Verbraucherschutz setzt auf Sicherheit, Wahlfreiheit und Information. Je weitgehender dies erfüllt ist, desto besser funktioniert der Markt. Verbraucherschutz ist insofern ein entscheidender Bestandteil einer modernen Wirtschaftspolitik In einer globalisierten Welt lässt sich der Verbraucherschutz natürlich nicht auf die nationale Ebene einschränken. Nationaler Verbraucherschutz muss daher auch immer europäischer Verbraucherschutz sein. Wird von Rechtsangleichung auf dem Gebiet des Verbraucherschutzes und über die dadurch notwendigen Änderungen der Zivilgesetze der Beitrittskandidaten gesprochen, so muss in diesem Zusammenhang auch erwähnt werden, dass der Verbraucherschutz in Deutschland – oder gar auf EU-Ebene, ebenso
einem ständigen Prozess unterliegt. Immer neuere, komplexere und vor allem globale Entwicklungen, die neue Lebenssachverhalte und Möglichkeiten schaffen, bedürfen einer einheitlichen Regelung, um den Verbraucher vor unüberschaubaren Konsequenzen zu schützen. 1 Dabei ist der EU-Einfluss nicht zu unterschätzen. Dies wird auch am deutschen Recht sichtbar. Die Auswirkungen der „Europäisierung“ des Schuldrechts zeigen sich nicht nur in den neuen zwingenden Regeln für Vertragsinhalte, sondern auch in der Schaffung und Verwendung neuer dogmatischer Grundbegriffe. So ist auch der Begriff des
„Verbrauchers“ entstanden, den das BGB bis dato nicht kannte. Somit wird die Frage und das Bedürfnis nach vernünftigem Verbraucherschutz eher lauter statt an Gewicht zu verlieren, wohlwissend, dass nie abschließend für alle auftauchenden Probleme Lösungen gefunden werden können. Als sinnreich und praktikabel erwies sich, aktuelle Lebenssachverhalte mit breiter Wirkung und Streuung zu typisieren und für den konkreten Fall Regelungen gesetzlich festzulegen. 2
Allerdings kann sich nur zu gut vorgestellt werden, dass die Beitrittskandidaten - in ihrem Transformationsprozess befindend, vor einer anspruchsvollen Aufgabe standen und zum Teil noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung der EUVorgaben bestehen. Dabei muss die Tatsache Rechnung tragen, dass die Beitrittskandidaten ihre gesamte Rechtsordnung umstellten und parallel neue Gesetze
fassen mussten. Als Beispiel sei hier Ungarn genannt. [...]
1 Bülow/Artz, VerbraucherprivatR., S. 2
2 Bülow/Artz, VerbraucherprivatR., S. 5
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Rechtsangleichung im Verbraucherschutz
- Kapitel 3: Verbraucherkredit
- Kapitel 4: Haustür- und Fernabsatzgeschäfte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Rechtsangleichung im Verbraucherschutz in der EU im Vorfeld der Erweiterung, insbesondere im Hinblick auf Verbraucherkredit, Haustür- und Fernabsatzgeschäfte. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und den Prozess der Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten.
- Harmonisierung des Verbraucherschutzes in der EU
- Vergleichende Analyse der Rechtslage in verschiedenen Mitgliedstaaten
- Herausforderungen bei der Angleichung der Verbraucherschutzbestimmungen
- Auswirkungen der Erweiterung auf den Verbraucherschutz
- Bewertung der Europäischen Richtlinien im Bereich des Verbraucherschutzes
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Dieses einleitende Kapitel liefert einen Überblick über die Thematik der Rechtsangleichung im Verbraucherschutz innerhalb der Europäischen Union im Kontext der Erweiterung. Es skizziert die Bedeutung des Verbraucherschutzes, die Herausforderungen der Harmonisierung und die Relevanz des Themas für die zukünftige Entwicklung der EU. Die Einleitung legt den Fokus auf die spezifischen Bereiche Verbraucherkredit, Haustür- und Fernabsatzgeschäfte und begründet die Wahl dieser Schwerpunkte.
Kapitel 2: Rechtsangleichung im Verbraucherschutz: Kapitel 2 bietet eine umfassende Darstellung des bestehenden Rechtsrahmens zum Verbraucherschutz innerhalb der Europäischen Union. Es analysiert die bestehenden Richtlinien und Verordnungen, die den Schutz von Verbrauchern regeln, und beleuchtet deren jeweilige Ziele und Anwendungsbereiche. Ein wichtiger Aspekt ist die Darstellung der Unterschiede zwischen den nationalen Rechtsvorschriften und der Notwendigkeit einer Harmonisierung. Das Kapitel bereitet den Boden für die detaillierte Betrachtung der einzelnen Bereiche in den folgenden Kapiteln.
Kapitel 3: Verbraucherkredit: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den Aspekten des Verbraucherkredits und der Notwendigkeit einer Harmonisierung der Rechtslage innerhalb der EU. Es analysiert die verschiedenen Modelle des Verbraucherkredits, die in den einzelnen Mitgliedstaaten Anwendung finden und untersucht die Herausforderungen bei der Angleichung der jeweiligen Vorschriften. Besonderes Augenmerk wird auf den Schutz der Verbraucher vor missbräuchlichen Kreditverträgen gelegt, und es werden Beispiele aus der Praxis diskutiert. Die Bedeutung der Transparenz und der Vergleichbarkeit von Kreditangeboten wird hervorgehoben.
