„Nulldefizit“, „Maastricht-Kriterien“, „Budget“, „Staatsausgaben“, „Steuerreform“ – alle diese im finanzpolitischen Diskurs der letzten Jahre sehr häufig verwendeten Begriffe haben damit zu tun: Schulden. Und damit hat sich das Thema „Staatsschulden“ auch als ständiger Begleiter sämtlicher Diskussionsthemen der Budget-, Wirtschafts- und Sozialpolitik etabliert und ist somit ein Thema, das einer näheren Betrachtung bedarf.
Eine Trendwende in der Budgetpolitik einzuläuten nahm sich die schwarzblaue österreichische Bundesregierung bei ihrem ersten Antreten im Jahr 2000 vor und erhob das „Nulldefizit“ zum Ziel aller Bemühungen. „Wir haben mit der alten Schuldenpolitik Schluss gemacht“, erklärte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel in seiner zweiten Regierungserklärung und lässt damit die Frage aufkommen, wer, wenn nicht er, denn diese „alte Schuldenpolitik“ zu verantworten hatte.
War es tatsächlich nur Bruno Kreisky, wie es stellvertretend für viele ÖVP-Nationalratsabgeordnete Edeltraud Lentsch annahm und was sich, auch dank gelungener Kommunikation der Regierungsparteien, schon als allgemeingültige Wahrheit etablierte? Oder war es, allgemeiner und schon etwas realistischer formuliert, da nicht auf eine einzige Person reduziert, die SPÖ als solches, welche offenbar sogar als Namensgeber einer „sozialistischen Schuldenpolitik“ fungierte?
Der vorliegende Text bietet zu diesen Fragen überraschende Antworten.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellung
- Wer sind die Schuldenmacher der Zweiten Republik?
- Wir haben mit der alten Schuldenpolitik Schluss gemacht!
- Öffentliches Budgetdefizit
- Öffentliche Verschuldung
- Schuldenmacher Kreisky? Schuldenmacher SPÖ?
- Schulden machen - eine allgemeine Definition
- Kennzahlen der öffentlichen Verschuldung
- Wichtige Quoten im Detail
- Öffentliche Verschuldung in Österreich
- Theorie der öffentlichen Verschuldung
- Klassische Schule der Nationalökonomie
- Die Theorie von John Maynard Keynes
- Monetarismus
- Die Österreichische Budgetpolitik und Staatsschuldenentwicklung seit 1960
- Öffentliche Defizite / Überschüsse der Republik
- Die höchsten Defizite der Republik
- Öffentliches Primärsaldo (-/+ )
- Die höchsten Primärdefizite der Geschichte
- Öffentliche Defizite / Überschüsse der Republik
- Schuldenmacher Schüssel?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Entwicklung der öffentlichen Verschuldung in Österreich seit der Zweiten Republik und beleuchtet die Rolle der verschiedenen politischen Akteure, die an dieser Entwicklung beteiligt waren. Die Arbeit analysiert die ökonomischen Hintergründe der Staatsschulden, beleuchtet die unterschiedlichen theoretischen Ansätze zur Erklärung von Staatsverschuldung und untersucht die konkrete Budgetpolitik Österreichs im Kontext der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion.
- Analyse der Staatsschuldenentwicklung in Österreich
- Untersuchung der Rolle der Politik in der Schuldenpolitik
- Analyse der ökonomischen Theorien zur Staatsverschuldung
- Bewertung der österreichischen Budgetpolitik im Kontext der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion
- Diskussion der Frage, wer die „Schuldenmacher“ der Zweiten Republik sind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Definition des Begriffs „Staatsschulden“ und der Beschreibung der wichtigsten Kennzahlen, die zur Messung der öffentlichen Verschuldung verwendet werden. Im Anschluss wird die Entwicklung der öffentlichen Verschuldung in Österreich seit 1960 beleuchtet, wobei die verschiedenen Phasen der Schuldenpolitik analysiert werden. Dabei wird auch die Rolle der verschiedenen politischen Akteure, insbesondere die der SPÖ und der ÖVP, in der Schuldenentwicklung untersucht. Die Arbeit beleuchtet auch die Auswirkungen der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion auf die österreichische Budgetpolitik und analysiert die Rolle der Maastricht-Kriterien für die Schuldenpolitik.
Schlüsselwörter
Staatsschulden, öffentliche Verschuldung, Budgetdefizit, Budgetpolitik, Österreich, Europäische Wirtschafts- und Währungsunion, Maastricht-Kriterien, SPÖ, ÖVP, Wirtschaftspolitik, Finanzpolitik.
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- Mag. Hannes S. Auer (Autor), 2004, Wer sind die Schuldenmacher Österreichs?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22355