Wenn der Verstand angesprochen wird und das Herz reagiert
Mythen sind eine Form der Wirklichkeitskonstruktion des Menschen. Die Art und Weise, wie er Dinge wahrnimmt, wird durch Mythen in codierter Form vermittelt und der Außenwelt zugänglich gemacht, die sich kollektiv desselben Mittels in Form des Mythos bedient um die Welt zu beschreiben und zu begreifen. Das was der Mensch nicht versteht versucht er für sich erklärbar zu machen, selbst wenn es sich dabei um eine sehr, zumindest anfangs, reduzierte Sprache handelt, die die Dinge zunächst einmal benennt, indem sie sie beschreibt und so dem Betrachter näher bringt. Der Mythos verlangt Auseinandersetzung. Verlangt Arbeit und Diskurs, bis er sich zu erkennen gibt und so den nebulösen Charakter verliert, in den er die Dinge hüllt und so dem direkten Zugriff auf sie verwehrt. Mythos, das heißt aktive Auseinandersetzung des Individuums, allein oder kollektiv. Mythos heißt aber auch verschiedene Ebenen in einer abgestuften Sozialisation mit vollem Bewusstsein erneut zu durchlaufen und so durch die Reduktion auf sich selbst kollektive Historie, Kultur, Wirtschaft etc. die dem Menschen im Sozialisationsprozess sedimentativ einverleibt wurden. Mythen geben also letztlich Aufschluss über den Menschen der in einer bestimmten Gesellschaft und damit Kultur lebt. Er gibt Auskunft darüber, wer wir sind und offenbart damit eine Tiefenstruktur, deren sich die Träger, denen sie immanent ist und die sie an die jeweilige Gesellschaftsstruktur bindet, in der sie groß geworden sind, unbewusst bindet. Der Mensch ist sich selbst mehr ein Rätsel als er denkt und erschließt sich in der Leistung, die er mit der Arbeit am Mythos erbringt, ein Stück weit selbst. Er kommt sich Schritt für Schritt selbst näher und erkennt sich als Teil eines größeren Zusammenhangs, einer Gruppe, in der er sich wieder findet, in die er neben vielen anderen Teilchen eines großen Ganzen mit eingewoben ist. Mythen spiegeln in ihrem Aufbau und ihrer Struktur die Gesellschaft wieder in ihrem Aufbau, in ihrer Geschichte, Kultur, Entwicklungsstand, sie wird gleichsam charakterisiert, um zugeordnet bzw. verstanden werden zu können, um für den menschlichen Verstand fassbar zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Wenn der Verstand angesprochen wird und das Herz reagiert
- Gelebte Geschichte die Bilder im Kopf zum Laufen bringt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, wie Mythen im Alltag Sinn stiften. Am Beispiel des Automobils wird analysiert, wie der Mythos in der Werbung und der Konsumgesellschaft funktioniert. Dabei werden verschiedene Theorien zur Mythologie und deren Anwendung auf das Automobil in der Werbung beleuchtet.
- Der Mythos als Werkzeug zur Wirklichkeitskonstruktion
- Die Rolle von Mythen in der Sozialisation und Kultur
- Die Funktionsweise von Mythen in der Werbung
- Das Automobil als Objekt des Mythos
- Die Verbindung von Geschichte, Technik und Mythos in der Automobilwerbung
Zusammenfassung der Kapitel
Wenn der Verstand angesprochen wird und das Herz reagiert
Dieses Kapitel legt den Grundstein für die Untersuchung und definiert den Begriff des Mythos. Es werden verschiedene Theorien zum Verständnis von Mythen und deren Bedeutung für die menschliche Wahrnehmung der Welt vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Rolle von Mythen als Mittel zur Erklärung von Unbekanntem und als Spiegelbild der gesellschaftlichen Strukturen.
Gelebte Geschichte die Bilder im Kopf zum Laufen bringt
Im zweiten Kapitel wird die Verbindung zwischen Mythen und der Automobilgeschichte beleuchtet. Die Entwicklung des Automobils als Symbol des Fortschritts und der Mobilität wird analysiert. Die Rolle der Automobilwerbung wird als ein Mittel zur Vermittlung von Mythen und der emotionalen Verknüpfung des Konsumenten mit dem Produkt untersucht.
Schlüsselwörter
Mythen, Alltag, Automobil, Werbung, Konsumgesellschaft, Wirklichkeitskonstruktion, Sozialisation, Kulturgeschichte, Gesellschaftsgeschichte, Technik, Fortschritt, Mobilität, Markenbewusstsein, Produktwerbung.
- Arbeit zitieren
- Daniela Haußmann (Autor:in), 2003, Wie Mythen Sinn stiften. Ein Erklärungsversuch am Beispiel des Automobils, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21463