In der aktuellen dynamischen Zeit werden Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe
und Branche, durch die Globalisierung und dem technologischen Fortschritt, und dem
damit verbundenen Tempo der Veränderung der Umwelt, vor große Herausforderungen
gestellt. Allgegenwärtig sind die Berichte über Unternehmen, wie z.B. Schlecker, MAN
Roland, Karstadt, Neckermann, ThyssenKrupp und Opel, welche in eine Unternehmenskrise
geraten sind bzw. sich in einer Krise befinden. Diese genannten Unternehmen
veranschaulichen sehr deutlich, dass der Zusammenbruch von Unternehmen zahlreiche,
vor allem negative Konsequenzen mit sich zieht. Es sind nicht nur die Gläubiger,
und die davon betroffenen Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter, das gesellschaftliche
Umfeld und die Gesellschafter, welche von diesen Unternehmenskrisen betroffen
sind (Vgl. Seefelder 2007, S. 1).
Die Unternehmenskrise ist eine Notsituation, in welcher die Existenz des Unternehmens
gefährdet ist. Es handelt sich hierbei um einen schleichenden Prozess. In diesem sind
die Krisenursachen meist nicht bekannt bzw. es werden diese nicht rechtzeitig erkannt
(Vgl. Crone / Werner 2012, S. 4). Die Beseitigung einer Unternehmenskrise bedeutet
nicht nur das kurzfristige Überleben zu sichern, sondern auch die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit
des Unternehmens wiederherzustellen. Es gilt, die Hebel für eine Umkehrung
der negativen in eine positive Aufschwung-Situation zu finden (Vgl. Buth /
Hermanns 2009, S. 135f.). Die damit verbundenen Fragen nach den Krisenursachen und
Krisensymptomen sind zu diskutieren. Welche Möglichkeiten besitzt das Management
eines Unternehmens, um der wachsenden Gefahr und der daraus resultierenden Unternehmenskrise
zu begegnen? Welche Krisenursachen und Krisensymptome sind zu identifizieren,
zu analysieren und zu bewerten, sowie deren Auswirkungen auf eine mögliche
Sanierung?
Durch die Vielzahl der Krisenursachen und Krisensymptome und die Multikausalität
zwischen diesen erhöht sich bei einer näheren Betrachtung die Komplexität. Gleichzeitig
ist davon auszugehen, dass im Rahmen von Unternehmenssanierungen alle Krisenursachen
erkannt und behoben werden müssen, um eine erfolgreiche und nachhaltige
Bewältigung der Krise zu ermöglichen.
Die vorliegende Diplomarbeit hat zum Ziel, die Krisensymptome und Krisenursachen
voneinander abzugrenzen und ein Ursachen-Wirkungsmodell zu erstellen, um die Multikausalität
von Krisenursachen und Krisensymptomen darzustellen.[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Unternehmenskrise und -sanierung
- 2.1 Unternehmenskrise
- 2.2 Krisenstadien
- 2.3 IDW S 6
- 2.4 Unternehmenssanierung und Turnaround
- 2.5 Krisensymptome und Krisenursachen
- 2.5.1 Krisensymptome
- 2.5.2 Krisenursachen
- 2.5.2.1 Hypothesenmodelle
- 2.5.2.2 Kasuistische Methode
- 2.5.2.2.1 Quantitative Krisenursachenforschung
- 2.5.2.2.2 Qualitative Krisenursachenforschung
- 3 Ursachen-Wirkungsmodelle
- 3.1 Grundlagen Ursachen-Wirkungsmodelle
- 3.2 CONSIDEO MODELER
- 4 Ursachen-Wirkungsmodell der Krisenursachen und Krisensymptome
- 4.1 Strukturierung der Krisenursachen und Krisensymptome
- 4.2 Erstellung des Ursachen-Wirkungsmodells
- 4.2.1 Ursachen-Wirkungsketten
- 4.2.1.1 endogene Krisenursachen - Strategie - Planung
- 4.2.1.2 endogene Krisenursachen - Absatzbereich - Produkte
- 4.2.1.3 Krisensymptome - Mitarbeiter - Mitarbeitermotivation
- 4.2.2 Aufbau der Wirkungsketten
- 4.2.3 Wirkungsstärke der Ursachen-Wirkungsketten
- 4.2.4 Krisenstadien nach IDW S 6 und Ursachen-Wirkungsketten
- 5 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, ein Ursachen-Wirkungsmodell für Krisenursachen und -symptome im Rahmen von Unternehmenssanierungen zu entwickeln. Die Untersuchung analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren, die zu Unternehmenskrisen führen können, und den daraus resultierenden Symptomen. Das Modell soll ein besseres Verständnis der Krisendynamik ermöglichen und somit die frühzeitige Erkennung und Bewältigung von Unternehmenskrisen unterstützen.
- Entwicklung eines Ursachen-Wirkungsmodells für Unternehmenskrisen
- Analyse von Krisenursachen und -symptomen
- Untersuchung der Dynamik von Unternehmenskrisen
- Anwendung des IDW S 6 Standards auf die Krisenanalyse
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Krisenprävention und -bewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Unternehmenskrisen und -sanierungen ein. Es beschreibt die Problemstellung der Arbeit, die sich auf die Entwicklung eines Ursachen-Wirkungsmodells konzentriert, und skizziert den Aufbau und die Vorgehensweise der Untersuchung. Das Ziel ist die verbesserte Erkennung und Bewältigung von Unternehmenskrisen durch ein detailliertes Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen und Wirkungen.
