„Für das repräsentative Auftreten am Hof waren außerdem gewisse körperlich-ästhetische Qualitäten gefragt: Schönheit, Anmut, richtiges Bewegen, Geschmack bezüglich Kleidung, Frisur und Schmuck“. Christa Diemel beschreibt mit diesem Zitat die Eigenschaften, die eine Hofdame mit an den Hof bringen musste, um dort aufgenommen zu werden. Die zukünftigen Hofdamen brachten einen gewissen Anteil an der Ausstattung bereits mit an den Hof. Wie diese Ausstattung aussah, soll in dieser Arbeit am Beispiel der Anna Maria von Thurn und Valsassina erläutert werden.
Die Quelle befindet sich im Aufsatz „Das Österreichische Frauenzimmer“, der von Beatrix Bastl geschrieben wurde und im Buch „Die Frau bei Hofe in Spätmittelalter und Früher Neuzeit“ veröffentlicht ist.
Zur Literaturlage lässt sich sagen, dass obwohl die Beschäftigung mit dem Thema „Frauen im Mittelalter“ sich in den letzten Jahrzehnten intensiviert hat, die Literaturlage zum Thema „Hofdamen“ trotzdem weiterhin schlecht ist. Dies bezieht sich sowohl auf Monografien, Aufsätze und auch auf Lexikoneinträge.
Die grundlegendsten Themen wie z.B. die Heirat der Hofdamen oder deren Alltag sind weitestgehend erforscht. Darüber hinaus findet sich aber kaum Literatur.
Im Hauptteil der Arbeit wird zunächst die Quellengattung thematisiert. Damit verbunden wird der Inhalt der Quelle sowie der historischen Hintergrund skizziert und dabei auf die Personen und das Inventar eingegangen.
Dem schließt sich die Darstellung der Ausstattung an, welche in die Bestandsrubriken unterteilt wird. Das bedeutet, dass zunächst der Schmuck, dann die Kleidung sowie zuletzt das Geschirr mit den Gebrauchsgegenständen für den täglichen Gebrauch erläutert werden.
Der Versuch einer abschließenden Beantwortung der Frage sowie ein Fazit des Ganzen beendet meine Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Auflistung des Inventars
3. Die Ausstattung der Anna Maria von Thurn und Valsassina
3.1. Schmuck
3.2. Kleidung
3.3. Haushaltsgegenstände
4. Fazit
5. Quellen - und Literaturverzeichnis
l. Quellen:
ll. Literatur:
1. Einleitung
„Für das repräsentative Auftreten am Hof waren außerdem gewisse körperlich- ästhetische Qualitäten gefragt: Schönheit, Anmut, richtiges Bewegen, Geschmack bezüglich Kleidung, Frisur und Schmuck“[1]. Christa Diemel beschreibt mit diesem Zitat die Eigenschaften, die eine Hofdame mit an den Hof bringen musste, um dort aufgenommen zu werden. Die zukünftigen Hofdamen brachten einen gewissen Anteil an der Ausstattung bereits mit an den Hof. Wie diese Ausstattung aussah, soll in dieser Arbeit am Beispiel der Anna Maria von Thurn und Valsassina erläutert werden.
Die Quelle befindet sich im Aufsatz „Das Österreichische Frauenzimmer“, der von Beatrix Bastl geschrieben wurde und im Buch „Die Frau bei Hofe in Spätmittelalter und Früher Neuzeit“[2] veröffentlicht ist.
Zur Literaturlage lässt sich sagen, dass obwohl die Beschäftigung mit dem Thema „Frauen im Mittelalter“ sich in den letzten Jahrzehnten intensiviert hat, die Literaturlage zum Thema „Hofdamen“ trotzdem weiterhin schlecht ist[3]. Dies bezieht sich sowohl auf Monografien, Aufsätze und auch auf Lexikoneinträge.
Die grundlegendsten Themen wie z.B. die Heirat der Hofdamen oder deren Alltag sind weitestgehend erforscht. Darüber hinaus findet sich aber kaum Literatur.
Im Hauptteil der Arbeit wird zunächst die Quellengattung thematisiert. Damit verbunden wird der Inhalt der Quelle sowie der historischen Hintergrund skizziert und dabei auf die Personen und das Inventar eingegangen.
Dem schließt sich die Darstellung der Ausstattung an, welche in die Bestandsrubriken unterteilt wird. Das bedeutet, dass zunächst der Schmuck, dann die Kleidung sowie zuletzt das Geschirr mit den Gebrauchsgegenständen für den täglichen Gebrauch erläutert werden.
Der Versuch einer abschließenden Beantwortung der Frage sowie ein Fazit des Ganzen beendet meine Arbeit.
