Werbung als „Storyteller“: Wall-E (2008)
Werbung als unterstützendes Element: „Das Millionenspiel“ (1970)
Multifunktionale Werbung: „Blade Runner“ (1982)
Reklame- und Konsumkritik durch Werbung:
„John Carpenter’s They live“ (1988) / Demolition Man (1993)
Nach der Werbung ist vor der Werbung:
"Quintet" (1979) / „Soylent Green“ (1973) / Looper (2012
Da das Medium Film grundsätzlich alles darstellen kann, was das menschliche Auge
erfassen kann,2 ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Medium Werbung Einzug
in das Medium Film gehalten hat. Bereits in Walther Ruttmanns „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ aus dem Jahre 1927 ist Werbung in verschiedenen Formen zu sehen. Der halb-dokumentarische Streifen ist daher aus (werbe-)historischer Sicht
interessant.
Eine andere Möglichkeit bietet Werbung im Spielfilm, insbesondere im Science-
Fiction-Film. In diesem Genre werden die Entwicklungsmöglichkeiten des Mediums
Werbung betrachtet. Insbesondere ein Film erwirkte, grade auch durch die in ihm
gezeigte Werbung, eine stilbildende Funktion. In Ridley Scotts „Blade Runner“ von
1982 ist eine Geisha zu sehen, welche sich, auf einen riesigen Videobildschirm
gebannt, Süßigkeiten in den Mund steckt. Dieser viel zitierte kurze Spot dürfte
mittlerweile als Mem gelten, welches in das kulturelle Gedächtnis der westlichen Welt eingegangen ist. Selbst 30 Jahre danach wird das Stadtbild, welches der Film uns aufzeigt, nach wie vor in Science-Fiction-Filmen zitiert.3 Im Hinblick auf das Genre können verschiedene Fragestelllungen betrachtet werden. Diese können konträr
zueinander stehen: Wird es in Zukunft überhaupt noch Werbung geben, oder wird
uns Werbung in alle Bereiche unseres Lebens folgen? Aber auch Fragen wie: „Welche Formen wird die Werbung annehmen?“ „Wird es neue Arten der Werbung geben?“ stellen sich die Macher von Science-Fiction-Filmen.
Eine andere Fragestellung, welche hier bearbeitet werden soll, lautet: Welchen
Zweck erfüllt das Medium Werbung im Filmgenre der Science-Fiction? Dabei fällt bei
genauerer Betrachtung auf, dass die Funktion von Werbung in diesem Genre ganz
unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Anhand von einigen ausgesuchten Beispiele
sollen verschiedene Modi, welche Werbung besetzen kann, aufgezeigt werden. Ebenso soll geklärt werden, wie Werbung im Science-Fiction-Film insgesamt zu betrachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Werbung als „Storyteller“: Wall-E (2008)
- Werbung als unterstützendes Element: „Das Millionenspiel“ (1970)
- Multifunktionale Werbung: „Blade Runner“ (1982)
- Reklame- und Konsumkritik durch Werbung: „John Carpenter's They live\" (1988) / Demolition Man (1993)
- Nach der Werbung ist vor der Werbung: „Quintet“ (1979) / „Soylent Green“ (1973) / Looper (2012)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Verwendung von Werbung im Science-Fiction-Film, insbesondere deren Funktion und Entwicklung im Wandel der Zeit. Sie untersucht, wie Werbung im Film als erzählerisches Element eingesetzt wird, als unterstützendes Element dient oder als Mittel zur Kritik an Konsum und Reklame fungiert.
- Werbung als erzählerisches Element
- Werbung als Mittel zur Unterstützung der Handlung
- Werbung als Instrument der Kritik an Konsum und Reklame
- Entwicklung der Werbeformen im Science-Fiction-Film
- Die Zukunft der Werbung in der Science-Fiction
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung liefert einen Überblick über die Relevanz von Werbung im Film und insbesondere im Science-Fiction-Genre. Sie beleuchtet die stilbildende Funktion von Werbung im Film, insbesondere in "Blade Runner", und stellt zentrale Fragestellungen in Bezug auf die Zukunft der Werbung im Science-Fiction-Film in den Vordergrund.
- Werbung als „Storyteller“: Wall-E (2008): Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Werbung als erzählerisches Element in "Wall-E". Es analysiert, wie die Werbung in diesem Film die Vorgeschichte und die Situation der Menschheit im Film erklärt und die Entwicklung der Werbeformen in der Zukunft aufzeigt.
- Werbung als unterstützendes Element: „Das Millionenspiel“ (1970): Dieser Abschnitt analysiert die Funktion der Werbung als Mittel zur Unterstützung der Handlung in "Das Millionenspiel". Er betrachtet, wie die Werbung die Spannung und den moralischen Konflikt des Films verstärkt und gleichzeitig gesellschaftliche Kritik durch die gezeigte Werbung übt.
- Multifunktionale Werbung: „Blade Runner“ (1982): Dieses Kapitel befasst sich mit der multifunktionalen Rolle der Werbung in "Blade Runner". Es untersucht, wie Werbung in diesem Film nicht nur zur Charakterisierung der dystopischen Welt beiträgt, sondern auch als ästhetisches Element und als symbolisches Mittel der Kritik an der Gesellschaft eingesetzt wird.
- Reklame- und Konsumkritik durch Werbung: „John Carpenter's They live\" (1988) / Demolition Man (1993): Dieser Abschnitt befasst sich mit der Verwendung von Werbung als Mittel zur Kritik an Konsum und Reklame in "They live" und "Demolition Man". Er untersucht, wie die Werbung in diesen Filmen die allgegenwärtige Manipulation und Kontrolle durch Medien und Werbung darstellt.
Schlüsselwörter
Werbung, Science-Fiction, Film, Storytelling, Konsumkritik, Dystopie, Zukunft, Medienmanipulation, Reklame, "Blade Runner", "Wall-E", "Das Millionenspiel", "They live", "Demolition Man", "Soylent Green", "Looper".
- Arbeit zitieren
- Daniel Liebeherr (Autor:in), 2012, Werbung im Science-Fiction-Film, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215241