In Humes postum erschienenem Werk "Dialoge über natürliche Religion" lässt er
– literarisch ausgefeilt – drei Disputanten über den zeitgenössischen Versuch der theologischen Rationalisten diskutieren, „die Annahme des Welturhebers durch Analogieschlüsse zu untermauern, um den religiösen Glauben mit erfahrungs-wissenschaftlichen Argumenten zu begründen und ihm dadurch größeres Ansehen zu verschaffen.“ Das Programm ist dadurch beschränkt auf die Frage nach der empirischen Bestimmbarkeit der göttlichen Prädikate. Dass eine Weltursache existiert, steht außer Frage, es geht vielmehr um die Möglichkeiten und Grenzen der „Charakterisierung“ des Welturhebers.
Die Dialoge erhalten ihre Besonderheit dadurch, dass sie wahrhaftig dialogisch sind, da es zwar den „heimlichen Protagonisten“ Philo gibt, die anderen beiden Gesprächspartner (Cleanthes und Demea) aber mehr als nur "dumme" Stichwortgeber sind.
Methodisch werden in der Arbeit zunächst das Theodizee-Problem an sich dargestellt und der Anspruch der natürlichen Religion. Aus diesem Verständnis heraus wird die Theodizee in den Kontext der Dialoge gestellt. Daraus ergeben sich wiederum das methodische Vorgehen der Disputanten und die Bedeutung des Theodizee-Problems für den Kontext.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Theodizee-Problem in der natürlichen Religion
- Si deus bonus, unde malum? – Das Problem der Theodizee
- Besonderheiten der natürlichen Religion
- Stellenwert des Theodizee-Problems im Kontext des Dialogs
- Die Theodizee
- Zehnter Dialog
- Elfter Dialog
- Zusammenfassung und weitere Aspekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Theodizee-Problem im Kontext von David Humes „Dialogen über natürliche Religion“. Ziel ist es, die Argumentationslinien der Disputanten Philo, Cleanthes und Demea zu analysieren und zu bewerten, um Humes Kritik an den deistischen Gottesbeweisen des 18. Jahrhunderts zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Argumente in den Dialogen und untersucht, wie Hume die Theodizee-Frage als ein zentrales Problem in der natürlichen Religion darstellt.
- Die Theodizee als Problem der natürlichen Religion
- Die Kritik an den deistischen Gottesbeweisen
- Das methodische Vorgehen der Disputanten
- Humes Position zur Frage der göttlichen Prädikate
- Die Bedeutung des Theodizee-Problems im Kontext der Dialoge
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Humes „Dialoge über natürliche Religion“ als Dialog über die Frage der Gottesbeweise im 18. Jahrhundert vor. Das zweite Kapitel widmet sich dem Theodizee-Problem und beleuchtet dessen Relevanz in der philosophischen und religiösen Diskussion. Dabei wird auch die Rolle des Gottesbildes in der natürlichen Religion hervorgehoben. Im dritten Kapitel wird der Stellenwert des Theodizee-Problems im Kontext der Dialoge erörtert und das methodische Vorgehen der Disputanten vorgestellt. Das vierte Kapitel beleuchtet die Theodizee im zehnten und elften Dialog, wobei die Argumente der Disputanten analysiert werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Theodizee-Problem, der natürlichen Religion, David Hume, deistischen Gottesbeweisen, Dialogen, methodischem Vorgehen, Argumentationslinien, Kritik an den deistischen Gottesbeweisen, Gottesbild, philosophische und religiöse Diskussion.
- Citation du texte
- Johannes Key (Auteur), 2006, Das Problem der Theodizee in David Humes „Dialoge über natürliche Religion“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215179