Gerade ihre Bildhaftigkeit, das Rätselhafte und Unverständliche hat die Aussagekraft der Gleichnisse Jesu in den letzten 2000 Jahren nicht verblassen lassen. Die Rätselhaftigkeit der Gleichnisse ist ein prägendes charakteristisches Merkmal, welches ihnen, auch wenn man es zu relativieren oder konkretisieren versucht, ihre ansprechende Wirkung verleiht. Dass in den Gleichnissen häufig mit vorherrschenden Konventionen gespielt, diese gebrochen und bewusst übertreten werden, verstärkt mit der daraus resultierenden Provokation der Zuhörer diesen Kommunikationszusammenhang noch mehr. So kann ein Gleichnis zum Innehalten bewegen und auch später die Zuhörer zum Handeln ermutigen, die benannten Missstände zu beseitigen. Das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15,1-7) bildet mit den sich anschließenden Gleichnissen von der verlorenen Drachme (Lk 15,8-10) und dem Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) eine in sich geschlossene Reihe, die sich mit der Thematik des Verlierens, Suchens, Findens und der Freude über die Rückkehr des Verlorenen beschäftigt. Diese Gleichnisse sind den Lehren und dem Wirken Jesu auf seiner Reise von Galiläa nach Jerusalem zuzuordnen und Teil einer umfassenden Reihe von Gleichnissen zur neuen Ordnung im Himmelsreich. Trotzdem nehmen sie allein aufgrund ihres Bekanntheitsgrades eine besondere Stellung ein; viele zählen diese Gleichnisse und insbesondere das Gleichnis des verlorenen Sohns zu den schönsten; sie werden auch als ein „Evangelium im Evangelium“ bezeichnet. Auch der Einfluss auf sowie die Verwendung in der Kunst dieser Gleichnisse ist groß.
In dieser Hausarbeit wird das Gleichnis vom verlorenen Sohn näher betrachtet und im Kontext der vorhergehenden Gleichnisse der Frage nach der Buße und Umkehr näher nachgegangen werden. Die Frage nach der Notwendigkeit der Buße ist ein aktuelles Thema; häufig wird der Kreuzestod Jesu als allumfassende Buße für die gesamte Menschheit interpretiert, durch seinen Kreuzestod soll allein der Glaube an Jesus Christus den Einzug ins Himmelreich und das ewige Leben ermöglichen. Die Haltbarkeit dieser These soll durch die Auslegung dieses Gleichnisses überprüft und ggfs. verworfen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die Gleichnisse vom Verlorenen
- Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
- Der jüngere Sohn als Sünder
- Der innere Monolog als Eingeständnis der Schuld und Zeichen der Reue
- Der ältere Sohn als Kläger
- Der barmherzige Vater
- Einladung zu Gott
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) im Kontext der umgebenden Gleichnisse vom verlorenen Schaf und der verlorenen Drachme. Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Umkehr und Vergebung im Lukasevangelium und beleuchtet die verschiedenen Charaktere und ihre Rollen innerhalb des Gleichnisses. Sie befasst sich auch mit der Frage der Interpretation von Gleichnissen und ihrer Bedeutung im Verständnis des Reiches Gottes.
