Subjektives Kompetenzgefühl (Internal Efficacy) und politisches Wissen

Research-Paper


Wissenschaftliche Studie, 2012

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Bisheriger Forschungsstand

Verwendete Daten

Operationalisierung

Multivariate Absicherung – Regressionsanalyse

Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

Verschiedene Forschungsansätze setzen sich mit der Thematik des politischen Wissens in Deutschland auseinander. Die Studien über die Zusammenhänge von politischem Wissen und politischer Partizipation, politisches Wissen bei Jugendlichen und die Wirkung der Massenmedien auf politisches Wissen sind besonders hervorzuheben. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass es noch andere Faktoren gibt beziehungsweise geben wird, die im Zusammenhang mit politischem Wissen stehen und dieses gegebenenfalls beeinflussen können. Diese Arbeit jedoch setzt sich insbesondere mit der Fragestellung des politischen Wissens und dessen Einfluss auf das subjektive Kompetenzgefühl (= internal efficacy) auseinander.
Das subjektive politische Kompetenzgefühl bezeichnet grundsätzlich die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten am politischen Leben teilzuhaben. Von 1970 bis in die 90er Jahre ist das politische Kompetenzgefühl deutlich gestiegen, stagniert allerdings seither wieder (Vgl. Westle, 2006: 221). Vollständigkeitshalber sei erwähnt, dass das Kompetenzbewusstsein in Westdeutschland ausgeprägter ist als in Ostdeutschland (Vgl. Maier, 2005). Dieser Sachverhalt war jedoch bei der hier dargestellten Untersuchung kein Faktor der berücksichtigt werden musste.

Bisheriger Forschungsstand

Zu dem Ergebnis einer positiven Korrelation zwischen Bildung und politischem Wissen, also je höher die Bildung, desto höher auch das politische Wissen, gelangten schon viele empirische Untersuchungen. Wissen entsteht durch die Reflektion von Informationen vor dem Hintergrund bereits Gewusstem. Dies bedeutet, wer bereits etwas über den Sachverhalt weiß, zu dem es neue Informationen gibt, kann diese auch leichter und schneller einordnen und eignet sich somit neues Wissen an. Hierbei sollte man allerdings zwischen subjektivem und objektivem Wissen unterschieden. Subjektives Wissen ist, das Wissen was eine Person glaubt zu wissen. Hingegen beinhaltet objektives Wissen, tatsächlich vorhandenes allgemeingültiges Faktenwissen. Aufgrund des technischem Fortschritts und die damit verbundene Möglichkeit, sich schneller und einfacher Informationen zu beschaffen, ist das politische Wissen der Menschen gestiegen (Vgl. Dalton, 2006: 22-24). Jedoch spielen auch Faktoren wie persönliches Interesse und außer der Bildung noch andere soziodemographische Merkmale (zum Beispiel Alter oder Geschlecht) eine Rolle wenn nach dem Wissensumfang gefragt wird.

Gerade in der Politik ist es wichtig, sich nicht erst kurz vor einer Wahl zu informieren um auf der Basis aktueller Themen seine Wahlentscheidung treffen zu können, sondern sich kontinuierlich über das politische Geschehen zu informieren. Denn nur dann besteht die Möglichkeit die Informationen in politische Zusammenhänge einzuordnen und zu bewerten. Folglich haben es Personen, welche sich ständig über Politik informieren in ihrer Entscheidungsfindung über politische Angelegenheiten einfacher (Vgl. Dalton, 2006: 22-24).

