Gérard de Lairesse war einer der erfolgreichsten schaffenden niederländischen Künstler zum Ende des 17. Jahrhunderts und auch sein überliefertes, in viele Sprachen übersetztes Schrifttum zeugt von seiner Wichtigkeit. Und dennoch wird sein Werk seit dem 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit hinein sehr unterschiedlich gewertet. Ja, er wird mitunter sogar für den Niedergang des goldenen Zeitalters der niederländischen Kunst, mit Rembrandt als Hauptakteur, verantwortlich gemacht. Ob dieses Urteil überhaupt zutrifft und was dazu führte, soll folgende Arbeit versuchen darzustellen. Hierfür wird hauptsächlich auf zwei Schriften zurückgegriffen, denn ihrer großen Verbreitung ist es zu verdanken, dass sie uns für solcherlei Untersuchungen auch heute noch zur Verfügung stehen: Grundlagen der Zeichenkunst von 1701, und das Große Mahler-Buch von 1707. Ferner werden zur Verdeutlichung Laisesses kunsttheoretischen Vorstellungen von seinem Werk und dem von Rembrandt kontrastiv gegenübergestellt.
Neben dieser Primärliteratur werden vornehmlich drei umfangreiche Monographien von Lyckle de Vries und Alain Roy über Gérard de Lairesse für die Untersuchung in dieser Arbeit herangezogen. Zahlreiche Publikationen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert können hier nur zum Teil verarbeitet werden, denn wie wir sehen werden, unterlagen nicht nur die Gemälde des Lairesse, sondern auch seine hinterlassenen Schriftwerke in den vergangenen Jahrhunderten unterschiedlichster Wertschätzung, doch dazu später mehr. Zunächst soll nun aber die Biografie des Protagonisten erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leben, Werk und Wirkung des Gerard de Lairesse
- Gerard de Lairesse als Theoretiker und Künstler
- Het Groot Schilderboek
- Theorie und Praxis im Vergleich
- Über das Zeichnen und Allgemeines zur Kunst der Malerei
- Das Ordinieren
- Antik versus Modern
- Farbe, Licht und Schatten
- Fazit
- Abbildungen
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben, Werk und die Wirkung des niederländischen Künstlers und Kunsttheoretikers Gérard de Lairesse (1640-1711). Ziel ist es, die unterschiedliche Wertschätzung seines Schaffens im Laufe der Jahrhunderte zu beleuchten und die Gründe dafür zu analysieren. Im Fokus steht der Vergleich seiner künstlerischen Praxis mit seinen kunsttheoretischen Schriften, insbesondere „Het Groot Schilderboek“ (1707) und „Grondlegginge ter Teekenkunst“ (1701).
- Biographie und künstlerischer Werdegang von Gérard de Lairesse
- Analyse der kunsttheoretischen Schriften Lairesses
- Vergleich von Theorie und Praxis in Lairesses Werk
- Rezeption und Bewertung des Werkes Lairesses im Laufe der Geschichte
- Der Einfluss Lairesses auf die niederländische Kunst um 1700
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der unterschiedlichen Bewertung des Werkes Gérard de Lairesses im Laufe der Geschichte dar. Sie benennt die wichtigsten Quellen, hauptsächlich seine eigenen Schriften ("Grondlegginge ter Teekenkunst" und "Het Groot Schilderboek"), sowie ausgewählte Monographien, die für die Untersuchung herangezogen werden. Es wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, die unterschiedlichen Wertungen des Werkes über die Jahrhunderte hinweg zu berücksichtigen.
2. Leben, Werk und Wirkung des Gerard de Lairesse: Dieses Kapitel skizziert die Biographie Lairesses, betont seine Doppelfunktion als Künstler und Kunsttheoretiker, und erläutert den Einfluss seines Lehrers Bertholet Flémal auf seine klassizistische Ausrichtung. Es beschreibt seinen Umzug nach Amsterdam und die Gründung des literarischen Salons "Nil volentibus arduum", der seine umfassende Bildung und seinen Kontakt zu intellektuellen Kreisen unterstreicht. Das Kapitel betont die Entstehung seiner Schriften nach seiner Erblindung und deren Bedeutung für die Kunsttheorie. Die hohe Wertschätzung zu seinen Lebzeiten wird ebenso hervorgehoben wie die spätere, schwankende Rezeption seines Werkes, die bis zur Relativierung seines Einflusses im 20. Jahrhundert reichte.
