Menschen und Aliens in Star Trek

Ethnizität und Menschenbild in Raumschiff Enterprise, Next Generation, Deep Space Nine und Raumschiff Voyager


Fachbuch, 2013

243 Seiten


Leseprobe


„ICH WEISS DOCH GAR NICHT, WAS ES BEDEUTET, EIN MENSCH ZU SEIN!“ Zum Menschenbild der Star Trek Serien von Guido Kattwinkel
Vorwort
Vorklärungen
Untersuchung
Zusammenfassende Wertung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Weitere Quellen
Anhang

Die Inszenierung von Ethnizität in der Science Fiction Serie Star Trek von Marion Näser
Einleitung
Inszenierung von Ethnizität
Funktionen von Ethnizität
Abschließende Diskussion und Kritik
Literaturverzeichnis
Anhang
Glossar

A Post-Colonial Approach to Science-Fiction. Narrations of Imperialism Within Star Trek by Johannes Steinl
Introduction
Star Trek as a Form of Travelogue
Exploring Post-Colonial Space
Narrating Colonial Encounters TNG Episode, “Code of Honor”
The Controversy about Star Trek
Bibliography
Appendix

„ICH WEISS DOCH GAR NICHT, WAS ES BEDEUTET, EIN MENSCH ZU SEIN!“ Zum Menschenbild der Star Trek Serien von Guido Kattwinkel

2001

Vorwort

Die Serien mit dem Titel „Star Trek“ sind vermutlich die erfolgreichsten Science Fiction-Serien der Welt. Mit zusammen über 560 bisher gesendeten Folgen und neun Kinofilmen sind sie wohl auch die umfangreichsten. Schon in den ersten Monaten der Sendung in den sechziger Jahren des nun vergangenen Jahrhunderts, begannen erste Fantreffen und verhinderten sogar, dass die Originalserie wegen damaliger schlechter Einschaltquoten eingestellt wurde[1]. Diese Bewunderung hat auch mich ergriffen, so dass sie eine Hauptmotivation für die Erstellung dieser Arbeit war.

Im Zusammenhang mit der Qualität der Serien wird immer wieder die „Philosophie Star Treks“ erwähnt. Diese nun unter anthropologischem Blickwinkel zu untersuchen, war mir ein großes Anliegen. Denn die Menschen, die in der fiktionalen Zukunft leben, sehen sich außerirdischen Lebensformen gegenübergestellt, die viele Fragen und Anforderungen an den Menschen stellen. Diese zu beantworten, ist ein Bemühen von Star Trek. Es drängen sich fast naturgemäß viele Fragen auf: Wie wird der Mensch in diesen Serien dargestellt? Entspricht die Darstellung der Ansicht der philosophischen und theologischen Anthropologie? Können die Serien vielleicht sogar noch mehr leisten?

Diese Fragen zu beantworten ist das Hauptanliegen dieser Arbeit. Dabei ist zunächst davon auszugehen, dass nicht jeder Leser Star Trek kennt. Daher erfolgen zunächst einige wichtige Hintergrundinformationen sowie Klärungen, wie die Untersuchung formal angegangen werden soll. Die Untersuchung selbst folgt dem Schema: Inhaltsangabe der jeweiligen Folge ‒ Analyse ‒ Wertung/Kommentar. In der Analyse soll versucht werden, anthropologische Elemente mit den Darstellungen in den Serien zu verbinden, die Wertung gibt eine Stellungnahme zum Teilergebnis ab. Im Anschluss an die Untersuchung wird eine zusammenfassende Wertung die Teilergebnisse kommentieren.

Ich möchte darauf hinweisen, dass im Rahmen dieser Diplomarbeit keine vollständige Anthropologie geleistet werden kann und soll. Vielmehr sollen einzelne Aspekte mit der Darstellung in den Serien verglichen werden. Die Reihenfolge der dargestellten Elemente des Menschen orientiert sich an der Abfolge der Episoden der untersuchten Staffel. Daher mag sie etwas ungewöhnlich erscheinen. Aber „die Themen der philosophischen Anthropologie, Ich, Verwiesenheit auf Sinn, Offenheit des Menschen, Leiblichkeit, Intersubjektivität, Geschichtlichkeit usw. lassen sich kaum, wie es der Duktus eines Buches erfordert, hintereinander darstellen. Sie gehören in der Wirklichkeit des Menschen in eins, setzen sich gegenseitig voraus und bilden gemeinsam die Seinsart des Menschen.“[2]

Der Titel der Arbeit ist ein Zitat aus der Serie Star Trek: „Raumschiff Voyager“. Der Charakter, Seven of Nine, der wieder ein Mensch werden soll, „weiß doch gar nicht, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.“[3] Sie weiß nicht, was einem Lebewesen gegeben sein muss, um von einem Menschen sprechen zu können. Das herauszufinden, einige Elemente des Menschen aufzuzeigen, widmet sich die vorliegende Arbeit.

Vorklärungen

Das Anliegen

Das Anliegen dieser Diplomarbeit ist es, einen Überblick darüber zu geben, welche anthropologischen Elemente des Menschen in den Serien Star Trek dargestellt werden. Bei dem Aufweis sollen sowohl verbale Äußerungen wie auch aussagerelevante Handlungen berücksichtigt werden. Es kommt dem Verfasser dabei nicht auf Vollständigkeit und Detailtreue an, da diese den Rahmen der Arbeit sprengen würden. Vielmehr soll auf einzelne Aspekte aufmerksam gemacht werden, eine vollständige Anthropologie kann nicht geleistet werden. Die Leitfrage lautet: Was sagen die Serien über den Menschen und seine Grunderfahrungen aus? Und: Können die Aussagen im Lichte einer philosophischen bzw. theologischen Anthropologie gedeutet werden? Die Qualität der Aussagen ist dann noch zu prüfen.

Die Methode

Ausgehend von der vierten Staffel der Serie Star Trek: „Raumschiff Voyager“, werden zunächst diejenigen Folgen untersucht, deren Inhalt ein Ergebnis verspricht. Die Auswahl ist im Anhang dokumentiert. Dann wird näher auf die Aussagen der Folge eingegangen, bereits mit anthropologischer Reflexion. Zur Ergänzung eines Themas werden schließlich einzelne Folgen der Serie Star Trek: „Das nächste Jahrhundert“ hinzugezogen. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass die Reihenfolge der Elemente sich aus der Reihenfolge ergibt, in denen sie in der Serie vorkommen. Der logische Aufbau ergibt sich also nicht aus den wesentlichsten Elementen des Menschen, sondern aus deren Erscheinen in den Episoden.

Im Vorfeld wurden Szenen der Folgen der vierten Staffel der Serie Star Trek: „Voyager“ und einige der Serie Star Trek: „Das nächste Jahrhundert“ transkribiert. Die Untersuchung beschränkt sich auf diese Folgen, weil sie zum einen durch den Charakter Seven of Nine, der zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal in Erscheinung tritt, das Thema Mensch im besonderen thematisieren, zum anderen, weil eine Bearbeitung der Folgen aller Serien innerhalb der Grenzen einer Diplomarbeit nicht möglich ist. Außer der ersten Serie mit 80 Folgen bestehen die drei anderen Serien aus über 160 Folgen, wobei die derzeit aktuelle Serie, Star Trek: „Raumschiff Voyager“, zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgestrahlt wurde.

Über Star Trek

Zur Entstehung der Serie Star Trek

Das Konzept von Gene Roddenberry, dem „Schöpfer“ von Star Trek, das er Anfang der 60er Jahre bei dem amerikanischen Fernsehsender MGM einreichte, sah „eine Art Verlagerung des Pionierwesens aus den Gründerjahren der vereinigten Staaten in die Zukunft und in den Weltraum“[4] vor. „Die letzte Grenze, die es zu erforschen galt, sollte nicht mehr ein unbekanntes Land, sondern das All sein.“[5] Es geht um ein Raumschiff mit dem Namen „Enterprise“, das mit seiner Besatzung für eine Sternenflotte fliegt, die „von der Föderation der vereinten Planeten aufgebaut worden war, um den Weltraum friedlich zu erforschen. Die Föderation war von Roddenberry als ein Verbund aller Planeten angelegt, die die Raumfahrt entwickelt hatten oder die zumindest in der Lage waren, mit anderen Intelligenzen in Kontakt zu treten.“[6]

MGM lehnte dieses Konzept allerdings ab, weil zu jener Zeit eher Action-Serien gefragt waren. 1964 legte Roddenberry das Konzept dem Sender NBC vor, der zu einer Produktion eines Pilotfilms bereit war.[7]

„Die Tatsache, dass Roddenberry verschiedene Rassen (Farbige, Asiaten etc.) nebeneinander agieren ließ, führte trotz aller Zuversicht in seine Idee zu Bedenken von höherer Stelle, zumal die Integration der Farbigen in den USA noch lange keine Selbstverständlichkeit war.“[8]

Nach dem Dreh des ersten Pilotfilms ergab sich eine Schwierigkeit: Die Verantwortlichen des Fernsehsenders hielten die Handlung für zu anspruchsvoll. Sie hatten die Befürchtung, das Publikum würde der Handlung nicht folgen können, da unter anderem die „Feinde“ nicht einfach nur „Feinde“ waren, wie in dieser Zeit üblich, sondern aus verständlichen und nachvollziehbaren Motiven handelten. Daher wurde 1965/66 ein zweiter Pilotfilm gedreht, der einige Änderungen des Konzeptes, vor allem die Crew betreffend, aufwies.[9]

Von der Originalserie zu den neuen Serien

Obwohl im Vergleich zu den neuen Serien nur wenige Folgen (80 im Gegensatz zu etwa 180) produziert wurden, war die Originalserie so erfolgreich, dass sie nicht nur mehr als dreißig Jahre lang ständig in vielen Ländern wiederholt wurde, es entstanden auch sieben Kinofilme mit der alten Besetzung (und bisher drei mit der Besetzung aus Star Trek: „The Next Generation“).

Da das aber nicht ausreichte, um der Nachfrage der Fans Genüge zu tun, überlegte man, Anfang der achtziger Jahre, eine weitere Serie, die ähnlich angelegt war, zu realisieren. Es entstand Star Trek: „The Next Generation“ (deutscher Titel: „Das nächste Jahrhundert“), in der es ebenfalls um ein Raumschiff namens Enterprise geht, das aus einer Besatzung besteht, die nicht nur verschiedene menschliche „Rassen“ beherbergt, sondern auch verschiedene Außerirdische.

Auch diese Serie war erfolgreich, und so startete man, noch während diese lief, eine weitere mit dem Namen Star Trek: „Deep Space Nine“, deren Handlung auf einer Raumstation spielt.

Die aktuelle Serie heißt Star Trek: „Voyager“ (deutscher Titel: Star Trek: „Raumschiff Voyager“). Es geht um ein Raumschiff, das von einer fremden Macht in einen anderen Bereich unserer Galaxie gezogen wurde und seitdem versucht, nach Hause zu kommen. Eine Reise, die normalerweise siebzig Jahre dauern würde, durch verschiedene Ereignisse aber verkürzt wird. Es steht in Aussicht, dass die Voyager sogar am Ende der Serie die Erde erreichen wird.[10]

Gemeinsam ist allen Serien, dass sie im gleichen „Universum“ spielen, d.h. dass die Grundidee gleich ist. Ein gemeinsames Element ist der Verbund der Vereinten Planeten, dessen Hauptsitz auf der Erde ist, und dessen Präsenz im Weltraum durch die Sternenflotte, der die Schiffe der Serien angehören, gewährleistet ist. Die Sternenflotte hat auch ethische Grundprinzipien, die in den Serien (verstärkt aber erst in den neuen) zur Sprache kommen.

