1.Einleitung
Der Roman „Wenn wir sterben“ von Ernst-Wilhelm Händler handelt
von der Gier nach Macht, Geld und Sex. Drei Frauen, Charlotte, Stine und Bär, Freundinnen, alle Mitte vierzig, leiten die Firma Voigtländer, die Charlotte übernommen hat. Doch bald wird aus dieser Freundschaft ein Kampf um Macht und Geld, da die Prophezeiung von Angel und Drifter, zweier Freizeitstripper, die hauptberuflich in der Werbebranche tätig sind, Stine dazu verlocken, Charlotte aus ihrer Chefposition zu verdrängen. Die beiden haben eine Vision, in der sie Stine an Charlottes Stelle sehen und ihr zusprechen für dieses Ziel zu kämpfen. Stine beschließt mit Hilfe von Egin, ihrem Freund und Handlanger, Charlotte eine Falle zu stellen und sie ruinieren. Egins Aufgabe ist es, das Vertrauen von Charlottes Tochter Ethel zu erschleichen, um schließlich deren Mutter für ein Projekt, das zum
Scheitern verurteilt ist, zu gewinnen. Nachdem Stine Charlotte ruiniert hat, kündigt sie Bär und lässt sich auf ein Joint Venture mit D`Wolf ein. Sie hofft ihre Konkurrentin Milla ausbooten zu können, was ihr letztendlich zum Verhängnis wird, da sie Milla nicht gewachsen ist und diese ihre Intrigen durchschaut und zum Gegenschlag ausholt. Voigtländer wird von dem Großunternehmen D`Wolf “verschluckt“.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
-
2. Intertextualität und Stil
- 2.1. Die Prophezeiung der Hexen in Shakespeares Macbeth bzw. Angel und Drifter können zaubern
- 2.2. Stines Skrupellosigkeit erinnert an Shakespeares Richard III.
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3. Die Aussagekraft der verschiedenen Perspektiven und des Schriftbilds
- 3.1. Ethel wäre gern „größer“
- 3.2. Egin, der ungeliebte Handlanger
- 3.3. Stine hat zwei Seelen und trotzdem keine Skrupel
- 3.4. Milla darf geduzt werden
- 3.5. Wer sind „wir“?
- 4. Die Fabrik als der eigentliche Akteur-Maschinen werden vermenschlicht und Menschen werden zu Maschinen
- 5. Der Makler im Rainald Goetz und Michel Houellebecq-Ton
- 6. Millas Einsamkeit- eine Anlehnung an Houellebecq
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Roman "Wenn wir sterben" von Ernst-Wilhelm Händler, mit dem Ziel, die Intertextualität und die Integration verschiedener Stile und Perspektiven aufzuzeigen. Die Arbeit erforscht, wie Händler Textvorlagen und Stile anderer Autoren in seinem Roman einsetzt, um ein vielschichtiges und perspektivenreiches Werk zu schaffen.
- Intertextualität und die Verwendung von Textvorlagen anderer Autoren
- Die Bedeutung von Stilen und Perspektiven in der Gegenwartsliteratur
- Die Rolle der Figuren und ihrer Perspektiven
- Die Gestaltung der Handlung und der zentralen Konflikte
- Das Verhältnis von Mensch und Maschine in der modernen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Roman "Wenn wir sterben" schildert den Kampf um Macht, Geld und Sex innerhalb einer Firma, die von drei Freundinnen geleitet wird. Eine Prophezeiung, die Stine von zwei Strippern erhalten hat, führt sie dazu, Charlotte aus ihrer Position als Vorstandssprecherin zu verdrängen. Mit Hilfe ihres Freundes Egin, setzt Stine eine Intrige in Gang, um Charlotte zu ruinieren. Im weiteren Verlauf des Romans wird die Firma Voigtländer von dem Großunternehmen D`Wolf übernommen.
2.1. Die Prophezeiung der Hexen in Shakespeares Macbeth bzw. Angel und Drifter können zaubern
Shakespeares Drama "Macbeth" dient als Rahmenhandlung für Händlers Roman. Die Prophezeiung der Hexen in Shakespeares Drama findet ihre Entsprechung in der Weissagung der Stripper Angel und Drifter, die Stine an ihre zukünftige Position als Vorstandssprecherin erinnern. Die Prophezeiung hat Einfluss auf Stines Handeln und führt sie letztendlich dazu, Charlotte zu zerstören.
2.2. Stines Skrupellosigkeit erinnert an Shakespeares Richard III.
Stines skrupelloses Vorgehen beim Erreichen ihrer Ziele erinnert an Shakespeares Richard III., ein Stück über Macht und Verrat. Beide Charaktere zeichnen sich durch ihre Rücksichtslosigkeit und ihren Willen zur Macht aus.
3.1. Ethel wäre gern "größer"
Ethel, die Tochter von Charlotte, ist ein Opfer von Stines Intrigen. Ihre perspektivische Darstellung im Roman gibt Einblick in die Folgen von Stines Machenschaften.
3.2. Egin, der ungeliebte Handlanger
Egin, der Freund von Stine, ist ihr Komplize bei der Zerstörung von Charlotte. Seine Rolle im Roman verdeutlicht die moralische Ambivalenz der Figuren.
3.3. Stine hat zwei Seelen und trotzdem keine Skrupel
Stines Persönlichkeit wird durch unterschiedliche Perspektiven beleuchtet, die Einblicke in ihre komplexen Motive und ihre innere Zerrissenheit geben. Trotz ihrer Zweifel handelt sie rücksichtslos und verfolgt ihren eigenen Weg zur Macht.
3.4. Milla darf geduzt werden
Milla ist eine Konkurrentin von Stine. Der Perspektivwechsel auf Milla verdeutlicht die unterschiedlichen Handlungsweisen und die Konkurrenz im Business.
3.5. Wer sind "wir"?
Diese Kapitel beleuchten die unterschiedlichen Perspektiven der Figuren und zeigen, wie ihre Handlungsweisen die Dynamik des Romans prägen.
4. Die Fabrik als der eigentliche Akteur-Maschinen werden vermenschlicht und Menschen werden zu Maschinen
Der Roman untersucht die Interaktion zwischen Mensch und Maschine in der modernen Welt. Die Fabrik, die von den Figuren geleitet wird, erhält eine eigene Rolle und wird als ein Akteur mit eigenem Willen dargestellt. Die Figuren werden zunehmend zu Spielballen der wirtschaftlichen Mechanismen.
5. Der Makler im Rainald Goetz und Michel Houellebecq-Ton
Dieser Abschnitt analysiert die Verwendung von Stilmitteln, die an die Werke von Rainald Goetz und Michel Houellebecq erinnern. Die Integration dieser Stilebenen bereichert den Roman und verstärkt die Kritik an der modernen Gesellschaft.
6. Millas Einsamkeit- eine Anlehnung an Houellebecq
Millas Einsamkeit und ihre Suche nach Bedeutung in einer entfremdeten Welt erinnern an die Werke von Michel Houellebecq. Die literarische Tradition spielt eine wichtige Rolle in Händlers Roman.
Schlüsselwörter
Intertextualität, Stil, Perspektive, Gegenwartsliteratur, Macht, Gier, Wirtschaft, Freundschaft, Verrat, Freundschaft, Familie, Moral, Gesellschaft, Kapitalismus, Mensch-Maschine-Verhältnis, Rainald Goetz, Michel Houellebecq, Shakespeare.
- Citation du texte
- Nicole Schirmann (Auteur), 2003, Intertextualität in Ernst-Wilhelm Händlers Roman "Wenn wir sterben", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22522