Die Raumentwicklung in Europa hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Durch die fortschreitende europäische Integration müssen auch Raumentwicklungskonzepte an die
neu entstandenen Bedingungen angepasst werden. Nach Angaben der EUROPA.EU.INT ist die
Europäische Union mit 370 Millionen Einwohnern auf einer Fläche von 3,2 Millionen km² bei einem
Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 6,8 Milliarden Euro (1996) eine der wichtigsten und
wirtschaftskräftigsten Regionen der gesamten Welt. Doch innerhalb der Europäischen Union
herrschen beträchtliche wirtschaftliche Unterschiede. In einem durch die „europäischen Metropolen
London, Paris, Mailand, München und Hamburg abgegrenzten Raum im Zentrum der EU
erwirtschaften auf 20 % der Fläche 40 % der Bevölkerung 50 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der
EU.“ Hinzu kommt auch noch, dass die regionalen Disparitäten innerhalb mehrerer Mitgliedsstaaten
weiterhin wachsen. Folgende Institutionen wirken laut ML.NIEDERSACHSEN-1 bei der europäischen
Raumentwicklungspolitik zusammen:
♦ die CEMAT (Conférence Européenne des Ministres responsables de L’Aménagement du
Territoire) ist die europäische Raumordnungsministerkonferenz der Raumordnungsminister der 41
Europaratsstaaten.
♦ der Informelle Raumordnungsministerrat mit den zuständigen Ministern für
Raumordnung der Mitgliedsstaaten. Hier obliegt die Federführung dem Land, das jeweils auch die
Ratspräsidentschaft wahrnimmt. Die Ratspräsidentschaften wechseln halbjährlich; unter jeder
Präsidentschaft findet in der Regel ein Raumordnungsministerrat (Treffen der Minister) statt. ♦ die Generaldirektion Regionalpolitik der EU – Kommission (z.Zt. unter Kommissar
Barnier) ist verantwortlich für Maßnahmen der Gemeinschaft zur Förderung der regionalen
Entwicklung. Dazu gehören Themenfelder wie Umwelt, Verkehr, Forschung und Raumentwicklung.
♦ der Ausschuss für Raumentwicklung (CSD = Committee of Spatial Development) bereitet
als EU – Arbeitsgremium die Tätigkeiten der beiden vorher genannten Ebenen vor. Deutschland wird
in diesem Gremium durch einen Vertreter des Bundes und eines Ländervertreters repräsentiert.
♦ der Ausschuss für die Entwicklung und Umstellung der Regionen (CDRR = Committee
of the Development and Reconversion of Regions) hat einen Unterausschuss „Raum- und
Stadtentwicklung“, der sich als EU - Arbeitsgremium mit Fragen der Territorial- und
Stadtentwicklung befasst. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Europäische Raumentwicklungsinitiativen
- Einleitung
- Akteure der Europäischen Raumentwicklungspolitik
- CEMAT
- EUREK
- Hauptziele des EUREK
- Raumordnungspolitische Leitlinien
- Umsetzung des EUREK
- ESPON (NEPRO)
- ESPON Geschichte
- ESPON - 2006 - Programm
- Strukturfonds
- Wie erhält man europäische Fördermittel?
- Interreg
- Allgemein
- Gliederung von Interreg
- Interreg I
- Interreg II
- Interreg III
- Alpenraum
- Antragstellung am Beispiel Interreg III B
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Raumplanung auf Ebene der EU, analysiert die verschiedenen Initiativen der Europäischen Raumentwicklungspolitik und die Akteure, die daran beteiligt sind. Darüber hinaus beleuchtet sie die verschiedenen Programme und Konzepte, die die EU für die räumliche Entwicklung einsetzt.
- Europäische Raumentwicklungsinitiativen
- Akteure und Institutionen der Raumplanung auf EU-Ebene
- Konzepte und Programme zur Förderung der regionalen Entwicklung
- Transnationale Zusammenarbeit in der Raumplanung
- Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Politikbereichen
Zusammenfassung der Kapitel
- Europäische Raumentwicklungsinitiativen: Dieses Kapitel stellt die Einleitung dar und beleuchtet die Bedeutung der Raumentwicklung in Europa, die Akteure der Europäischen Raumentwicklungspolitik sowie die CEMAT, das EUREK, ESPON und die Strukturfonds.
- Interreg: Dieses Kapitel betrachtet das Programm Interreg und seine verschiedenen Phasen, von Interreg I bis Interreg III.
- Alpenraum: Dieses Kapitel behandelt den Alpenraum als Beispiel für eine Region, die von der Europäischen Raumentwicklungspolitik profitieren kann.
- Antragstellung am Beispiel Interreg III B: Dieses Kapitel beschreibt, wie Anträge für Fördermittel im Rahmen von Interreg III B gestellt werden können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Raumplanung auf Ebene der EU, mit den Schwerpunkten auf Europäische Raumentwicklungsinitiativen, Akteure der Raumplanungspolitik, Interreg-Programme, transnationale Zusammenarbeit, und Fördermittel. Die Arbeit befasst sich mit Konzepten wie CEMAT, EUREK, ESPON und Strukturfonds und beleuchtet die Bedeutung nachhaltiger und ausgeglichener Raumentwicklung innerhalb der EU.
- Citation du texte
- Felix Bachofer (Auteur), Nadine Ritz (Auteur), 2003, Raumplanung auf Ebene der EU - Europäische Raumentwicklung und Zusammenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22542