Werte: Eine Schlüssel-Axiomatik unseres Zeitalters


Scientific Study, 2013

159 Pages


Excerpt


Inhalt/Index

Teil 1
1. Die geopolitische Dimension der Werte
2. Die gesellschaftskulturelle und globale Management Dimension der Werte: Zwiebel-, Eisberg- und Gedächtnis-Antizipationsmodelle

Part 2
1. Ethical And Core Values Across Cultures: A Third Millennium Axiology
2. A Cultural Values Dynamic
3. Cultural Values Reconciliation Based On Dilemma Theory
4. Cultural Values Integration Based On Consciousness Research And Scientific Research
5. 36 Values Attunement Strategies

Bibliography

Interkulturelles- u. Transkulturelles Management (German)

Intercultural &Transcultural Management (English)

Gestion Interculturelle et Gestion Transculturelle (French)

Gerencia Intercultural y Gerencia Transcultural (Spanish)

Gerência Intercultural e Gerência Transcultural (Portuguese)

跨文化的智慧精髓 - kua wen hua de zhi hui jing sui (Chinese)

транскультурная компетенция - transkulturnaja

kompetencija (Russian)

toransukaruchā  ・ manējimento (Japanese)

トランスカルチャー ・ マネジメント

Vishua Chaytana (Sanskrit)

ZAKAA AL-TA'ALOF AL-THAQAFEE

Teil 1

1 Die geopolitische Dimension der Werte

Der amerikanische Präsident Barack Obama subsumierte am 19. Juni dieses Jahres, bei seiner Rede anlässlich seines Berlinbesuches, signifikanter Weise auf der östlichen Seite des Brandenburger Tores, die Quintessenz der geopolitischen Geschichte der Nachkriegsära sinngemäß mit den Worten: Unsere Werte der Freiheit, Offenheit und Toleranz haben gesiegt. Das heißt, dass sich die Welt in der Nachkriegsära in einem Krieg der Werte der Freiheit versus der Unterdrückung des Menschen befand, der sich als strategischer und politischer Krieg diverser Intensität vom kalten bis zu heißen Stellvertreterkriegen artikulierte. Nun scheinen, von einigen Inseln des Wertewiderstandes, insbesondere in der araboislamischen Welt abgesehen, in denen der Wertekrieg immer noch heiße Formen annimmt, die Würfel im wesentlichen gefallen zu sein oder ein weltweiter Dominoprozess der fallenden Wertewürfel in Gang zu sein, da das weltweite Aufbegehren für die Werte der Freiheit und Offenheit gegen staatliche Bevormundung, Unterdrückung und Ausbeutung im Kontext der globalen Medienreichweite einen weltweiten freiheitlichen Wertetsunami entfacht hat, der trotz großer Anstrengungen seitens einiger Hardliner Regierungen nicht mehr eindämmbar zu sein scheint. Die Fundamentalismen sind im und trotz des Kontextes eines globalen Medien gespeisten Wertewandels die resistentesten Formen des Wertewiderstands.

Der Krieg der Werte scheint sich nunmehr aber, trotz eines sich abzeichnenden Sieges der westlichen Werte der Freiheit und Offenheit und der unantastbaren Würde des Individuums, wie er in unser Grundgesetz in der Gestalt der Grundrichte, die der Faschismus zur Realisierung stattlicher Interessen außer Kraft gesetzt hat, eingeflossen ist, dennoch zumindest implizit fortzusetzen. Er geht weiter in der Gestalt der Schaffung des kompetitivsten und das zwanzigste Jahrhundert geopolitisch und wirtschaftlich und somit in Wertehinsicht zu beherrschen suchenden Bündnisses einer Transatlantischen Freihandelszone, die Nordamerika und die EU als Sieger in ein Supersystem der Siegerwerte integriert und somit, wenn auch keine Hegemonialposition, so doch weiterhin eine beherrschende Vormachtstellung, insbesondere im Hinblick auf die aufstrebenden Drachen- und Elefantenstaaten und andere emergente Schwellenländer, einzunehmen beabsichtigt.

Diese strategische Wirtschafts- und geopolitische Allianz, die auf einer Wertegemeinschaft gründet, ist die Voraussetzung für die Vormachtstellung im 21. Jahrhundert. Basierend auf den gemeinsamen Werten, die ihrerseits auf dem millenären, wenn auch mit drastischen, weltweiten Konsequenzen relativierten Fundament der westlichen christlichen Zivilisation gründen, verfügt sie über ein hochgerüstetes Schwert und Schild in der Gestalt der NATO zur Verteidigung des geistig-territorialen transatlantischen, euroamerikanischen geographischen, Wirtschafts-, Werte- und Kulturraums, sowie dessen weltweite Interessen.

