Die systematische Musikwissenschaft beschäftigt sich mit gegenwärtigen musikalischen Erscheinungen in interdisziplinären medialen Kontexten. Sie lässt interessante Fragestellungen über Kaufhausmusik, Musik in Computerspielen oder Filmmusik zu und führt uns in das alltägliche Wahrnehmungsumfeld von Musik, die sich weitab des nun
schon über mehrere Jahrhunderte tradierten Konzertsaals abspielt.
Neue Forschungsfelder haben also mittlerweile ihre Berechtigung erfahren und die Musikwissenschaft ist damit gegenwärtig ein Bereich, der sich nicht nur um „akademisch anerkannte“ Areale des musikalischen Lebens bemüht, sondern musikalische Konzepte fernab von Werturteilen und vorgefertigten ästhetischen Konzepten betrachtet und vielmehr die Wirkung von scheinbar trivialen Phänomenen, wie z.B.: Videospielmusik, hinterfragt: Was einen Effekt auf den Menschen und seine psychologische Konstitution hat, ist wissenswert und damit forschungsrelevant.
So habe ich mir als Thema meiner Masterarbeit die Betrachtung der Kurzhörspiele des sich selbst als Humoristen bezeichnenden Künstlers Heinz Strunk ausgesucht, wobei der Schwerpunkt auf der musikalischen Gestaltung dieser „Audio-Sketches“ liegen wird.
Bekannt und damit auch einem breiterem Publikum zugänglich geworden ist Heinz
Strunk alias Matthias Halfpape durch sein Buch „Fleisch ist mein Gemüse“ aus dem Jahre 2004, in dem er mit melancholischem und humorvollem Blick über seine Laufbahn als Tanzmusiker reüssiert. Das Strunk jedoch vorher schon Kurzhörspiele veröffentlicht hat, in denen er in ähnlich grotesker Art und Weise wie Helge Schneider agiert, ist eben erst durch seinen mit der Veröffentlichung des Debütromans einsetzenden „Mini-Ruhm“ ans Tageslicht gekommen. Schon im Buch selbst gibt es Anspielungen auf das soziale Niveau des „Tanzmusikers“: Weit entfernt von einer eigenen musikalisch-künstlerischen Sicht beschreibt sich Strunk an dieser Stelle selbst als „Mucker ohne künstlerische Vision“. (Strunk 2004, S. 117.)
Da sich in diesem Buch auch Bezüge auf seine vorher erschienen Kurzhörspiele finden, soll, mit Blick auf die musikalischen Anteile darin, zunächst natürlich erst einmal der musikalische Werdegang von Matthias Halfpape umrissen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretischer Teil
- Zur Eingrenzung des Forschungsfeldes
- Leben und Werk des Humoristen, Schauspielers, Autors und Musikers Heinz Strunk
- Bemerkungen zur Quellenenlage
- Verarbeitung biographischer Themen im belletristischen Schaffen
- „Muckertum“: Fleisch ist mein Gemüse (2004)
- „Comedy ist Dreck!“: Die Zunge Europas (2008)
- „Pubertät und Ekel“: Fleckenteufel (2009)
- Heinz Strunk als Autor humoristischer Kurzhörspiele
- Sonstiges
- „Humor“-Theorie: Humoristische Spielarten und deutsches Kurzhörspiel
- Annäherung an den Begriff „Humor“
- Soziologische und medienwissenschaftliche Erklärungsmodelle
- Musik und Humor: Die Rahmentheorie von E. Goffman
- Exkurs: Deutscher Humor - Vorbilder Strunks
- Psychologische Ansätze
- Sigmund Freud und der Humor des Unbewussten
- Die Funktion des Humors nach Gordon Allport
- Helga Kotthoff und der Humor in der Kommunikationstheorie
- Musik im deutschsprachigen Hörspiel – Typologien und begriffliche Differenzierung
- Annäherung an den Begriff „Hörspiel“
- Grundannahmen über die „Musik im Hörspiel“
- Musik im Hörspiel
- Hörspielmusik
- Vorläufer
- Anfänge
- Entwicklungen der Gegenwart
- Musik als Hörspiel
- Zusammenfassung funktionaler Aspekte
- Mediale Präsenz
- Instrumenteneinsatz und technische Möglichkeiten der Realisation
- Praktischer Teil
- Analyse ausgewählter Kurzhörspiele
- Vorbemerkungen zu Methode und Zielsetzung
- Kurzhörspiele ohne musikalische Thematik
- Zuspielmusik
- Die Alternative
- Essen und Erotik
- Songs
- AA-Fingers
- Schokospiele mit Ursula
- Kurzhörspiele mit musikalischer Thematik
- Zuspielmusik
- Sterbeseminar
- Technogirlie
- Das Move
- Songs
- Jochen-Schmidt-Song
- Alarmstufe-Rahmstufe-Song
- Sonderformen
- Begrüßung
- James Last
- Zeit
- Ergebnisse der Einzelanalyse
- Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Rolle der Musik in den Kurzhörspielen von Heinz Strunk. Ziel ist es, die Funktion der Musik in Strunks Werk zu analysieren und zu beleuchten, ob sie sinnfrei eingesetzt wird oder einem musikdramaturgischen Konzept folgt. Die Arbeit befasst sich mit der Vielfalt der musikalischen Elemente und ihrer Beziehung zum Humor und zur Erzählstruktur.
- Die Analyse der musikalischen Elemente in Heinz Strunks Kurzhörspielen.
- Die Untersuchung der Beziehung zwischen Musik und Humor in Strunks Werk.
