Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Forschungsfrage, ob tatsächlich der Krieg in Sicht war. Gemeint ist damit die so genannte „Krieg-in-Sicht“-Krise, ein Beispiel für die Drohpolitik Bismarcks. Inwieweit die innenpolitischen Probleme des Kaiserreiches für die „Krieg-in-Sicht“-Krise mitverantwortlich waren, soll ein weiterer Bestandteil der Arbeit sein. Hinzu kommen verschiedene andere Faktoren, wie Wirtschaft und Kultur des Kaiserreiches. Im Vordergrund steht allerdings die Beziehung zwischen der französischen Republik und dem Deutschen Kaiserreich unter besonderer Berücksichtigung des Russischen Zarenreiches.
Zudem gibt es noch einige weitere Aufsätze, Monographien und andere Veröffentlichungen, welche die Krieg-in-Sicht-Krise zum Thema haben. Dabei wird sehr schnell deutlich, wer die Hauptakteure waren, wer passiv und aktiv handelte, wer aggressiv und wer diplomatisch vorgegangen war. Einen guten Überblick über die gesamte Zeit des zweiten Deutschen Reiches verschafft Volker Ullrich mit seiner Gesamtdarstellung „Die nervöse Großmacht 1871-1918. Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs". Wichtig, um zu verstehen, wie die deutsche Öffentlichkeit gewonnen werden sollte, ist der Krise namensgebender Zeitungsartikel aus der Berliner Zeitung „Post“, welcher näher beleuchtet werden soll. Die Arbeit soll eine Ahnung des Zeitgeistes vermitteln, um zu verstehen, weshalb die Akteure ihren Standpunkt und ihre Handlungen vehement verteidigten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Jahre 1870 bis 1875 im Überblick
- Die innenpolitischen Spannungen - Gründerkrise und aufkommender Antisemitismus
- Der Kulturkampf
- Die außenpolitische Lage - Vorbetrachtungen
- Die Russland-Krisen
- Die Radowitz-Mission
- Die „Krieg-in-Sicht“-Krise
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die sogenannte „Krieg-in-Sicht“-Krise von 1875 und die Frage, ob ein Krieg tatsächlich unmittelbar bevorstand. Es wird geprüft, inwieweit innenpolitische Faktoren, wie die Gründerkrise und der aufkommende Antisemitismus, die Krise beeinflusst haben. Weitere Aspekte wie die wirtschaftliche und kulturelle Situation des Kaiserreichs werden ebenfalls berücksichtigt.
- Die innenpolitischen Spannungen im Deutschen Kaiserreich um 1875
- Die Rolle der Russland-Krisen im Vorfeld der „Krieg-in-Sicht“-Krise
- Die Bedeutung der Beziehungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich, Frankreich und Russland
- Bismarcks Drohpolitik und deren Auswirkungen
- Analyse der „Krieg-in-Sicht“-Krise anhand historischer Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der „Krieg-in-Sicht“-Krise von 1875 ein und benennt die Forschungsfrage, ob ein Krieg tatsächlich unmittelbar bevorstand. Sie erläutert den Fokus auf die innenpolitischen Einflüsse und die Beziehungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich, Frankreich und Russland. Die Einleitung skizziert den Forschungsstand, wobei die Werke von Lappenküper und Janorschke als zentrale Quellen genannt werden, und betont den Anspruch, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
Die Jahre 1870 bis 1875 im Überblick: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Jahre 1870 bis 1875, wobei der Fokus auf den innenpolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen liegt. Die Gründerkrise und der aufkommende Antisemitismus werden als bedeutende innenpolitische Spannungen dargestellt, die durch den Wirtschaftsaufschwung nach dem Deutsch-Französischen Krieg verstärkt wurden. Die Kapitel beschreibt die Folgen der Reparationszahlungen Frankreichs und den daraus resultierenden Aktienspekulationen und einer liberalen Wirtschaftspolitik. Der Abschnitt verdeutlicht die rasanten wirtschaftlichen Veränderungen und die Herausforderungen, die sich daraus ergaben.
Schlüsselwörter
Krieg-in-Sicht-Krise, Bismarck, Deutsches Kaiserreich, Frankreich, Russland, Gründerkrise, Antisemitismus, Außenpolitik, Drohpolitik, Innenpolitik, Wirtschaft, Kultur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur "Krieg-in-Sicht"-Krise von 1875
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die sogenannte „Krieg-in-Sicht“-Krise von 1875 und die Frage, ob ein Krieg tatsächlich unmittelbar bevorstand. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Einfluss innenpolitischer Faktoren wie der Gründerkrise und des aufkommenden Antisemitismus.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die innenpolitischen Spannungen im Deutschen Kaiserreich um 1875, die Rolle der Russland-Krisen, die Bedeutung der Beziehungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich, Frankreich und Russland, Bismarcks Drohpolitik und eine Analyse der „Krieg-in-Sicht“-Krise anhand historischer Quellen.
Welche Zeitspanne wird betrachtet?
Der Fokus liegt auf dem Jahr 1875, jedoch wird der Kontext durch einen Überblick über die Jahre 1870 bis 1875 geschaffen, insbesondere im Hinblick auf innenpolitische und wirtschaftliche Entwicklungen.
Welche innenpolitischen Faktoren werden berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet die Gründerkrise und den aufkommenden Antisemitismus als bedeutende innenpolitische Spannungen, die die Krise beeinflusst haben könnten. Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Deutsch-Französischen Krieg und die damit verbundenen Folgen (Reparationszahlungen, Aktienspekulationen) werden ebenfalls analysiert.
Welche Rolle spielt die Außenpolitik?
Die Beziehungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich, Frankreich und Russland spielen eine zentrale Rolle. Die Arbeit untersucht die Russland-Krisen im Vorfeld der „Krieg-in-Sicht“-Krise und Bismarcks Drohpolitik und deren Auswirkungen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf historischen Quellen und bezieht sich explizit auf die Werke von Lappenküper und Janorschke als zentrale Quellen. Es wird angestrebt, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel mit einem Überblick über die Jahre 1870-1875, Abschnitte zu den Russland-Krisen, der Radowitz-Mission und der „Krieg-in-Sicht“-Krise, sowie Schlussbetrachtungen. Kapitelzusammenfassungen sind enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Krieg-in-Sicht-Krise, Bismarck, Deutsches Kaiserreich, Frankreich, Russland, Gründerkrise, Antisemitismus, Außenpolitik, Drohpolitik, Innenpolitik, Wirtschaft, Kultur.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob während der „Krieg-in-Sicht“-Krise von 1875 ein Krieg tatsächlich unmittelbar bevorstand.
- Citar trabajo
- Oliver Jäger (Autor), 2013, Die Krisenjahre 1874-1875. Die so genannte „Krieg-in-Sicht“-Krise, ein Beispiel für die Drohpolitik Bismarcks, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215723