Obschon Europa geographisch eher zu Euroasien gehört, erkennt man, dass die Polarisierungskraft der geistigen Werte sogar die durch die geographische Distanz nahegelegten Affinitäten überflügelt. Die Amerikaner haben die Bedeutung Deutschlands im globalen Machtpoker erkannt, da es historisch dokumentierte geographisch-geistige Tendenzen nach Osten hat. Und in seiner Eigenschaft als wirtschaftliche und damit politische Lokomotive in Europa haben die USA größtes Interesse, Deutschland und somit Europa, im Interesse ihres zunehmend hinterfragten Hegemonialanspruches im 21. Jahrhundert, nicht seinem ebenso natürlichen historischen östlichen Tendenzen zu überlassen. Es würde Amerikas Vorstellung von sich in der Welt des 21. Jahrhunderts gefährden. Und die Werte waren und sind nach wie vor der Köder, der Deutschland und somit den europäischen Pfeiler im euro-amerikanischen Machtgefüge polarisiert.

Würden sich die gesellschaftskulturellen Werte in Deutschland verändern, so könnte sich das globale Kräftegleichgewicht zu Ungunsten Amerikas verändern, da Deutschland eigene Wege gehen und somit einen Präzedenzfall in Europa schaffen könnte, insbesondere, wenn man auch noch die französische Tendenz der Freiheit und Unabhängigkeit in Namen des Ruhmes der eigenen Nation einbezieht. Seit De Gaulle ist dieser französische Sonderweg immer noch implizit präsent. Und die Abkopplung der konstitutiven europäischen Achse von den USA wäre ein Strich durch das geostrategische Kalkül der USA.

Das amerikanische Wertekonstrukt und seine Glaubhaftmachung als Hüter des Grals der maßgeblichen Zivilisation ist also das geopolitische Strategem unserer Zeit, in dessen Zeichen große Armeen unterhalten werden, die einen Großteil nationaler und globaler Ressourcen verschlingen, während sie eine Bedrohung für die Ressourcen der Welt darstellen. Und dies trifft nicht minder auf andere Kulturen und Zivilisationen zu. Doch die Werte rechtfertigen all dies mit dem Ziel der Durchsetzung einer wertebasierten Vormachtstellungserhaltung zulasten vieler Entwicklungschancen weltweit. Die Werte haben somit letztendlich die Macht über Leben und Tod, Sein oder Nichtsein in vielen Formen und Gestalten. Eine werteneutrale globale Gesellschaft, die ihre Ressourcen nicht für ihre wertebedingte Machtkonsolidierung und Ausweitung nutzt, sondern sie systematisch für die weltweite Entwicklung der Unterprivilegierten der Welt einsetzt, ist kaum vorstellbar, da mit den Werten und der dadurch bedingten Macht, Raison d’Etre, Engagement und Ansporn, ja selbst die Identität, hinfällig zu werden scheinen.

Dennoch gäbe es eine Möglichkeit, die Werte global sozialverträglicher dergestalt zu nuancieren, dass die Ressourcenvergeudung zugunsten des Menschen genutzt werden kann, ohne den unveräußerlichen Grundwerten Abbruch zu tun. Damit könnte der Implementierung westlicher Wertvorstellungen weltweit besser Rechnung getragen und Vorschub geleistet werden, weil sie besseren Anklang fänden. Im Moment steht der Schutz der Werte in der Gestalt großer Verteidigungsbudgets und Armeen noch im Vordergrund. Der Sieg der Werte ist also noch kein nachhaltiger Frieden, sondern ein Sieg, den es zu verteidigen gilt. Und solange die Werte nur die Erringung des Sieges, nicht aber dauerhaften Frieden bewirken können, bedürfen sie eines Wandels, der den finalen Frieden der Menschheit gleichermaßen ermöglicht. Darin besteht die eigentliche weltpolitische Aufgabe unserer Zeit. Das bedeutet, dass die Bezugskategorien sich von Nationalen und Kontinentalen zum Planetaren wandeln müssen, wie es in den klimatisch-ökologischen Bereichen bereits als unverzichtbar erachtet wird. Die globale institutionelle Architektur dafür wurde weitgehend implementiert, doch ohne den entsprechenden Wandel in der Bewusstseinsarchitektur der Menschen und insbesondere der strategischen Akteure können sie nichts Nachhaltiges bewirken.

Die vom amerikanischen Präsidenten Barack Obama angekündigte Bereitschaft zu weiterer nuklearstrategischer Abrüstung würde die Implementierung der Werte gleicher Chancen weltweit begünstigen, da durch die strategische Verteidigung beanspruchte Ressourcen für die Realisierung dieser Wertepriorität valorisiert werden könnte. Eine diesbezügliche Konferenz scheint, trotz des von den Medien berichteten russischen Desinteresses, in Planung und somit ein weiterer Schritt hin zu global verträglicheren west-östlichen Wertvorstellungen realistisch zu sein.

