Sexuelle Gewalt an Kindern

Entstehungstheorien und Möglichkeiten der Prävention in der Sozialen Arbeit


Dossier / Travail de Séminaire, 2013

20 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemaufriss
1.2 Wissenschaftliche Fragestellungen
1.3 Methodische Vorgehensweise

2 Definitionen
2.1 Soziale Arbeit
2.2 Sexuelle Gewalt
2.3 Abweichendes Verhalten
2.4 Patriarchat

3 Erklärungsansätze für sexuellen Missbrauch
3.1 Individualisierende Theorien
3.1.1 Psychodynamischer Ansatz
3.1.2 Täterzentrierter Ansatz
3.2 Familiendynamische Theorie
3.3 Feministischer Ansatz
3.4 Feministisches Drei- Perspektiven- Modell

4 Prävention
4.1 Risikofaktoren für sexuelle Gewalt
4.2 Präventionsziele

5 Zusammenfassung

Quellenverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Problemaufriss

Im Jahr 2011 gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik 47.078 „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“[1], wovon 12.444 Taten Kinder betrafen.[2] Das sind circa 26,5% aller Fälle. Diese Zahlen verdeutlichen die Wichtigkeit einer Auseinandersetzung mit dem Thema sexuelle Gewalt an Kindern. Die Medien berichten fast täglich über Fälle von Kindesmissbrauch, da das Interesse der Gesellschaft an dieser Problematik sehr hoch ist.

Die Forschung zum Thema steckt noch in ihren Anfängen, denn erst seit den 1980er Jahren wurde das Thema durch die feministische Bewegung an die Öffentlichkeit getragen. Das wird schon bei dem Versuch der Definition von sexueller Gewalt deutlich, da es eine Vielzahl von Begriffsbestimmungen gibt und keine einheitliche, die in allen Kreisen Verwendung findet.[3] Literatur zum Thema findet sich reichlich, allerdings ist diese oft veraltet. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten ist deswegen von großer Wichtigkeit.

Bei professionellen SozialarbeiterInnen, die mit Kindern arbeiten, ist eine ausführliche Beschäftigung mit dieser Problematik unvermeidlich, denn Professionalität setzt ein Wissen über die verschiedenen Entstehungstheorien voraus, um sachgerecht handeln und arbeiten zu können. Dabei ist nicht nur Wissen über sexuelle Gewalt wichtig, sondern in vielen Arbeitsbereichen, nimmt die Präventionsarbeit einen immer größeren Stellenwert ein. Dies erfordert eine Auseinandersetzung mit den Entstehungstheorien von sexueller Gewalt, denn nur wenn klar ist auf welcher Grundlage Missbrauch entsteht, können darauf aufbauend Präventionsmaßnahmen und Interventionsmöglichkeiten erarbeitet werden. Dabei ist die Abstimmung der Maßnahmen auf die jeweiligen Personen besonders wichtig, denn die Menschen sind nicht alle gleich. Deswegen kann es keine einheitliche Arbeitsweise geben, sondern sie muss auf jeden Fall beziehungsweise jede Problemlage genau abgestimmt werden, um die gewünschten Ziele zu erreichen und eine professionelle Arbeitsweise zu gewährleisten.

1.2 Wissenschaftliche Fragestellungen

Aus der Thematik ergeben sich folgende Fragestellungen:

Welche Ursachen für sexuelle Gewalt an Kindern beschreiben ausgewählte Theorien, wie umfangreich können diese das Phänomen sexuelle Gewalt erklären und welches Modell eignet sich am besten als Basis für die präventive Arbeit mit Kindern?

Welche Risikofaktoren ergeben sich aus den Entstehungsbedingen von sexueller Gewalt und wie sehen die Ziele der Präventionsarbeit, aufbauend auf die Risikobedingungen, aus?

1.3 Methodische Vorgehensweise

Nach Auswahl und Sichtung geeigneter und relevanter Literatur werden zunächst einige wichtige Begriffe zum Thema definiert. Danach werden einige Theorien zum Thema sexuelle Gewalt einzeln beschrieben und anschließen auf Basis der Informationen bewertet. Dabei wird vor allem Wert darauf gelegt, wie umfassend das entsprechende Modell auf die Problematik des sexuellen Missbrauchs eingeht und ob es fähig ist, die verschiedenen Dimensionen und Facetten der sexuellen Gewalt zu erklären. Auf Grund des geringen Umfangs dieser Arbeit, ist es nicht möglich, alle Erklärungsansätze zu beschreiben. Aus diesem Grund werden nur die wichtigsten Modelle zu dieser Problematik erläutert. Der Erklärungsansatz, der sich am Ende des dritten Kapitels als am besten geeignet herausstellt wird als Grundlage verwendet um, darauf aufbauend, die Risikofaktoren für sexuelle Gewalt darzulegen. Danach werden einige, sich aus den Risikofaktoren ergebende, Präventionsziele erläutert. Abschließend folgt eine Zusammenfassung aller wichtigen Erkenntnisse und eine zusammenfassende Wertung in Hinsicht auf die Fragestellungen.

