1. 1. Qualifizierung der Einkunftsarten: Der Geschäftsführer ist das durch Gesetz zwingend vorgeschriebene Organ (§ 6 I GmbHG) der Gesellschaft mit beschränkter Haftung, welches diese gerichtlich und außergerichtlich uneingeschränkt vertritt (§§ 35 ff. GmbHG). Dabei handelt es sich stets um eine natürliche Person (§ 6 II GmbHG), welche für eben diese Vertretungsleistung in aller Regel ein Entgelt in unterschiedlichsten Erscheinungsformen erhält. Bei steuerrechtlicher Betrachtung der Vergütungen sind diese zunächst in die abschließende Aufzählung der Einkunftsarten des § 2 I 1 EStG einzuordnen. Nach ganz herrschender Meinung erzielt der GmbH-Geschäftsführer mit den Vergütungen für seine Tätigkeit Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit nach § 19 EStG1. Dies wird damit begründet, daß er trotz seiner uneingeschränkten Vertretungsmacht und seines erheblichen Handlungsspielraumes im Außenverhältnis doch im Innenverhältnis letztlich den Weisungen der Gesellschaft, die sich aus der Bestellung zum Geschäftsführer, aus dem Anstellungsvertrag oder den Gesellschafterbeschlüssen ergeben können, zu folgen hat. Somit ist er gem. § 1 II 2 LStDV als Arbeitnehmer einzustufen. Was den sogenannten Fremdgeschäftsführer angeht – einen Geschäftsführer, der nicht aus dem Kreis der Gesellschafter stammt (§ 6 II GmbHG) – kann diese Argumentation schlüssig überzeugen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. DER GMBH-GESCHÄFTSFÜHRER IM EINKOMMENSSTEUER- UND KÖRPERSCHAFTSSTEUERRECHT
- 2. DER GMBH-GESCHÄFTSFÜHRER IM UMSATZSTEUERRECHT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der rechtlichen und steuerlichen Behandlung der Vergütungen von GmbH-Geschäftsführern. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Einkunftsarten, die mit der Geschäftsführertätigkeit verbunden sind, und beleuchtet die Auswirkungen von Vergütungsmodellen auf die Einkommenssteuer, die Körperschaftssteuer und die Umsatzsteuer. Darüber hinaus werden die komplexen Haftungsrisiken von Geschäftsführern und die Bedeutung von D & O-Versicherungen behandelt.
- Einkunftsarten des GmbH-Geschäftsführers
- Lohnsteuerliche Behandlung von Vergütungen
- Verdeckte Gewinnausschüttung
- Haftungsrisiken des GmbH-Geschäftsführers
- Umsatzsteuerliche Behandlung von Vergütungsmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Der GmbH-Geschäftsführer im Einkommenssteuer- und Körperschaftssteuerrecht
Das erste Kapitel beleuchtet die rechtliche Einordnung des GmbH-Geschäftsführers im Einkommenssteuer- und Körperschaftssteuerrecht. Es werden die verschiedenen Einkunftsarten analysiert, die mit der Geschäftsführertätigkeit verbunden sind, und die Frage der Arbeitnehmereigenschaft des Geschäftsführers wird diskutiert. Des Weiteren werden die lohnsteuerlichen Auswirkungen von Vergütungen wie Tantiemen und D & O-Versicherungen sowie die Problematik der verdeckten Gewinnausschüttung behandelt. Die steuerlichen Regelungen für Pensionszusagen werden ebenfalls im Detail betrachtet.
2. Der GmbH-Geschäftsführer im Umsatzsteuerrecht
Der zweite Kapitel behandelt die umsatzsteuerliche Behandlung der Vergütungen von GmbH-Geschäftsführern. Es wird auf die jüngste Rechtsprechung zur umsatzsteuerlichen Behandlung von Vertretungsleistungen an eine Gesellschaft eingegangen und die Auswirkungen dieser Rechtsprechung auf die GmbH-Geschäftsführung dargelegt.
Schlüsselwörter
GmbH-Geschäftsführer, Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer, Vergütung, Tantiemen, D & O-Versicherungen, verdeckte Gewinnausschüttung, Pensionszusage, Haftungsrisiken, Arbeitnehmereigenschaft, Vertretungsleistungen.
- Arbeit zitieren
- Alexander Tetzlaff (Autor:in), 2004, Die Vergütungen des GmbH-Geschäftsführers nach EStG, KStG und UStG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22308