Über den geopolitischen Bereich hinaus spielen die Werte eine maßgebliche Rolle im Bereich der Multikulturalisierung und der damit einhergehenden zweiten globalen Herausforderung der Menschheit unserer Ära. Die Rolle der kulturellen Werte mit Blick auf das globale Management wird in den beiden folgenden Kapiteln thematisiert:

2 Die globale Management Dimension der Werte: Zwiebel- Eisberg- und Gedächtnis-Antizipationsmodelle

(Exzerpt aus der Publikation Transcultural Management- Transkulturelles Management, Grin-Verlag 2009)

a. Das Zwiebelmodell

Eine andere Sichtweise von Kultur wird im sogenannten Zwiebeldiagramm verdeutlicht. Es wird als solches bezeichnet, weil es gleich einer Zwiebel verschiedene Schichten in unterschiedlichen Tiefen kultureller Programmierung veranschaulicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild1. Quelle: Hofstede Geert und Hofstede G. J., Cultures and Organisations, 2005

Darüber hinaus bringt Hofstede in diesem Modell den Unterschied zwischen Gesellschaftskultur und Organisationskultur auf einen klaren Nenner. Siehe Bild 1 oben.

Die äußeren Schichten des Zwiebeldiagramms bestehen aus Symbolen, Helden und Ritualen, die unter dem Begriff kulturelle „Praktiken“ zusammengefasst werden können. Während in der Unternehmenskultur der Schwerpunkt auf den Praktiken liegt, sind die Werte das Spiegelbild der nationalen oder regionalen Gesellschaftskultur. Die Grundannahmen oder Grundwerte bilden Kern und Zentrum des Modells. Diese werden in der primären Sozialisierung in der Kindheit vermittelt und sind im Alter von 10 Jahren im Unbewussten verankert. Ob etwas sauber, schön, wahr oder gut ist im Gegensatz zu den entgegengesetzten Kategorien ist über diese Zeit hinaus schwerlich umzuerziehen. Dies macht auch die Adaptation in andern als der Ausgangskultur schwierig. Die Assimilation und Integration in anderen Zielkulturen ist deshalb schwierig, weil, besonders jenseits eines bestimmten Alters, die sehr früh erworbenen Grundannahmen für nicht Gruppenmitglieder schwer erlernbar sind. Im Gegensatz zu den Praktiken die sichtbar, leichter erlern- und veränderbar sind, sind die Grundannahmen und Werte unsichtbar, implizit. Die Schichten im einzelnen:

1. Symbole bestehen aus Worten, Gesten und Objekten.
2. Helden sind die in einer Gesellschaft angesehenen Vorbilder, die die bevorzugten Grundtugenden einer Kultur verkörpern.
3. Rituale haben scheinbar keinen praktischen Nutzen. Sie geben der Gruppenkultur Kohäsion und Kontinuität. Ihr Nutzen ist sozialer Natur.
4. Werte und Grundannahmen. Die Grundannahmen bilden als dichotomistische Urkonstrukte, die in der frühesten Lebensphase erworben werden, eine mentale Basisinfrastruktur und beziehen sich daher auf hygienische, sittliche und ethische Ge- und Verbote. Darauf baut eine spezifischere mentale Infrastruktur der Werte, bez., die Wertepräferenzen auf, die gleichermaßen dichotomistisch, das heißt mit einem Plus- und einem Minuspol versehen sind und die die Anthropologen wie Kluckhohn und Strodtbeck, Hall und Hall, Trompenaars und Hampden-Turner oder Hickson and Pugh als Cluster mehrerer Dimensionen in sogenannten Kulturmodellen oder interkulturellen Referenzrahmen in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts systematisch erfasst haben.

Die Modelle überschneiden und ergänzen sich teilweise, da alle mit einer relationalen Kategorienbildung der Beziehung der Menschen untereinander, zu sich selbst, zu Zeit und Raum befasst sind, und je nach Zielsetzung abstrakter oder konkreter, spezifischer (Management, insbesondere Personalmanagement) oder diffuser (allgemeinkultureller) formuliert sind. Im interkulturellen Consulting ist die Erkennung der konkreten Dichotomie, deren Abstraktion auf eine höhere Ebene, sowie deren Rückübersetzung in eine praktische, möglichst synergetische dritte Ebene erforderlich.

Ähnliche Kulturmodelle wurden von vielen Forschern entwickelt und sind allgemein akzeptiert. Die oben genannten, sowie Ed Schein und Spencer Oatey beispielsweise haben Kultur ähnlich modelliert. Sie alle bringen unter anderem einen Determinismus vom Kern zur Peripherie zum Ausdruck, das heißt, dass die Denkweisen, Einstellungen, Verhaltensmuster und Artefakte einer Kultur von der mentalen Software, den darunter verborgenen impliziten Werten, den Wertepräferenzen, bestimmt werden. Die Dichotomie sichtbare und unsichtbare Dimensionen der Kultur und ihre Wechselwirkungen kommen insbesondere im Eisbergmodell, das im folgenden Kapitel erläutert wird, zum Ausdruck.

b. Das Eisbergmodell

Das Eisbergmodell ist eine plastischere Optik des Zwiebelmodells. Die Spitze des Eisbergs entspricht der sichtbaren Manifestation von Kultur, insbesondere den Verhaltensmustern. Siehe Bild1.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild1. Quelle: Univ. Cambridge, Persönl. Arbeitsmaterialien des Autors, 2004

