Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Buchpreisbildung im Verlagswesen. Dabei soll
versucht werden, einen Überblick sowohl über die in der heutigen Verlagswelt angewendeten
Preissetzungsmethoden, als auch über die historischen Verfahren zu geben. Neben den
theoretischen Grundlagen und der Anwendung der Methoden sollen auch die Probleme, mit
denen einige Verfahren verbunden sind, aufgezeigt werden. Die Darstellung soll entlang der
Evolution der Preisbildungsverfahren und der Überwindung (beziehungsweise Reduktion) der
Probleme historischer Verfahren erfolgen.
Die Buchverlagswirtschaft ist in der Realität besonderen gesetzlichen Rahmenbedingungen
und Beschränkungen unterworfen, von denen das Gesetz über die Preisbindung von Büchern
(BuchPrG) sowie der Urheberrechtsschutz die bedeutendsten sind. Der besonderen
Verbindung des BuchPrG mit dem Thema dieser Arbeit soll weitest möglich, an allen
relevanten Stellen Rechnung getragen werden. Zu diesem Zweck wird im ersten Schritt ein
grober Eindruck der zentralen gesetzlichen Bestimmungen und ihrer Konsequenzen für das
Buchverlagswesen gegeben. Im weiteren Verlauf wird das BuchPrG nur in den Fällen
Erwähnung finden, in denen Restriktionen bezüglich der Preisgestaltung und Preispolitik aus
dem Gesetz erwachsen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die ökonomische Plausibilität der
gesetzlich vorgeschriebenen, vertikalen Preisbindung im Rahmen dieser Arbeit weder
behandelt noch hinterfragt wird. Sie wird ausschließlich als rechtliche Umweltbedingung
hingenommen und die Gültigkeit des BuchPrG für alle hier behandelten Marktakteure und
Güter vorrausgesetzt. Das bedeutet im Konkreten, dass die gesetzlich geregelten Ausnahmen,
sofern sie bestimmte Arten von Verlagen oder Büchern betreffen, hier nicht behandelt
werden.
Da das Ziel der Arbeit in einer lediglich allgeme inen Darstellung der Struktur, Logik und
Zielorientierung von Preisbildungssystemen besteht, wird auf die Formulierung
mathematischer Funktionen (und in diesem Rahmen auf die Herleitung expliziter
Optimalitätsbedingungen) verzichtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Buchpreisbindungsgesetz
- 3. Preisbildung
- 3.1 Kostenorientierte Preisbildungsverfahren
- 3.1.1 Vollkostenkalkulationsverfahren
- 3.1.1.1 Die historische Drittelkalkulation
- 3.1.1.2 Die Multiplikatormethode
- 3.1.1.3 Die traditionellen Staffel-Kalkulationen
- 3.1.2 Problematik der Vollkostenrechnung
- 3.1.3 Teilkostenkalkulationsverfahren
- 3.1.1 Vollkostenkalkulationsverfahren
- 3.2 Exakte Preisbildungsverfahren
- 3.2.1 Die Preis-Absatzfunktion
- 3.2.2 Herleitung des optimalen Preises
- 3.1 Kostenorientierte Preisbildungsverfahren
- 4. Preispolitisches Instrumentarium
- 4.1 Einschränkungen durch das BuchPrG
- 4.2 Preis- und Produktdifferenzierung
- 4.2.1 Horizontale Preisdifferenzierung
- 4.2.1.1 Zeitliche Preisdifferenzierung
- 4.2.1.2 Qualitative Differenzierung
- 4.2.2 Vertikale Preis- Produktdifferenzierung
- 4.2.3 Argumente für die unterschiedlichen Modelle
- 4.2.1 Horizontale Preisdifferenzierung
- 4.3 Marktsegmentierung
- 5. Abschließende Betrachtung und weiterer Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Preisbildung im Buchverlagswesen und verfolgt das Ziel, einen Überblick über die in der heutigen Verlagswelt angewendeten Preissetzungsmethoden und die historischen Verfahren zu geben. Neben den theoretischen Grundlagen und der Anwendung der Methoden werden auch die Probleme, mit denen einige Verfahren verbunden sind, beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Evolution der Preisbildungsverfahren und der Überwindung (beziehungsweise Reduktion) der Probleme historischer Verfahren.
- Das Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG) und seine Auswirkungen auf die Preisgestaltung
- Kostenorientierte und exakte Preisbildungsverfahren
- Preispolitische Instrumente wie Preis- und Produktdifferenzierung
- Marktsegmentierung und ihre Bedeutung für die Preispolitik im Buchverlagswesen
- Aktuelle Entwicklungen und Trends in der Preisbildung im Buchverlagswesen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema Preisbildung im Buchverlagswesen ein und stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit vor. Sie betont die Bedeutung des Buchpreisbindungsgesetzes (BuchPrG) als Rahmenbedingung für die Preisgestaltung.
- Kapitel 2: Das Buchpreisbindungsgesetz: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG) und seine Auswirkungen auf die Preisbildung im Buchverlagswesen. Es beleuchtet die historischen Hintergründe des Gesetzes und diskutiert seine wichtigsten Regelungen sowie die daraus resultierenden Konsequenzen für die Preispolitik von Verlagen.
- Kapitel 3: Preisbildung: Kapitel 3 beschäftigt sich mit verschiedenen Preisbildungsverfahren. Es stellt sowohl kostenorientierte Methoden wie die Vollkosten- und Teilkostenkalkulation als auch exakte Verfahren wie die Preis-Absatzfunktion vor. Der Fokus liegt auf der Darstellung der jeweiligen Methoden, ihrer Stärken und Schwächen sowie ihrer Anwendung in der Praxis.
- Kapitel 4: Preispolitisches Instrumentarium: Dieses Kapitel untersucht verschiedene preispolitische Instrumente, die von Verlagen eingesetzt werden können. Neben der Preisdifferenzierung (horizontal und vertikal) wird auch die Marktsegmentierung als Instrument zur gezielten Ansprache verschiedener Kundengruppen behandelt. Die Einschränkungen durch das BuchPrG werden dabei berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Preisbildung im Buchverlagswesen, wobei die wichtigsten Schlüsselbegriffe die Kostenkalkulation, die Preis-Absatzfunktion, das Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG), die Preis- und Produktdifferenzierung sowie die Marktsegmentierung sind. Weitere relevante Themen sind die Auswirkungen des Gesetzes auf die Preisgestaltung, die ökonomische Plausibilität der Preisbindung und die verschiedenen Möglichkeiten der Preispolitik im Buchverlagswesen.
- Arbeit zitieren
- Oliver Gluth (Autor:in), 2003, Preisbildung in der Buchverlagsbranche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22822