Umso geringer die Informiertheit der Menschen über Politik ist, desto weniger Möglichkeiten und Fähigkeiten haben sie ihre Interessen zu artikulieren (Vgl. Carpini and Keeter, 1996: 42/43). Des Weiteren führt dieses geringe Wissen zu Verunsicherungen und Zweifel an sich selbst (Vgl. Meißner, 2002: 2), aufgrund dessen die Person ihr politisches Kompetenzgefühl als gering einschätzen wird. Der oder die Betroffene sieht ihre Fähigkeiten dann nicht als ausreichend genug an, um erfolgreich am politischen Leben teilzuhaben. Demzufolge bleibt ein Engagement aus, denn Bereitschaft zum Engagement ist nur, beziehungsweise eher dann gegeben, wenn die Personen das Gefühl haben, dadurch etwas bewirken zu können (Gabriel, Holtmann, 2005: 480). So fördert beispielsweise eine Parteiidentifikation nicht nur das politische Interesse, sondern auch das politische Kompetenzgefühl und motiviert zusätzlich zur Aneignung neuen Wissens. Menschen ohne Parteiidentifikation oder solche die sich ihr nicht sicher sind, fühlen sich folglich weniger kompetent (Vgl. Holtmann, Jaeck, Völkl, 2009: 49). Sinngemäß bezeichnet Harald Schoen die Entscheidungskraft in politischen Angelegenheiten als: „stabilere politische Einstellungen haben solche Menschen mit hoher politischer Kompetenz, da sie konkretes politisches Alltagsgeschehen besser mit politischen Ideologien in Verbindung bringen können. Daher fällt es ihnen leichter komplexe Entscheidungen in Politikfragen zu treffen“ (Vgl. Schoen, 2005: 126). Wie Zuvor erwähnt, gibt es jedoch auch solche Arten von Wähler, die ihre Entscheidung kurzfristig vor den Wahlen aufgrund aktueller Themen treffen. Diesseits handelt es sich um Personen mit geringer politischer Kompetenz.

In einer anderen Studie wurde das subjektive Kompetenzgefühl getrennt nach Berufsgruppen untersucht. Hier fand man eine positive Korrelation zwischen hoher Selbsteinschätzung und Beschäftigten vor. Weniger hoch fiel die Selbsteinschätzung von Rentnern, Arbeitslosen und Hausfrauen beziehungsweise Hausmännern aus (Vgl. Holtmann, Jaeck, Völkl, 2009: 49). Eine negative Korrelation hat das subjektive Kompetenzgefühl mit der soziodemographischen Variable des Geschlechtes. Frauen schätzen ihre Fähigkeiten am politischen Leben teilzuhaben fortwährend niedriger ein als Männer (Vgl. Westle, 2006: 221/222). Gleichzeitig

zeigt sich aber auch, dass das politische Wissen von Frauen ebenfalls niedriger ist als das der Männer. Politisch interessierte, höher gebildete Personen und Männer fühlen sich demnach politisch besonders kompetent (Vgl. Meißner, 2002: 49).

Aufgrund der oben aufgeführten Fakten, war zu klären ob die Hypothese H1, „Je höher das politische Wissen, desto höher auch das subjektive politische Kompetenzgefühl (internal efficacy)“, bestätigt werden kann.

Verwendete Daten

Als Grundlage dieser empirischen Untersuchung, dient der Datensatz aller Befragten aus dem Lehrforschungsprojekt 2012, der anhand der Ergebnisse aus stichprobenartigen Telefonumfragen zur Politik in Deutschland erstellt wurde.
Für die Auswahl der befragten Personen waren folgende Kriterien zu berücksichtigen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Auswahlkriterien

Um eine höhere Repräsentativität zu erhalten, sollten Menschen aus allen Gesellschaftsschichten befragt werden.

Für die Messung des politischen Wissens, welches in der Hypothese die unabhängige Variable darstellt, wurde aus dem oben genannten Datensatz die Variable des Index der Wissensfragen (iwf) verwendet. Dieser Index stützt sich auf die Prozentzahl richtiger Antworten auf Wissensfragen.

Die drei Variablen der internal efficacy wurden im Fragebogen anhand einer Aussagenbatterie gemessen, hierbei konnten die Befragten mittels einer Skala von eins bis fünf zustimmen oder nicht zustimmen. Die Aussagen beziehungsweise Variablen lauten:

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Subjektives Kompetenzgefühl (Internal Efficacy) und politisches Wissen
Untertitel
Research-Paper
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Politikwissenschaften)
Veranstaltung
Lehrforschungsprojekt II
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
15
Katalognummer
V214757
ISBN (eBook)
9783656429173
ISBN (Buch)
9783656433750
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Subjektives Kompetenzgefühl, Internal Efficacy, politisches Wissen, Research-Paper, Studie
Arbeit zitieren
Christiane Jakobi (Autor:in), 2012, Subjektives Kompetenzgefühl (Internal Efficacy) und politisches Wissen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214757

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