Hinweise zum metaphorischen Charakter der Serien

Eine der wichtigsten Grundideen von Star Trek ist es, bestimmte Szenarien oder gesellschaftliche Fragen, die hier und heute interessant bzw. fraglich sind, in den Weltraum der Zukunft zu verlagern, um sie dort, in einer anderen Umgebung, zu diskutieren bzw. dazu Stellung zu nehmen (oder manchmal auch nicht). Es wird darauf hingewiesen, weil der Prozess der „Vermenschlichung“ des Charakters Seven of Nine in der Serie Star Trek: „Raumschiff Voyager“ nicht bloß rein fiktional innerhalb der Serie zu suchen ist, sondern die Autoren durchaus in diesen Charakterstudien einen Bezug zur realen Welt implizieren, und sei es nur dergestalt, dass sie sich auf elementare Erfahrungen der Menschen heute berufen. Die These wird unterstützt durch ein Zitat aus der Biographie Gene Roddenberrys, in welcher der Autor von verschiedenen Elementen spricht, die in der Originalserie vorkommen. Er spricht davon, dass „der dritte Handlungstyp, der nach wie vor mit diesem Land und den Geschehnissen zusammenhängt, [der ist,] dass das Raumschiff Planeten besucht, die der Erde sehr ähnlich sind.“[11]

Ein weiterer Beleg dafür findet sich in einem Interview mit dem Produzenten der aktuellen Serie Star Trek: „Voyager“, Rick Bermann: „Ich denke, dass alle Star Trek-Serien moralische Geschichten waren, zum Teil, aber nur zum Teil, versuchen wir Episoden zu erstellen, die provokant sind, die die Leute zum Nachdenken bringen und die versuchen, das zu tun, worin Science Fiction am besten ist: Geschichten zu erzählen, die momentane Ereignisse in die Zukunft versetzen, so dass die Menschen sie anders betrachten können.“[12]

In Der Folge N8: „Das Gesetz der Edo“ fällt ein Besatzungsmitglied auf einem unbekannten Planeten ungeschickterweise in ein Blumenbeet. Es stellt sich heraus, dass das Gesetz vorsieht, auch solche „Bagatelldelikte“ mit dem Tode zu bestrafen. Im Folgenden versucht der Captain der Enterprise dies zu verhindern. Der Autor der Episode, Black, „versuchte, mit dieser Geschichte die Zuschauer zum Nachdenken zu bewegen, da die Diskussion über die Abschaffung oder Beibehaltung der Todesstrafe (in den USA) immer wieder aufflammte. Sie sollten sich mit der Problematik dieser drastischsten Form von Bestrafung auseinandersetzen.“[13]

Zum Serientod einer Hauptdarstellerin sagt der Autor des Buches, dass „Roddenberry [ihren Tod] so sinnlos erscheinen lassen wollte, wie er dann auch zu sehen war, weil er daran erinnern wollte, dass auch im tatsächlichen Leben Menschen einen sinnlosen Tod sterben und nicht stets noch eine Heldentat vollbringen“.[14]

Die Folge N27: „Das Kind“ „war eine versteckte Behandlung des Themas Abtreibung“[15], die aber eine konkrete Stellungnahme der Serie vermied.

Auch in der vierten Staffel der aktuellen Serie „Voyager“ behandelt die Folge V89: „Die Omega-Direktive“ ein Thema, das einen deutlichen Bezug zu aktuellen ethischen Fragestellungen hat.

Die erzählten Geschichten sind also nicht immer rein fiktiv. Vielmehr haben sie einen Bezug zur heutigen Realität und wollen Realitäten oder Ansichten aufzeigen, die es nun zu untersuchen gilt. Aufgrund dessen bewegt sich die Interpretation ebenfalls hin und wieder auf dieser fiktiven Ebene, ohne das aber im Einzelnen zu betonen.

Das Problem der fiktiven außerirdischen Charaktere

Die außerirdischen Charaktere werden in dieser Untersuchung in zwei Funktionen gesehen. Zum einen stehen sie im Blickwinkel des kritischen Beobachters. Sie stellen verschiedene Elemente des menschlichen Daseinsvollzugs in Frage und somit in den Mittelpunkt so manchen Gesprächs. Aber auch sie selbst haben viele menschliche Züge. Das liegt zum einen daran, dass sie natürlich von realen Schauspielern gespielt werden, zum anderen daran, dass die Serie in den meisten Fällen auf sogenannte „humanoide Lebensformen“ trifft, die die meisten anthropologischen Elemente besitzen. Daher kann man auch vereinzelt auf Dialoge oder Erfahrungen eingehen, die die Außerirdischen selbst betreffen.

Das Problem der Einheit der Serien

Die Serien Star Trek sind in erster Linie Serien, die für den amerikanischen Markt produziert werden. Infolgedessen unterliegen sie gewissen Richtlinien und Beschränkungen. So werden die einzelnen Folgen von unterschiedlichen Autoren geschrieben. Eine Einheit in den Anschauungen des Menschenbildes scheint auf den ersten Blick also nicht gegeben. Eine gewisse Einheit zeigt sich aber darin, dass viele Autoren mehrere Episoden schreiben und ein oder zwei Produzenten meist für eine ganze Serie Verantwortung tragen. Als zweiter Hinweis auf eine Einheitlichkeit der Aussagen ist die dauernde Bindung an die Intention Gene Roddenberrys, der die Originalserie entwarf. Seinem Bild von der Zukunft und seinen Absichten, was das Verhalten der Menschen angeht, muss immer noch entsprochen werden. Es wird in diesem Zusammenhang auch von der „Philosophie Star Treks“ gesprochen, der sich die Autoren verpflichten müssen.

Begrifflichkeiten

Da im Verlauf des Textes Worte verwendet werden, deren Bedeutung dem nicht science-fiktional interessierten Leser weniger geläufig sind, werden an dieser Stelle einige wichtige Begriffe kurz erläutert.

Beamen

Das Beamen ist ein Vorgang, der es ermöglicht, ohne Zeitverlust eine Strecke von bis zu 40.000 km zurückzulegen. Dabei wird der Mensch oder der Gegenstand durch Energiezufuhr in seine Atome zerlegt und am Bestimmungsort wieder zusammengesetzt.

Holodeck/mobiler Emitter

Die Erfindung des Holodecks ermöglicht dem Benutzer, eine virtuelle Welt zu erleben, die wie die echte Realität wirkt. Man betritt dazu einen Raum, in dem die Bilder, die man sieht, nicht nur an die Wand projiziert, sondern auch die Gegenstände, denen man näherkommt, in Materie umgewandelt werden, so dass man sie auch berühren kann. Dadurch wirkt das Holodeck so real wie die Wirklichkeit. Es kann nicht nur Gegenstände und Landschaften erzeugen, sondern auch Menschen und Tiere. Sollen die sich außerhalb des Holodecks bewegen, benötigen sie einen mobilen Emitter, der allerdings erst in der Serie Star Trek: „Voyager“ entwickelt wurde. Der mobile Emitter wird an den Arm der Figur geheftet – in der Serie ist es der holographische Schiffsarzt – und sie emittiert die benötigte Materie auch Außerhalb des Holodecks.

Die Borg/Borg-Kollektiv

Die Borg sind ein außerirdisches Volk, deren Mitglieder sich nicht als Individuen verstehen. Sie leben in einem Kollektiv, das ihnen maximalen Gedankenaustausch ermöglicht und betreiben keine Forschung, sondern assimilieren ganze Spezies, um an ihr Wissen zu gelangen.

Borg-Implantate

Die Borg bestehen zu einem großen Teil aus Technik. Diese wird den einzelnen Borg implantiert, wenn sie dem Kollektiv hinzugefügt werden. Als Beispiel kann ein Auge genannt werden, das durch ein künstliches Okular ersetzt wird, um die Sehkraft zu erhöhen.

Assimilieren

Die Borg entwickeln sich weiter, indem sie andere Spezies assimilieren. Sie machen keine eigenen Erfindungen und forschen nicht. Sie fügen Eigenschaften, die sie für wertvoll genug erachten, den eigenen hinzu, indem sie die gesamte Spezies zu Borg machen.

Warpgeschwindigkeit

Damit sich die Schiffe in den Serien auch durch die Galaxie bewegen und andere Planeten in einer Zeitspanne erreichen können, die nicht zu lang ist, hat Gene Roddenberry die Warpgeschwindigkeit, die im ersten Pilotfilm noch Sol-Geschwindigkeit hieß, erfunden. Sie basiert auf einer Verzerrung des Raum/Zeit-Kontinuums, das die Raumschiffe erzeugen, um mit Überlichtgeschwindigkeit zu fliegen. Die tatsächlich schnellste Geschwindigkeit, die ein Schiff erreichen kann, ist begrenzt, so dass die Raumschiffe nicht zu schnell die Galaxie durchqueren können. Daher benötigt die Voyager auch relativ lange für ihren Heimweg.

Untersuchung

Untersuchung des Prozesses der „Vermenschlichung“ des Charakters Seven of Nine in der Serie Star Trek: „Voyager“

Das Hauptaugenmerk der Untersuchung soll auf den Charakter Seven of Nine gelegt werden, da sie als einzige Figur der Serien bewusst einen Weg der Menschwerdung geht, gleichzeitig dieses Ziel theoretisch auch erreichen kann, da sie selbst ursprünglich ein Mensch ist. Es folgt eine Beschreibung des Charakters sowie die Beschreibung seiner Entwicklung innerhalb der Serie.

Seven of Nine begegnet der Crew des Raumschiffs Voyager zunächst als assimilierte Borg. Man kann sagen, dass die Borg im übertragenen Sinne Nicht-Menschen sind, da Seven, die ja Mensch werden möchte, Elemente des Menschlichen zunächst neu kennenlernen und erlernen muss.

Die Borg kommt aufgrund einer Allianz zwischen den Borg und dem Raumschiff Voyager an Bord. Als die Borg diese Allianz jedoch nicht einhalten und zu einer Gefahr für das Schiff werden, beschließt der Captain, Kathryn Janeway, sie ins All hinauszuschießen. Seven überlebt als einzige und muss nun an Bord bleiben, da die Voyager inzwischen einen zu großen Abstand zu den Borg hinter sich bringen konnte. Das hat auch zur Folge, dass Sevens Kontakt zum Kollektiv abgerissen ist, was es notwendig macht, dass der Schiffsarzt sie operiert und die meisten ihrer Borg-Implantate entfernt, die von ihrem Körper langsam abgestoßen werden. Gleichzeitig gibt er ihr ihr menschliches Aussehen wieder, da man erkannt hat, dass Seven of Nine ursprünglich ein Mensch, und als Kind assimiliert worden war.

Sie muss nun akzeptieren, dass sie fortan keine reine Borg mehr ist und sich zu einem Weg entschließen, den man innerhalb der Serie als „Vermenschlichung“ bezeichnet. Diese Entscheidung fällt ihr keineswegs leicht. Anfangs möchte sie dies nicht akzeptieren und lehnt sich gegen das Kommende auf. Schließlich akzeptiert sie ihren Weg aber doch und erforscht im Folgenden, „was es bedeutet, ein Mensch zu sein“.[16]

Skorpion (V71)

Der erste Teil der Folge V68/69: „Skorpion“ zählt noch zur dritten Staffel. Weil sie aber als Zweiteiler, als sogenannter „Cliffhanger“ konzipiert ist, kann man sie ebenfalls der vierten Staffel zuordnen.

Der Inhalt

Die Besatzung der Voyager geht eine Allianz mit den Borg ein, um gegen einen gemeinsamen Feind vorzugehen, der beide Parteien zu vernichten droht. Es geht darum, eine Waffe zu entwickeln. Da die Borg sehr gefährlich sind und die Crew zu assimilieren drohen, enthält Captain Janeway ihnen einen wichtigen Bestandteil vor, ohne den die Waffe ineffektiv ist. Dennoch wird auf dem Borg-Raumschiff mit der Entwicklung begonnen. Die Borg stellen einen Repräsentanten, Seven of Nine, der mit Captain Janeway und Lieutenant Tuvok zusammenarbeiten soll. Es entstehen erste Unstimmigkeiten, die Wirkung der Waffe betreffend. Die Borg wollen eine große Zerstörungskraft, die ein ganzes Sternensystem vernichten könnte, was Janeway und Tuvok nicht gefällt.

