- im Jahr 1966 entsteht eine Regierungskrise innerhalb der Koalition zwischen CDU/CSU und FDP unter Bundeskanzler Ludwig Erhard - der Hauptgrund für diese Regierungskrise ist, dass die CDU/CSU das Haushaltsdefizit, das aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage besteht, durch Sparmaßnahmen und den Abbau von Steuervorteilen ausgleichen will (im Notfall sogar Steuererhöhungen) - diese werden von der FDP jedoch strikt abgelehnt - als kein Kompromiss zwischen beiden Parteien erzielt werden kann und neue Koalitionsverhandlungen endgültig an Meinungsverschiedenheiten über Steuererhöhungen scheitern, beschließt die FDP-Fraktion mehrheitlich, aus dem Kabinett auszuscheiden - die vier FDP-Minister innerhalb der Regierung treten demzufolge zurück und es kommt zu Verhandlungen zwischen allen Parteien - die Bildung der Großen Koalition geht daraufhin nach intensiven Gesprächen zwischen CDU und SPD relativ schnell vonstatten Þ 26.11.1966 Bildung der Großen Koalition - vier Tage später (30.11.1966) tritt Bundeskanzler Erhard nach langem Zögern zurück und Kurt Georg Kiesinger (CDU) wird kurz darauf (1.12.1966) zum neuen Kanzler gewählt - Kiesinger, ehemaliges Mitglied der NSDAP, war allerdings als neuer Kanzler umstritten - aber der damalige „Spiegel“- Redakteur Conrad Ahlers entlastete ihn, indem er ein Protokoll aus dem Reichssicherheitshauptamt aus dem Jahre 1944 beschaffte, in dem geschrieben stand, dass Kiesinger „nachweislich die antijüdische Aktion hemmt“ - diese Entlastung schuf zwar das Problem nicht aus der Welt, erleichterte aber nicht unerheblich die Zustimmung zu seiner Wahl [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die Große Koalition
- Die Bildung der Großen Koalition
- Die Resonanz der Großen Koalition in der Öffentlichkeit
- Neuer Rechtsradikalismus als Krisenphänomen
- Die Politik der Großen Koalition
- Das Stabilitätsgesetz als Steuerungsinstrument
- Die Lösung der Bergbaukrise
- Große Koalition der Sozialpolitiker?
- Flexible Ost- und Deutschlandpolitik
- Die Außerparlamentarische Opposition (APO)
- „Bildungskatastrophe“ und Reformdebatten
- Die Ausgangslage
- Bildungsreformdiskussionen
- Die Entstehung der Studentenbewegung in Berlin und die Entwicklung der APO
- Der Ausgangspunkt
- Aktionen des SDS
- Stationen der Entwicklung der APO
- Protestbewegung und „,sechziger Jahre”
- „Bildungskatastrophe“ und Reformdebatten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Bildung und den Auswirkungen der Großen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland in den 1960er Jahren. Es wird untersucht, wie die Koalition zwischen CDU/CSU und SPD zustande kam, welche Resonanz sie in der Öffentlichkeit fand und welche politische Maßnahmen sie umsetzte.
- Die Entstehung der Großen Koalition und die Rolle der Regierungskrise
- Die öffentliche Wahrnehmung und Kritik an der Großen Koalition
- Die politische Agenda der Großen Koalition und ihre wichtigsten Maßnahmen
- Der Aufstieg des Rechtsradikalismus als Reaktion auf die politische Krise
- Die Außerparlamentarische Opposition (APO) und die Studentenbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Große Koalition
Dieses Kapitel behandelt die Bildung der Großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD im Jahr 1966. Es werden die Hintergründe der Regierungskrise zwischen der vorherigen Koalition aus CDU/CSU und FDP, die Rolle der FDP, die Verhandlungen zwischen den Parteien und die anschließende Wahl von Kurt Georg Kiesinger als Bundeskanzler erläutert. Außerdem wird die Zusammensetzung des Kabinetts und die Reaktion der Öffentlichkeit auf die Bildung der Großen Koalition beleuchtet.
2. Die Außerparlamentarische Opposition (APO)
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und der Studentenbewegung in den 1960er Jahren. Es werden die Ursachen für die Entstehung der APO, insbesondere die „Bildungskatastrophe“ und die Reformdiskussionen, behandelt. Das Kapitel analysiert die Aktionen des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und die Entwicklung der APO, die mit Protesten gegen die bestehende Gesellschaftsordnung und die deutsche Vergangenheit verbunden waren.
Schlüsselwörter
Große Koalition, Regierungskrise, CDU/CSU, SPD, FDP, Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt, Rechtsradikalismus, APO, Studentenbewegung, Bildungskatastrophe, Reformdebatten, SDS, Protestbewegung, sechziger Jahre.
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- Doreen Walter (Autor), 1999, Die Bundesrepublik Deutschland in den 60er Jahren, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22066