Die diesen zugrunde liegenden Werte, die mentale Software oder die gruppenspezifische kollektive Programmierung, die allein imstande ist, diesen Verhaltensmustern Sinn zu geben, sie zu deuten, und somit Falschattributionen zu vermeiden, liegt unsichtbar unter dem Wasserspiegel. Der Großteil davon ist unbewusst oder latent bewusst, implizit, wie der Zwiebelkern. Jede interkulturelle Arbeit erfordert daher eine Sensibilisierung für diese Dialektik des Manifestierten und des Nichtmanifestierten der Kultur. Idealerweise ist es die Fähigkeit wie F. Scott Fitzgerald sagt, „zwei entgegengesetzte Gedanken gleichzeitig im Bewusstsein zu haben und dennoch handlungsfähig zu bleiben“. Laut ihm ist das ein Kennzeichen vorzüglicher Intelligenz. Doch eigentlich müssen mindestens vier Dinge gleichzeitig dem Bewusstsein präsent sein, da ja mindestens zwei Individuen an einem kulturübergreifenden Interfacing teilnehmen, das heißt zwei Verhaltens-/Handlungsebenen mit der jeweils dazugehörigen sinngebenden mentalen Software. In einer online oder face-to-face Konferenz (persönliche Begegnung) eines globalen Business Teams beispielsweise, mit einer größeren Zahl von Teammitgliedern ist es besonders für den Teamleiter wichtig, die beiden Ebenen der Teammitglieder in ihren wechselwirkenden Dynamiken zu verstehen und zu steuern, und zwar so, dass die Teamenergien je nach Bedarf und Phase gebündelt oder gestreut werden können. Hier ist also multidimensionales Managen von Komplexität erforderlich, wenn man die potentiellen interkulturellen Synergien ausschöpfen will. In jedem Fall verläuft die interkulturelle Kompetenzentwicklung hier, wie auch in anderen Bereichen über die Phasen Sensibilisierung, Bewusstheit - Wissen - Kompetenzen, beginnend in aller erster Linie mit

a. Kultureller Selbstbewusstheit, Sensibilisierung für die eigenen Wertepräferenzen, die eigene kulturelle Konditionierung, indem man sie aus dem Unbewussten in den diskursiven, kognitiven Bereich emporhebt, um sie im Alltagsbewusstsein möglichst synergetisch in Anwendung zu bringen, in dem wir ohne interkulturelles Training der mentalen Software nicht bewusst sind, sie aber ausagieren und Opfer ihre Ambivalenz werden können. Ebenso ist zu erkennen, dass wir permanent die Gegenwart durch bewusste und unbewusste Erinnerung an die Vergangenheit selbst schaffen und gleichermaßen die Zukunft analog antizipieren. Zusammenfassend muss man also die Werte in Zusammenhang mit den Verhaltensweisen sehen, die mentale Software muss in das Licht des Bewusstseins gerückt werden, sie muss sprachlich, rational verarbeitet werden und der Konditionierungsmechanismus der Gegenwart und Zukunft prägt, muss bewusst gemacht werden, am besten durch interkulturelles Training. Bewusstmachung hat kein Ende. Leider muss man auch biologisch bedingte kulturelle Konstante erkennen und beherrschen, wie beispielsweise die Tatsache, dass der Mensch Züge eines Herdentieres aufweist, das seine eigene und die fremde Art gleich einem Tier instinktiv wahrnimmt und verarbeitet - mit entsprechenden Folgen. Das kann vor allem eklatant in kulturellen Umfeldern zutage treten, die ingroup-kollektivistische Wertepräferenzen haben, deren Ich stark gruppenabhängig ist und die letztendlich die Formel Peter gleich Paul gleich Maria leben. Nicht minder destruktiv ist der superindividualistische Egozentriker, der beispielsweise als korporativer Rambo auch eine Firma seinen Interessen opfert und weder gruppenbezogene Scham noch individuelle Schuld verspürt. Auch der Geschlechterkampf, die „sexual competition“ Konkurrenzgebaren zwischen den Geschlechtern) ist eine kulturelle Erscheinung, die die Lebensqualität bisweilen kompromittieren kann.

In Bezug auf transnationale Management-Entwicklung ist die Interdependenz zwischen Selbstmanagement und Management von Kulturen zu betonen. Dieses Selbstmanagement ist der Schlüssel zum transkulturellen Management. Warum ist das so? Die „Unschärfe“ der äußeren Wahrnehmung wird durch die Mikrophysik, die Psychowissenschaften und die Philosophie nahelegt. Die Wahrnehmung allgemein und die kulturelle Wahrnehmung im besonderen wird in Bild 1, die kulturelle Nicht-Bewusstheit wird im Bild 3 verdeutlicht. Beide Mechanismen werden durch den vergangenheitsbedingten Perzeptions- Antizipationsmechanismus (Bild2) verstärkt und führen zu Projektionen, Falschattributionen und -antizipationen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 2. Quelle: Universität Cambridge. Memory-Anticipation Model, 2004. Persönliche Arbeitsunterlagen des Autors.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 3. Quelle: Universität Cambridge, 2004. Persönliche Arbeitsunterlagen des Autors