Im Verlauf der Episode kommt es zu einem Kampf mit der feindlichen Spezies, in dessen Verlauf das Borg-Raumschiff zerstört wird. Es gelingt allerdings, den Raum, in dem die Waffe entwickelt wird, zusammen mit den darin befindlichen Borg und Menschen auf die Voyager zu beamen. Als die Borg versuchen, das Schiff zu übernehmen, werden sie durch eine Öffnungsluke in den Weltraum hinausgeworfen. Seven of Nine kann sich als Einzige im Raumschiff festhalten und überlebt.

Auch sie allein versucht später, das Schiff unter ihre Kontrolle zu bringen, was allerdings misslingt. Abgetrennt vom Borg-Kollektiv beginnt ihr Körper, die Borg-Implantate abzustoßen, ihre menschliche Physiologie setzt sich langsam durch.

Analyse

Der sprechende Mensch

Als Tuvok und Janeway beginnen, mit den Borg zusammenzuarbeiten, ergeben sich erste Unstimmigkeiten. Da die Borg zu einem Teil aus Technologie bestehen, die sie als „ein Verstand“ arbeiten lässt, verlangen sie von den Offizieren, sich an ein Gerät anschließen zu lassen, das ihnen ermöglicht, mit den Borg ohne Sprache zu kommunizieren. Dies sei maximale Kommunikation. Die Art dieser Kommunikation wird nicht genannt. Ohne auf die Realisierbarkeit der Technik einzugehen, kann man aber sagen, dass der Austausch rein informativer Art ist. Informationen werden mit allen Borg-Drohnen ausgetauscht. Wie das genau vor sich geht, ist nicht bekannt. Es wird aber gesagt, dass die Borg die „Stimmen“ der anderen hören. Seven of Nine selbst „hört“ in dieser Folge eine Stimme, die ihr einen Befehl gibt. Es ist zwar so, dass ausschließlich Seven sie hört, aber für den Zuschauer, der diese Stimme ebenfalls hört, bleibt es dennoch Sprache. Somit gibt die Serie, obwohl sie es leugnet, einen Hinweis darauf, dass es ausschließlich nichtsprachliche Kommunikation zwischen Menschen nicht geben kann. Sie stellt diese These auf, indem sie behauptet, die Borg können mit den Menschen auf diese andere Weise kommunizieren. Sie kann sie aber nicht halten und widerspricht sich selbst. Wenn die Borg gedanklich miteinander kommunizieren, äußert sich dies für den Zuschauer dennoch in sprachlichen Lauten. Seven of Nine erhält zwar an einer Stelle einen Befehl, der ihr nicht von einem anderen Borg gesagt wird, sie, und ebenfalls der Zuschauer, hört aber eine Stimme, die den Befehl spricht.

So wird schon in der Serie klar, dass Sprache ein „Grundphänomen menschlichen Daseins“[17] ist. Der Mensch kommt aus einer sprachlich ausgelegten Welt, in der der Gedanke die Sprache, der Begriff nach dem Wort verlangt[18]. Da Sinngehalte im einzelnen nur durch Sprache vermittelt werden können, kommt Coreth zu dem Schluss, dass es „keine menschliche Verständigungswelt ohne Sprache“[19] gibt, was die Serie einerseits zu leugnen versucht, indem sie die Borg auf diese Weise kommunizieren lassen will, andererseits betont sie aber immerhin die Wichtigkeit dieser Art der Kommunikation, wenn Janeway die „verbale Kommunikation“[20] vorzieht.

Der Mensch als Individuum

Im Gegensatz zu den Borg wird immer wieder die Individualität des Menschen hervorgehoben. Das geschieht aber in vielen Variationen. Im Folgenden werden die Elemente, die in dieser Episode dargestellt werden, genannt.

Vorweg sei erwähnt, dass die Serie Individualität als sehr wichtig zu erachten scheint. Ein Hinweis darauf kann man in Janeways Äußerung erkennen, die Crew würde lieber sterben, als von den Borg assimiliert zu werden und damit ihre Individualität zu verlieren.[21]

Teilhabe

Zunächst wird die Effizienz der Arbeit, die sich aus der Individualität ergibt, angeführt. Lieutennant Tuvok argumentiert gegen eine gedankliche Verbindung mit den Borg mit der Erklärung, mit „intakter Individualität“[22] besser arbeiten zu können. Gemeint ist hier die Produktivität von Arbeit im Sinne einer schöpferischen Kreativität, da ja an einer neuen Lösungsmöglichkeit gearbeitet wird. Tuvok vertritt die Meinung, durch die individuellen Anregungen des Einzelnen zur Entwicklung einer einheitlichen Idee beizutragen, in diesem Falle die Waffe. Auf diesen Aspekt macht auch Kipfer aufmerksam, indem er auf ein Kriterium von Individualität hinweist, dass die „Produktion von Vielheit und Buntheit als Vermögen der Individualität“[23] zum Motiv hat. Danach geht aus der Teilung der Einheit der Exemplare einer Spezies durch die Individuen eine Vielheit hervor. Sie „teilen durch Teilhabe die Einheit der Idee, an der sie partizipieren“[24].

Größe/Kleinheit des Menschen

Die Tatsache, dass sich die Borg als eine der Perfektion nahe Wesenheit verstehen, lässt die Menschen aus ihrem Blick als nicht-perfekte, winzige, „in winzigen Dimensionen“[25] denkende Wesen erscheinen. Die Welt des einzelnen Menschen ist klein. Jeder Mensch hat, anders als die Borg, seine eigene Meinung und kann sich frei und individuell zu seiner Welt verhalten. Seven of Nine spricht ein Grundphänomen menschlicher Selbsterfahrung radikal aus, indem sie sagt: „Sie sind Individuen. Sie sind winzig und denken in winzigen Dimensionen.“[26] Gemeint ist hier die Erfahrung, die jeder Mensch bisweilen macht. Er erfährt sich als einzelnes, einmaliges, unwiederholbares Ich, das sich von allem abhebt, was Ich nicht bin. Der Mensch kann nur von seinem „einmaligen Standort aus die Wirklichkeit erkennen und verstehen.“[27] So sieht er sich auch als ein winziger „Punkt in der unermesslichen Ganzheit des Seins und Geschehens, der Welt und Geschichte“[28], da er letztendlich auf sich selbst zurückgeworfen ist und allein vor seinen Entscheidungen, in seiner eigenen Verantwortung steht. Folglich kann er auch nur in „winzigen Dimensionen“ denken, da er nur seinen jeweils eigenen Ausschnitt der ihm überlegenen Wirklichkeit wahrnimmt, sozusagen in seiner ihm eigenen Welt lebt.

Eine andere Erfahrung, die mit der genannten einhergeht, wird zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht erwähnt: die Erfahrung der Größe des einzelnen Ich. Das Ich ist zwar nur ein kleiner Punkt in der Welt, aber es ist ein einmaliger, einzigartiger, durch nichts zu ersetzender Punkt. Das Ich besitzt eine gewisse Unbedingtheit, „die allein um ihrer selbst willen da ist; das ist die ungeheure Würde des einzelhaften Ich“.[29]

Wertung

Der vierten Staffel der vierten Serie gehen naturgemäß viele Folgen voraus. In Fankreisen kann man voraussetzen, dass die meisten davon bekannt sind. Daher geht die Serie auch nicht ausführlich auf ganze Aspekte des Menschen ein. Vielmehr werden an verschiedenen Stellen einzelne Punkte hervorgehoben und andere vorausgesetzt. Kommt dennoch ein neuer Punkt hinzu, kann man ihn nur von seinem jetzigen Standpunkt in der Serie aus betrachten. Das Element der Sprache ist ein solcher Punkt. Zum ersten Mal wird in den Serien auf dieses Phänomen in dieser Weise eingegangen. Ohne zuviel auf weitere Folgen zu hoffen, die im Rahmen des Gesamtwerkes Star Trek das Dargestellte aufgreifen, kann man sagen, dass die Serie in diesem Punkt sich selbst widerspricht. Sie betont die Möglichkeit der nichtsprachlichen Kommunikation zwischen Menschen oder zwischen Menschen und Borg, kann es aber nicht leisten, dies auch darzustellen. Seven of Nine soll eine nichtsprachliche Botschaft von den Borg erhalten, der Zuschauer erlebt sie aber als Sprache, als eine Stimme, die zu ihr spricht. Anders kann der Mensch komplizierte Sachverhalte auch nicht kommunizieren. Durch diesen Widerspruch kann der aufmerksame Zuschauer aber die Bedeutung der Sprache erkennen, auch wenn die Serie keine schlüssige Argumentation bietet.

Das Element der Individualität des Menschen wird in der Serie fast immer derart dargestellt, dass Unterschiede zu den Borg aufgezeigt werden. Hier sind es nur zwei Aspekte. Der eine Aspekt ist zwar nicht von großer Wichtigkeit, soll aber dennoch genannt werden, da er Tuvoks Hauptargument gegen eine gedankliche Verbindung darstellt. Das Zurückgeworfensein auf sich selbst ist aber wieder recht gut dargestellt. Zwar muss man auch hier davon Abstand nehmen, von der Serie eine ausführliche Diskussion zu bekommen, dennoch bringt Seven of Nine mit den Worten „Sie sind winzig“[30] eine wesentliche Selbsterfahrung des Menschen auf den Punkt. Die gleichzeitig aufkommende Erfahrung der Größe des Menschen wird hier nicht entsprochen.

Die Gabe (V72)

Der Inhalt

Seven of Nine möchte nicht an Bord der Voyager bleiben. Das Raumschiff kann sie aber nicht auf einem Asteroiden oder Planeten absetzen, von dem sie dann von den Borg abgeholt wird, weil sich ihre menschliche Physiologie bereits regeneriert und die Borg-Implantate abstößt. Seven braucht, um nicht zu sterben, ärztlichen Beistand, der ihr nur auf dem Schiff gegeben werden kann. Zunächst wehrt sie sich heftig gegen Janeways Entscheidung, dass Seven of Nine wieder ein Mensch werden soll, weil sie ohne die anderen Borg nicht zu leben können glaubt. Sie hat große Schwierigkeiten, sich mit ihrer neuen Situation abzufinden, lenkt am Ende der Folge aber schließlich ein.

Analyse

Der individuelle Mensch

Das größte Problem für Seven of Nine ist es, ihre Individualität zu akzeptieren. Anscheinend hat sie sie in dem Moment erlangt, in dem sie vom Kollektiv abgeschnitten wurde. Es gab keine Übergangszeit. Entweder man ist Individuum, oder man ist keins.

Individualität geht aus dem griechischen Wort „atomom“ oder auch dem lateinischen Wort „individuum“ hervor[31], was soviel wie Einheit oder Unteilbarkeit bedeutet. Geht man allein von dieser Bedingung aus, kann man zu der Vermutung kommen, dass es keine Individuen geben kann, weil es kaum unteilbare Gegenstände gibt, selbst das Atom ist teilbar bzw. spaltbar. Kipfer gibt noch eine Zusatzbedingung an, nach der ein Gegenstand als individuell gilt, „der in seiner Teilung seine primäre und fundamentale Seinsart nicht erhalten kann“[32]. Beim Menschen ist es primär der Geist, der unteilbar ist. Schon Descartes erkennt, „dass, wenn man den Fuß oder den Arm oder irgendeinen anderen Teil des Körpers abschneidet, darum nichts vom Geiste weggenommen ist.“[33] Demnach ist Seven jetzt ein Individuum. Eine geteilte Seven of Nine wäre nicht mehr die menschlich lebendige Seven of Nine. Folgendermaßen kann man von den Borg auch nicht von Individuen reden, da sie, wären sie geteilt, immer noch als ein einziger großer Geist agierten.