2. Auflistung des Inventars
Die Quelle ist Teil des Aufsatzes „Das Österreichische Frauenzimmer“ von Beatrix Bastl. Dieser Aufsatz befindet sich im Buch „Das Frauenzimmer. Die Frau bei Hofe in Spätmittelalter und Früher Neuzeit“ von Jan Hierschbiegel und Werner Paravicini. Eine kritische Edition dieser Quelle sowie eine Quellenkunde sind nicht vorhanden.
Aufgrund ihrer Besonderheit kann die Quelle keiner bestimmten Gattung zugeordnet werden. Das bedeutet, dass aufgrund der verschiedenen Elemente, die diese Quelle besitzt, keine konkrete Einordnung möglich ist. Es kann festgehalten werden, dass das Inventar in Form einer Liste verfasst wurde, die eine grobe Einteilung in Schmuck, Kleidung und Haushaltsgegenstände aufweist. Diese Auflistung erinnert an eine Rechnung, da in der Quelle bei einigen Objekten der Geldwert in Gulden bzw. Kronen aufgelistet ist.
Franz Graf und Freiherr von Thurn und Valsassina nennt in der Quelle den Mai des Jahres 1559[4] als Entstehungszeitraum, in dem er das Inventar seiner Tochter auflistete. In ihrem Aufsatz stellt Frau Bastl die nicht begründete Behauptung auf, dass der Vater das Inventar erst nach der Hochzeit seiner Tochter auflistet.[5] Hier wird deutlich, dass in der Forschung die Datierung erst nach 1568 angesetzt wird und nicht 1559 wie in der Quelle. Man muss feststellen, dass Franz von Thurn und Valsassina zu Beginn seiner Auflistung den Ehenamen seiner Tochter„ von Hardegg“ verwendet. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass zumindest der erste Teil der Quelle nach der Heirat niedergeschrieben wurde. Aufgrund dieses Widerspruches kann keine eindeutige Datierung festgestellt werden.
Die Quelle handelt von der Ausstattung der Anna Maria von Thurn und Valsassina als Hofdame. Als Verfasser der Quelle listet ihr Vater Franz Graf und Freiherr von Thurn und Valsassina dabei das Inventar auf, welches er seiner Tochter mitgibt. Am Anfang der Quelle befindet sich eine Einweisung des Vaters, in der er das Inventar klassifiziert und gleichzeitig erwähnt, bei welcher Königin seine Tochter ihr Amt annimmt. Es handelt sich um die Königin von Böhmen. Beatrix Bastl beschreibt in ihrem Aufsatz, dass mit dieser Königin „Maria von Spanien, die Gemahlin Maximilians ll. gemeint ist.“[6] Zuletzt bittet er Gott ihr seine Gnade weiter zu verleihen. Nachdem der Vater das Inventar, welches im weiteren Verlauf der Arbeit genauer erläutert wird, auflistet, wendet er sich im letzten Abschnitt der Quelle an seine Tochter. Er gibt ihr Verhaltensanweisungen, die sie am Hof befolgen soll: Zunächst soll sie fleißig sein und stets ihrer Arbeit als Hofdame nachgehen. Darunter zählt er unter anderem das tägliche Beten, keine Diffamierung anderer sowie die Treue und der Gehorsam gegenüber ihrer Königin. In Bezug auf ärmere Menschen soll sie hilfsbereit agieren und Verständnis für ihre Not aufzeigen. Außerdem soll sie mit Bedacht handeln.
[...]
[1] Vgl. Diemel, Christa: Adlige Frauen im bürgerlichen Jahrhundert. Frankfurt am Main 1998, S. 16.
[2] Das Buch wurde von Jan Hirschbiegel und Werner Parvicini im Jahr 2000 veröffentlicht.
[3] Allgemeine Literatur zum Thema „Frauen im Mittelalter“ gibt es u.a. von Shulamith Shahar, Erika Uitz, Edith Ennen oder auch von Frau Pernoud.
[4] „letzten maӱ im 1559t (en) jar“ lautet die Originalbezeichnung der Quelle.5 Leider gibt Frau Bastl keine Quellenangabe zu dieser Behauptung ab.
[5] Leider gibt Frau Bastl keine Quellenangabe zu dieser Behauptung ab.
[6] Vgl. Bastl, Beatrix: Das Österreichische Frauenzimmer. In: Das Frauenzimmer: Die Frau bei Hofe in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Hrsg. von Jan Hirschbiegel, Werner Parvicini. Sigmaringen 2000, S. 366.
- Quote paper
- Elisabeth Wolf (Author), 2013, Die Ausstattung zukünftiger Hofdamen am Beispiel der Anna Maria von Thurn und Valsassina, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214063