'Devolution of Scotland': Schottlands Streben nach Unabhängigkeit


Dossier / Travail, 2013

16 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung

2. Der schottische Unabhängigkeitskampf bis 1707

3. Britishness versus Scottishness?

4. Das britische Politiksystem

5. Referenden
5.1. Referendum 1979
5.2. Referendum 1997
5.3. Referendum 2014
5.4. Eckpunkte des Referendum 2014

6. Fazit

Literaturverzeichnis II

Vorwort

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit und in Anlehnung an den englischen Sprachgebrauch wird im in der vorliegenden Arbeit der Begriff Britisch synonym mit dem Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland verwendet. Zur Kenntlichmachung der Englischen Originalbegriffe sind diese in kursiv geschrieben.

1. Einleitung

Schottland gehört seit 1707 zum Vereinigten Königreich. Unverkennbar ist, dass die Schotten, trotz dieser Zugehörigkeit zur britischen Krone, einen großen Nationalstolz pflegen. Neben den bekanntesten Bestandteilen der schottischen Kultur, wie Kilts (Schottenröcke), Tartan, alte Schlösser und Dudelsäcke hat Schottland auch, obwohl es kein souveräner Staat ist, eine eigene Fußball- und Rugbynationalmannschaft. Als 1995 der Oscar-prämierte Blockbuster Braveheart über den schottischen Nationalhelden William Wallace in die Kinos kam, beflügelte dieser den schottischen Nationalstolz und führte zu den höchsten Umfragewerten für die Schottische Unabhängigkeit kämpfende Scottish Nation Party (SNP) seit 7 Jahren (vgl. McArthur 127). Der Film endet mit der historischen Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314, wo die Schotten, angeführt von Robert the Bruce, über die dreimal größere Armee der Engländer siegten und somit den Weg in die Unabhängigkeit ebneten (vgl. Volkery). Zum 700. Jubiläum der Schlacht von Bannockburn will der aktuelle schottische First Minister und SNP-Parteichef Alex Salmond ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands abhalten. Hierzu haben sich der englische Prime Minister David Cameron und Alex Salmond am 15. Oktober 2012 in Edinburgh auf die Eckpunkte des Referendums geeinigt. Bis Ende 2014 sollen die Schotten dann mit einem simplen Ja oder Nein über die Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich entscheiden (vgl. Black 2012).

Um die schottischen Unabhängigkeitsbewegung zu verstehen, ist es zuerst einmal wichtig sich mit der Geschichte des Landes zu beschäftigen. Aus diesem Grund werden im Nachfolgenden die Historien der Unabhängigkeitskämpfe bis 1707 skizziert. Anschließend ist es wichtig sich bei dieser oft sehr nationalistisch gefärbten Debatte mit dem schottischen Nationalstolz zu beschäftigen. Dieses sehr komplexe Thema kann im Rahmen dieser Arbeit nur angeschnitten werden, um die wichtigsten Punkte herauszustellen. Bevor unter Punkt 5 die einzelnen politischen Aktionsprogramme dargestellt und dessen wichtigsten Aussagen analysiert werden, wird dazu hinführend unter Punkt 4 das britische Politiksystem beschrieben. Das abschließende Fazit resümiert die Unabhängigkeitsbewegungen und gibt einen Ausblick auf die Zukunft Schottlands.

2. Der schottische Unabhängigkeitskampf bis 1707

Das Schottische Königreich entstand im 9. und 10. Jahrhundert n. Chr. Anders als Wales oder Irland wurde Schottland niemals von den Engländern erobert (vgl. Bogdanor 7f). Diese Tatsache zeigt sich heute besonders in dem Autonomiestreben der Schotten. Mit der Invasion des englischen Heers in Schottland im Frühjahr 1296 begannen die schottischen Unabhängigkeitskriege. Dies war auch die Zeit in der William Wallace zum Nationalhelden der Schotten aufstieg. 1297 schlug Wallace mit schottischen Adeligen die Engländer in der Schlacht von Stirling Bridge zurück und gewann gegen die zahlenmäßig überlegene englische Armee. Doch das englische Heer beließ es nicht bei der Niederlage und unternahm weitere Feldzüge gegen Schottland. Ein weiterer schottischer Nationalheld war der schottische König Robert the Bruce, der die Rückeroberung seines Landes mit dem Sieg in der Schlacht von Bannockburn 1314 besiegelte. Erst 14 Jahre später wurde die schottische Unabhängigkeit von dem englische König Edward III. anerkannt.

