Die maritime Blütezeit Englands, die ihren Höhepunkt in den napoleonischen Kriegen finden sollte, blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Die britische Vorherrschaft zur See ermöglichte England, in der Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, den Ausbau eines weltweiten Handelsnetzes und den Aufstieg zur Weltmacht, aus welchem nationaler Reichtum und Stolz resultierten. In dieser Zeit war die Royal Navy das wichtigste Werkzeug der britischen Politik, um den Handel und die damit verbundene Weltmachtstellung zu schützen und zu wahren. Neben der Veränderung der allgemeinen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, stützte sich diese Blütezeit der britischen Marine auch auf die spezifische Entwicklung des Seeoffiziercorps.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, wie und unter welchen Einflüssen es, in der Zeitspanne ausgehend von der Restauration der Monarchie im Jahr 1660 bis zum Beginn des „Pax Britannica“, ab dem Jahr 1815, zu einer Professionalisierung des britischen Seeoffiziercorps kam und wie diese von der britischen Gesellschaft empfunden wurde. Der Begriff „Professionalisierung“ steht in dieser Arbeit für einen sich steigernden Entwicklungsprozess, der mehrere Punkte umfasst. Diese Punkte beinhalten eine angestrebte harmonische Geschlossenheit des Seeoffiziercorps, eine einheitliche geistige und loyale Grundauffassung, eine Steigerung der seemännischen Leistungen sowie ein sich formendes Selbstverständnis.
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Diese Arbeit gliedert sich in drei Teile. Sie beginnt mit einer kurzen Darstellung des historischen Kontextes, um die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu nennen, welche die folgenden Kapitel umspannen. Es folgt eine Analyse der Seeoffizierausbildung, da diese das Fundament für die Entwicklung der Seeoffiziere bildete. Nach der Beleuchtung der historischen Ereignisse und der Ausbildungssysteme der britischen Offizieranwärter folgt ein in die Tiefe gehender Teil, welcher sich mit den signifikanten Wechselwirkungen von Politik und Gesellschaft mit der Tradition und dem Prestige des sich professionalisierenden Seeoffiziercorps befasst. Dieser Teil ermöglicht schließlich eine Analyse des Selbstverständnisses des Offiziercorps, welches aus den vorausgegangenen Kapiteln resultiert. Die Arbeit schließt mit einer Ergebnisdarstellung.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Historischer Kontext
- III. Entwicklung der Ausbildung
- a. Von Tarpaulins zu Gentlemen
- b. Naval Schoolmaster
- c. Portsmouth Naval Academy
- IV. Tradition und Prestige
- a. Politik und Gesellschaft
- b. Selbstverständnis
- V. Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Professionalisierung des britischen Seeoffiziercorps während der maritimen Blütezeit Englands (1660-1815). Sie untersucht die Entwicklung der Ausbildung, den Einfluss von Politik und Gesellschaft sowie die Entstehung des Selbstverständnisses des Offiziercorps.
- Entwicklung der Ausbildung und ihre Auswirkungen auf die Professionalisierung
- Bedeutung der Tradition und des Prestiges für das Seeoffiziercorps
- Einfluss von Politik und Gesellschaft auf die Entwicklung des Offiziercorps
- Formierung des Selbstverständnisses des Seeoffiziercorps
- Die Rolle der Royal Navy im Schutz des britischen Handels und der Weltmacht
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung stellt die historische Bedeutung der maritimen Blütezeit Englands und die Rolle der Royal Navy dar. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und den Begriff der Professionalisierung im Kontext der Zeit.
- II. Historischer Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Entwicklung des britischen Seeoffiziercorps prägten. Es beschreibt den Aufstieg Englands zur Seemacht und die Herausforderungen, die sich aus der Ausweitung des Überseehandels ergaben.
- III. Entwicklung der Ausbildung: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der Ausbildung des britischen Seeoffiziercorps. Es beleuchtet die verschiedenen Ausbildungsformen, von der traditionellen Ausbildung an Bord von Schiffen bis hin zur Gründung von Marineschulen, und analysiert deren Einfluss auf die Professionalität des Offiziercorps.
- IV. Tradition und Prestige: Dieser Teil der Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Politik und Gesellschaft auf die Tradition und das Prestige des Seeoffiziercorps. Er untersucht die Rolle des Offiziercorps in der Gesellschaft und analysiert das sich entwickelnde Selbstverständnis der Offiziere.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Professionalisierung des britischen Seeoffiziercorps, die maritime Blütezeit Englands (1660-1815), die Royal Navy, die Entwicklung der Ausbildung, das Selbstverständnis der Offiziere, die Rolle von Politik und Gesellschaft, Tradition und Prestige sowie die historische Bedeutung der britischen Seemacht.
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- Diplom Kaufmann Hans-Christian Stockfisch (Author), 2009, Die Professionalisierung des britischen Seeoffiziercorps in der maritimen Blütezeit Englands (1660-1815), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214783