- Die Erforschung der musikdramaturgischen Funktion der Musik in den Hörspielen.
- Die Einordnung der musikalischen Gestaltung in den Kontext des deutschen Kurzhörspiels.
- Die Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen zum Humor und zur Musik im Hörspiel.
Zusammenfassung der Kapitel
Zur Eingrenzung des Forschungsfeldes: Dieses einführende Kapitel beschreibt den Fokus der Arbeit und die Forschungsfrage. Es umreißt den Umfang der Untersuchung, die sich auf die Kurzhörspiele von Heinz Strunk konzentriert und die Rolle der Musik darin analysiert. Es werden die methodischen Ansätze skizziert, die zur Beantwortung der Forschungsfrage eingesetzt werden.
Leben und Werk des Humoristen, Schauspielers, Autors und Musikers Heinz Strunk: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Leben und Werk von Heinz Strunk. Es beleuchtet seine verschiedenen Tätigkeiten als Humorist, Schauspieler, Autor und Musiker und zeigt auf, wie sich diese Aspekte in seinem Schaffen widerspiegeln. Besondere Aufmerksamkeit wird der Verarbeitung autobiografischer Elemente in seinen Werken gewidmet.
„Humor“-Theorie: Humoristische Spielarten und deutsches Kurzhörspiel: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Theorien des Humors. Es werden soziologische, medienwissenschaftliche und psychologische Ansätze vorgestellt und ihre Relevanz für die Analyse von Strunks Humor im Kontext seiner Kurzhörspiele diskutiert. Der Begriff „Humor“ wird umfassend definiert und im Kontext des deutschen Kurzhörspiels eingeordnet.
Musik im deutschsprachigen Hörspiel – Typologien und begriffliche Differenzierung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Musik im deutschsprachigen Hörspiel. Es werden verschiedene Typologien und begriffliche Unterscheidungen von "Musik im Hörspiel", "Hörspielmusik" und "Musik als Hörspiel" vorgenommen und die historische Entwicklung der Musik im Hörspiel nachgezeichnet. Der Fokus liegt auf der funktionalen Bedeutung der Musik im Hörspielkontext.
Analyse ausgewählter Kurzhörspiele: In diesem Kapitel werden ausgewählte Kurzhörspiele von Heinz Strunk detailliert analysiert. Die Analyse gliedert sich in Kurzhörspiele ohne und mit musikalischer Thematik und untersucht die unterschiedlichen Funktionen der Musik in den jeweiligen Beispielen. Methodische Vorgehensweisen und die Zielsetzung der Analyse werden ausführlich dargelegt.
Schlüsselwörter
Heinz Strunk, Kurzhörspiel, Musik im Hörspiel, Humor, Musikdramaturgie, musikalische Thematik, Zuspielmusik, Songs, Humor-Theorien, Hörspielanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Musik in den Kurzhörspielen von Heinz Strunk
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Rolle der Musik in den Kurzhörspielen des Autors Heinz Strunk. Es wird analysiert, ob der Musikeinsatz sinnentleert ist oder einem musikdramaturgischen Konzept folgt.
Welche Aspekte der Musik in Heinz Strunks Kurzhörspielen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die verschiedenen musikalischen Elemente (Zuspielmusik, Songs etc.) und deren Beziehung zum Humor und zur Erzählstruktur der Hörspiele. Sie untersucht die musikdramaturgische Funktion der Musik und ordnet die musikalische Gestaltung in den Kontext des deutschen Kurzhörspiels ein.
Welche theoretischen Ansätze werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit bezieht soziologische, medienwissenschaftliche und psychologische Theorien des Humors mit ein (z.B. Goffman, Freud, Allport, Kotthoff). Der Begriff „Humor“ wird umfassend definiert und im Kontext des deutschen Kurzhörspiels betrachtet. Die Arbeit beleuchtet auch verschiedene Typologien und begriffliche Unterscheidungen von "Musik im Hörspiel", "Hörspielmusik" und "Musik als Hörspiel".
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil umfasst Kapitel zur Eingrenzung des Forschungsfeldes, zu Leben und Werk Heinz Strunks, zu Humor-Theorien und zur Musik im deutschsprachigen Hörspiel. Der praktische Teil analysiert ausgewählte Kurzhörspiele von Heinz Strunk, getrennt nach solchen mit und ohne musikalischer Thematik. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung, Diskussion und einem Ausblick.
Welche Kurzhörspiele von Heinz Strunk werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Kurzhörspiele von Heinz Strunk. Sowohl Kurzhörspiele ohne musikalische Thematik (mit Zuspielmusik und Songs) als auch solche mit musikalischer Thematik (ebenfalls mit Zuspielmusik und Songs) werden im Detail untersucht. Konkrete Beispiele für analysierte Hörspiele werden im Inhaltsverzeichnis aufgeführt.
Welche Methode wird für die Analyse verwendet?
Die Arbeit beschreibt im Kapitel „Analyse ausgewählter Kurzhörspiele“ detailliert die methodischen Vorgehensweisen und die Zielsetzung der Analyse.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Einzelanalysen der Kurzhörspiele und diskutiert diese im Kontext der theoretischen Überlegungen. Eine abschließende Zusammenfassung, Diskussion und ein Ausblick runden die Arbeit ab.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Heinz Strunk, Kurzhörspiel, Musik im Hörspiel, Humor, Musikdramaturgie, musikalische Thematik, Zuspielmusik, Songs, Humor-Theorien, Hörspielanalyse.
- Citation du texte
- Michael Cyris (Auteur), 2012, Die Rolle der Musik in den Kurzhörspielen von Heinz Strunk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214431