b. Kulturelle Fremd-Bewusstheit. Wie bei der kulturellen Selbstbewusstheit, ist hier auch die gesamte Logik der Konditionierung zu sehen. Er, der oder die andere, ist denselben Gesetzen unterworfen, wie jeder einzelne und nicht zuletzt man selbst. Es handelt sich um einen Sensibilisierungsprozess, der in einem hohen Maß an Bewusstheit gipfelt und Kulturblindheit transzendiert, der der Diversität aufgrund der unterschiedlichen Umfelder als Resultat der Anforderungen durch das Milieu gewahr wird, sie erkennt, anerkennt und wesensmäßig, analytisch kennt, woraus interkulturelles Können und interkulturelle Kompetenz resultiert.

c. Sensibilisierung und Bewusstheit, die Bewusstwerdung und Bewusstmachung der eigen- sowie fremdkulturellen Prägung durch kulturspezifische mentale Software muss durch möglichst präzises empirisches kulturelles Wissen in Form der kulturdimensionalen Kennziffern gestützt und die Wertedifferenzen mit den dazugehörigen Normen und Verhaltensmuster bekannt sein.

d. auf dieser Basis kann die Nutzung und Entwicklung interkultureller Techniken, Kompetenzen, Instrumente und Werkzeuge für das internationale Diversitätsmanagement beginnen. Tests, Briefings, Psychometrische Diagnostik, CAGE-Distanzanalyse, Internationaler Profiler, kulturelle Lernstile, Management Simulationen, Interkulturelle Entwicklungs-, Lern- und Adaptationsmodelle, Synergietechnik und viele andere kommen vor allem in der interkulturellen oder transkulturellen Kompetenzentwicklung zum Einsatz; nicht zuletzt auch der von mir systematisierte Transkulturelle Management Profiler, ein ganzheitliches, integriertes transkulturelles Management Instrument, das in den folgenden Kapiteln vorgestellt werden wird. Dies transzendiert interkulturelle Kommunikationskompetenz, denn es gilt, die Komplexität und Multidimensionalität, die verschiedenen Ebenen der Analyse, die Business- und die Kulturerfordernisse gleichermaßen zu beherrschen: Joint Ventures, Post-Merger Integration, GBTs (Globale Business Teams), interkulturelle Verhandlungsführung sind Highlights der Anwendung interkultureller Kompetenzen.

e. Darüber hinaus ist sicherlich auch eine ethische, altruistische oder allozentrische Forma Mentis, eine interkulturell-ethische Geisteshaltung erforderlich, die die rein idiozentrische, primäre interkulturelle Technik und Geisteshaltung nicht nur transzendiert, sondern sogar als strategischer Erfolgsfaktor eingestuft werden kann. Aufgrund der Ambivalenz der Diversität ist sie sogar unabdingbar für nachhaltiges interkulturelles Management. Insbesondere im Bereich der interkulturellen Verhandlungsführung wurde dies jüngst auch in Beiträgen der Harvard Business Review erkannt und thematisiert. Zumindest versucht man in der Theorie über reines Deal-Making (Geschäftsabschluss-Denken) hinauszugehen. Denn was nützt es, wenn man einen hervorragenden Vertrag auf dem Papier hat, dieser aber nicht honoriert werden kann. Die Übernahme von Verantwortung, auch für die Belange des Vertragspartners, ist ein ethischer Ansatz im ureigenen Interesse.

f. Über die von mir systematisierte Ethik-Dimension hinaus führe ich die noetische Dimension ein, die als noetische Managementkompetenz die Punkte a bis e integriert und

transzendiert, die gesamte multidimensionale Logik optimiert und auf einen Nenner bringt, denn es besteht Gefahr in der Komplexität zu irren.

Somit würde sich folgendes Diagramm zur Visualisierung interkultureller Arbeit ergeben:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Noetik kann als absolute Nabe eines Kreislaufes Bewusstheit-Wissen-Ethik-Kompetenzen-Noetik betrachtet werden, aus dem alle Variablen hervorgehen und in die alle interkulturellen Evolutionsprozesse und Trainingsprozesse münden. Sie ist die Transzendenz in der Immanenz der Peripherie und in der Immanenz ist die Transzendenz verdichtet. Bewusstseinstechnisch sind sie zwei Aspekte des holistischen Ganzen.

Man kann die vertikale und horizontale Achse auch klassisch als Kontinuum sehen, wobei aber die entgegengesetzten Vorzeichen der Hofstedesch’/Trompenaarschen dimensionalen Logik aufgehoben werden. Es handelt sich um eine kognitiv-pragmatische und eine Bewusstseins-ethische, jeweils interdependente harte (eher objektive) und weiche (eher subjektive) Achse mit dem noetischen Zentrum in der Mitte, das als Quinta Essentia die vier Aspekte steuert. Der Punkt N oetik ist der nicht komplementäre, transzendente Gegenpol aller Pole, Zentrum des interkulturellen Evolutions- wie auch des interkulturellen Managementprozesses, der Wertekontinua, auf denen der interkulturelle Management-Spezialist sich willentlich hin und her bewegen kann und muss. Management aus dem Zentrum, aus dem Auge des Orkans, um das die dimensionalen Integrationsprozesse des Profilers (siehe Teil 2) wirbeln. Dieses Zentrum ist die höchst mögliche Komfort- und Sicherheitszone, in der sich der Professional permanent verankern kann, wie auch die strategische transkulturelle Kommandozentrale, die, wie das Auge des Sturmes, den dimensionalen Wertewirbeln von einer höheren Warte ruhig ins Auge blicken kann.