2 Definitionen

2.1 Soziale Arbeit

Definition der Sozialen Arbeit von dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH):

„Soziale Arbeit versteht sich als Menschenrechts-Profession. Sie handelt auf der Ba- sis wissenschaftlicher Erkenntnisse und entsprechend begründbarer Methoden. Sie hilft Menschen, eine befriedigende Teilhabe am Leben zu erreichen. Sie unter stützt die Gesellschaft in ihrer sozialen und demokratischen Verpflichtung. Sie handelt auf der Basis besonderer berufsethischer Verpflichtungen. Die Profession Soziale Arbeit hilft Einzelnen, Gruppen und dem Gemeinwesen bei der Lösung von Problemen, die nicht über pflegerische, gesundheitliche und privatrechtliche Dienste zu lösen sind. Die Profession Soziale Arbeit hilft der Politik, in dem sie mögliche Ursachen für Problemlagen benennt (Handlungsforschung) und zu gleich über neu entstehende Problemlagen informiert (Frühwarnsystem). Die Profession Soziale Arbeit hilft der Gesellschaft, indem sie unmittelbar den sozialen Zusammenhalt fördert, darüber hinaus gesellschaftliche Veränderungsbedarfe anmahnt, zu deren Umsetzung beiträgt und Teilhabe aller BürgerInnen ermöglicht und unterstützt. Die Profession Soziale Arbeit handelt auf der Grundlage von Schlüsselkompetenzen, die wiederum Grundlage für die Anwendung besonderer Methoden sind.“[4]

2.2 Sexuelle Gewalt

Sexuelle Gewalt beschreibt nicht allein den Vergewaltigungsprozess an sich, sondern bezieht sich vielmehr auf das ganze Spektrum von sexuellen Praktiken, die gegen den Willen einer Person vollzogen werden. Dazu zählen zum Beispiel auch Exhibitionismus, verbale sexuelle Gewalt und Berührungen. In der vorliegenden Arbeit werden die Begriffe sexueller Missbrauch und sexuelle Gewalt als Synonyme verwendet werden.

Definitionen von sexueller Gewalt gibt es zahlreich. Jeder Autor definiert ihn nach seinen eigenen Maßstäben und Vorstellungen, da es keine allgemeingültige Definition gibt.[5] Allgemein kann zwischen engen und weiten Definitionen unterschieden werden. Enge Definitionen beziehen sich dabei ausschließlich auf sexuelle Handlungen, bei denen Körperkontakt besteht. Als weite Definitionen werden dagegen Übergriffe jeglicher Art verstanden. Ausschlaggebend dafür ist, dass die Handlungen das Kind möglicherweise Schädigen können.[6] Dazu zählen zum Beispiel Exhibitionismus und verbale unangemessene Äußerungen.

In dieser Arbeit beziehe ich mich auf eine Weite Definition, denn Kinder werden auf vielfältige Weise sexuell missbraucht. Um eine repräsentative Analyse der Entstehungsbedingen und wirkungsvollen Präventionsmaßnahmen zu ermöglichen, wird in der vorliegenden Arbeit keine Einschränkung des Begriffs vorgenommen.

[...]


[1] BMI 2011, 45

[2] BMI 2011, 45

[3] Jihlawez 2012, 2 f

[4] DBSH 2013

[5] Jihlawez 2012, 16

[6] Hartwig u.a. 2003, 17

Fin de l'extrait de 20 pages

Résumé des informations

Titre
Sexuelle Gewalt an Kindern
Sous-titre
Entstehungstheorien und Möglichkeiten der Prävention in der Sozialen Arbeit
Université
Erfurt University of Applied Sciences
Cours
Theorie, Geschichte, Ethik
Note
1,0
Auteur
Année
2013
Pages
20
N° de catalogue
V215057
ISBN (ebook)
9783656428206
ISBN (Livre)
9783656434702
Taille d'un fichier
486 KB
Langue
allemand
Annotations
Hausarbeit mit besonderer Auszeichnung durch die Professorin.
Mots clés
sexuelle, gewalt, kindern, entstehungstheorien, möglichkeiten, prävention, sozialen, arbeit
Citation du texte
Cindy Scharfenberg (Auteur), 2013, Sexuelle Gewalt an Kindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215057

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