Machtspiele gehören zum Alltag jedes größeren Unternehmens. Fast jeder Mitarbeiter ist davon betroffen, sei es als Initiator, Mitwirkender oder Opfer. In der heutigen Gesellschaft nimmt das Angebot an Arbeitsplätzen immer mehr ab, es gibt in den meisten Branchen und Berufen mehr Arbeitskräfte, als von den Unternehmen benötigt. Die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich zunehmend. Deshalb nehmen Machtspiele, die man auch als Machtkämpfe bezeichnen könnte, zu. Wer nicht mitspielt, geht unter. Der Kampf um den Arbeitsplatz, womöglich gut dotiert und verbunden mit interessanten Aufgaben wird immer härter.
Dadurch stellt sich die Frage, inwiefern sich diese Machtspiele auf den Erfolg eines Unternehmens auswirken können. Welche funktionalen, aber auch dysfunktionalen Folgen sind durch Machtspiele für das Unternehmen zu erwarten? Dies ist auch die zentrale Frage der vorliegenden Hausarbeit.
Als langjährige Mitarbeiterin der IT-Abteilung einer Bank werde ich die theoretischen Erklärungen dieser Hausarbeit durch ein praktisches Beispiel aus meiner Erfahrung untermauern. Dabei handelt es sich um die Situation der Mitarbeiter einer IT-Abteilung nach einer Bankenfusion. Es wird von folgendem Szenario ausgegangen:
Nach der Fusion zweier Banken kam es unweigerlich zu der Situation, dass die Systeme, welche den Ablauf der diversen Bankgeschäfte wie z.B. Kontoführung, Kundenverwaltung, Kredit- oder Wertpapierabwicklung be-inhalten, aus Kosteneinsparungsgründen nicht mehr parallel geführt werden sollten. Es kam also zur Ablöse eines EDV-Systems und zur Etablierung des anderen Systems in der nun fusionierten Bank. Dies bedeutete für die IT-Mitarbeiter der Bank, dass man diejenigen, die bisher das nun abzulösende System betreuten, auf Dauer nicht mehr benötigen würde. Ihre Chance war allerdings die Profilierung durch ihre Mitwirkung bei der Ablöse, sodass auch die Mitarbeiter, die das verbleibende System betreuten, um ihren Arbeitsplatz fürchten mussten. Das Ergebnis waren Machtkämpfe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Macht in Organisationen
- Macht
- Machtebenen
- Machtspiele
- Spiele
- Mikropolitik
- Die sechs wichtigsten Einflusstaktiken nach Neuberger
- Druck machen
- Einschmeicheln
- Rationales Überzeugen
- Übergeordnete einschalten
- Austausch
- Koalitionen bilden
- Bilden von Koalitionen
- Funktionen von Mikropolitik in Unternehmen
- Positive und negative Funktionen für das Unternehmen
- Positive Funktionen
- Negative Funktionen
- Das Beispiel der Bankenfusion
- Auswirkungen auf die Mitarbeiter in Unternehmen
- Positive Auswirkungen
- Negative Auswirkungen
- Das Beispiel der IT-Mitarbeiter einer Bank
- Positive und negative Funktionen für das Unternehmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Machtspiele in Unternehmen und untersucht deren Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg sowie auf die Mitarbeiter. Dabei werden zunächst die Bedingungen für Machtspiele erörtert, indem der Machtbegriff aus organisations-theoretischer Sicht erläutert und die verschiedenen Machtebenen in Organisationen aufgezeigt werden.
- Macht und Herrschaft in Organisationen
- Mikropolitik und ihre Funktion in Unternehmen
- Einflusstaktiken und ihre Auswirkungen
- Positive und negative Funktionen von Machtspielen für Unternehmen und Mitarbeiter
- Beispiel einer Bankenfusion zur Veranschaulichung der theoretischen Ausführungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Machtspiele in Unternehmen ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar: Inwiefern können Machtspiele den Erfolg eines Unternehmens beeinflussen?
Kapitel 2 definiert den Begriff der Macht und stellt die vier Machtebenen nach Crozier und Friedberg vor. Die Expertise, die Beziehung zur Umwelt, die Kommunikation und die organisatorischen Regeln werden als Machtquellen betrachtet, die unabhängig von hierarchischen Strukturen zur Verfügung stehen.
Kapitel 3 erläutert den Begriff des Spiels im mikropolitischen Kontext und die Rolle der Mikropolitik in Organisationen. Es werden die sechs wichtigsten Einflusstaktiken nach Neuberger vorgestellt, darunter Druck machen, Einschmeicheln, rationales Überzeugen, Übergeordnete einschalten, Austausch und Koalitionen bilden.
Kapitel 4 beleuchtet die Funktionen von Mikropolitik für Unternehmen und Mitarbeiter. Es werden sowohl positive als auch negative Auswirkungen betrachtet, die sich auf die Unternehmensebene und die Mitarbeiterebene beziehen. Das Beispiel der Bankenfusion dient zur Veranschaulichung der theoretischen Ausführungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Macht, Herrschaft, Mikropolitik, Machtspiele, Einflusstaktiken, Koalitionen, Unternehmenserfolg, Mitarbeitermotivation und die Auswirkungen mikropolitischen Handelns auf Unternehmen und Mitarbeiter.
- Citar trabajo
- Andrea Dellitsch (Autor), 2013, Mikropolitik und ihre Funktion in Unternehmen. Machtspiele in Organisationen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213533