Der noetische Punkt erfüllt sowohl die Gesetze der Synergie und transzendiert sie auch gleichzeitig, er übersteigt die Dialektik und somit die gesamte interkulturelle Theorie. Es ist ein neuer transkultureller Management-Ansatz, vielleicht ein neues Paradigma. Das Verständnis dieser Dimension ist deshalb schwierig, weil der Verstand sich für seine eigenen Prozesse, Möglichkeiten und Grenzen sensibilisieren muss. Nur dann kann diese neue Qualität einer Dimension aufleuchten, die frei ist von kultureller Konditionierung und Programmierung. Insofern ist sie weder antagonistisch noch komplementär. Es ist eine andere Dimension mit einer neuen Qualität. Doch welchen Begriff kann sich Bedingtheit von Unbedingtheit machen? Bewusstheit der Bedingtheit, das Ziel üblicher interkultureller Kompetenzentwicklung kann aber zu einem Ausgangpunkt hin zur Unbedingtheit werden.

Part 2

1. Ethical and Core Values Across Cultures: A Third Millennium Axiology

Axiology, the theory of ethics, needs to be considered praxologically, behaviourally.

Beginning with the Fortune 500 corporate scandals and the following global financial crisis ethics has resurfaced, as it did and does in all civilizations past and present. It is the perennial struggle of man, a major theme and challenge to the human species in all societies. Ethics, that inbuilt sense of what is moral conduct and not, whether formulated ex post as a Kantian imperative or in the array of religions or culture-contingent ethical systems, is certainly conditioned culturally, but within the cultural ethical socialization – even in the most collectivist cultures - there is this universal theme that is man’s tremendous freedom and margin of choice as to his individual conduct. All codes of law, all the major religious systems, ideologies, most artistic production, indeed, the sum total of human creativity and artifacts are more or less centered around ethical decision making or involve such decision-making. The collective and the individual aspects of the ethical challenge are the two arms of the problem which man must reconcile. What I do with my cultural programming depends on how I use it, and how I use it frequently depends on one’s ability to manage such programming and that management will depend on one’s ethical assumptions and evolution. Due to the overriding importance with regard to its consequences for the human species individually and socially, nationally and globally it should be part of any cultural analysis. Therefore it is part of my Transcultural Profiler, which forms the backdrop and the theoretical basis of my approach. Consequently the superordinate levels to the Cultural Levels are the Levels of Ethics and Evolution, followed by the Transcultural or Noetic Level which allows to synergize ethics and culture, to use or to transcend culture. Whether it be a captain of industry or a top political decision-maker, the nature of his ethical conduct may make or break powerful corporations and entire societies. And as these days D-Day remembrance is celebrated, one must not omit for example, that an ethical decision against a perceived unethical system by a few individual resistants can and could have impacted the course of history. Those are surely highlights, but the same challenge arises one a daily basis at the individual, organizational national and transnational levels. Non-commitment, unfaithfulness, to oneself, and fellow humans in any social setting will jeopardize life as a whole it its myriad aspects and forms. Ethics is concerned with the life and its integrity. That is the reason, why it is one of the most determinant motives across time and space of human cultures and civilizations. While it is culturally shaped, its individual and universal components count:

Drafting a third millennium ethics blueprint can be compared to the challenge of writing the preamble to a world constitution: a monumental challenge, if it is designed to be operational and socially applicable. The global "space-time" of this dawning third millennium requires the integration of an expanding field with a growing number of players in a sustainable equation. The driving force behind the shrinking space and the speed up has been and still remains technology. The challenge architects of a third millennium global civilization face is to reconcile and synergize an x-axis of a unified field, with a y-axis of an infinite amount of players in a maximally operational and sustainable way.

All cultures and civilizations have developed their codes of ethics in their diverse historical contexts. And since the magnitude of the global ethics challenge has become increasingly pressing and paramount as a consequence of the holocausts of the past century, diverse attempts have been made to engineer such drafts. In modern times there is first and foremost the Charter of the United Nations, which has been formulated in San Francisco shortly after the World War I. NATO has been created to enforce some of its principles among other objectives. The European Iron and Steel Union of 1951 and the Rome Treaty of 1957, although economic at the surface were an enforced ethical system by indirection, in the sense that it provided a better control of the European economic, industrial and military infrastructure, which provided the resources for international conflicts. All grew out of the war experience and aimed more or less directly and pragmatically at ensuring the peaceful coexistence among nations.