Ein weiteres Kriterium für Individualität ist das Kriterium der Differenz oder Unterscheidung. Will man einen Gegenstand als individuell erkennen, muss man seine Andersartigkeit ausmachen, die ihn von anderem unterscheidet und somit als Einzelding kennzeichnet. Wenn der Mensch sich von anderem abheben will, benutzt er den Ausdruck: „Ich“. Das macht auch Seven, wenn sie auf dem Borg-Schiff zum ersten Mal in Erscheinung tritt. Indem sie sagt: „Ich spreche für die Borg“[34], drückt sie aus, sich von den Menschen, denen sie begegnet, abzuheben. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass sie sich von den Borg abhebt. Hier ist sie inkonsequent, denn schon in ihrer nächsten Bemerkung benutzt sie das Personalpronomen wieder im Plural. Erst an Bord der Voyager, auf der sie ihre Individualität entdeckt, kann sie wieder „Ich“ sagen.

Die Kleinheit des Menschen

Seven macht die Erfahrung, auf sich allein gestellt, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein. Sie kommt sich „auf einmal klein“[35] vor, „allein“[36]. Die Erfahrung wirkt umso radikaler, als dass Seven sie, nun da sie vom Kollektiv getrennt ist, zum ersten Mal bewusst erlebt. Die Serie stellt diese Erfahrung sehr drastisch dar. Im Kontrast zum Kollektiv, das eine solche letzte Einsamkeit nicht kennt, weil man ein Bewusstsein mit allen anderen Borg teilt, scheint der Unterschied ungleich größer, als wenn einem Menschen diese Erfahrung im Alltag begegnet. Ein normaler Mensch kann nicht auf die Erfahrung eines kollektiven Bewusstseins zurückblicken, denn trotz größter Einfühlsamkeit ist ein anderes Bewusstsein, ein anderes Ich grundsätzlich unerfahrbar[37]. Natürlich weiß das auch die Serie. Dennoch spielt sie mit dem Gedankenexperiment des „gigantischen Bewusstseins“[38], des „vereinigten Willens“[39], um diese Erfahrung besser zur Geltung kommen zu lassen.

Der Mensch im Bezug zum Menschen

Der personale Bezug

Aber der Mensch ist nicht grundsätzlich allein. Er erlebt sich in einer Welt mit anderen Menschen, zunächst einmal mit dem anderen Menschen. Auch wenn Janeway auf die menschliche Gemeinschaft aufmerksam macht, ist sie zuerst ein Wesen, das ein anderes Wesen anspricht. Seven ist also ansprechbar, sie gibt eine Stellungnahme auf diesen Anspruch ab, meistens verbal, manchmal auch nicht-verbal. Auch keine Antwort abzugeben wäre ebenfalls eine Stellungnahme, nämlich eine negative. Diese Begegnung zwischen zwei antwortfähigen Wesen scheint meistens ungleichzeitig abzulaufen. Tatsächlich entsteht im angesprochenen Ich bereits im Angesprochensein die Antwort, und zwar auf das Du zu. Seven erlebt sich als von Janeway angesprochen. Aber nicht nur das, Janeway ruft sie auch auf zu Vernunft und Wohlwollen, sogar zu Liebe, die Seven als „oberflächliche Sympathiebezeugungen"[40] abtut.

Das Element des personalen Bezugs des Menschen wird in der

Serie nur indirekt benannt. Seven of Nine ist nun ein Individuum, das in der Gesellschaft, in der es lebt, zuerst im personalen Bezug zu den anderen steht. Sie hat ein besonderes Verhältnis zu Janeway, die sie dazu aufruft, Mensch zu werden, sie immer wieder auf verschiedene Elemente aufmerksam macht und zum Menschsein aufruft. Aber auch zu den anderen Mitgliedern der Besatzung steht sie in personaler Beziehung. Das wird besonders dann deutlich, wenn es wiederum um Elemente des Menschseins geht, wenn Seven of Nine den Crewmitgliedern als „gleichartiges und gleichwertiges geistig-personales Wesen begegnet“[41] und sich zu voller Lebensentfaltung ansprechen lässt.

Der Mensch in Gesellschaft

Seven of Nine steht am Anfang eines Prozesses, der innerhalb der Serie „Vermenschlichung“ genannt wird. Ein Element, das an dieser frühen Stelle auftaucht, ist das Element des sozialen Bezuges des Menschen. Es scheint von großer Wichtigkeit zu sein, da hier in zweifacher Weise darauf eingegangen wird. Zum einen kommt sich Seven of Nine, nun da sie vom Borg-Kollektiv getrennt ist, „isoliert vor, allein“[42]. Sie hat ihr eigenes Bewusstsein bekommen, genauer gesagt, wurde ihr Bewusstsein, das sie mit den anderen Borg gemeinsam hatte, aus dem Kollektiv herausgelöst und isoliert. Zu Anfang hat sie noch Schwierigkeiten, „Ich“ zu sagen. Sie verwendet noch die kollektive „Wir“-Form.[43] Erst im Laufe der Gespräche mit Janeway, die sie auf ihre Möglichkeiten anspricht, beispielsweise, etwas zur Gemeinschaft beizutragen, entwickelt sie ein Ich-Bewusstsein. Indem sie sagt:

„Ich bin...eins“[44] bringt sie eine grundlegende Erfahrung des

Menschen zum Ausdruck. Sie ist wesenhaft auf sich allein zurückgeworfen. Sie ist eins, ein einziges, einmaliges Individuum mit einem „Ich“. Zum anderen gibt es nun die anderen, zunächst einmal den anderen, Janeway, der ihm gegenübersteht als „Nicht-Ich“. In der Serie wird dieser Moment symbolisch dadurch verschärft, dass die Grenze zwischen dem „Ich“, Seven of Nine, und dem „Nicht-Ich“, Janeway, aus einem Kraftfeld besteht, das man nicht, ohne es abzuschalten, überwinden kann.

Der Andere steht mir also als anderer gegenüber. Zur Annahme der Tatsache, dass ich Ich bin, kann ich nicht selbst kommen. Das ermöglicht mir der Andere. „So steht die letzte Einsamkeit des Individuums nicht in Gegenstellung zu einer wesentlichen Bezogenheit auf die Anderen. Beides gehört „dialektisch“ zusammen.“[45]

Janeway verspricht Seven of Nine, für sie da zu sein. Seven ist nicht mehr im Kollektiv, sie ist aber auch nicht alleine, sondern an Bord der Voyager, deren Gemeinschaft Janeway als „menschliches Kollektiv“[46] bezeichnet. Zwar sagt sie das in Anlehnung an den Begriff des Borg-Kollektivs, dennoch soll der bestehende Unterschied hervorgehoben werden.

Das Borg-Kollektiv

Um genügend auf das soziale Gebilde Borg-Kollektiv einzugehen, ist es nötig, auf frühere Folgen zurückzugreifen, in denen die Borg erwähnt werden. Diese findet man in der Serie Star Trek: „Das nächste Jahrhundert“.

Die Gesellschaftsform, in der die Borg leben, wird Kollektiv genannt. Aller Vorrang gilt der Allgemeinheit. Das kommt immer wieder in den Dialogen zum Vorschein. Dargestellt wird dies zum ersten Mal in der Folge N42: „Zeitsprung mit Q“, in der das Raumschiff Enterprise zum ersten Mal auf die Borg trifft. Eine erste Untersuchung des Borg-Schiffes ergibt, dass keine Lebenszeichen vorhanden sind, allerdings entdeckt ein Forschungsteam, nachdem es das Schiff betreten hat, dass dort viele Wesen existieren. Dem äußeren Anschein nach sind sie

Subjekte, haben aber nicht wie die Menschen ein jeweiliges Bewusstsein, sondern ein einziges kollektives. Es soll an dieser

Stelle nicht ausgeführt werden, was ein kollektives Bewusstsein

meint, da es eine rein fiktive Idee darstellt und später besprochen wird. Es muss aber darauf aufmerksam gemacht werden, dass diese Idee den Gegensatz zur menschlichen Lebensform darstellen soll. Metaphorisch interpretiert kann man wohl sagen, dass diese Gesellschaftsform dennoch der des Kollektivismus ähnelt, der bereits auf Platon zurückgeht.[47] Der Einzelne ist dem Allgemeinen untergeordnet, nur ein Mittel zur Erlangung der absoluten Vernunft. Die Idee der absoluten Vernunft möchten die Borg mit allen Mitteln für sich verwirklichen. Dabei gehen sie sehr rücksichtslos vor. Sie assimilieren ganze Spezies, um zur Perfektion zu kommen, und integrieren ihre Mitglieder in ihr Kollektiv. Dabei verlieren diese ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung, die die Borg für „irrelevant“ halten.[48] Individuen gibt es innerhalb des Kollektivs nicht, sie sind nur Elemente des Ganzen. Das Sein des Ganzen liegt dem Sein des Einzelnen voraus. Das einzige, was zählt, ist das Gemeinwohl, persönliche Erfüllung gibt es nicht.

Da die Serie eine amerikanische Serie ist, liegt die Vermutung nahe, der Entwurf des Borg-Kollektivs soll eine versteckte Kritik am Kommunismus der ehemaligen Sowjetunion darstellen. In jedem Fall sind sie eine extrem negative Darstellung dieser Gesellschaftsform, die es so in der Realität nicht geben kann.

Das „menschliche Kollektiv“

Das menschliche Zusammenleben kann entweder primär durch Liebe oder durch Recht konstituiert sein.[49] Ist es primär durch Liebe konstituiert, nennt man es Gemeinschaft. Sie beruht auf persönlichen Beziehungen, gegenseitiger Bejahung, Achtung und Freundschaft. Die geistig-personale Verbundenheit einer Lebens- und Gesinnungsgemeinschaft muss nicht notwendig rechtlich geregelt sein, dennoch schließt sie es nicht aus. Dem Einzelnen werden seine Rechte zwar zuerkannt, ein spezifisches rechtliches Element muss aber nicht gegeben sein, um die Einheit der Gemeinschaft zu gewährleisten, es gehört somit nicht zum Wesen der Gemeinschaft. Ist das menschliche Zusammenleben primär rechtlich gebunden und organisiert, nennt man es Gesellschaft. Das Zusammenwirken Einzelner hat ein gemeinsames Ziel, das eine rechtliche Bindung verlangt. Das Handeln des Einzelnen ist dem untergeordnet. Auch hier ist eine personale Lebens- und Liebesgemeinschaft nicht ausgeschlossen, aber wie bei der Gemeinschaft das Rechtselement fehlen kann, so kann in der Gesellschaft das Element der Liebe fehlen, es ist ihr nicht wesenhaft. Für Coreth bildet die „Gemeinschaft gewissermaßen den „Innenaspekt“, die Gesellschaft dagegen den „Außenaspekt“ des Gemeinwesens“.[50]

In den Serien kommen beide Formen zur Darstellung. Die agierenden Menschen sind meist zu einem Zweckverband zusammengeschlossen, wie etwa der Sternenflotte, deren Ziel es ist, den Weltraum mit ihren Raumschiffen zu erforschen. Die rechtliche Bindung ist klar bestimmt, die Leitung klar gegliedert. Das Handeln des Einzelnen ist der jeweiligen Aufgabe untergeordnet. Das vorrangige Ziel der Voyager ist es, wieder zurück zur Erde zu gelangen, jede Aktivität der Besatzungsmitglieder ist dem verpflichtet. Um das Ziel zu erreichen, ist es nicht notwendig, in personaler Lebens- und Liebesgemeinschaft zu leben. Man kann also sagen, dass die Besatzung der Voyager eine Gesellschaft von Lebewesen ist. Gleichzeitig wird aber auch noch der „Innenaspekt“ des Gemeinwesens betont. Wie oben bereits gesagt, lebt der Mensch in personaler Beziehung. Die gegenseitige Bejahung und Achtung, die der Gemeinschaft eigen ist, kommt auch in der Serie zum Ausdruck. Es werden Freundschaften geschlossen und auch das Recht des Einzelnen wird berücksichtigt, auch wenn dieser es nicht unbedingt erwartet. So ist Seven of Nine erstaunt über die „unerwartete(n) Freundlichkeiten“[51], die ihr zuteilwerden.

