Das Jahr 1235 ist wohl eines der wichtigsten und ereignisreichsten Herrschaftsjahre Friedrichs II. gewesen. Diese Arbeit, welche im Seminar „Das Reich der Fürsten – Die Fürsten des Reichs (12.-14. Jh.)“ geschrieben wurde, beschäftigt sich mit einem Ereignis, bei dem kaiserliche Macht demonstriert, Konsens zwischen Herrscher und Fürsten gefestigt, Friede gesichert und ein Welfe nach langer Zeit wieder in den Reichsfürstenstand erhoben wurde – dem Mainzer Hoftag 1235. Bevor der Mainzer Hoftag mit seinen Beschlüssen und Geschehnissen betrachtet wird, muss zum einen der langwierige Konflikt von Staufern und Welfen kurz umrissen werden, ebenso wie die Beziehung der Welfen und der Stadt Braunschweig und die Auseinandersetzungen von Friedrich II. mit seinem Sohn Heinrich (VII.), die letztendlich dazu führten, dass Friedrich nach Deutschland kam. Diese drei ersten Kapitel, welche die Vorgeschichte des Mainzer Hoftages darstellen, sind wichtig für das Verständnis der Regelungen, die der Mainzer Landfrieden umschließt, aber auch für die Bedeutung der Erhebung Ottos „des Kindes“ zum Reichsfürsten sowie die Erhebung Braunschweigs zum Herzogtum. Auch die Hochzeit mit Isabella, der Schwester des Königs von England, ist in Bezug auf Friedenssicherung und den Ausgleich zwischen englischem und französischem Königshaus wichtig. Der pompöse Auftritt Friedrichs auf dem Mainzer Hoftag demonstriert seine Macht im Reich und auch das Erscheinen fast aller Großen des Reichs bezeugt das Ansehen, welches Friedrich genießt und den Respekt, welchen er von den Fürsten entgegengebracht bekommt. Und Friedrich weiß dies zu schätzen. Er weiß, dass ein Regieren nur mit den Fürsten und nicht gegen sie möglich ist. Das Reich ist nicht mit dem Herrscher identisch, sondern vielmehr ein Konsensverband von Kaiser/König und den Großen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Der Konflikt zwischen Staufern und Welfen
- Die Situation der Welfen und der Stadt Braunschweig
- Der Mainzer Hoftag
- Der Konflikt mit seinem Sohn Heinrich (VII.)
- Der Hoftag - kaiserliche Machtdemonstration
- Die Hochzeit mit Isabella
- Die Beschlüsse des Hoftages
- Der Mainzer Landfrieden
- Die Erhebung des Herzogtums Braunschweig
- Fazit - Bedeutung für das Reich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit, verfasst im Seminar „Das Reich der Fürsten - Die Fürsten des Reichs (12.-14. Jh.)“, widmet sich dem Mainzer Hoftag von 1235 und beleuchtet dessen Bedeutung für die Herrschaft Friedrichs II. Sie beleuchtet die Hintergründe, die zu diesem Ereignis führten, und analysiert die Beschlüsse des Hoftages, insbesondere die Erhebung des Herzogtums Braunschweig und die Festigung des Landfriedens.
- Der Konflikt zwischen Staufern und Welfen und dessen Auswirkungen auf die Situation der Welfen und der Stadt Braunschweig
- Der Mainzer Hoftag als Ausdruck kaiserlicher Macht und Konsensfindung zwischen Herrscher und Fürsten
- Die Bedeutung des Mainzer Landfriedens für die Stabilität des Reiches
- Die Erhebung des Herzogtums Braunschweig und die Wiedereingliederung der Welfen in den Reichsfürstenstand
- Die Rolle des Hoftages für die politische Landschaft des Heiligen Römischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Mainzer Hoftages ein und stellt die Bedeutung dieses Ereignisses für die Herrschaft Friedrichs II. dar. Im zweiten Kapitel wird der langwierige Konflikt zwischen den Staufern und Welfen beleuchtet, um die Vorgeschichte des Hoftages zu verstehen. Es werden die politischen Handlungen Heinrichs des Löwen und die darauf folgende Verbannung durch Friedrich I. Barbarossa erläutert.
Das dritte Kapitel fokussiert auf den Mainzer Hoftag selbst. Es werden die Konflikte zwischen Friedrich II. und seinem Sohn Heinrich VII. sowie die Machtdemonstration des Kaisers durch den pompösen Auftritt beschrieben. Auch die Hochzeit Friedrichs II. mit Isabella, der Schwester des englischen Königs, wird als ein Instrument zur Friedenssicherung und zum Ausgleich zwischen den englischen und französischen Königshäusern betrachtet.
Im vierten Kapitel werden die Beschlüsse des Hoftages analysiert. Der Mainzer Landfrieden und die Erhebung des Herzogtums Braunschweig werden als die zentralen Ergebnisse des Hoftages hervorgehoben. Das fünfte Kapitel soll die Bedeutung des Hoftages für das Reich zusammenfassen und auf die Folgen der Erhebung Ottos "des Kindes" zum Reichsfürsten und der Neugründung des Herzogtums Braunschweig eingehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf den Mainzer Hoftag 1235 und seine Bedeutung für das Heilige Römische Reich. Zentrale Themen sind die Machtdemonstration des Kaisers Friedrich II., die Festigung des Landfriedens, die Wiederherstellung der Welfen im Reichsfürstenstand und die Erhebung des Herzogtums Braunschweig. Weiterhin spielen der Konflikt zwischen Staufern und Welfen, die Beziehung der Welfen zur Stadt Braunschweig und die politischen Beziehungen des Reiches zu England und Frankreich eine bedeutende Rolle.
- Quote paper
- Kristina Lissek-Hör (Author), 2012, Der Mainzer Hoftag 1235 und die Erhebung des Herzogtums Braunschweig, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/213569