With the development of nuclear, spatial and biological capabilities in the following decades the challenge of creating a reliable system that would be able to regulate peaceful coexistence and the peaceful continuity of life on earth grew proportionally to the challenges posed in these key domains. Around the millennium threshold, concepts like World Ethics have been developed from a religious background. In global economics Codes of Global Business Ethics have been proposed. Yet, these constructs remain inspirational blueprints which are challenged by increasing cultural diversity which manifests on the y-axis of the above referred to mapping of the third millennium dilemma. In the meantime the ideologically bipolarized world of the aftermath of World War II has become a multipolar world with regional communities like NAFTA, ASEAN, EU, to name but a view, and due to the empowerment of technology which makes global instantaneous interconnection of all coordinates of the planet feasible, the amount of potential players has multiplied infinitely. So, due to the consequences of technological innovation, both the y-axis as well as the x-axis are growing to their extreme: global integration of the entire planet on one arm of the dilemma and interconnection of an infinite number of players on the other arm of the dilemma need to be reconciled by a global mind yet to evolve. The mind itself has to catch up with the artifacts it has created.

The global terrain which has to support the consequences of technological and demographic change responds to the pressure exerted by an infinite amount of players in an integrated but not expansible, limited field by climate, biological and health threads. The challenge of peaceful coexistence has become a more fundamental challenge of survival. This entails the need of a transition from polarization and fragmentation to integration, from the intercultural to the transcultural paradigm; the integration of an infinite amount of variables in a sustainably operational equation. A model that integrates the potentialities of infinite diversity with an operational unified field could be a guiding star for a third millennium civilization.

Communities always define themselves as communities of values. Whether in the European Parliament in Strasbourg, at NATO headquarters in Brussels or at the level of regional communities or national governments, first and foremost the in-group identifies itself by values, ideological, cultural and ethical ones. However the values framework referred to here seems to be more fundamental in nature than national cultural values in the social anthropological sense. Therefore it may be called a cardinal value system as opposed to a cultural value system in the cultural anthropological sense. Both are interconnected. They interact in both directions. Different ethical systems in one cultural community are hard to imagine, but different cultural expression of the same ethical value system are acceptable in the eyes of its members. Interestingly the soft systems govern the hard systems. It has been said that the semantic world governs the physical world. To a mathematician the governing principle may be numbers, to a spiritualist these principles may be of spiritual nature, to a culturalist the governing principle may be cultural values. If the invisible principles determine the visible world, it follows that we also have to account for those invisible cardinal principles as determinants of human societies, which are ethical in nature and which shape cultures and nations. The cardinal and the cultural values both interact to shape the totality of the human environment, inner and outer. Cardinal values have a stronger inner focus, while cultural values have a stronger outer focus. Is it not rather the totality of human values, cardinal values, which tend to be irreconcilable and cultural values which can be reconciled, govern the totality of the human environments with all its subsystems and determine human individual and societal choices in the various sectors of its institutional environment, the political, economic, legal, social etc.?

Let us travel for a moment across time and space to get an understanding of what diverse cultures and civilizations have internalized as their cardinal values and virtues:

1. Ancient Greece: The Ancient Greek World believed in the

1. The Good
2. The True
3. The Beautiful

These three transcendentals are the attributes of God and also the attributes of the soul as man is created in the image of God. All cultures could be differentiated by the degree to which they highlight one of these transcendentals. In that sense India or Germany would celebrate the love of Truth, Japan and England would celebrate the love of Beauty, China would celebrate the love of the practical Good. The derivatives of this archetypal sacred trinity can be found in many phenomena. Can there be any nobler value or virtue than the attributes of the creator of these values and virtues? These three transcendental values permeate the entire human civilization. And it they are attributes of God they are also the ideal attributes of man who is made in his likeness.

2. Latinity: The people from the region of Lazio in central Italy were the substratum of what later became the Roman Empire and through the conquista (conquest through colonization) of Central and South America their Latin values and virtues - the cardinal as well as the cultural values - were carried to that part of the southern hemisphere which comprises the totality of the Romance language (Spanish, Portuguese, and some French) speaking people of the Americas: Central and South America, including the Southern Cone (Cono Sur). The Latin European (Mediterranean) and the Latin American world of over 30 countries carry the imprint of Latinity. In the diverse Latin languages, which are also derived from the Latin language of the Romans, it is referred to as, latinidad (Spanish), latinité (French) or latinidade (Portuguese). The cardinal values of the Latin people were Virtus (Virtue), Pietas (Piety) and Fides (Loyalty)

1. Virtus: the capacity to conduct oneself according to the principle of justice and the rule of honour; moral strength and courage.
2. Pietas: respect for family and fatherland
3. Fides: Loyalty and trust in the given word