Es ergibt sich die Spannung zwischen dem Einzelnen und der Allgemeinheit. Gibt man der Allgemeinheit den Vorrang, kann daraus der Kollektivismus erfolgen, der bereits im Zusammenhang mit dem Borg-Kollektiv erwähnt wurde. Liegt die Betonung auf dem Einzelnen, ergibt sich ein Individualismus, der den Wert des Individuums in den Vordergrund stellt. Dass das Individuum der Serie Star Trek sehr wichtig zu sein scheint, kann man nicht nur den zahlreichen Dialogen entnehmen, die den Gegensatz zum Borg-Kollektiv herausstellen, sondern auch den konkreten Verhaltensweisen Janeways, die sogar unter Bedrohung der Gemeinschaft oder sich selbst einzelne Crewmitglieder zu retten versucht. Ebenfalls ist das Wohl des Allgemeinen von Bedeutung. Es muss also eine Zuordnung beider zueinander geben. Die Allgemeinheit ist keine absolute Größe, der der Einzelne geopfert werden könnte. Vielmehr hat sie dienende Funktion. Sie sichert die Lebensbedingungen der Individuen im positiven Sinn. Das heißt zum einen, dass sie die materiellen Lebensbedingungen sichert, zum anderen geht es aber auch um die geistig-sittliche Entfaltung des Einzelnen, der auf die Gemeinschaft bezogen ist. Nur in ihr kommt er zur vollmenschlichen Verwirklichung. Die Begegnung mit dem Anderen spielt bei dieser Reifung eine wesentliche Rolle. Wie das Kind auf seine Möglichkeiten hin angesprochen wird, so wird auch Seven of Nine angesprochen. Ihre Fähigkeiten helfen der Voyager, nach dem Kampf mit den Borg, wieder funktionstüchtig zu werden. So kann sie nicht nur ihre technischen Fähigkeiten weiterentwickeln, auch ihre zwischenmenschlichen beginnen sich von neuem zu entfalten. „Sie hat auf uns reagiert. Zum ersten Mal fühlte sie sich von Personen außerhalb des Kollektivs angesprochen“, sagt Captain Janeway einige Folgen später.[52] Sich angesprochen fühlen ist bei der Selbstfindung unerlässlich. Erst wenn das Ich seine Fähigkeiten entfalten kann, kann es sich entwickeln und letztlich zu sich selbst finden. „Wirklich selbst sein darf der Mensch erst dann, wenn er sich auch als bestimmtes Individuum verstehen darf, als solches anerkannt wird und seinen Spielraum zur Verwirklichung dieser bestimmten Individualität in der Gesellschaft findet.“[53] Was Georg Scherer hier herausstellt, ist auch in der Serie zu finden. Seven of Nine soll ein Individuum werden, das in seinem Spielraum innerhalb der Gesellschaft handelt und so von ihr anerkannt wird. Sie darf sie selbst sein.

Der Mensch als geschichtliches Wesen

Captain Janeway begibt sich zu Seven of Nine in die Zelle, in der diese festgehalten wird, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch eine Gefahr für die Mannschaft darstellt. Janeway zeigt Seven eine Darstellung von Anneka Hansen, dem Mädchen, das Seven of Nine vor ihrer Assimilierung war, und stellt Fragen zu ihrer Vergangenheit. Sie tut dies, um sie auf ihre Geschichtlichkeit aufmerksam zu machen.

Denn der Mensch hat nicht nur eine Gegenwart, sondern auch eine Vergangenheit und eine Zukunft. Seven hat nicht nur ihre Zeit im Borg-Kollektiv hinter sich, sie muss sich auch langsam wieder an das erinnern, was sie vor dieser Zeit war. Denn der Mensch hat immer auch ein Verhältnis zu seinen Zeitmodi Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er ist in Raum und Zeit einmalig, die Gegebenheiten, die aus der Vergangenheit in die Gegenwart hineinwirken, bestimmen sein Dasein in der Welt weitgehend. Dadurch können ihm konkrete Möglichkeiten eröffnet sein, aber dieses Dasein auch beschränken. Nun ist der Mensch nicht nur passives Objekt seiner Geschichte, er weiß um sie und kann sich zu ihr verhalten, indem er über sie urteilt und aus ihr heraus Entscheidungen fällt. Die Gegenwart ist in erster Linie Ort des Handelns, wo hingegen Vergangenheit und Zukunft vorgestellte Zeiten sind. Die Vergangenheit bildet den Hintergrund des geschichtlichen Geschehens, auf dem die Gegenwart tiefer verstanden wird. So wird die Gegenwart in einen weiteren Horizont hin integriert. Seven of Nine hat diesen Horizont der Vergangenheit ebenfalls, das betont auch Janeway, indem sie Seven danach fragt. Nun ist die Frage nach ihrer menschlichen Vergangenheit gleichzeitig ein Vorgriff auf ihre Zukunft, die sie ebenfalls als Mensch verbringt. Zu diesem Zeitpunkt ist Seven aber noch nicht bereit dazu. Sie schleudert das Bild von ihr weg und will es auf diese Weise verdrängen. Haeffner verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass das Haben von Vergangenheit und Zukunft, das der gegenwärtige Akt mit eingreift, auch misslingen kann, wenn die gelebte Gegenwart in der gelebten Vorstellung der Vergangenheit oder Zukunft aufgehoben wird.[54] Die Realität wird zum Traum, zur Scheingegenwart, wenn man sich so in die Vergangenheit oder Zukunft hineinversetzt, als lebte man jetzt in ihnen. So wird deutlich, dass zum Leben in der Gegenwart keine Fluchtbewegungen gehören, sondern die Annahme der hier und jetzt gegebenen Bedingungen und Möglichkeiten. Denn diese Möglichkeiten können durchaus vergehen. Seven of Nine muss diesen Sachverhalt erst akzeptieren. Es ist jetzt an der Zeit zu handeln, genauer gesagt, zu akzeptieren, Mensch zu werden. Eine andere Möglichkeit wird ihr verwehrt. Nicht unbedingt aus böser Gesinnung der Crew heraus, das muss an dieser Stelle gesagt werden, sondern aus den Sachnotwendigkeiten, dass sie ohne medizinische Behandlung nicht weiterleben kann und die Borg inzwischen zu weit entfernt sind.

Das führt zu zwei weiteren Fragen, die im folgenden Abschnitt erläutert werden sollen.

Menschwerdung in Entscheidung

Wenn man den metaphorischen Charakter der Serie ernstnimmt, muss man an dieser Stelle bemerken, dass sie zwei Aussagen über den Menschen macht, die zwar nicht unbedingt menschliche Elemente darstellen, aber dennoch nicht vorenthalten werden sollen.

Seven of Nine sieht sich prinzipiell vor die Wahl gestellt, ein Mensch zu werden oder nicht. Rein äußerlich sieht es allerdings so aus, als würde ihr die Entscheidung aufgezwungen. Janeway sperrt sie in eine Zelle, bis sie sich fügt. Hier kann aber nur von einem äußeren Zwang gesprochen werden. Seven of Nine könnte, bis die Voyager irgendwann einmal wieder auf die Borg trifft, ihre Menschwerdung verweigern und als Borg in der Zelle warten. Das tut sie aber nicht, sondern entscheidet sich am Ende der Folge dazu, ein Mensch zu werden. Ihre Entscheidung ist letztendlich freiwillig, was man daran sehen kann, dass sie von selbst wieder auf ihr früheres Leben als Anneka Hansen zu sprechen kommt und auf Janeways Frage nach ihrer Lieblingsfrage antwortet. Dieses Antworten ist mehr als ein einfaches Antworten auf eine Frage. Es ist ein Antworten auf ein Angesprochensein, wie wir es oben bereits im Zusammenhang mit dem personalen Bezug des Menschen beschrieben haben.

Für Metz ist die Frage nach der Menschwerdung „mehr als eine Frage der Geburt. Es ist Auftrag und Sendung, ein Imperativ, eine Entscheidung.“[55] Das Sein des je einzelnen Menschen ist ihm selbst anvertraut. Es ist ein Aufruf, das zu werden, was er ist. Janeway ruft Seven of Nine auf diese Weise auf, das zu werden, was sie eigentlich schon ist, nämlich ein Mensch. Nur muss sie im letzten selbst entscheiden, als was sie existiert. So ist diese Entscheidung eine freie Entscheidung, die auf das Ziel des Menschseins hin ausgerichtet ist.[56] Was das im Einzelnen bedeutet, ist Seven aber nicht klar. „Ich weiß doch gar nicht, was es bedeutet, ein Mensch zu sein“[57], sagt sie. Die Möglichkeiten bzw. die Elemente des Menschseinkönnens müssen ihr erst nahegebracht werden. So wird ihr Menschsein zu einem Prozess, der innerhalb der Serie an verschiedenen Stellen zur Sprache kommt.

Eine zweite Aussage ist im Gesagten schon ansatzweise enthalten. Es ist vielmehr eine Frage: Kann der Mensch sich seines Menschseins überhaupt enthalten? Die Serie ist nur eine fiktionale Serie, daher kann Seven of Nine die Menschwerdung auch verweigern. Allerdings ist sie zuvor schon ein Mensch gewesen. Also muss der Mensch, um sich seines Menschseins zu verweigern erst einmal Mensch werden. Die Möglichkeit der freien Entscheidung, scheint also gar nicht gegeben.

Das führt zum nächsten Element des Menschseins.

Die Freiheit des Menschen

Das Verhalten des Menschen lässt sich in drei Arten unterteilen. Es gibt reflexhafte Handlungen, instinktive Reaktionen und überlegte Handlungen. Die ersten beiden sind auf eine Ursache zurückzuführen, wie etwa das reflexhafte Zurückziehen der Hand bei Berühren einer heißen Herdplatte, wo hingegen die überlegte Handlung keine äußere Ursache zu haben scheint. Sie geht aus dem Menschen selbst hervor, ist frei gewollt. Der einzige Zusammenhang zwischen diesen verschiedenen Handlungen ist der jeweilige Mensch, das jeweilige Ich, das in den unterschiedlichen Handlungen seine eigenen konkreten Ziele verfolgt und dadurch sich selbst verwirklicht.

Wie wird nun in der Serie Star Trek über die Freiheit gesprochen? Bleiben wir zunächst bei der aktuellen Folge, in der Seven of Nine wegen groben Fehlverhaltens, das zu einer Gefahr für die Crew auf dem Schiff führte, in der Arrestzelle sitzt.[58] Dort fragt sie Janeway, die ihr ihre „Vermenschlichung“ in Aussicht stellt, ob sie dann völlig menschlich wird. Ferner bringt sie dies mit dem Element der Unabhängigkeit in Verbindung, nach dem sie dann frei über sich selbst entscheiden kann. Damit erreicht sie eine Definition von Freiheit, die die Herrschaft eines handelnden Subjekts über bestimmte Handlungen beinhaltet. Seven of Nine hat aber zu diesem Zeitpunkt nicht die Freiheit, ihre Zelle zu verlassen und zu den Borg zurückzukehren. Obwohl Janeway Seven of Nine gewisse Individualität zugesteht, gewährt sie ihr nicht die Freiheit, die Zelle zu verlassen. Sie muss also um verschiedene Arten von Freiheit wissen.

