Der Täter-Opfer-Ausgleich als im Strafrecht festgelegte Methode soll helfen, die dem Jugendlichen Straftäter auferlegten Strafe sinnvoll zu gestalten. Dabei geht es nicht darum, stumpfsinnig eine Strafe abzusitzen, sondern aktiv eine Wiedergutmachung zu erreichen. Dadurch sollen Reflexionsprozesse über die eigene Tat, deren negative Wirkung auf das Opfer und den entstandenen Schaden in Gang gesetzt werden. Darüberhinaus bietet der TOA die Möglichkeit für den Täter, sein Gewissen zu entlasten.
Im vorliegenden Band geht es um einen Vergleich der Handhabung des Täter-Opfer-Ausgleichs in Frankreich und Deutschland. Als Grundlage wird dabei zunächst auf das Phänomen der Jugendkriminalität in beiden Ländern eingegangen. Anschließend findet ein quantitativer und qualitativer Vergleich der Methode des TOA diesseits und jenseits des Rheins statt. Die aus wissenschaftlichen Arbeiten zusammengetragenen Fakten werden ergänzt durch aus Experteninterviews gewonnenen Erkenntnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- A. Staatliche Reaktionen auf Jugendkriminalität in Frankreich und Deutschland
- I. Jugendkriminalität als Phänomen in Frankreich und Deutschland
- 1.) Erkenntnisse aus der Kriminologie und Ursachen der Jugendkriminalität
- 2.) Beschreibung der Jugendkriminalität beider Länder mittels statistischer Zahlen
- 2.1.) Arten von Statistik im Bereich der Jugendkriminalität
- 2.2.) Situation und Entwicklung in beiden Ländern
- 2.3.) Jugendkriminalität im Vergleich der beiden Länder
- II. Staatliche Reaktionen in Deutschland und Frankreich auf das Phänomen Jugendkriminalität
- 1.) Prävention von Jugenddelinquenz
- 2.) Zur Geschichte des Jugendstrafrechts in beiden Ländern
- 3.) Staatliche Instanzen der Verfolgung von Jugendkriminalität
- 3.1.) Die Polizei
- 3.2.) Die Staatsanwaltschaft
- 3.3.) Die Jugendgerichtshilfe bzw. der SEAT
- 3.4.) Der Jugendrichter
- 3.5.) Ausführende Dienste
- 4.) Das Jugendstrafverfahren
- 5.) Maßnahmen des Jugendstrafrechts
- 5.1.) Diversion
- 5.2.) Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel
- 5.3.) Jugendstrafe
- 5.4.) Untersuchungshaft
- 6.) Reformen und Reformansätze
- I. Jugendkriminalität als Phänomen in Frankreich und Deutschland
- B. Theorie und Praxis der réparation pénale des mineurs in Frankreich und des Täter – Opfer – Ausgleich bei Jugendlichen in Deutschland
- I. Die beiden Maßnahmen in der Literatur und Statistik des jeweiligen Landes
- 1.) Warum und wie wurden diese Maßnahmen entwickelt?
- 2.) Gesetzliche Regelung, Verortung im Strafverfahren sowie Finanzierung
- 3.) Pädagogische Ziele und Effekte
- 4.) Bei welchen Fällen, Delikten und Tätern werden die Maßnahmen eingesetzt?
- 5.) Die Umsetzung der Maßnahmen
- 6.) Die Fachkräfte und ihre Rolle
- 7.) Stand der Maßnahme in den Ländern
- II. Empirische Erhebung zur regionalen Umsetzung der Maßnahmen
- 1.) Ziel der Erhebung
- 2.) Das Erhebungsinstrument
- 3.) Die regionale Umsetzung der Maßnahmen
- 3.1.) Die strukturelle und personelle Lage der Dienste, sowie die Finanzierung der Maßnahme
- 3.2.) Deliktspektrum und Zuweisung der Fälle
- 3.3.) Ablauf und Dauer der Maßnahme
- 3.4.) Pädagogische Wirkung der Maßnahme
- 3.5.) Zufriedenheit mit der Verortung im juristischen System und Zukunft der Maßnahme
- III. Der Täter-Opfer-Ausgleich und la réparation – ein und dasselbe Paar Schuhe?
- 1.) Der Vergleich
- 2.) Schlussfolgerungen
- I. Die beiden Maßnahmen in der Literatur und Statistik des jeweiligen Landes
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen umfassenden Vergleich der staatlichen Reaktionen auf Jugendkriminalität in Frankreich und Deutschland zu liefern. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Maßnahmen „réparation pénale des mineurs“ und „Täter-Opfer-Ausgleich“. Die Arbeit untersucht sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktische Umsetzung beider Maßnahmen.
