Max Goldt hat, bitte sehr, mehr Beachtung verdient!
Goldt - Jahrgang 58 - hat bereits 17 Bücher geschrieben (dazu noch vier Comics mit Stephan Katz und viele weitere Texte in Literaturmagazinen und Anthologien veröffentlicht) und als Sänger, Musiker und Sprecher in diversen Projekten per dato 39 Tonträger veröffentlicht. Goldt wird aber selten gehört. Goldt wird gelesen, wie die Gesamtauflage seiner Bücher beweist, die sich gemäss der Badischen Zeitung in den Hundertausendern bewegen soll. 1 Der Autor selbst scheint auf stetiger Lesereise zwischen Berlin und Bern zu sein: Omnipräsent für sein Publikum gastiert er in gut besuchten Kulturhäusern. Auflagestärke und Popularität sind zwar zwielichtige Argumente für literarische Qualität, aber sie zeigen, dass da ein Schriftsteller zu begeistern weiss.
Und dennoch. Soll Goldt Gesprächsthema sein, so schlägt mir - und leider häufiger von Literaturprofis als von Bücheramateuren - oft Unkenntnis entgegen: Goldt wer? Er ist, wie Roland Koberg ihn in der Berliner Zeitung so treffend bezeichnete, «der berühmte Unbekannte unter den deutschsprachigen Dichtern». 2 Dies dürfte keinesfalls am literarischen Niveau seiner Texte liegen. Er braucht sich, um nochmals Auflagenzahlen zu strapazieren, auch nicht hinter bestsellenden Autoren wie Benjamin von Stuckrad-Barre, Alexa Hennig von Lange und Benjamin Lebert zu verstecken. Und doch unterscheidet sich seine Arbeit in zweierlei Weise von diesen und anderen Autoren, die sich heutzutage mit dem Prädikat des literarischen Pops brüsten: Im kritischen Umgang mit dem Literaturbetrieb und im Grad der literarischen Reflexion.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Fragen und Thesen
- Max Goldt und sein Kulturtagebuch
- Biografisches
- <
> - Goldts «Titanic»-Kolumne
- Kolumne oder Essay?
- Goldt und die Popliteratur
- Popliteratur – eine Annäherung
- Die 78er-Generation
- Popliterarische Verfahren
- Erzählverfahren und Erzählprofile
- Textematische Inkohärenz
- Kolumnisten-Ich
- Mediale Erzähltechniken
- Humoristische Schreibweise
- Sprachspiel
- Runninggag
- Intertextualität
- Markenkult
- Enzyklopädische Verfahren der Popkultur
- Funktionalität der Teile
- Unterhaltung statt Ideologie
- Kulturkritik
- Neokonservatives Bewusstsein
- Erzählverfahren und Erzählprofile
- Popsprache
- Sprachkritik
- Lexik
- Gute Wörter - schlechte Wörter
- Neologismen
- Literarisierung des Profanen
- Alltagsbeobachtungen
- Das literarische Archiv des Profanen
- Zusammenfassung und Synthese
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kolumnen von Max Goldt im Kontext der Popliteratur und analysiert die popliterarischen Verfahren, die er in seinen Texten einsetzt. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, was literarischen Pop ausmacht und wo seine Grenzen in der literarischen Tradition liegen.
- Analyse der popliterarischen Stilistik in den Kolumnen von Max Goldt
- Definition und Abgrenzung von literarischem Pop
- Literarische Verfahren und Sprache des Pop
- Darstellung von Alltag und Wirklichkeit in der Popliteratur
- Einordnung von Max Goldts Texten im Kontext des literarischen Pop
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort stellt Max Goldt als einen wichtigen, aber oft übersehenen Autor vor und führt in die Thematik der Arbeit ein: Goldts Verhältnis zur Popliteratur und die Analyse seiner Kolumnen.
- Die Kapitel "Fragen und Thesen" und "Max Goldt und sein Kulturtagebuch" liefern eine Einführung in die Biografie und den literarischen Hintergrund von Max Goldt. Sie beleuchten seine Arbeit im Kontext der "Neuen Frankfurter Schule" und seiner "Titanic"-Kolumne.
- Das Kapitel "Goldt und die Popliteratur" bietet eine Annäherung an die Popliteratur als Genre und stellt die 78er-Generation als wichtige Einflussgröße vor.
- Die Kapitel "Popliterarische Verfahren" und "Popsprache" analysieren die spezifischen Stilmittel und sprachlichen Besonderheiten der Popliteratur, die Goldt in seinen Kolumnen verwendet. Hierbei werden Aspekte wie Erzähltechniken, Humor, Intertextualität und Sprache behandelt.
- Das Kapitel "Literarisierung des Profanen" untersucht, wie Goldt Alltagsbeobachtungen und das Profane in seinen Texten literarisch verarbeitet.
Schlüsselwörter
Popliteratur, Max Goldt, Kolumne, literarisches Verfahren, Humor, Intertextualität, Alltag, Profanes, Sprachkritik, 78er-Generation, "Neue Frankfurter Schule", "Titanic", Kulturkritik, Neokonservatives Bewusstsein.
- Quote paper
- Markus Züger (Author), 2003, Poetik des Profanen - Popliterarische Verfahren in den Kolumnen von Max Goldt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22551