In 1502 heiratete der schottische König Jakob IV. die Tochter des englischen Königs Henry VII. und verschaffte sich somit für seine Nachkommen den Anspruch auf die englische Krone. In 1603 kam es zu einer Personalunion (Union of Crowns) zwischen dem schottischen und englischem Könighaus, indem Jakob VI. von Schottland das Erbe der englischen Königin Elisabeth I. antrat und als Jakob I. (Engl. = King James I.) den englischen Thron bestieg. Die Schwierigkeiten des Monarchen, zwei separate Königreiche zu regieren, mündeten 1707 in eine Realunion zwischen den beiden Königreichen zum Königreich Großbritannien. Dieser Act of Union regelte dann fortan die Einrichtung eines gemeinsamen Parlamentes in Westminster (London) und somit die Auflösung des Parlaments in Edinburgh (vgl. Brockhaus Enzyklopädie Band 24 442ff). Im Gegenzug für die Aufgabe der Eigenständigkeit ließ die Regelung aber auch einige wichtige Teile der schottischen Rechtsordnung bzw. Institutionen unangetastet: Das Rechtssystem, das Bildungssystem, die Kirchen und das Bankensystem mit seinen heute charakteristischen schottischen Banknoten behielten ihre Autonomie (vgl. Bechhofer/McCrone 64). Kritiker der Union unterstellten eine Auflösung des Schottischen Parlaments gegen den Willen der Schotten und die Bestechung von Politikern mit Geld und dem Versprechen auf ranghohe Stellen im neuen Staat. Andere Stimmen behaupten, dass die Schotten einfach nur aus Mangel an Alternativen der Union zugestimmt hatten und zudem nicht an die Inkompatibilität des Erhalts ihrer Nation mit dem Abkommen glaubten (vgl. Bogdanor 10f).

3. Britishness versus Scottishness?

Die Frage nach der Nationalität kann sehr banal aber auch zugleich hoch komplex sein. Zuerst ist diese Frage natürlich ganz einfach mit der Staatsangehörigkeit zu beantworten. Der Besitzer eines britischen Ausweises ist somit zuerst einmal Britisch. Tatsächlich würde jemand aber von den meisten Bürgern des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, wie es korrekt heißt, eine andere Antwort erhalten. Demnach wäre ein Einwohner Londons Englisch, jemand aus Edinburgh Schottisch, jemand aus Cardiff Walisisch und jemand aus Belfast Irisch. Zusätzlich kann auch noch bei einer ausländischen Abstammung eine andere Antwort kommen. Lebt
z. B. jemand mit indischen Wurzeln in Edinburgh, wäre die erste Antwort wohl Indisch. Es ist demnach offensichtlich, dass eine Person mehrere Nationalitäten in sich vereinen kann. Zum einen die seiner Staatsbürgerschaft und zum anderen seiner ethischen Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe.

Aus den vorherigen Beispielen wird deutlich, dass im Vereinigten Königreich die Bewohner der verschiedenen Landesteile ihre Nationalität fast ausschließlich nach der ethischen Zugehörigkeit bestimmen (vgl. Bechhofer/McCrone 1). Dies ist das Resultat von kulturellen und ethnischen Unterschieden, der über Jahrhunderte zusammengewachsenen vier Landesteile England, Wales, Schottland und Nordirland, dessen Beziehungen untereinander oft nicht friedlich waren. Ein weiterer Grund sind die Verwirrungen um die Bezeichnungen für die Einwohner des gesamten Königreichs. So hören es die Schotten nicht gerne, wenn der Begriff England verwendet wird, wenn das ganze Land gemeint ist. Andersrum drücken sich die Schotten nicht korrekt aus, wenn sie Britannien verwenden, aber das Vereinigte Königreich meinen. Demnach ist die Aufrechterhaltung des eigenen Nationalstolzes nicht verwunderlich (vgl. Mitchell 1996 87).

[...]

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
'Devolution of Scotland': Schottlands Streben nach Unabhängigkeit
Université
Leuphana Universität Lüneburg
Note
2,0
Auteur
Année
2013
Pages
16
N° de catalogue
V215431
ISBN (ebook)
9783656432500
ISBN (Livre)
9783656435464
Taille d'un fichier
444 KB
Langue
allemand
Mots clés
schottland, streben, unabhängigkeit, devolution, scotland
Citation du texte
Jens Böckenfeld (Auteur), 2013, 'Devolution of Scotland': Schottlands Streben nach Unabhängigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215431

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