Verschiedene Arten von Freiheit

Man kann grob unterscheiden zwischen äußerer und innerer Freiheit. Äußere Freiheit besagt, dass das Wirken einer Person nicht durch äußere Zwänge behindert ist. Das ist hier der Fall. Innere Freiheit dagegen bildet eher das Wesen der menschlichen Freiheit. Wir sind im Wollen und im Handeln nicht durch uns selbst, durch das eigene Wesen determiniert. Emerich Coreth schreibt: Ich bin „erst dann im vollen Sinne frei, wenn ich nicht durch innere Notwendigkeit meines Wesens, meiner Anlagen und Triebe bestimmt bin, sondern mich selbst dazu entscheiden kann und muss, so oder anders zu handeln.“[59] Hier scheinen wiederum zwei Arten innerer Freiheit auf. Die eine ist die Bestimmungsfreiheit, nach der ich frei bin, die eine Handlung zu vollziehen oder auch die andere. Sie unterscheidet sich von der Vollzugsfreiheit, die mir die Entscheidung lässt, eine Handlung zu vollziehen oder nicht. Dabei kann man die Notwendigkeit der Wahl nicht leugnen. Ich muss mich immer für eine Möglichkeit entscheiden. Entweder für die eine Handlung, wie bei der Bestimmungsfreiheit, oder für die andere Handlung. Dabei ist auch bei der Vollzugsfreiheit eine Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten zwingend. Vollziehe ich diese Handlung nicht, tue ich etwas, was nicht diese Handlung ist. Eine Verweigerung der Wahl ist eben auch Wahl, nämlich die Wahl, nicht zu wählen. Dabei handelt es sich bei den beiden Arten der Wahlfreiheit um dasselbe Geschehen. Ich bestimme mein Handeln in die eine oder die andere Richtung. Das Handeln richtet sich also auf konkrete Möglichkeiten, zwischen denen ich mich entscheiden muss.

Bedingung dafür ist eine Grundfreiheit, die besagt, „dass der Mensch schon in seinem Wesen aus der Naturgegebenheit gelöst und in die Offenheit seines Verhaltens freigegeben ist, sich in einem weiten, sogar unbegrenzten Horizont vollzieht, der ihm offensteht und in dem geistige Erkenntnis erst möglich ist, nur dadurch ist auch die konkrete Wahlfreiheit möglich“.[60]

Die Existenz von Freiheit kann nur theoretisch geleugnet werden. Dem Determinismus mit seinen naturwissenschaftlichen, psychologischen und philosophischen Argumenten kann entgegengehalten werden, dass Freiheit eine Grunderfahrung des menschlichen Daseins ist. Die Entscheidungen, die ein Mensch immer wieder treffen muss, sind ihm selbst anheimgestellt. Er muss selbst aus seiner Mitte heraus zu den Werten, die hinter jeder Handlung liegen Stellung beziehen. Niemand kann einem anderen die freie Entscheidung abnehmen. Durch die Notwendigkeit der freien Entscheidung kann mir auch niemand die Verantwortung abnehmen, die mit ihr einhergeht.

Dass es Freiheit gibt setzt auch die Serie voraus, wenn Commander Chakotay in der vorausgegangenen Folge an die erwachende Menschlichkeit Seven of Nines appelliert. Er setzt bereits ihre Menschlichkeit und damit ihre Freiheit voraus, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen, die Kontrolle über die Voyager zu bekommen. Aber Seven of Nine ist noch nicht menschlich genug, der Plan schlägt fehl. Nur durch einen Energiestoß kann sie aufgehalten werden. Die Existenz der Grundfreiheit stellt die Serie auch mit Hilfe eines Kontrastes dar, den die Borg bilden. Für sie ist Freiheit „irrelevant“[61], ebenso wie die freie Selbstbestimmung. Dass die Mitglieder der Borg, Borg-Drohnen genannt, keine Wahlfreiheit besitzen, wird deutlich in der Serie Star Trek: „Das nächste Jahrhundert“, als der Captain der Enterprise, Picard, von den Borg assimiliert wird und von nun an keinen freien Willen mehr besitzt, da sein Bewusstsein jetzt von der Allgemeinheit gesteuert wird. Der nicht-assimilierte Picard würde niemals so handeln, wie er in der Folge N74/75[62] handelt. Er ist zu diesem Zeitpunkt nicht er selbst, er kann von innen heraus nicht frei zwischen seinen Möglichkeiten entscheiden.

Der Sinn der Freiheit

Wenn der Mensch also frei in seinem Handeln ist, wo liegt dann der Sinn dieser Freiheit? Er liegt nicht in sinnloser Willkür, im beliebigen Sich-Entscheiden mal für dies, mal für das. Auch soll die freie Selbstverwirklichung nicht ausschließlich um sich selbst kreisen. Vielmehr erscheint dem Menschen „als Thema oder Gegenstand meiner Freiheit das andere, das nicht ich selbst bin, bei dem ich aber, obwohl es unableitbar von mir ist, in meinem In-der-Welt-Sein immer schon bin.“[63] Als Hilfe soll eine Eigenart unseres Denkens kurz hinzugezogen werden. Ein Gegenstand wird von unserem Bewusstsein erfasst, sofern er existiert, „insofern ihm Sein zukommt, insofern er ein Seiendes ist“.[64] Dem Verstand steht demzufolge alles Seiende offen, er kann die Gesamtwirklichkeit in unbegrenzter Weise erfassen, sofern die Sinne es zulassen. Der Geist selbst hat somit eine gewisse Unendlichkeit, das Strebevermögen des Menschen kann nur frei sein. Dem Erkennen ist das Strebevermögen zugeordnet, so steht auch der Wille vor der Unbegrenztheit an Möglichkeiten. Wenn nun der Verstand das Seiende als solches zu fassen vermag, ergreift der Wille auch das Gute als solches. Denn der Wille steht vor der Gesamtwirklichkeit der Güter und ist nicht auf einen begrenzten Wertbereich beschränkt, wie zum Beispiel das, was ihm als das biologisch Förderliche begegnet. Daher kann er auch das unendliche Gut, nämlich Gott selbst, wollend und liebend bejahen.

In unserem Leben gibt es zwar eine Fülle von Gütern, die alle in sich erstrebenswert sind, aber dennoch eine Grenze haben. Jede Entscheidung für ein Gut ist eine Entscheidung gegen ein anderes Gut. Das heißt, jede Entscheidung ist gleichzeitig ein Verzicht auf etwas anderes, auf eine andere Möglichkeit unseres Daseins. Die Erfahrung zeigt, dass kein Gut die unbegrenzte Weite unseres Strebens erfüllen kann, kein Gut kann mich zwingen, es zu ergreifen. Ich kann es wollen oder auch nicht. Die Determination des Wollens ist somit selbstauferlegt. Das ist das Wesen der Freiheit. Für eine Handlung gibt es immer Motive und Gegenmotive, die Bedingung der freien Entscheidung sind. Die Gutheit, die Werthaftigkeit der Entscheidung muss ich als erstrebenswert erkennen. Sie begründet die Sinnhaftigkeit der Entscheidung. Über die Notwendigkeit muss ich jedoch selbst frei wählen.

Die Tatsache, dass ich der Handelnde, der Entscheidende bin, zwingt mich in eine Verantwortung. Ich hätte auch anders handeln können. Das geht aber nur mit der Willensfreiheit. Deshalb kann man Picard auch nicht für sein Verhalten im Zustand der Assimilation verantwortlich machen. Ebenso verspürt Seven of Nine keinerlei Reuegefühle, als Borg „bei der Vernichtung von Milliarden Leben geholfen zu haben“.[65] Ohne Freiheit existiert auch keine Schuld. Deshalb ist bei den Borg auch Schuld „irrelevant“[66].

Freiheit im Sinne der Willensfreiheit ist also Voraussetzung für sittlich gutes Handeln, was ein weiterer Wesenszug des Menschen ist. Das ist es wohl, was Janeway meint, wenn sie einige Folgen später sagt: „Durch einen Akt des Mitgefühls kann einem die eigene Menschlichkeit bewusst werden“.[67] Jede Entscheidung schlägt auf den Handelnden zurück. Die Rückwirkung kommt nur durch das freie Verhalten zustande, denn „ein schlechter oder guter Mensch wird man nur durch die Rückwirkung von wiederholten und nicht fundamental revidierten schlechten oder guten Freiheitstaten. Jedenfalls haben die Begriffe des (sittlich) Guten und Schlechten nur einen Sinn im Hinblick auf Freiheit, so wie auch umgekehrt.“[68] Oder anders: „Der eigentliche Sinn der Freiheit aber besteht im bejahenden Vollzug dessen, was nur frei bejaht werden kann: der Gutheit, die dem Seienden als solchem immanent ist.“[69]

Dabei muss beachtet werden, dass der Mensch prinzipiell die Fähigkeit zur Selbstbestimmung haben muss. Diese Fähigkeit muss aber erst reifen. So erscheint Seven hier wie das kleine Kind, das kein effektives Vermögen dazu hat. Damit berechtigt Janeway sich auch, zu diesem Zeitpunkt noch über Seven bestimmen zu können. „Sie verloren die Fähigkeit, rationale Entscheidungen zu treffen, als Sie assimiliert wurden. Die Borg nahmen Ihnen das. Und erst, wenn ich überzeugt bin, Sie hätten sie zurückgewonnen, dürfen Sie wieder selbst entscheiden.“[70] Janeway sieht in Seven allerdings die Anlage zur freien Selbstbestimung, die auch das Kind hat. Auf diese Anlage hin wird sie auch angesprochen, auf dass sie sich entfaltet.

Wertung

Diese Folge, die Sevens erste Konfrontation mit ihrer „Vermenschlichung“ zeigt, ist voll von Hinweisen auf menschliche Elemente.

Zunächst kann man wiederum Sevens aufkommende Individualität erleben. Sie sträubt sich dagegen, ein Mensch, ein Individuum zu werden. Eines ihrer größten Probleme ist ihre Teilung vom Kollektiv. Der Sachverhalt, dass Seven nun ein einziger Geist ist, der nicht mehr weiter teilbar, also im ursprünglichen Sinn wirklich individuell ist, ist in der Folge sehr gut und sehr beeindruckend dargestellt. Das Kriterium der Unteilbarkeit des Geistes ist mit Hilfe der Borg als fiktiver Kontrast zum Menschen gelungen. Auch das Kriterium der Unterscheidung, der Individualität des Unterschieds, wird durch die bewusste Verwendung der Personalpronomen „Wir“ bei den Borg und „Ich“ bei den Menschen, insbesondere bei Seven of Nine indirekt dargestellt.

Die Erfahrung der Kleinheit des Menschen, die Seven in der vorausgegangenen Folge noch aus ihrer Distanz zum Menschen heraus verurteilt, erlebt sie nun direkt und unmittelbar. Sie ist auf einmal „klein, allein“[71], sie erfährt die letzte Einsamkeit des Menschen, was in der Folge sehr bewegend dargestellt ist. Doch bleibt diese Erfahrung nicht ohne Bezug auf die Erfahrung des Anderen. Sofort erwähnt Janeway den Bezug des Menschen zu seinem Gegenüber. Die symbolische Darstellung der Andersartigkeit des Nicht-Ich kann als gelungen bewertet werden.

Die Gegenüberstellung von Borg-Kollektiv und „menschlichem Kollektiv“ ist ebenfalls eindeutig in ihrer Aussage. Auch wenn das Borg-Kollektiv an bestehende menschliche soziale Gebilde erinnert, so ist doch die Aussage des individualistischen „menschlichen Kollektivs“ klar. Der Wert des Individuums steht im Vordergrund, ohne den Wert der Allgemeinheit zu vernachlässigen. Auf der Voyager kommen beide Systeme des Zusammenlebens zur Geltung. Die rechtlich gebundene Form der Gesellschaft wird immer wieder durch Elemente der Liebe durchbrochen, die für die Form der Gemeinschaft charakteristisch sind. Die Sicherung der Lebensbedingungen, die auch auf eine geistig-sittliche Entfaltung des Einzelnen zielen, hier insbesondere Seven of Nine, kommen gut zum tragen. Durch ihre Erfahrung des Angesprochenseins kann sie ebenfalls zu sich selbst finden.

