Walter Bagehots acht Essays über den englischen Parlamentarismus in der
Mitte des 19. Jahrhunderts, „The English Constitution“, zählt auch heute
noch zu den Standardwerken über die Britische Verfassung. Wenngleich
sich die Verfassung seit jener Zeit stark geändert hat, sind wichtige
Prinzipien noch heute gültig, zum Teil gelten sie sogar für alle
demokratisch verfassten Systeme, bei denen die Regierung von der
Legislativversammlung gewählt wird. Eben das Erkennen dieser
Verschränkung zwischen Legislative und Exekutive, die auch im
bundesdeutschen Regierungssystem herrscht, zählt zu den wichtigsten
Leitungen Bagehots. Bis dahin hatte man in Großbritannien noch vom
„King in Parlament“ gesprochen, „das Parlament ist die Vereinigung und die Übereinstimmung des Königs, des Oberhauses und des Unterhauses“1,
hieß es in den Reihen der Wissenschaftler.
Die nachfolgende Arbeit stellt das Werk Bagehots vor und zeigt die
wesentlichen Entwicklungen der englischen Verfassung von 1862, dem
Jahr, in dem „The English Constitution“ erstmals erschien, bis zur
Jahrhundertwende, bis in die Zeit also, in der sich die britische
Massendemokratie entgültig herausgebildet hatte. Im letzten Teil soll die
Brücke zur Gegenwart geschlagen - und untersucht werden, inwieweit sich
Bagehots Beobachtungen auf das heutige britische System anwenden
lassen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Walter Bagehot und sein Werk
- Walter Bagehots Analyse des Britischen Verfassungsmodells
- Die ehrwürdigen Teile der Verfassung
- Die Krone
- Das Oberhaus
- Die leistungsfähigen Teile der Verfassung
- Das Unterhaus
- Das Kabinett
- Bagehots Werk aus heutiger Sicht
- Die verfassungspolitische Entwicklung in England nach 1867
- Walter Bagehot und das heutige politische System Großbritanniens
- Die Monarchie
- Das Oberhaus
- Das Unterhaus
- Das Kabinett
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Werk Walter Bagehots „The English Constitution“ und untersucht die Entwicklung der englischen Verfassung von 1862 bis zur Jahrhundertwende. Dabei wird auch betrachtet, inwieweit Bagehots Beobachtungen auf das heutige britische System anwendbar sind.
- Walter Bagehots Analyse des Britischen Verfassungsmodells
- Die Entwicklung der englischen Verfassung nach 1867
- Die Relevanz von Bagehots Werk für das heutige politische System Großbritanniens
- Der Einfluss der Monarchie auf das britische politische System
- Die Bedeutung von „ehrwürdigen“ und „leistungsfähigen“ Teilen der Verfassung
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einleitung stellt das Werk Bagehots „The English Constitution“ vor und erklärt seine Bedeutung für das Verständnis der Britischen Verfassung. Bagehot erkannte die Verschränkung zwischen Legislative und Exekutive, die auch im bundesdeutschen Regierungssystem herrscht. Der Text beleuchtet die Entwicklung der englischen Verfassung von 1862 bis zur Jahrhundertwende, als sich die britische Massendemokratie herausbildete.
Walter Bagehot und sein Werk
Dieser Abschnitt präsentiert Walter Bagehot als Journalist und politisches Denken. Er beschreibt die Analyse des Britischen Verfassungsmodells, in der Bagehot die Verfassung in „ehrwürdige“ und „leistungsfähige“ Teile unterteilt. Hier werden die Rollen und Aufgaben der einzelnen Organe, wie die Krone, das Oberhaus, das Unterhaus und das Kabinett, vorgestellt.
Die verfassungspolitische Entwicklung in England nach 1867
Das Kapitel behandelt die wichtigsten verfassungspolitischen Veränderungen, die sich in England nach 1867 vollzogen haben. Die Entwicklungen werden im Kontext der Entstehung der britischen Massendemokratie betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die britische Verfassung, Walter Bagehot, „The English Constitution“, Monarchie, Oberhaus, Unterhaus, Kabinett, Massendemokratie, Verfassungentwicklung, politische Institutionen, politische Theorie, politische Analyse, vergleichende Politikwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Matthias Thiele (Autor:in), 2000, Walter Bagehot und der Britische Parlamentarismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21821