteht der wesentliche Unterschied zum Preismechanismus für private Güter. Da bei privaten Gütern ein Ausschluss vom Kon-sum und von der Nutzung möglich ist, fließt der Nutzen aus dem Erwerb des privaten Gutes dem Konsumenten direkt zu, so dass er bereit ist, einen Preis für das private Gut zu bezahlen. Durch die Nachfrage nach diesem Gut werden den Produzenten die Präferenzen der Konsu-menten offenbart, was letztendlich dazu führt, dass die Produzenten im Idealfall genau das herstellen, was die Nachfrager auch wünschen. Es herrscht ein effizienter Ressourceneinsatz vor. Der Markt für private Güter ermöglicht folglich eine pareto-optimale Allokation, d.h. einen Zustand, bei dem keine Möglichkeit besteht, ein Individuum besser zu stellen - also seinen Nutzen zu erhöhen - ohne zugleich mindestens ein weiteres Individuum schlechter zu stellen.

Da der Markt für öffentliche Güter aufgrund des free-rider-Verhaltens versagt, liegt es nahe, festzustellen, ob durch bestimmte Mechanismen bzw. Maßnahmen dennoch eine optimale Allokation möglich ist, die einen pareto-optimalen Zustand herbeiführt. Einer der ersten Ökonomen, die sich mit dieser Frage auseinander setzten, war im Jahre 1919 der Schwede Erik Lindahl. Er entwickelte dabei ein Modell, welches zwar bis zum heutigen Zeitpunkt immer wieder kritisch betrachtet wurde, welches aber in seinen Grundelementen einen grossen Meilenstein in der Theorie der öffentlichen Güter darstellt. Lindahl’s Ansatz wird in den nächsten Gliederungspunkten detailliert behandelt. Bei dieser Analyse wird zum einen auch auf eine sehr bekannte Modellerweiterung von Paul A. Samuelson eingegangen. Zum anderen werden Schwierigkeiten aufgezeigt, die sich aus den Modellannahmen ergeben.

3 Das Lindahl-Modell zur „optimalen“ Allokation öffentlicher Güter (vo- luntary-exchange-theory)

3.1 Die Gleichgewichtslösung im Lindahl-Modell

Der Kernpunkt des Ansatzes von Lindahl beruht grundsätzlich auf zwei Hauptaspekten. Zu-nächst einmal ist von Bedeutung, ob eine effiziente Menge eines öffentlichen Gutes bereitge-stellt werden kann, um eine pareto-optimale Allokation zu ermöglichen. Da - wie gezeigt wurde - eine private Bereitstellung aufgrund des Trittbrettfahrerproblems scheitert, ergibt sich eine Aufgabe für den Staat, diese Ineffizienz zu beseitigen. Dies impliziert aber auch, dass der Staat festlegen muss, wie die Kosten der Güterbereitstellung auf die einzelnen Nach-frager verteilt werden sollen. Somit ergibt sich als zweiter Hauptaspekt das Problem, in wie-weit diese Kostenaufteilung erfolgen kann, so dass alle beteiligten Wirtschaftssubjekte mit dieser Aufteilung auch wirklich einverstanden sind. Es besteht ja immer die Gefahr, dass sich einzelne Individuen benachteiligt fühlen könnten.

Um zu einer Problemlösung zu gelangen, geht Lindahl zunächst einmal davon aus, dass im Modell nur zwei Haushalte (i = A,B) existieren, die nur ein einziges öffentliches Gut zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse kennen. Das Angebot dieses Gutes stiftet den Individuen einen Nutzen und die Nutzenanteile der beiden Haushalte können als gemeinsam produzierte Güter betrachtet werden.17 Beide Haushalte müssen exakt so viel zur Finanzierung des Gutes beitragen, dass die gesamten Kosten gedeckt sind.

Dem Staat kommt in dieser Modellvorstellung die Aufgabe eines Auktionators zu. Er schlägt zunächst den beiden Haushalten ganz bestimmte Steuer- bzw. Finanzierungsanteile vor.

[...]


1 Vgl. Cansier/Bayer (2003), S. 1

2 Vgl. Lindahl (1919), S. 88 ff.

3 Vgl. Samuelson (1954), S. 387-389

4 Samuelson (1954), S. 387

5 Vgl. Hanusch (1984), S. 64

6 Vgl. Brümmerhoff (2001), S. 94

7 Vgl. Blankart (2001), S. 56 f. sowie Hanusch (1984), S. 64

8 Vgl. Brümmerhoff (2001), S. 95

9 Vgl. Petersen (1988), S. 147

10 Buchanan (1968), S. 87

11 Vgl. Samuelson (1954), S. 388 f.

12 Vgl. Wigger (2004), S. 41 f.

13 Vgl. Wigger (2004), S. 41 f.

14 Vgl. Cansier/Bayer (2003), S. 116: Bei Unterstellung, dass alle Spieler eine nutzenmaximale Strategie verfol-gen, wird ein Nash-Gleichgewicht erreicht, wenn sämtliche am Spiel beteiligten Personen die wechselseitig beste Strategie spielen.

15 Vgl. Brümmerhoff (2001), S. 100

16 Vgl. Petersen (1988), S. 137

17 Vgl. Musgrave (1966), S. 58

Excerpt out of 30 pages

Details

Title
Theoretische Darstellung und Anwendbarkeit des Lindahl-Mechanismus
College
University of Augsburg  (VWL)
Course
Seminar zur Ökonomie der Informationsgesellschaft - Theoretische Fragen der Wirtschaftspolitik
Grade
1,3
Author
Year
2003
Pages
30
Catalog Number
V21285
ISBN (eBook)
9783638249386
File size
847 KB
Language
German
Keywords
Theoretische, Darstellung, Anwendbarkeit, Lindahl-Mechanismus, Seminar, Informationsgesellschaft, Theoretische, Fragen, Wirtschaftspolitik
Quote paper
Manuel Tschamler (Author), 2003, Theoretische Darstellung und Anwendbarkeit des Lindahl-Mechanismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21285

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