Seit den ersten Kabelpilotprojekten 1984 sind mehr als 20 Jahre vergangen. Wenn man sich verdeutlicht, dass heute über 50 Prozent der Haushalte in Deutschland ihr Rundfunksignal über das Kabelnetz empfangen, scheint die Geschichte des deutschen Kabelmarktes eine Erfolgsstory zu sein. Doch es sind Zweifel angebracht. Der Entwicklungsstand des Breitbandkabelnetzes in Deutschland liegt heute weit hinter dem in anderen Ländern zurück. Welche Rolle spielt dabei die besondere Gliederung des Kabelmarktes in Deutschland? Wie ist in diesem Zusammenhang die Kabelpolitik der Deutschen Telekom AG bzw. ihrem Vorgänger der Deutschen Bundespost zu bewerten? Der historische Hintergrund für die aktuelle Situation auf dem Kabelmarkt in Deutschland ist der erste Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit.
Der zweite Teil der Arbeit beleuchtet die Aussichten der Breitbandkabelnetzes in Deutschland nach dem Ende des Monopols der Deutschen Telekom AG. Die These, wonach das Kabelnetz seine beste Zeit womöglich schon hinter sich hat wird ebenso untersucht, wie der Ansatz, dass neue interaktive Anwendungen, wie Internet und Telefonieren über das Kabelnetz, den Kabelmarkt in Deutschland wieder in Schwung bringen können. Relevante Zusammenhänge zwischen aktuellen technischen und ökonomischen Entwicklungen in Deutschland und Europa werden dabei berücksichtigt. Auf der technischen Seite wird die Frage der Mediennutzung und der Digitalisierung von Schrift, Bild, Ton und Video ebenso in die Arbeit einbezogen, wie auf ökonomischer Seite die Aktivitäten internationaler Medienkonzerne und Finanzinvestoren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Beginn - Kabelfernsehen in Deutschland: Ein Politikum!
- Der Ausbau - Schnell, Gut und Zukunftssicher?!
- Das Monopol der Deutschen Bundespost
- Die Kooperation mit der Privatwirtschaft
- Die Netzebenen
- Die Situation auf dem deutschen Kabelmarkt (bis 2000)
- Die Postreform
- Die EU Richtlinien zur Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes
- Die Veränderungen bei der DTAG infolge der EU Richtlinien
- Relevante Rechtsgebiete für den Kabelmarkt in Deutschland
- Die Technik – Digitales Kabelnetz mit „Triple Play“?!
- Der Interessenkonflikt zwischen der DTAG und den privaten Netzbetreibern
- Der Interessenkonflikt der DTAG mit den Programmveranstaltern
- Der Verkauf des DTAG-Kabelnetzes
- Vorbemerkungen zum Verkauf
- Ish, Iesy und Co.
- Liberty Media
- Das Bundeskartellamt entscheidet
- Die Reaktionen auf die Entscheidung des Bundeskartellamtes
- Der Stand der Dinge auf dem deutschen Kabelmarkt (2002/2003)
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung des deutschen Kabelmarktes im Zeitraum von 1983 bis 2003. Sie beleuchtet insbesondere die Rolle der Deutschen Telekom AG bzw. der Deutschen Bundespost, die Auswirkungen der EU-Richtlinien zur Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes und den Verkauf des DTAG-Kabelnetzes.
- Politische Rahmenbedingungen des Kabelmarktes
- Einfluss der Deutschen Telekom AG / Deutschen Bundespost
- Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes
- Entwicklung des Breitbandkabelnetzes
- Verkauf des DTAG-Kabelnetzes
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Diese Einleitung stellt die zentralen Fragen der Hausarbeit vor und erläutert den Fokus auf die Entwicklung des deutschen Kabelmarktes. Es werden die Bedeutung des Kabelnetzes für die Verbreitung von Rundfunksignalen, die Rolle der Deutschen Telekom AG und die Frage nach dem Entwicklungsstand des Breitbandkabelnetzes in Deutschland in den Mittelpunkt gestellt.
Kapitel 2: Der Beginn - Kabelfernsehen in Deutschland: Ein Politikum!
Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge des Kabelfernsehens in Deutschland und die politische Diskussion um seine Einführung. Es werden die Rolle der verschiedenen Parteien, insbesondere der SPD und der CDU/CSU, sowie die Bedeutung der Kabelpilotprojekte und des „Verkabelungsstops“ dargestellt.
Kapitel 3: Der Ausbau - Schnell, Gut und Zukunftssicher?!
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Ausbau des Kabelnetzes in Deutschland unter der Verantwortung der Deutschen Bundespost. Es werden die politische Intention des schnellen Ausbaus, die technischen und ökonomischen Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Ausbau sowie das Monopol der Deutschen Bundespost beleuchtet.
Kapitel 4: Die Situation auf dem deutschen Kabelmarkt (bis 2000)
Dieses Kapitel analysiert die Situation auf dem deutschen Kabelmarkt bis zum Jahr 2000. Es werden Themen wie die Postreform, die EU-Richtlinien zur Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes und die daraus resultierenden Veränderungen bei der DTAG beleuchtet. Des Weiteren werden relevante Rechtsgebiete und die technologische Entwicklung des Kabelnetzes mit dem Fokus auf „Triple Play“ behandelt.
Kapitel 5: Der Verkauf des DTAG-Kabelnetzes
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Verkauf des DTAG-Kabelnetzes. Es werden die Vorbereitungen und Entscheidungen zum Verkauf, die beteiligten Unternehmen und die Rolle des Bundeskartellamtes beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Schlüsselfragen des deutschen Kabelmarktes. Zentrale Begriffe sind Breitbandkabelnetz, Telekommunikationsrecht, EU-Richtlinien, Digitalisierung, „Triple Play“, Deutsche Telekom AG, Monopol, Liberalisierung, Privatisierung, Medienpolitik und Programmvielfalt.
- Arbeit zitieren
- Frederik Schubert (Autor:in), 2003, 20 Jahre Kabelmarkt in Deutschland - Eine kritische Betrachtung der Entwicklungen auf dem deutschen Kabelmarkt im Zeitraum von 1983 bis 2003, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22024