3. Christianity: The seven cardinal values or virtues of the Christian civilization are

1. Justice
2. Prudence
3. Moderation
4. Fortitude
5. Faith
6. Hope
7. Love

4. The Confucian world: The Confucian World, East Asia and South East Asia are imbued with two and a half thousand year old Taoism and the Confucian ethical system. Confucius lived from 551 to 479 BC. The cardinal values and virtues associated with the two systems are the notion of Tao (the Way), the five cardinal relationships which require a trade-off of care and loyalty between the senior and the junior partners in these basic relationships. The compliance with this ethical code of conduct would lead to a harmonious society. In addition to the five cardinal or basic relationships (in Chinese: wu lun) there are Confucian precepts for the right way to live. The classical Chinese cardinal value and virtue system therefore comprises the following items:

1. Tao: the way, the good way as in the Christian “I am the way...
2. The quest for the practical Good as in the Greek values system
3. The relationship between ruler and subject
4. The relationship between father and son
5. The relationship between husband and wife
6. The relationship between elder brother and younger brother
7. The relationship between older friend and younger friend
8. Know your place
9. Loyalty to others
10. Reciprocity
11. Mutual advantage/obligation
12. Harmony
13. Face

5. Negritude: The cofounders of the Negritude Movement were the Senegalese writer and later President Leopold Senghor and the Martinican writer Aime Cesaire. A literary movement at the beginning, it was described by Senghor as the “sum total of the cultural values of the Negro-African World. Based on information from the Encyclopedia Britannica the cultural values connected with Negritude are:

1. Mystical warmth of African life nourished by
2. Closeness to nature
3. Constant contact with the ancestors
4. Relativization of Western Materialism
5. Assertion of value and dignity of African people and traditions
6. Common black cultural inheritance and destiny
7. Culture founded on emotion and intuition as opposed to Western reason and logic

African culture is not very much spoken about in intercultural studies. Let me therefore add an additional element of appreciation, of mutual perception of Africa by natives and foreigners. The writer V. S. Naipaul refers to “an African Africa, an Africa which – whatever the accidents of history, whatever the current manifestations of earthly glory – has always been in its own eyes complete, achieved, bursting with its own powers”. He contrasts this African self-perception with the perception from outside: “Africa can often seem be seen in a state of becoming. It is always on the point of being made something else. So it arouses hope, ambition, frustration, irritation”: He opposes the idea of African completeness to the outside perception of volatility.

6. South Asia: India is said to highlight and contribute the following cardinal values and virtues to human family. Among others the following three are paramount

1. The quest for metaphysical truth
2. The concept of the consciousness witness underpins the noetic mindset
3. Ahimsa: The concept of non-violence

7. Arab Values in Management

Arab values integrate a number of influences

1. Bedo-aucracy or Sheikocracy: managing in the manner of the Bedouin Sheiks which means open house policy and consultative approaches
2. Ottoman and Mongol colonization influences characterized by high power distance that left a similar residue in the management and leadership culture of that culture
3. Islamic influences: The objectives of Leadership in Islam are the application of the Sheri’ah and the creation of an atmosphere conducive to generating the prerequisites for the Islamic Order. This sublime goal should be the objective of the Muslim leader, if he is to enjoy the support, obedience and loyalty of the group.(based on Al-Buraey, quoted by Hickson and Pugh, Management Worldwide, Penguin, 2001)
4. American influences of modern Western management transferred to Arabia via US Oil corporations like ARAMCO

In Quaran, III, 159, the anthropocentric-theocentric convergence shines through in these lines by which Mohammed is instructed as to his leadership style (also quotation of the above British and Arab authors):

…Pardon them and ask for forgiveness for

them and consult with them upon the conduct of their affairs.

And when thou art resolved, then put thy trust in Allah

1. “Zakat”, the religious social tax and
2. The Arab Banking system based on PLS profit- and-loss- sharing and the
3. Value placed on consultative aspirations in management and leadership

may be seen as further indicators of that managerial and leadership value system.

The key which can open the door to a transcultural ethical mindset is located at the intersection between a transcendent dimension, let's exceptionally call it x-axis, because it can be viewed as a constant, and an immanent dimension, let's call it y-axis. Both dimensions are present in the diverse cardinal value and belief systems described above. Man always has to solve these two dimensions of his existence, the physical and the metaphysical, which we have identified as the core meaning of culture contained in its etymological Latin root word cultura, which points to the humus, the earth to be mastered, and to the cult, the metaphysical. Both reference points seem to be imperatively required in order to stabilize his specific distinctive verticality as homo sapiens erectus. Contrary to earlier stages of evolution, this verticality could and can only be achieved through culture as a whole. The vertical and the horizontal dimensions of culture concomitantly provide the quintessential human nature and differentiate civilized man from precivilized man.

[...]

Excerpt out of 159 pages

Details

Title
Werte: Eine Schlüssel-Axiomatik unseres Zeitalters
Author
Year
2013
Pages
159
Catalog Number
V229935
ISBN (eBook)
9783656457466
ISBN (Book)
9783656566946
File size
1938 KB
Language
German
Notes
In Deutsch und Englisch
Keywords
kulturelle Werte, politische Werte, Grundwerte, Werte im inernationalen Management, Axiologie, Theorie und Logik der Werte
Quote paper
D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deißler (Author), 2013, Werte: Eine Schlüssel-Axiomatik unseres Zeitalters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229935

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