Schlüsselwörter
Gérard de Lairesse, Niederländische Malerei, Kunsttheorie, Het Groot Schilderboek, Grondlegginge ter Teekenkunst, Klassizismus, Barock, Rembrandt, Rezeptionsgeschichte, Kunstkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Leben, Werk und Wirkung des Gerard de Lairesse"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend das Leben, Werk und die Wirkung des niederländischen Künstlers und Kunsttheoretikers Gérard de Lairesse (1640-1711). Sie analysiert die unterschiedliche Wertschätzung seines Schaffens im Laufe der Jahrhunderte und vergleicht seine künstlerische Praxis mit seinen kunsttheoretischen Schriften, insbesondere "Het Groot Schilderboek" (1707) und "Grondlegginge ter Teekenkunst" (1701).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Biographie und den künstlerischen Werdegang Lairesses, analysiert seine kunsttheoretischen Schriften, vergleicht Theorie und Praxis in seinem Werk, untersucht die Rezeption und Bewertung seines Werkes im Laufe der Geschichte und beleuchtet den Einfluss Lairesses auf die niederländische Kunst um 1700.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Einleitung, dem Leben, Werk und der Wirkung von Gerard de Lairesse, Gerard de Lairesse als Theoretiker und Künstler (inkl. "Het Groot Schilderboek", Theorie-Praxis-Vergleich, Zeichnen, Ordinieren, Antik vs. Modern, Farbe, Licht und Schatten), und einem Fazit. Zusätzlich enthält sie Abbildungen, ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Abbildungsverzeichnis.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, die unterschiedliche Wertschätzung des Schaffens von Gérard de Lairesse im Laufe der Jahrhunderte zu beleuchten und die Gründe hierfür zu analysieren. Der Fokus liegt auf dem Vergleich seiner künstlerischen Praxis mit seinen kunsttheoretischen Schriften.
Welche Quellen werden verwendet?
Die wichtigsten Quellen sind die Schriften Lairesses selbst ("Grondlegginge ter Teekenkunst" und "Het Groot Schilderboek") sowie ausgewählte Monographien. Die Arbeit berücksichtigt die Schwierigkeit, die unterschiedlichen Wertungen des Werkes über die Jahrhunderte hinweg zu berücksichtigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gérard de Lairesse, Niederländische Malerei, Kunsttheorie, Het Groot Schilderboek, Grondlegginge ter Teekenkunst, Klassizismus, Barock, Rembrandt, Rezeptionsgeschichte, Kunstkritik.
Wie wird der Vergleich von Theorie und Praxis in Lairesses Werk durchgeführt?
Die Arbeit vergleicht systematisch Lairesses kunsttheoretische Schriften mit seinen tatsächlichen Gemälden und Zeichnungen, um Übereinstimmungen und Unterschiede aufzuzeigen und seine künstlerische Entwicklung zu beleuchten.
Welche Rolle spielt der Einfluss von Bertholet Flémal?
Die Arbeit betont den Einfluss von Bertholet Flémal, dem Lehrer Lairesses, auf dessen klassizistische Ausrichtung.
Welche Bedeutung hat der literarische Salon "Nil volentibus arduum"?
Der Salon unterstreicht Lairesses umfassende Bildung und seinen Kontakt zu intellektuellen Kreisen.
Wie wird die Rezeption von Lairesses Werk im Laufe der Zeit dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die hohe Wertschätzung zu Lairesses Lebzeiten, aber auch die spätere, schwankende Rezeption seines Werkes bis hin zur Relativierung seines Einflusses im 20. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Kay Usenbinz (Autor:in), 2013, "Het Groot Schilderboek" des Gérard de Lairesse und wie es die niederländische Kunst um 1700 beeinflusste, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214629