Die griechische Religion hat ihren Ursprung in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrtausends bei den Ioniern und Achaiern-Äoliern. Diese hatten sich nach der Einwanderung aus dem Norden zu Beginn des zweiten Jahrtausends mit der mediterranen Urbevölkerung vermischt. Als Hauptschöpfung der frühen mykenischen Religion sieht man den patriarchalischen Götterstaat, dessen Vorbild sicherlich die politischen Verhältnisse jener Zeit waren. Daneben blühte der Toten- und Ahnenkult, aus dem sich später der Heroenkult entwickelte. Damals wurde der Grundstock der griechischen Mythologie geschaffen, der Erzählungen von Göttern und Heroen, welche die griechischen Schriftsteller später frei gestalteten.
Die Religion in der griechischen Blütezeit wurde wesentlich vom Kult des Stadtstaates geprägt. Sie kannte weder ein festes Dogma noch Glaubenssätze oder ethische Lehren, warnte jedoch davor, sich mit den Göttern gleichstellen zu wollen. Ebenso wie es keinen einheitlichen festen Gottesbegriff gab, waren auch die einzelnen Götter in ihrem Wesen äußerst verschieden. Obwohl sie, was ihre Gestalt und ihr Verhalten anbelangt, immer als anthropomorph gesehen wurden, galten sie jedoch als die ,,Unsterblichen", die willkürlich in die Geschicke der Menschen eingriffen.
In ihrer Struktur war die griechische Religion eine Volksreligion, die primär nicht von Einzelnen, sondern von Gemeinschaften praktiziert wurde.
In jeder Stadt wurden viele Götter mit jeweils anderen Kulten und Festen verehrt. Neben den ,,großen Göttern", die vielfach örtlich unterschiedliche Kultbeinamen erhalten hatten, wurden noch Lokal- bzw. Stadtgötter und Landesheroen verehrt.
Inhaltsverzeichnis
- Bildung und Erziehung bei den Griechen
- Allgemeine Informationen zur griechischen Religion und Mythologie
- Die Polisreligion
- Ziele der religiösen Erziehung bei den Griechen
- Religiöse Erziehung in Familie und Gesellschaft
- Die Familie als Kultgemeinde
- Religiöse Feste in der Bürgergemeinde
- Religiöse Erziehung in der Schule
- Die Affinität von Schulen und Heiligtümern
- Die Inhalte des „Kultlernens“
- Die Einbindung des einzelnen Schülers in den Kult
- Götterglauben und Ethik im Unterricht
- Kinder in besonderem Kultdienst
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung religiöser Erziehung im antiken Griechenland und analysiert, wie diese in Familie, Schule und Gesellschaft vermittelt wurde. Sie untersucht die Ziele, Inhalte und Methoden dieser Erziehung, um die Verbindung zwischen Religion, Bildung und gesellschaftlicher Integration aufzuzeigen.
- Der Einfluss der griechischen Religion auf die Bildung und Erziehung der Kinder
- Die Rolle der Familie und der Polisreligion in der religiösen Erziehung
- Die Bedeutung der Kulthandlungen und des "Kultlernens" in der Schule
- Die Vermittlung ethischer Werte durch den Götterglauben
- Die Integration von Kindern in den Kultdienst und ihre Rolle in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel bietet einen Einblick in die griechische Religion und Mythologie, ihre Entstehung und ihre zentralen Elemente.
- Das zweite Kapitel untersucht die Polisreligion und ihre Bedeutung für die Gesellschaft, insbesondere die Rolle der Götter in der Polis und die Verbindung von Religion und Patriotismus.
- Das dritte Kapitel beleuchtet die Ziele der religiösen Erziehung in der griechischen Antike und betont die Bedeutung der Kultpraktiken für das Wohl der Stadt und der Götter.
- Das vierte Kapitel analysiert die Vermittlung religiöser Erziehung innerhalb der Familie und der Gesellschaft, wobei der Schwerpunkt auf der täglichen Praxis und der Integration von Kindern in den Kult liegt.
- Das fünfte Kapitel untersucht die Rolle der Schulen in der religiösen Erziehung und beleuchtet den Einfluss der Kulttraditionen auf den Unterricht.
- Das sechste Kapitel befasst sich mit der Verbindung von Götterglauben und Ethik im Unterricht und zeigt, wie die griechische Religion ethische Werte und Verhaltensnormen prägte.
- Das siebte Kapitel stellt Kinder in besonderen Kultdiensten vor und beleuchtet ihre Rolle in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Griechische Religion, Mythologie, Polisreligion, Kult, Erziehung, Familie, Schule, Götterglauben, Ethik, Integration, Kinder, Gesellschaft.
- Citation du texte
- Anke Janssen (Auteur), 2002, Bildung und Erziehung bei den Griechen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2145