Kaum ein Fußball-Profi kommt heutzutage noch ohne einen Spielerberater aus. Das Geschäftsfeld der Spielerberater ist stetig am wachsen, was auch die großen Verbände wie FIFA oder DFB nicht verhindern können. Mittlerweile musste der DFB sogar seine Prüfung für die nächsten Generationen an Spielervermittlern in das Congress Center am Frankfurter Messegelände verlegen, da die hauseigenen Tagungsräume zu klein geworden sind. Mittlerweile gibt es in Deutschland circa 320 lizenzierte Spielervermittler, denen etwa 600 nicht lizenzierte Vermittler, die sich den Prüfungen entziehen, gegenüberstehen.
"Selbst gegenüber der VdV geben sich Personen als Spielerberater aus, die weder eine Spielervermittler-Lizenz noch eine Zulassung als Rechtsanwalt besitzen"1, sagt Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballspieler, der deutschen Spielergewerkschaft. Rechtsanwälte und Familienangehörige dürfen Spieler auch ohne DFB-Prüfung vermitteln. Was aber nicht für Autohändler, IT-Berater, Studenten oder Ex-Profis gilt, die allerdings ebenfalls auf üppige Provisionen hoffen.
Mit Hilfe der Lizenzierung von Spielerberatern wird versucht Ordnung in das bestehende Chaos zu bringen. Dies wird allerdings schwierig, da lizenzlosen Berater oft die offiziellen Teile eines Transfers pro forma mit einem Anwalt erledigen, während die entscheidenden Verhandlungen schon längst ohne juristische Hilfe durchgeführt wurden. Lizenzlose Berater stehen in keiner Rechtsbeziehung zum Verband, welcher nur Verein und Spieler mit Sanktionen belangen kann.
Zum Handwerk eines seriösen Beraters gehört eine sorgfältige Karriereplanung, wie auch Verhandlungsgeschick. In den vom DFB und FIFA erhobenen Lizenzierungstests geht es jedoch hauptsächlich um Bestimmung aus den jeweiligen Verbandsstatuten. Somit wird nur ein geringer Teil des Berufsfeld geprüft. Gregor Reiter von der Deutschen Fußballvermittler Vereinigung fordert zum Beispiel praxisrelevantere Inhalte.
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1 http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1619,719345,00.html
Inhaltsverzeichnis
- I. Intro
- II. Rechtliche Grundlagen der Beratung von Spitzensportlern
- 1. Welche Personen besitzen die uneingeschränkte Befugnis Sportler beraten zu dürfen?
- 2. Einschneidende rechtliche Urteile nehmen Einfluss auf die Vermittlerbranche
- III. Das Verhältnis und die Zusammenarbeit zwischen Sportler und Berater
- 1. Anforderungen zwischen Berater und Sportler
- 2. Lösungsmöglichkeiten für eine Karriereplanung
- IV. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Beratung von Profisportlern am Beispiel Fußball. Sie analysiert die rechtlichen Grundlagen der Beratungstätigkeit, die Beziehungen zwischen Sportler und Berater sowie die Herausforderungen der Karriereplanung unter den aktuellen Bedingungen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Spielerberatung
- Lizenzierung und Zulassung von Spielerberatern
- Bedeutung der Karriereplanung im Profisport
- Herausforderungen und ethische Aspekte der Spielerberatung
- Regulierung des Berufsfelds der Spielerberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel (Intro) beleuchtet die wachsende Bedeutung von Spielerberatern im Fußball und die Herausforderungen, die mit der Lizenzierung und Regulierung dieses Berufsfeldes verbunden sind. Es wird auf die Problematik der nicht lizenzierten Berater und die unterschiedlichen Interessen von Verbänden, Vereinen und Spielern hingewiesen.
Kapitel II (Rechtliche Grundlagen der Beratung von Spitzensportlern) behandelt die rechtlichen Aspekte der Spielerberatung und die Frage, wer berechtigt ist, Sportler zu beraten. Es werden die relevanten Rechtsnormen, insbesondere das Rechtsberatungsgesetz, erläutert und die rechtlichen Folgen der Beratungstätigkeit von Personen ohne juristische Ausbildung diskutiert.
Das dritte Kapitel (Das Verhältnis und die Zusammenarbeit zwischen Sportler und Berater) konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Sportler und Berater. Es geht um die Anforderungen an beide Seiten, die Bedeutung der Karriereplanung und die Aufgaben eines Beraters im Profisport.
Das vierte Kapitel (Quellenverzeichnis) enthält die Quellenangaben, die in der Seminararbeit verwendet wurden.
Schlüsselwörter
Spielerberatung, Profifußball, Rechtliche Grundlagen, Rechtsberatungsgesetz, Lizenzierung, Verbandsrecht, Karriereplanung, Vertrag, Spieleragent, Sportmanagement, Ethik, Rechtsstreitigkeiten, DFL, DFB, FIFA.
- Quote paper
- Markus Reiter (Author), 2011, Beratung eines Profisportlers am Beispiel Fußball , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229399