- Interpretation von Gleichnissen Jesu
- Das Motiv von Umkehr und Vergebung
- Die Charaktere im Gleichnis vom verlorenen Sohn
- Das Reich Gottes und seine Wesenszüge
- Die Bedeutung der Bildhaftigkeit in den Gleichnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Gleichnisse vom Verlorenen: Dieses Kapitel untersucht die einleitenden Gleichnisse, die den Kontext für das zentrale Gleichnis vom verlorenen Sohn bilden. Es analysiert die Reaktion der Pharisäer und Schriftgelehrten auf Jesu Umgang mit Sündern und Zöllnern, die den Anstoß für Jesu Erzählungen der Gleichnisse liefert. Der Fokus liegt auf der vergleichenden Analyse der Gleichnisse vom verlorenen Schaf und der verlorenen Drachme, die beide die unbedingte Liebe und die aktive Suche Gottes nach den Verlorenen betonen. Die unterschiedlichen Settings (ländlich vs. städtisch) und Protagonisten (Hirte vs. Frau) werden beleuchtet, um die übergreifende Botschaft von Gottes Barmherzigkeit zu verdeutlichen. Die Diskussion über die Quellen der Gleichnisse und deren Zuordnung zu den synoptischen Evangelien wird ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lukasevangelium, Umkehr, Vergebung, Barmherzigkeit, Reich Gottes, Interpretation von Gleichnissen, Pharisäer, Sünder, Bildhaftigkeit, Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) im Kontext der Gleichnisse vom verlorenen Schaf und der verlorenen Drachme. Sie untersucht die Bedeutung von Umkehr und Vergebung im Lukasevangelium und beleuchtet die verschiedenen Charaktere und ihre Rollen innerhalb des Gleichnisses. Ein weiterer Fokus liegt auf der Interpretation von Gleichnissen und ihrer Bedeutung im Verständnis des Reiches Gottes.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Interpretation von Gleichnissen Jesu, das Motiv von Umkehr und Vergebung, die Charaktere im Gleichnis vom verlorenen Sohn (der jüngere und ältere Sohn, der barmherzige Vater), das Reich Gottes und seine Wesenszüge sowie die Bedeutung der Bildhaftigkeit in den Gleichnissen.
Welche Gleichnisse werden im Einzelnen untersucht?
Die Hausarbeit konzentriert sich hauptsächlich auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn, setzt dieses aber in Beziehung zu den einleitenden Gleichnissen vom verlorenen Schaf und der verlorenen Drachme. Diese werden vergleichend analysiert, um die übergreifende Botschaft von Gottes Barmherzigkeit zu verdeutlichen.
Wie werden die Gleichnisse interpretiert?
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Interpretation der Gleichnisse im Allgemeinen und analysiert die spezifischen Aspekte der Gleichnisse vom verlorenen Schaf, der verlorenen Drachme und dem verlorenen Sohn. Die unterschiedlichen Settings und Protagonisten werden beleuchtet, um die Botschaft zu verstehen.
Welche Rolle spielen die Charaktere im Gleichnis vom verlorenen Sohn?
Die Hausarbeit analysiert die Rollen des jüngeren Sohnes (als Sünder und reuiger), des älteren Sohnes (als Kläger), und des barmherzigen Vaters. Der innere Monolog des jüngeren Sohnes wird als Eingeständnis der Schuld und Zeichen der Reue untersucht.
Was ist die Bedeutung der Bildhaftigkeit in den Gleichnissen?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Bildhaftigkeit (ländlich vs. städtisch, Hirte vs. Frau) in den Gleichnissen und wie diese zur Vermittlung der Botschaft von Gottes Barmherzigkeit beitragen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gleichnis vom verlorenen Sohn, Lukasevangelium, Umkehr, Vergebung, Barmherzigkeit, Reich Gottes, Interpretation von Gleichnissen, Pharisäer, Sünder, Bildhaftigkeit, Kommunikation.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst mindestens ein Kapitel zu den "Gleichnissen vom Verlorenen" (einschließlich des Vergleichs der drei Gleichnisse), welches den Kontext für das zentrale Gleichnis vom verlorenen Sohn darstellt, und ein Kapitel zum Gleichnis vom verlorenen Sohn mit den Unterpunkten: Der jüngere Sohn, der ältere Sohn und der barmherzige Vater. Weitere Kapitel können sich auf die Interpretation der Gleichnisse und die theologischen Implikationen beziehen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, das Gleichnis vom verlorenen Sohn im Kontext der anderen Gleichnisse zu analysieren und dessen Bedeutung im Verständnis von Umkehr, Vergebung und dem Reich Gottes zu ergründen. Die Arbeit zielt auf eine umfassende Interpretation der Gleichnisse und ihrer theologischen Implikationen ab.
- Citation du texte
- Markus Jansen (Auteur), 2013, Das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32). Umkehr und Vergebung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230047