[...] In der folgenden Abhandlung soll in einer „Rundumbetrachtung“ unter Bezugnahme auf historische Entwicklungen, gesellschaftliche Veränderungen, einen allgemeinen Wertewandel und politischen Phänomenen versucht werden, die Entwicklungen, die zum „Tiefpunkt der CDU 1998“ führten, analytisch zu beleuchten, ihre Oppositionsrolle nach 1998 näher zu betrachten und ihre Chancen zu einer neue politischen Machtposition zu diskutieren. Die Arbeit ist gemäß dieser Absichten wie folgt gegliedert: Unter Punkt 2 soll ein kurzer geschichtlicher Abriß dargestellt werden. Hier werden die knapp sechzig Jahre Parteiengeschichte in fünf Phasen eingeteilt, um die Entwicklungsschritte, welche die Partei durchgemacht hat, gezielt hervorzuheben. Unter Punkt 3 wird die Geschichte der CDU noch einmal unter einem speziellen Kriterium betrachtet: Der „Programmarbeit“. Die Probleme, die sich für die Partei aus dem in diesem Abschnitt Behandelten ergeben, sind von exorbitanter Relevanz für jede weitere Betrachtung der Parteienentwicklung . Es soll aufgezeigt werden, wie diese Probleme die Partei selbst noch in den 90er Jahren beeinträchtigten. Unter Punkt 4 sollen die Probleme der Partei nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 aufgezeigt werden. Dabei wird zum einen das Problem der Positionierung der CDU angesprochen und zum anderen die „Altlasten“ der Regierung Kohl diskutiert. Des weiteren soll der Auftritt der Partei in den Medien und der Öffentlichkeit angesprochen und der Streit um die Kanzlerkandidatur für die Wahl 2002 verdeutlicht werden. Unter Punkt 5 geht es dann um die Erneuerung der Partei nach 1998. Hier wird eine differenzierte Betrachtung durchgeführt, bei der die personelle, die programmatisch/ inhaltliche und die organisatorisch/ strukturelle Erneuerung getrennt untersucht werden. Schließlich sollen unter Punkt 6 neueste Entwicklungen aufgezeigt werden. Hier wird zum einen die 1999 losgetretene Spendenaffäre und ihre Auswirkung auf das Image der Partei untersucht. Zum andere wird das „Generationenproblem“ untersucht. In einem weiteren Unterpunkt wird die CDU- Mehrheit im Bundesrat und deren Auswirkung auf ein Mitregieren untersuc ht. Hier werden aktuelle Ereignisse und die Problematik der Institution Bundesrat diskutiert. Abschließend sollen in einer Art Fazit unter Punkt 7 Chancen der CDU zur Übernahme der Regierungsgewalt erörtert werden. Hier kommen verschieden Autoren mit ihren Einschätzungen und Prognosen zu Wort.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die fünf Phasen der Parteigeschichte
- 3. Zur langfristigen „Programmarbeit“ der CDU
- 3.1 Zur Programmarbeit in den 40er Jahren
- 3.2 Zur Programmarbeit in den 50er Jahren
- 3.3 Zur Programmarbeit in den 60er Jahren
- 3.4 Zur Programmarbeit seit den 70er Jahren
- 3.5 Zur Programmarbeit nach der Bundestagswahl 1998
- 4. Probleme in der Opposition seit 1998
- 4.1 Ausgangslage nach der Bundestagswahl
- 4.2 Das „System Kohl“
- 4.3 Neue Probleme
- 4.3.1 Die „Neue Mitte“
- 4.3.2 Kritik am eigenen Kurs
- 4.3.3 Die Opposition in der öffentlichen Wahrnehmung
- 4.3.4 Die Kanzlerfrage 2002
- 5. Erneuerung der Partei
- 5.1 die personelle Erneuerung
- 5.2 die programmatisch/ inhaltliche Erneuerung
- 5.3 die organisatorisch/ strukturelle Erneuerung
- 5.4 Zur Endlichkeit christdemokratischer Ressourcen
- 6. Neuste Entwicklungen
- 6.1 Zur Spendenaffäre
- 6.2. Zum Generationenproblem
- 6.3 CDU/CSU im Bundesrat
- 7. Ausblicke - Chancen der CDU
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung der CDU in der Zeit nach 1998, insbesondere ihre Oppositionsrolle und die Chancen auf eine Rückkehr zur Regierungsverantwortung. Sie untersucht die Ursachen für den „Tiefpunkt der CDU 1998“ und beleuchtet die Herausforderungen, die die Partei nach dem Verlust der Macht im Hinblick auf programmatische Erneuerung, Positionierung und Integration neuer Themengebiete bewältigen muss.