Das Verhältnis des Menschen zu seiner Geschichtlichkeit scheint auch ein Anliegen der Serie zu sein. Indem Janeway Seven of Nine mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, sagt sie aus, dass diese doch von gewisser Wichtigkeit für den Menschen ist. Seven of Nine muss auch lernen, aus dem Horizont ihrer Vergangenheit hier und jetzt für ihre Zukunft handeln. Sie darf sich nicht in die Borg-Vergangenheit flüchten, sondern muss in der Gegenwart ihre Möglichkeiten ergreifen.

Der Punkt „Menschwerdung in Entscheidung“ nimmt keine Stellung zu Elementen des Menschseins an sich, sondern greift eine Motivation dieser Arbeit auf. Seven of Nine muss sich zur Menschwerdung entscheiden. Dazu ist es nötig zu wissen, was es heißt, „was es bedeutet, ein Mensch zu sein“. Mit anderen Worten: Die Aussagen über den Menschen im Zusammenhang mit Seven of Nine begründen sich aus diese Folge. Damit Seven of Nine um den Menschen weiß, werden die Elemente des Menschen benannt.

Die Existenz von Freiheit, sogar die Existenz mehrerer Arten von Freiheit, kommt in den Serien zur Darstellung. Dass der Mensch eine Grundfreiheit besitzt, wurde ausführlich erwähnt. Die Serie setzt dies in verschiedenen Handlungen der Charaktere voraus. Unfreie Handlungen werden ebenfalls als solche dargestellt. Der Captain der Enterprise, Picard, konnte nur unter Beraubung seiner Grundfreiheit so handeln, wie er es tat. Wiederum wird aber nicht explizit in Dialogen darauf hingewiesen, die Handlungen können aber dahingehend interpretiert werden.

So verhält es sich auch mit dem letzten Abschnitt über den Sinn der Freiheit. Janeway appelliert in der Folge V84: „Die Beute“ an Sevens Freiheit und die damit einhergehende Voraussetzung für sittlich gutes Handeln.

In dieser Folge wird klar, wie die Elemente des Menschen ineinanderfließen. So wurden hier bereits viele genannt und auf noch kommende Folgen hingewiesen, die einen Bezug zum Gesagten beinhalten.

Der Schwarze Vogel (V74)

Der Inhalt

Seven of Nine wird immer mehr ein akzeptiertes Mitglied der Crew. Sie unterhält sich viel mit Janeway über ihre Menschlichkeit. Während eines Gesprächs bekommt sie auf einmal eine Vision, die sich später mehrmals wiederholt. In ihr erlebt sie die Augenblicke vor ihrer Assimilierung noch einmal ‒ die Borg verfolgen sie. Ungewöhnlich ist ein Rabe, der in der Vision auftaucht. Nach einer Vision im Speisesaal des Schiffes greift sie den Koch und „Moraloffizier“ Neelix an, flieht und stiehlt ein Shuttle, auf das ihr der Sicherheitsoffizier, der Vulkanier Tuvok, folgen kann. An Bord der Voyager findet der Doktor heraus, dass sich Borg-Elemente in Seven reaktiviert haben, die sie zu den Aktionen zwingen. Es stellt sich heraus, dass Seven von einem Zielflugsignal zu den Handlungen genötigt wird, das sich an Bord der „Raven“ (Rabe) befand, dem Raumschiff ihrer Eltern, das auf einem Planeten abgestürzt war.

Analyse

Verwiesenheit auf Sinn

Die Episode beginnt mit einer relativ langen Eröffnungsszene auf dem Holodeck. Janeway und Seven of Nine befinden sich in einer Simulation von Leonardo Da Vincis Labor, das Janeway hin und wieder benutzt. Sie ermutigt Seven, aus einem Block Ton einen Kopf zu formen. Diese kann die Aufgabe jedoch nicht richtig erfüllen. Abgesehen davon, dass ihr offensichtlich das Talent fehlt, bezweifelt sie die Produktivität der Aufgabe und hinterfragt ihren Sinn.

Damit thematisiert sie eine weitere wesentliche Grundkonstitution des Menschen: die Verwiesenheit auf Sinn. Durch diese Frage setzt sie bereits die Existenz von Sinn im menschlichen Seinsvollzug voraus. Indem sie den Nutzen des Endergebnisses in Frage stellt, weiß sie, dass das Handeln auf ein Ziel hin ausgerichtet ist. Nach diesem Ziel und dem Nutzen der Simulation des Labors fragt sie ebenfalls und erhält von Janeway die Antwort: „Es hilft meiner eigenen Effizienz, die Voyager eine Weile zu vergessen.“[72] Und: „Ein wenig Unordnung kann für die Phantasie sehr beflügelnd sein.“[73] Zu diesem Zeitpunkt kann sie den Sinn in Janeways Aussage noch nicht verstehen. Das geschieht erst am Ende der Episode. In jedem Fall setzt sie voraus, dass Janeways Handlungen ein Ziel verfolgen, das sinnvoll ist. Ist das Ziel sinnvoll, ist auch die Handlung sinnvoll. Ich kann sie und ihren Sinn nachvollziehen und bejahen. Dann kann auch etwas erstrebenswert werden. Seven of Nine beginnt am Ende der Episode eine ähnliche Handlung anzustreben. Sie kann aber bereits zu diesem Zeitpunkt verstehen, dass die Arbeit mit Ton Janeway große Freude bereitet. Ein einzelner Inhalt wurde in seinem Sinn erkannt. Doch versteht man Inhalte nicht einfach nur isoliert. Sinninhalte stehen in einem Sinnzusammenhang. So versteht man einen Satz im Zusammenhang der Rede. Der einzelne Sinnzusammenhang verweist weiter auf den größeren Zusammenhang des Lebens. Der Mensch lebt in seiner Welt, in seiner eigenen Sinnganzheit, die individuell unterschiedlich ist und in der wir uns selbst verstehen, hier dargestellt an Da Vincis Labor. Alle Einzelinhalte werden auf einen gemeinsamen Sinngrund hin verstanden und vollzogen. Daraus gründet sich die Einheit einer Welt, hier beispielhaft Janeways Phantasiewelt. Aber Seven of Nine versteht nicht alle Sinnzusammenhänge dieser Welt, weil es nicht ihre Welt ist. Doch Janeway motiviert sie, sich ihre eigene (Sinn-) Welt zu schaffen, in der sie ihren Sinn verwirklicht.

Verwiesenheit auf Sinn ist eine menschliche Grunderfahrung. Mein ganzes Leben soll einen Sinn haben, mein Dasein soll sich im Einzelnen wie im Ganzen lohnen und gerechtfertigt sein. Doch wann erachten wir es als sinnvoll? Georg Scherer gibt eine Antwort: „Unser Dasein wäre dann sinnvoll, wenn in ihm zur Gegebenheit käme, womit wir ohne Widerspruch einverstanden sein könnten.“[74] Sinn ist auf Verstehen und Bejahen bezogen. Für Scherer sind das zwei Momente eines Aktes, den der Mensch Einverständnis nennt. Wenn ich mein Einverständnis zu einer Sache gebe, habe ich ihren Sinn verstanden und gebe meine Zustimmung. Der Sinn wird anerkannt und für gut geheißen. Sein Einverständnis geben heißt somit ein Sinnurteil fällen.

Die Erfahrung, dass das menschliche Leben von Verwiesenheit auf Sinn bestimmt ist, lässt sich durch ein Beispiel bestätigen. Leugnete jemand den Sinn jeder Handlung, leugnet er auch den Sinn seiner Handlung des Leugnens. Er muss zumindest den Sinn seines Leugnens voraussetzen, sonst müsste er es auch unterlassen, da es ja keinen Sinn hätte. Anders: „Was bestritten werden soll, muss der Bestreitende voraussetzen, um bestreiten zu können.“[75] Das Wissen um Sinn ist in jeder Handlung also immanent, selbst, wenn es nicht immer bewusst sein mag. Wenn jedes Handeln eine positive Entscheidung für erkannten Sinn ist, kann man gewisse Einzelhandlungen gar nicht vollziehen, ohne ihnen Sinn zuzusprechen. Das gilt auch für den Selbstmord, der ein scheinbar sinnloses Leben beenden soll. Ohne Sinn kann man nicht handeln, ohne Sinn kann man nicht leben. In der Episode V80: „Leben nach dem Tod“ wird der Charakter Neelix aus dem Tode zurückgeholt. Weil er im Zustand des Todes aber nichts gesehen hat, ist er sich der Existenz von Sinn im Leben nicht mehr sicher. In einer Vision begegnet ihm seine tote Schwester, die ihm auf die Frage nach dem Sinn des Lebens antwortet: „Es gibt keinen Sinn. Und genau das musst du endlich begreifen.“[76] Es sei hier nur am Rande erwähnt, dass das Reden von Sinn keinen Sinn machte, würde es ihn nicht geben. Da es Sinn macht, ohne Sinn sein Leben keinen Augenblick länger zu führen, löst sich die Gestalt bald darauf in Staub auf, und die Umgebung innerhalb der Vision wird dunkel und bedrohlich. Im Folgenden treten mehrere Charaktere der Serie auf und sprechen davon, dass das Leben keinen Sinn hätte: „Es hat alles keinen Sinn“,[77] „Alles Lügen“.[78] Die Folgerung, die sich daraus ergibt, wird in einer Aufforderung dargelegt: „Du weißt, was du zu tun hast.“[79] „Leben ist irrelevant.“[80] Neelix selbst glaubt den Ereignissen und möchte seinem unsinnigen Dasein ein Ende setzen. Erst der Aufruf des ersten Offiziers Chakotay, der ihm seinen Sinn an Bord der Voyager aufweist, lässt Neelix von seinem Plan absehen.

Dem logischen Schritt, das scheinbar sinnlose Leben zu beenden, wird hier nicht mit der Logik entsprochen, die oben aufgezeigt wurde. Dennoch setzt die Folge auf das Bewusstsein des Sinns im Leben, der das Leben lebenswert macht.

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der bisher noch nicht genannt wurde. Angesichts des Todes stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens in ihrer ganzen Tragweite. Eine absolute Sinngebung des menschlichen Daseins setzt einen absoluten Sinngrund voraus. Der Mensch setzt immer „als Bedingung seiner selbst ein Absolutes voraus, das den letzten und unbedingten Sinngrund menschlichen Daseins ausmacht“.[81] Dieser unbedingte Sinngrund kann aber nicht mehr innerhalb des eigenen Sinngrundes liegen. Er muss ihn grundsätzlich übersteigen. Wenn dieser Sinngrund ferner den Sinn menschlich-personalen Daseins begründen soll, muss es ein personaler Sinngrund sein, „der sinngebende, aber geheimnisvolle Hintergrund, den wir in der Ohnmacht menschlichen Daseins „Gott“ nennen“.[82] Im Kapitel der Folge V89: „Die Omega-Direktive“ soll darauf weiter eingegangen werden.

