Lange Zeit war die internationale Psychologie geprägt durch die Lerntheorien.
Lerntheorien sind für die Sozialpsychologie von solch hervorgehobener Bedeutung, da der
Mensch nur mit wenigen angeborenen Verhaltensweisen ausgestattet ist. Die meisten
notwendigen Teilprozesse und Voraussetzungen sozialer Interaktion müssen erst durch
Erfahrung erworben, also gelernt werden.1
Der Erfolg der Darwinschen Theorie der Evolution im zweiten Teil des 19. Jahrhunderts
ebnete den Weg für ein neues Verständnis des Lernens. Die Evolutionstheorie stellte den
Menschen in dieselbe biologische Entwicklungskette wie andere Lebewesen. Das
tierische Lernen wurde als Model des menschlichen Lernens betrachtet.
Unter diesem Einfluss sind die Prinzipien des Konditionierens zu sehen.2
Im Punkt 2 dieser Hausarbeit befasst sich Dennis Möller mit der Klassischen
Konditionierung, nach der ein Großteil des komplexen Verhaltensrepertoires, welches alle
Tiere und den Menschen kennzeichnet, in einfacher Reiz-Reaktions-Verbindungen
verstanden werden kann.
In dem von Frank Hauß erarbeiteten Punkt 3 dieser Hausarbeit, der sich mit dem
Operanten Konditionieren beschäftigt, wird diese Forschungsrichtung weiterverfolgt. Es
wird aufgezeigt, wie sich bei dieser Art des “instrumentellen” Lernens die
Umweltbedingungen des Probanten durch das Verhalten ändern. Der Punkt 4 der Hausarbeit wurde von Dennis Möller und Frank Hauß gemeinsam
erarbeitet. Hier wird aufgezeigt, in welchen (auch wechselseitigen) Beziehungen diese
beiden Konditionierungsarten stehen.
Die Einleitung und das Fazit der vorliegenden Hausarbeit wurden ebenfalls von ihnen
gemeinsam (nach zum Teil sehr heftigen, aber doch immer konstruktiven und sachlichen
Diskussionen) erarbeitet.
1 Vgl.: Herkner, Werner; Lehrbuch Sozialpsychologie; 2. Auflage; 1991; Verlag Hans Huber Bern; S.23;
(Im folgenden zitiert als: Herkner)
2 Vgl.: Krech, David; Crutchfield, Richard S.; Livison, Norman; Wilson jr., William A; Parducci, Allan;
Grundlagen der Psychologie; Psychologie Verlags Union Weinheim; 1992; Band 3; S. 7 (Im
folgenden zitiert als: Krech)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Themeneingrenzung
- 2. Klassische Konditionierung
- 2.1 Der Pawlowsche Hund
- 2.2 Das Vokabular der klassischen Konditionierung
- 2.3 Konditionierung zweiter Ordnung
- 2.4 Positive und negative Auswirkungen klassischer Konditionierung
- 2.5 Die zeitliche Anordnung des Konditionierens
- 3. Operante Konditionierung
- 3.1. Verstärkung
- 3.2. Verhaltensausformung und Kettenbildung
- 3.3. Verstärkungspläne
- 3.4. Motivation und Leistung
- 3.5. Bestrafung
- 3.6. Löschung
- 4. Gemeinsamkeiten, Unterschiede sowie Beziehungen zwischen klassischem und operantem Konditionieren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der klassischen und operanten Konditionierung als zwei grundlegenden Lerntheorien. Ziel ist es, die beiden Konditionierungsformen vorzustellen, zu vergleichen und ihre Beziehung zueinander zu beleuchten. Dabei werden die wichtigsten Prinzipien, Mechanismen und Anwendungsbeispiele erläutert.
- Verständnis der klassischen Konditionierung
- Vorstellung der operanten Konditionierung
- Vergleich der beiden Konditionierungsarten
- Beziehung zwischen klassischem und operantem Konditionieren
- Relevanz der Lerntheorien für die Sozialpsychologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Lerntheorien als Grundlage der Sozialpsychologie vor und führt in die beiden Konditionierungsformen ein. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der klassischen Konditionierung und erläutert die grundlegenden Prinzipien am Beispiel des Pawlowschen Hundes. Es wird das Vokabular der klassischen Konditionierung definiert und die Auswirkungen sowie die zeitliche Anordnung des Konditionierungsprozesses beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich der operanten Konditionierung, wobei die verschiedenen Arten der Verstärkung und deren Auswirkungen auf das Verhalten beschrieben werden. Weiterhin werden Verhaltensausformung, Verstärkungspläne, Motivation, Leistung, Bestrafung und Löschung behandelt.
Schlüsselwörter
Klassische Konditionierung, Operante Konditionierung, Lerntheorien, Reiz-Reaktions-Verbindung, Verstärkung, Bestrafung, Löschung, Verhalten, Sozialpsychologie, Sozialisation.
- Arbeit zitieren
- Dennis Möller (Autor:in), Frank Hauß (Autor:in), 2003, Klassische und operante Konditionierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21935