2 Unternehmenskrise und -sanierung: Dieses Kapitel behandelt umfassend die Definition, Stadien und Symptome von Unternehmenskrisen. Es beleuchtet den IDW Standard S 6 als wichtigen Rahmen für die Unternehmenssanierung und diskutiert verschiedene Ansätze zur Krisenursachenforschung, sowohl quantitative als auch qualitative Methoden. Es legt die Grundlage für die spätere Modellierung, indem es die relevanten Konzepte und Methoden der Krisenanalyse detailliert darstellt.
3 Ursachen-Wirkungsmodelle: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Prinzipien von Ursachen-Wirkungsmodellen und stellt das CONSIDEO MODELER als ein Beispiel für ein solches Modell vor. Es bildet den methodischen Rahmen für die Entwicklung des eigenen Modells im darauf folgenden Kapitel und diskutiert die Vor- und Nachteile verschiedener Modellierungsansätze im Kontext der Unternehmenskrisenanalyse.
4 Ursachen-Wirkungsmodell der Krisenursachen und Krisensymptome: Das Herzstück der Arbeit. Dieses Kapitel beschreibt die detaillierte Entwicklung des Ursachen-Wirkungsmodells. Es strukturiert die identifizierten Krisenursachen und -symptome und zeigt deren Zusammenhänge in Form von Wirkungsketten auf. Die Analyse berücksichtigt endogene Faktoren wie strategische Planung und Absatz sowie exogene Faktoren. Die Stärke der einzelnen Wirkungsbeziehungen wird bewertet, und das Modell wird mit den Krisenstadien nach IDW S 6 in Beziehung gesetzt. Es stellt die Ergebnisse der Modellierung dar und diskutiert deren Implikationen für die Praxis.
Schlüsselwörter
Unternehmenskrise, Unternehmenssanierung, Ursachen-Wirkungsmodell, Krisensymptome, Krisenursachen, IDW S 6, Turnaround, Sanierungskonzept, Quantitative und Qualitative Forschung, Strategie, Planung, Absatz, Produkte, Mitarbeitermotivation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Ursachen-Wirkungsmodell für Unternehmenskrisen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit entwickelt ein Ursachen-Wirkungsmodell für Krisenursachen und -symptome im Kontext von Unternehmenssanierungen. Sie analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren, die zu Unternehmenskrisen führen, und den daraus resultierenden Symptomen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis der Krisendynamik zu ermöglichen und die frühzeitige Erkennung und Bewältigung von Unternehmenskrisen zu unterstützen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Entwicklung eines Ursachen-Wirkungsmodells für Unternehmenskrisen; Analyse von Krisenursachen und -symptomen; Untersuchung der Dynamik von Unternehmenskrisen; Anwendung des IDW S 6 Standards auf die Krisenanalyse; Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Krisenprävention und -bewältigung. Die Arbeit beinhaltet eine umfassende Literaturrecherche zu quantitativen und qualitativen Methoden der Krisenursachenforschung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Gang der Untersuchung); Unternehmenskrise und -sanierung (Definition, Stadien, Symptome, IDW S 6, Krisenursachenforschung); Ursachen-Wirkungsmodelle (Grundlagen, CONSIDEO MODELER); Ursachen-Wirkungsmodell der Krisenursachen und Krisensymptome (Entwicklung des Modells, Wirkungsketten, Wirkungsstärke, Beziehung zu IDW S 6); Schlussbetrachtung. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Darstellung des Ursachen-Wirkungsmodells im vierten Kapitel.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet sowohl quantitative als auch qualitative Methoden der Krisenursachenforschung. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Ursachen-Wirkungsmodells, das die komplexen Zusammenhänge zwischen Krisenursachen und -symptomen visualisiert und analysiert. Der IDW S 6 Standard dient als wichtiger Referenzrahmen für die Analyse von Unternehmenskrisen und Sanierungsprozessen. Das CONSIDEO MODELER wird als Beispiel für ein Ursachen-Wirkungsmodell vorgestellt.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das zentrale Ergebnis ist ein detailliertes Ursachen-Wirkungsmodell, welches die Beziehungen zwischen verschiedenen endogenen (z.B. Strategie, Planung, Absatz, Produkte, Mitarbeitermotivation) und möglicherweise exogenen Faktoren und den resultierenden Krisensymptomen aufzeigt. Das Modell visualisiert Wirkungsketten und bewertet die Stärke der einzelnen Wirkungsbeziehungen. Die Ergebnisse werden im Kontext der Krisenstadien nach IDW S 6 diskutiert und Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Unternehmenskrise, Unternehmenssanierung, Ursachen-Wirkungsmodell, Krisensymptome, Krisenursachen, IDW S 6, Turnaround, Sanierungskonzept, Quantitative und Qualitative Forschung, Strategie, Planung, Absatz, Produkte, Mitarbeitermotivation.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studierende, Unternehmensberater und Praktiker, die sich mit Unternehmenskrisen, -sanierungen und Krisenmanagement beschäftigen. Sie bietet ein detailliertes Verständnis der Krisendynamik und liefert ein praxisrelevantes Werkzeug zur Analyse und Bewältigung von Unternehmenskrisen.
- Quote paper
- Arno Muth (Author), 2013, Entwicklung eines Ursachen-Wirkungsmodells der Krisenursachen und Krisensymptome im Rahmen von Unternehmenssanierungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230026