[...] Der Körperkult wird in den Abschnitten 1.3.1, 1.3.2 und 1.3.3 anhand der Facetten der „Versportlichung“ der Gesellschaft, des „Kultes um die Jugendlichkeit“ und des „Schlankheitskultes“ konkretisiert dargestellt. Dabei soll deutlich werden, dass die Körperverwendung nicht nur der Selbstinszenierung, sondern auch der sozialen Positionierung in der Gesellschaft dient.
Geschlechterspezifische Aspekte des Körperkultes werden in den Abschnitten 1.4 „Verkörperung von Weiblichkeit“ und 1.5 „Verkörperung von Männlichkeit“
thematisiert. Dabei werden das aktuelle ideale weibliche Körperbild und die Tatsache, dass die Körper von Männern zunehmend einer Ästhetisierung ausgesetzt sind, in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Kontext eingebunden.
Das zweite Kapitel (2.) dieser Arbeit versucht das große Interesse, welches der Schönheit des Körpers entgegengebracht wird, aus einer weiteren Perspektive zu beleuchten. Es wird dargestellt, inwiefern Attraktivität einen Einfluss auf den Status eines Menschen im alltäglichen Leben hat. Wenn Studien der Attraktivitätsforschung (< 2.2) und alltägliche Erfahrungen zeigen, dass „hübschen“ Menschen soziale Vorteile zukommen, kann der Wunsch und das Streben nach Schönheit verständlich und nicht mehr als rein oberflächlich aufgefasst werden. Der Abschnitt 2.1 verdeutlicht zunächst, wie schwer der Begriff der „Schönheit an sich“ überhaupt zu greifen ist. In dem Abschnitt der „kultursoziologischen Betrachtungen der Statusrelevanz von Attraktivität“ (< 2.3) wird die Bedeutung von Attraktivität in der zunehmenden Unübersichtlichkeit der postmodernen Gesellschaft, vor allem in der Berufswelt, fokussiert.
Der letzte Abschnitt dieser Arbeit (< 2.4) versucht die Attraktivität als Zusammenspiel von rein physischer Schönheit und persönlicher Darstellungskompetenz zu fassen. Dabei werden auch milieuspezifische Unterschiede im Umgang mit Verschönerungsmaßnahmen deutlich. Sehr häufig hört man bei der Beschäftigung mit dem Thema „Schönheit“ die Einwände: „Auf Persönlichkeit kommt’s an. Auf Ausstrahlung. Und darauf, dass man ein guter Mensch ist.“ (Brigitte 2002, Nr. 13, S. 3).
Aber ganz unwichtig ist gutes Aussehen eben doch nicht.
Inhaltsverzeichnis
- KÖRPER UND STATUS
- Grundlegende kultursoziologische Arbeiten zum Verhältnis Körper – Gesellschaft
- Körperdistanzierung, ein „Verschwinden des Körpers“ in komplexen, postmodernen Gesellschaften?
- Körperkult
- „Versportlichung“ der Gesellschaft
- Der Kult um die Jugendlichkeit
- Schlankheitskult
- Verkörperung von Weiblichkeit
- Frauen das „,schöne Geschlecht“?
- Androgynisierungstendenzen - Vermännlichung weiblicher Körper als Aufhebung des gesellschaftlichen Prinzips der Geschlechterdifferenz?
- Die ästhetische Stilisierung der „Kindfrau“ und das Verschwinden des ,,Mutterkörpers“
- Verkörperung von Männlichkeit
- „Wahre Männlichkeit“? – Der männliche Körper in der spätmodernen Gesellschaft
- Der männliche Körper auf dem Schönheitsmarkt
- Der männliche Körper in der Werbung
- Der männliche Körper in Männermagazinen – Konstruktion eines neuen Männerbildes?
- ZUR STATUSRELEVANZ VON ATTRAKTIVITÄT
- Was ist eigentlich schön?
- Sozialpsychologische Studien zur Bedeutung der Attraktivität
- Kindheit
- Partnerwahl
- Bewerbungen und Einstellungen
- Weitere soziale Kontexte
- Kritik
- Kultursoziologische Betrachtungen der Statusrelevanz von Attraktivität
- Was ist eigentlich Attraktivität? – Ein Definitionsversuch im Spannungsfeld zwischen körperlicher Schönheit und Darstellungskompetenz.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Attraktivität im aktuellen soziokulturellen Kontext. Sie untersucht die Paradoxie der Gleichzeitigkeit von Körperaufwertung und Körperverdrängung in der modernen Mediengesellschaft. Die Arbeit analysiert den „Körperkult“ und die damit verbundenen Erscheinungsformen wie Schönheitsoperationen, Fitness- und Muskeltraining, Diäten und mehr.
- Der Einfluss von Körper und Status in der Gesellschaft
- Die Rolle des Körpers in komplexen, postmodernen Gesellschaften
- Die vielfältigen Ausdrucksformen des Körperkults
- Die Verkörperung von Weiblichkeit und Männlichkeit
- Die Statusrelevanz von Attraktivität in verschiedenen sozialen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel „Körper und Status" analysiert die Paradoxie von Körperaufwertung und Körperverdrängung in der modernen Mediengesellschaft. Es untersucht die kultursoziologischen Arbeiten zum Verhältnis von Körper und Gesellschaft, die Entwicklung des Körperkults und die Auswirkungen auf die Verkörperung von Weiblichkeit und Männlichkeit.
Das zweite Kapitel „Zur Statusrelevanz von Attraktivität“ beleuchtet die Bedeutung von Schönheit und Attraktivität. Es analysiert sozialpsychologische Studien zur Bedeutung von Attraktivität in verschiedenen Lebensbereichen, wie Kindheit, Partnerwahl, Bewerbungen und mehr. Weiterhin werden kultursoziologische Betrachtungen zur Statusrelevanz von Attraktivität vorgestellt und die Definition von Attraktivität im Spannungsfeld zwischen körperlicher Schönheit und Darstellungskompetenz diskutiert.
Schlüsselwörter
Körper, Status, Attraktivität, Körperkult, Gesellschaft, Weiblichkeit, Männlichkeit, Sozialpsychologie, Kultursoziologie, Schönheit, Darstellungskompetenz, Mediengesellschaft, Körperverdrängung, Körperaufwertung.
- Citar trabajo
- Miriam Davids (Autor), 2002, Körper und Status. Eine Betrachtung von Attraktivität im aktuellen soziokulturellen Kontext, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21817