- Jugendkriminalität als gesellschaftliches Phänomen in Frankreich und Deutschland
- Vergleich der staatlichen Reaktionen auf Jugendkriminalität in beiden Ländern
- Analyse der „réparation pénale des mineurs“ in Frankreich
- Analyse des „Täter-Opfer-Ausgleichs“ in Deutschland
- Vergleich beider Maßnahmen hinsichtlich ihrer Ziele, Umsetzung und Effektivität
Zusammenfassung der Kapitel
A. Staatliche Reaktionen auf Jugendkriminalität in Frankreich und Deutschland: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Jugendkriminalität und die staatlichen Reaktionen in Frankreich und Deutschland. Es beleuchtet die kriminologische Perspektive auf die Ursachen von Jugendkriminalität, untersucht die jeweiligen Statistiken und Entwicklungen und analysiert die unterschiedlichen staatlichen Institutionen und Verfahren im Jugendstrafrecht beider Länder.
B. Theorie und Praxis der réparation pénale des mineurs in Frankreich und des Täter – Opfer – Ausgleich bei Jugendlichen in Deutschland: Dieses Kapitel vergleicht die beiden Maßnahmen zur Wiedergutmachung im Jugendstrafrecht. Es beschreibt die Entstehungsgeschichte, die gesetzlichen Grundlagen, die pädagogischen Ziele und die praktische Umsetzung in Frankreich und Deutschland. Ein empirischer Teil beleuchtet die regionale Umsetzung. Der Fokus liegt auf dem Vergleich beider Maßnahmen und deren Bewertung im Kontext des jeweiligen Rechtssystems.
Schlüsselwörter
Jugendkriminalität, Frankreich, Deutschland, Jugendstrafrecht, réparation pénale des mineurs, Täter-Opfer-Ausgleich, Prävention, Vergleichende Rechtswissenschaft, empirische Forschung, Wiedergutmachung, Jugendhilfe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Staatliche Reaktionen auf Jugendkriminalität in Frankreich und Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht und vergleicht die staatlichen Reaktionen auf Jugendkriminalität in Frankreich und Deutschland. Der Schwerpunkt liegt auf einem detaillierten Vergleich der Maßnahmen „réparation pénale des mineurs“ (Frankreich) und „Täter-Opfer-Ausgleich“ (Deutschland).
Welche Aspekte der Jugendkriminalität werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte, darunter kriminologische Ursachen der Jugendkriminalität in beiden Ländern, statistische Daten und deren Analyse, die Geschichte des Jugendstrafrechts, die beteiligten staatlichen Institutionen (Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichtshilfe etc.), das Jugendstrafverfahren selbst und verschiedene Maßnahmen des Jugendstrafrechts (Diversion, Erziehungsmaßregeln, Jugendstrafe).
Was sind die „réparation pénale des mineurs“ und der „Täter-Opfer-Ausgleich“?
Diese sind zentrale Maßnahmen zur Wiedergutmachung im Jugendstrafrecht. Die Arbeit analysiert deren Entstehung, gesetzliche Grundlagen, pädagogische Ziele, praktische Umsetzung, die beteiligten Fachkräfte und deren Rolle, sowie die regionale Umsetzung in beiden Ländern. Ein Vergleich der beiden Maßnahmen und deren Bewertung im Kontext des jeweiligen Rechtssystems bildet einen wichtigen Teil der Arbeit.
Wie wird die regionale Umsetzung der Maßnahmen untersucht?
Die Arbeit beinhaltet eine empirische Erhebung zur regionalen Umsetzung der „réparation pénale des mineurs“ und des „Täter-Opfer-Ausgleichs“. Diese Erhebung untersucht die strukturelle und personelle Ausstattung der beteiligten Dienste, die Finanzierung, das Deliktspektrum, den Ablauf der Maßnahmen, deren pädagogische Wirkung und die Zufriedenheit mit der Verortung im juristischen System.
Welchen Vergleich ziehen die Autoren zwischen den beiden Maßnahmen?
Die Arbeit vergleicht die „réparation pénale des mineurs“ und den „Täter-Opfer-Ausgleich“ umfassend. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich ihrer Ziele, Umsetzung und Effektivität herausgearbeitet. Es wird geprüft, inwieweit es sich um vergleichbare Maßnahmen handelt.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Literaturrecherche, statistische Daten und eine empirische Erhebung zur regionalen Umsetzung der verglichenen Maßnahmen. Ein Literaturverzeichnis listet die verwendeten Quellen auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Jugendkriminalität, Frankreich, Deutschland, Jugendstrafrecht, réparation pénale des mineurs, Täter-Opfer-Ausgleich, Prävention, Vergleichende Rechtswissenschaft, empirische Forschung, Wiedergutmachung, Jugendhilfe.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Vergleich der staatlichen Reaktionen auf Jugendkriminalität in Frankreich und Deutschland zu liefern und die Maßnahmen „réparation pénale des mineurs“ und „Täter-Opfer-Ausgleich“ sowohl theoretisch als auch praktisch zu analysieren.
- Quote paper
- Simon Finus (Author), 2003, Staatliche Reaktionen auf Jugendkriminalität in Deutschland und Frankreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21351