Auszug aus der Einleitung:
"Bei der Themenfindung für diese Hausarbeit stellte ich mir die Frage, ob der Gedanke, dass es den 'modernen' Antisemitismus schon in der Antike gegeben haben könnte, nicht abwegig ist. Wie ich anhand der Fülle von wissenschaftlichen Publikationen zu dem Themenkomplex feststellte, war die Fragestellung alles andere als ausgefallen (…).
(Ich) möchte (…) einen groben Überblick zur Antisemitismusforschung (…) geben sowie weiterführende Gedanken (…) entwickeln. Lokal konzentriere ich mich auf die Metropolen Alexandria und Rom, in denen jeweils größere jüdische Gemeinden lebten, bei denen es zu einer Vertreibung und/oder Verfolgung durch die griechisch-ägyptische bzw. römische Bevölkerung kam; Temporal beziehe ich mich auf die ersten Vorkommnisse bis hinein ins 2. Jahrhundert nach der Zeitenwende. Die Judenfeindschaft mit dem Aufkommen des Christentums ist nicht
Gegenstand meiner Untersuchung."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Terminologie
- Stereotypen
- Herkunftsgeschichte
- Gott, Glaube und Fremdenfeindlichkeit
- Eselsverehrung und Menschenopfer
- Speisevorschriften
- Sabbat
- Beschneidungen
- Proselytismus
- Zwei historische Beispiele
- Alexandria
- Rom
- Antisemitismus in der Antike?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, ob der moderne Antisemitismus bereits in der Antike existierte. Sie analysiert, ob die antiken Vorurteile gegen Juden Ausdruck von Judenfeindschaft waren, und ob diese durch konkrete Konflikte oder durch die als fremd empfundenen jüdischen Lebensformen ausgelöst wurden.
- Die Entstehung und Verwendung der Begriffe Antijudaismus und Antisemitismus
- Die Analyse von Stereotypen, die mit Juden verbunden wurden
- Die Untersuchung von konkreten historischen Beispielen aus Alexandria und Rom
- Die Frage, ob die antiken Feindseligkeiten als Antisemitismus im modernen Sinne betrachtet werden können
- Die Entwicklung von weiterführenden Gedanken zur Antisemitismusforschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und gibt einen Überblick über die Forschungslandschaft zum Thema antiker Antisemitismus. Sie diskutiert die Relevanz der Thematik, die Verwendung von unterschiedlichen Begriffen und die Auswahl des zeitlichen und örtlichen Rahmens der Arbeit.
- Terminologie: Dieses Kapitel beleuchtet die Debatte um die Begriffe Antijudaismus und Antisemitismus. Es analysiert die Argumente von verschiedenen Autoren wie Volker Herholt und Peter Schäfer und diskutiert die Frage, ob und inwiefern die Verwendung des Begriffs „Antisemitismus“ für die Antike gerechtfertigt ist.
- Stereotypen: Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Erklärungsversuche für Judenfeindschaft. Es wird der substantielle und der funktionale Erklärungstypus vorgestellt und diskutiert, welche Ursachen hinter den Vorurteilen gegen Juden stecken könnten.
- Zwei historische Beispiele: Dieses Kapitel analysiert die antijüdischen Auseinandersetzungen in Alexandria und Rom. Es beleuchtet die jeweiligen historischen und sozialen Kontexte sowie die Art und Weise der Verfolgung von Juden in diesen Städten.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Antijudaismus, Judenfeindschaft, Stereotypen, Vorurteile, Alexandria, Rom, Diaspora, Bar-Kokhba-Aufstand, Geschichte des Antisemitismus, Religionswissenschaft, Religionsgeschichte, frühes Christentum, Paganismus.
- Citation du texte
- Stefan Fuchs (Auteur), 2011, Antisemitismus in der Antike. (K)ein Phänomen der Neuzeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229659