- Entwicklung und Herausforderungen der CDU nach 1998
- Analyse der Oppositionsrolle und des politischen Profils
- Bedeutung von programmatischen Erneuerungen und Integrationsmustern
- Die Rolle der CDU im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und des Wertewandels
- Diskussion der Chancen und Risiken der Partei in Bezug auf die Regierungsgewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung stellt die Fragestellung und den Aufbau der Arbeit dar, die sich mit der Entwicklung der CDU nach 1998 auseinandersetzt. Sie untersucht die Ursachen für den „Tiefpunkt der CDU 1998“ und die Chancen der Partei, wieder Regierungsverantwortung zu übernehmen.
Kapitel 2: Die fünf Phasen der Parteigeschichte bietet einen historischen Abriss der CDU, aufgeteilt in fünf Epochen, die von der Neuformierungsphase in der Besatzungszeit über die konsolidierende Phase bis zur Regierungszeit Helmut Kohls reichen. Die verschiedenen Phasen werden anhand von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen, außenpolitischen Neuordnungsprozessen und innerparteilichen Umstrukturierungsprozessen, einschließlich personeller Veränderungen, beschrieben.
Kapitel 3: Zur langfristigen „Programmarbeit“ der CDU fokussiert sich auf die Programmarbeit der Partei über die Jahrzehnte. Es werden die Programmbeschlüsse in den 40er, 50er, 60er und 70er Jahren sowie die Entwicklung nach der Bundestagswahl 1998 betrachtet. Dieses Kapitel verdeutlicht die Herausforderungen der Partei in Bezug auf die Programmatik und zeigt auf, wie diese die Entwicklung der CDU in den 90er Jahren beeinflusste.
Kapitel 4: Probleme in der Opposition seit 1998 beleuchtet die Herausforderungen, vor denen die CDU nach dem Verlust der Macht 1998 stand. Es werden die Problematik der Positionierung der Partei, die „Altlasten“ der Regierung Kohl, der Auftritt in den Medien und der Streit um die Kanzlerkandidatur für die Wahl 2002 thematisiert.
Kapitel 5: Erneuerung der Partei analysiert die verschiedenen Erneuerungsstrategien der CDU nach 1998. Die Kapitel befasst sich mit der personellen, programmatischen/inhaltlichen und organisatorischen/strukturellen Erneuerung der Partei. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die CDU die notwendigen Ressourcen besitzt, um eine dauerhafte Erneuerung zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der CDU in der Zeit nach 1998. Zentrale Themen sind die Oppositionsrolle der Partei, die programmatische Erneuerung, gesellschaftliche Veränderungen, der Wertewandel, das „System Kohl“, die Spendenaffäre, das Generationenproblem und die Chancen der CDU auf eine Rückkehr zur Regierungsverantwortung. Weitere relevante Begriffe sind „Neue Mitte“, Integration, Machtverlust, Regierungsgewalt, Medienauftritt und Kanzlerkandidatur.
- Arbeit zitieren
- Matthias Rischer (Autor:in), 2004, CDU/ CSU - zwischen Opposition und Mitregierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22022