Kapitel 4: Haustür- und Fernabsatzgeschäfte: Das letzte Kapitel konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen im Bereich des Verbraucherschutzes bei Haustür- und Fernabsatzgeschäften. Hier werden die Besonderheiten dieser Vertriebsformen im Hinblick auf den Verbraucherschutz detailliert untersucht. Das Kapitel analysiert die gesetzlichen Regelungen zum Widerrufsrecht, zum Schutz vor irreführenden Werbungspraktiken und zu anderen wichtigen Aspekten des Verbraucherschutzes in diesem Kontext. Es zeigt auf, wie die bestehende Rechtslage an die Besonderheiten dieser Vertriebsformen angepasst werden muss und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind.
Schlüsselwörter
EU-Erweiterung, Verbraucherschutz, Rechtsangleichung, Verbraucherkredit, Haustürgeschäft, Fernabsatzgeschäft, Harmonisierung, Richtlinien, Rechtsvergleich, Verbraucherschutzrecht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Rechtsangleichung im Verbraucherschutz
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Rechtsangleichung im Verbraucherschutz innerhalb der EU vor der Erweiterung, insbesondere in Bezug auf Verbraucherkredit, Haustür- und Fernabsatzgeschäfte. Sie analysiert die Herausforderungen und den Prozess der Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, Rechtsangleichung im Verbraucherschutz, Verbraucherkredit und Haustür- und Fernabsatzgeschäfte. Die Einleitung bietet einen Überblick und die Begründung der Themenwahl. Kapitel 2 analysiert den bestehenden Rechtsrahmen. Kapitel 3 konzentriert sich auf den Verbraucherkredit und Kapitel 4 auf Haustür- und Fernabsatzgeschäfte.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Harmonisierung des Verbraucherschutzes in der EU zu untersuchen, die Rechtslage in verschiedenen Mitgliedstaaten zu vergleichen und die Herausforderungen bei der Angleichung der Verbraucherschutzbestimmungen zu analysieren. Weiterhin werden die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf den Verbraucherschutz und die Bewertung europäischer Richtlinien im Bereich des Verbraucherschutzes behandelt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Schwerpunkte liegen auf der Harmonisierung des Verbraucherschutzes in der EU, einem Vergleich der Rechtslage in verschiedenen Mitgliedstaaten, den Herausforderungen bei der Angleichung von Verbraucherschutzbestimmungen, den Auswirkungen der Erweiterung auf den Verbraucherschutz und der Bewertung europäischer Richtlinien im Bereich des Verbraucherschutzes.
Was wird in Kapitel 1 (Einleitung) behandelt?
Kapitel 1 bietet einen Überblick über die Thematik der Rechtsangleichung im Verbraucherschutz in der EU im Kontext der Erweiterung. Es skizziert die Bedeutung des Verbraucherschutzes, die Herausforderungen der Harmonisierung und die Relevanz des Themas. Der Fokus liegt auf Verbraucherkredit, Haustür- und Fernabsatzgeschäften.
Was wird in Kapitel 2 (Rechtsangleichung im Verbraucherschutz) behandelt?
Kapitel 2 beschreibt den bestehenden Rechtsrahmen zum Verbraucherschutz in der EU. Es analysiert Richtlinien und Verordnungen, beleuchtet deren Ziele und Anwendungsbereiche und zeigt Unterschiede zwischen den nationalen Rechtsvorschriften auf, um die Notwendigkeit der Harmonisierung zu verdeutlichen.
Was wird in Kapitel 3 (Verbraucherkredit) behandelt?
Kapitel 3 befasst sich mit dem Verbraucherkredit und der Harmonisierung der Rechtslage in der EU. Es analysiert verschiedene Modelle des Verbraucherkredits in den Mitgliedstaaten, die Herausforderungen bei der Angleichung der Vorschriften und den Schutz vor missbräuchlichen Kreditverträgen. Transparenz und Vergleichbarkeit von Kreditangeboten werden hervorgehoben.
Was wird in Kapitel 4 (Haustür- und Fernabsatzgeschäfte) behandelt?
Kapitel 4 konzentriert sich auf den Verbraucherschutz bei Haustür- und Fernabsatzgeschäften. Es untersucht die Besonderheiten dieser Vertriebsformen, die gesetzlichen Regelungen zum Widerrufsrecht und zum Schutz vor irreführender Werbung und zeigt auf, wie die Rechtslage an diese Vertriebsformen angepasst werden muss.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind: EU-Erweiterung, Verbraucherschutz, Rechtsangleichung, Verbraucherkredit, Haustürgeschäft, Fernabsatzgeschäft, Harmonisierung, Richtlinien, Rechtsvergleich, Verbraucherschutzrecht.
- Citar trabajo
- Anna Hollik (Autor), 2003, Die EU vor der Erweiterung: Rechtsangleichung im Verbraucherschutz (Verbraucherkredit, Haustür- und Fernabsatzgeschäfte - in Deutschland, Polen, Tschechien und Ungarn), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21598