Die Verwiesenheit auf Sinn bestimmt aber auch das Erkennen des Menschen. Das dem Menschen eigene Streben nach Erkenntnis kann ebenso praktischen Nutzen haben, beispielsweise der Arterhaltung dienen, was natürlich auch sinnvoll ist. Seven of Nine benötigt in dieser Folge zum ersten Mal wieder feste Nahrung. Das reine Prinzip der eigenen Erhaltung macht für sie den einzigen Sinn aus, die Art und Weise der Zubereitung ist für sie „irrelevant“, sie sieht darin keinen großen Sinn.[83] Die Erkenntnis kann aber auch um ihrer selbst Willen angestrebt werden. Dass es das gibt, zeigt wiederum, dass auch dies Sinn machen muss. Es kann zwar auch der praktische Nutzen mit Sinn verwechselt werden, allerdings zeigt das wiederum, dass auch das Erkenntnisstreben als solches von der Verwiesenheit auf Sinn geleitet sein kann. Dieses Streben kann sehr groß sein. Bereits in der Serie Star Trek: „Das nächste Jahrhundert“ stellt Commander Data, ein Androide, fest: „Die Menschen haben ein unbändiges Verlangen nach neuem Wissen.“[84] Auch Commander Riker erklärt Q, einem Wesen mit allmächtigen Fähigkeiten, das mehr über die Menschen erfahren möchte: „Irgend etwas zwingt uns Menschen ständig zu lernen und zu forschen“,[85] woraufhin Q erwidert: „Richtig, das ist die Triebfeder der Menschheit.“[86] Das Streben nach Erkenntnis als solcher ist aber auch in der aktuellen Serie Thema: „Wir suchen Kontakt zu Fremden, weil es unser Wunsch ist, nicht, weil wir Protokolle beachten wollen. Wir haben eine unstillbare Neugier, was das Universum betrifft“,[87] entgegnet Janeway Seven of Nine auf die Frage nach dem Sinn „unwesentlicher Kontakte zu fremden Spezies“.[88] Das Erlangen von Wissen, das Streben nach Erkenntnis um ihrer selbst willen, wird in den Serien häufig thematisiert.

Wertung

Die Verwiesenheit des Menschen auf Sinn ist, wie sich in der Besprechung der Folge V89: „Die Omega-Direktive“ noch zeigen wird, für die Serie ein wichtiges Thema. Seven of Nine hinterfragt, obwohl sie erst auf dem Weg zum Menschsein ist, bereits alles auf ihren Sinn. Selbst für die Borg muss alles einen Sinn machen, seinen Zweck erfüllen. Die Erkenntnis, dass jedes Handeln eine Entscheidung für erkannten Sinn ist, geht jeder Diskussion noch voraus, es wird vorausgesetzt. Die Verwiesenheit des Menschen auf Sinn kommt am Beispiel Seven of Nines gut zur Sprache. Ohne Sinn zu leben ist unmöglich, was in der Folge V80: „Leben nach dem Tod“ in seiner Konsequenz sehr gut zur Geltung kommt. Das Leben, dem der Sinn entzogen ist, löst sich buchstäblich in Staub auf. Zwar werden der Situation dieser Folge nicht die ausgeführten Argumente entgegengehalten, die unausweichliche Verwiesenheit auf Sinn und dessen Existenz im Leben des Menschen wird aber betont.

Apropos Fliegen (V79)

Der Inhalt

Der Voyager wird von einem Volk verschiedene Dinge gestohlen. Unter anderem ein mobiler Emitter, mit dem sich Hologramme auch außerhalb des Holodecks bewegen können. Das Programm Leonardo Da Vincis wird ebenfalls gestohlen, das sich nun mit dem Emitter bewegt. Weil Da Vinci aber aus einer anderen Zeit kommt, hat er Probleme, die Möglichkeiten des 24. Jahrhunderts zu verstehen.[89]

Analyse

Bewusstsein

Im Verlauf der Folgen, aber auch im bisherigen Verlauf der Arbeit wurde viel über das Bewusstsein gesprochen. Die Borg haben ein kollektives Bewusstsein, die Menschen leben im Gegensatz dazu in Individualität. Was genau ist aber mit dem Begriff „Bewusstsein“ gemeint, und wie wird mit ihm in der Serie umgegangen? Um in einer vernünftigen Reihenfolge auf das Thema einzugehen, ist ein Blick auf vergangene Folgen der Serie Star Trek: „Das nächste Jahrhundert“ ratsam.

Das Phänomen des Bewusstseins

Das Phänomen des menschlichen Bewusstseins wird Q, einem Wesen mit allmächtigen Fähigkeiten, als „schreckliche, beängstigende Erfahrung“[90] bewusst, wenn er für kurze Zeit ein Mensch wird. Im Schlaf, in Abwesenheit des Bewusstseins, ist er nicht mehr Herr über seinen Körper, kann seine Handlungen nicht mehr bewusst steuern. Dass die Erfahrung des Schlafens für Q so unangenehm ist, stellt er aber auch nur in späterer Reflexion fest. Denn die Bewusstlosigkeit kann nicht selbst bewusst erfahren werden. Das wäre ein Widerspruch in sich. Im Zustand der Bewusstlosigkeit merkt der Bewusstlose nichts von dem, was um ihn und in ihm geschieht. „Das Leben verließ mich“.[91] Einen Widerspruch ergibt die Folge V81: „Wache Momente“, in der die Besatzung der Voyager in einen Schlaf fällt und innerhalb dessen dennoch (inter-) agieren kann. Seven of Nine nennt diesen Zustand „kollektives Unbewusstsein“.[92]

Im Zustand der Bewusstlosigkeit ist der Mensch aber nicht aktionsfähig. Er kann seine Eigeninteressen nicht wahrnehmen. In ähnlicher Weise trifft das auch auf die Borg zu. Als Picard mit dem Borg-Kollektiv verbunden ist, gelingt es Data, der seinerseits über eine neuronale Schnittstelle mit Picard verbunden ist, den Befehl „Schlaf“[93] in das Kollektiv einzuschleusen. Sofort beenden die Borg ihre Aktivitäten und „schlafen“. Das kollektive Bewusstsein hat sich zum wirklichen kollektiven Unbewusstsein gewandelt, was sie ihrer Handlungsfähigkeit beraubt. Gleichzeitig ergibt sich aus diesem Vergleich ein weiterer Hinweis. Der Wechsel vom bewussten Zustand zum unbewussten geschieht schlagartig. Der Übergang kann nicht bewusst erlebt werden.

Im Gegensatz zu den Borg haben die Menschen aber ein einzelnes Bewusstsein. Sie machen die Erfahrung, in allem, was sie tun, auf sich selbst zurückverwiesen zu sein. Der Mensch erfährt sich als einzelnes, einmaliges und unwiederholbares Wesen, dessen sprachlicher Ausdruck „Ich“ ist. Ich bin es, der die Diplomarbeit schreibt. Ich bin es, der diese und jene Entscheidung treffen muss. Ich bin „dieses bestimmte und konkrete, radikal einzelne und einmalige Selbstsein“.[94] Ich bin sozusagen der Mittelpunkt meiner Welt. Wenn ich nun eine Handlung vollführe, weiß ich also, dass ich sie vollführe. Sie tritt als meine Handlung in mein Bewusstsein.

Unterscheidungen

Im Bewusstsein kommt etwas zur Gegebenheit, es wird erfasst. Sobald etwas von unseren Sinnen erfasst wird, dringt es in unser Bewusstsein. Primärer Inhalt des Bewusstseins ist das andere. Wir nehmen es wahr, entweder als Gegenstand oder als Sachverhalt. Deswegen kann man es Gegenstands- oder Wahrnehmungsbewusstsein nennen. Wir sind auf das andere ausgerichtet und erfassen es „urteilend, strebend, handelnd“[95] Das andere wird Inhalt bzw. Thema meines Bewusstseins.

Doch ist das menschliche Bewusstsein mehr. Denn immer, wenn ich einen Akt setze, weiß ich, dass ich ihn setze, und ich weiß, dass ich weiß. Das Gegenstandsbewusstsein ist also getragen vom Vollzugsbewusstsein. Doch bei aller Verschiedenheit der Bewusstseinsinhalte, bei allen Akten, die ich begehe und den Dingen, die ich erkenne, bin ich es, der handelt und erkennt.

Das Ich selbst kann meinem Bewusstsein also auch zum Inhalt werden. Ich weiß ebenfalls, dass mein Bewusstsein eine Einheit hat. Ich habe ein Einheitsbewusstsein, denn jeder Akt ist notwendig mein Akt. In mir muss es also ein Einheitsprinzip geben, von dem aus mein ganzes bewusstes Handeln ausgeht: mein „Ich“. Mein Ichbewusstsein oder Selbstbewusstsein ist mir in jedem bewussten Vollzug mitgegeben.

[...]


[1] vgl. Sander 1 (1995), 95.

[2] Scherer, (1976), 91.

[3] Anhang, 5.

[4] Sander 1 (1995), 14.

[5] ebd.,

[6] ebd., 15.

[7] Später wurden die Rechte an Paramount übertragen.

[8] Sander 1 (1995), 19f.

[9] ebd., 13-40.

[10] vgl. Sander 1 und 2 (1995).

[11] Alexander (1997), 253.

[12] TREKonline (2001).

[13] Sander 1, 269.

[14] Sander 1, 302.

[15] Alexander (1997), 317.

[16] Anhang, 5.

[17] Coreth (1973), 62.

[18] vgl. Coreth (1973), 172.

[19] Coreth (1973), 63.

[20] Anhang, 1.

[21] ebd., 2.

[22] ebd., 1.

[23] Kipfer (1999), 24.

[24] ebd., 24.

[25] Anhang, 2.

[26] ebd.

[27] Coreth (1973), 82.

[28] ebd., 82.

[29] Coreth (1973), 82.

[30] Anhang, 2.

[31] vgl. Kipfer (1999), 21.

[32] Kipfer (1999), 21f.

[33] Türk/Trutwin (1978), 83.

[34] Anhang, 1.

[35] ebd., 4.

[36] ebd.

[37] vgl. Wellner (1990), 41.

[38] Anhang, 4.

[39] ebd.

[40] ebd.

[41] Coreth (1973),172.

[42] Anhang, 4.

[43] ebd.: „Sie hätten uns sterben lassen sollen.“; „ Wir brauchen die anderen.“

[44] Anhang, 5.

[45] Haeffner (1989), 68.

[46] Anhang, 4.

[47] vgl. Coreth (1973), 178f.

[48] Anhang, 32.

[49] vgl. Coreth (1973), 178.

[50] vgl. ebd.

[51] Anhang, 7.

[52] Anhang, 10.

[53] Scherer, (1976), 136.

[54] Vgl. Haeffner (1989), 83f.

[55] Metz (1962), 5.

[56] Völler (1995/96), 1f.

[57] Anhang, 5.

[58] vgl. Anhang, 5.

[59] Coreth (1973), 103.

[60] ebd.

[61] Anhang, 32.

[62] In den Händen der Borg/Angriffsziel Erde.

[63] Scherer (1976), 103.

[64] Coreth (1973), 108.

[65] Anhang, 7.

[66] ebd,.

[67] ebd., 21.

[68] Haeffner (1989), 134.

[69] ebd., 152.

[70] Anhang, 5.

[71] ebd., 4.

[72] Anhang, 8.

[73] ebd,.

[74] Scherer 1976, 58.

[75] ebd., 62.

[76] Anhang, 16.

[77] Anhang, 17.

[78] ebd.

[79] ebd.

[80] ebd.

[81] Coreth, (1973), 196.

[82] ebd., 197.

[83] vgl. Anhang, 8f.

[84] Anhang, 31.

[85] ebd., 29.

[86] ebd.

[87] ebd., 13.

[88] ebd., 12.

[89] Anhang, 13.

[90] ebd., 31.

[91] Anhang, 31.

[92] ebd., 20.

[93] ebd., 33.

[94] Coreth (1973), 81.

[95] ebd., 84.

Ende der Leseprobe aus 243 Seiten

Details

Titel
Menschen und Aliens in Star Trek
Untertitel
Ethnizität und Menschenbild in Raumschiff Enterprise, Next Generation, Deep Space Nine und Raumschiff Voyager
Autoren
Jahr
2013
Seiten
243
Katalognummer
V229583
ISBN (eBook)
9783656448792
ISBN (Buch)
9783956870071
ISBN (Buch)
9783656449690
Dateigröße
1203 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Deutsch und Englisch
Schlagworte
menschen, aliens, star, trek, ethnizität, menschenbild, raumschiff, enterprise, next, generation, deep, space, nine, voyager
Arbeit zitieren
Guido Kattwinkel (Autor:in)Marion Näser (Autor:in)Johannes Steinl (Autor:in), 2013, Menschen und Aliens in Star Trek, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229583

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