Erklärtes Oberziel aller unternehmerischen Handlungen ist die langfristige Gewinn- und Substanzsicherung. In dieser allgemeinen Form kann sich das Ziel eines Unternehmens auf einen breiten Konsens stützen. Sobald dieser Vorsatz kon-kretisiert wird, treten Konflikte zutage, die sich vor allem auf die Fragen beziehen, welche Werte für wen und auf welche Weise geschaffen werden sollen.
Die Zukunft wird den Unternehmen gehören, welche sich nicht von bisherigen Erfolgen treiben lassen, sondern frühzeitig Veränderungen erkennen und ihre Unternehmensentwicklung dahingehend aktiv gestalten. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Leitbild der »nachhaltigen Entwicklung« (sustainable development) zunehmend an Bedeutung. Im Nachhaltigkeitskonzept geht es darum, einen integrativen Ansatz zu finden, der ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen in unternehmerischen Handlungen und Entscheidungen berücksichtigt. Diesem Anspruch werden jedoch die wenigsten Unternehmen gerecht. Vielfach werden ökologische und soziale Fragen isoliert und parallel zum Kerngeschäft in separaten Abteilungen und Gremien getrennt von der Linie und dem Tagesgeschäft behandelt. In diesem Zusammenhang werden Umwelt- und Sozialmanagementsysteme oft neben den konventionellen betriebswirtschaftlichen Managementsystemen als »Satelittensysteme« geführt. Eine solche Vorgehensweise lässt darauf schließen, dass sich Konfliktpotenziale abzeichnen und weder die ökologischen und sozialen noch die ökonomischen Potenziale im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ausgeschöpft werden.
Wie können Unternehmen dieser vielbeschworenen Forderung der Integration von ökologisch und sozial ausgerichteten Aktivitäten mit den ökonomischen Zielen nachkommen? Ein möglicher Ansatzpunkt bietet die Sustainability Balanced Sco-recard, ein Instrumentarium, das zu einer besseren Identifikation und Koordination von erfolgsrelevanten marktlichen und außermarktlichen Umwelt- und Sozialaspekten beitragen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Darstellungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2 Das Konzept der Balanced Scorecard
- 2.1 Die Balanced Scorecard als Kennzahlensystem zur Leistungsmessung
- 2.2 Die Balanced Scorecard als strategisches Managementsystem
- 3 Die Vision der nachhaltigen Entwicklung
- 4 Die Ansätze zur Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die BSC
- 4.1 Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen in die vier Perspektiven der BSC
- 4.2 Erweiterung um eine zusätzliche Nicht-Markt-Perspektive
- 4.3 Ableitung einer Umwelt- und/oder Sozial-Scorecard
- 5 Die Entwicklung einer Sustainability Balanced Scorecard
- 5.1 Auswahl der strategischen Geschäftseinheit
- 5.2 Ermittlung der Umwelt- und Sozialexponiertheit
- 5.3 Ermittlung der strategischen Relevanz der Umwelt- und Sozialaspekte
- 6 Zusammenfassung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Integration von Nachhaltigkeitsthemen in das allgemeine Managementsystem von Unternehmen. Sie untersucht, wie unternehmerische Nachhaltigkeit mithilfe der Sustainability Balanced Scorecard (SBSC) umgesetzt und in die Balanced Scorecard (BSC) integriert werden kann. Die Arbeit verfolgt dabei das Ziel, die SBSC als ein Instrumentarium zur besseren Identifikation und Koordination von erfolgsrelevanten marktlichen und außermarktlichen Umwelt- und Sozialaspekten zu präsentieren.
- Das Konzept der Balanced Scorecard und deren Einsatz als strategisches Managementsystem
- Die Vision der nachhaltigen Entwicklung und deren Implikationen für Unternehmen
- Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die BSC: verschiedene Ansätze und deren Vor- und Nachteile
- Die Entwicklung einer SBSC: anhand eines fiktiven Fallbeispiels (Textil AG)
- Die Vorteile der SBSC für ein nachhaltiges Unternehmensmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problemstellung der Integration von ökologischen und sozialen Aspekten in das Kerngeschäft von Unternehmen. Hierbei wird die Bedeutung des Leitbilds der nachhaltigen Entwicklung und die Notwendigkeit eines integrativen Ansatzes hervorgehoben, der ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Die SBSC wird als möglicher Ansatzpunkt für ein unternehmerisches Nachhaltigkeitsmanagement vorgestellt.
Kapitel 2 widmet sich dem Konzept der BSC, die als ein Kennzahlensystem zur Leistungsmessung und als strategisches Managementsystem fungiert. Die vier Perspektiven der BSC (finanzielle, interne, Kunden- und Lern- und Entwicklungsperspektive) werden erläutert, wobei die Bedeutung der Verknüpfung von Zielen und Kennzahlen durch Ursache-Wirkungsbeziehungen hervorgehoben wird.
Kapitel 3 erläutert die Vision der nachhaltigen Entwicklung und die Bedeutung des Stakeholderansatzes, der die Berücksichtigung der Ansprüche verschiedener Stakeholdergruppen (z.B. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten) an die sozialen und ökologischen Leistungen des Unternehmens einfordert.
Kapitel 4 skizziert drei methodische Ansätze zur Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die BSC. Die Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen in die vier Perspektiven der BSC, die Erweiterung um eine zusätzliche Nicht-Markt-Perspektive und die Ableitung einer Umwelt- und/oder Sozial-Scorecard werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile diskutiert.
Kapitel 5 demonstriert anhand eines fiktiven Fallbeispiels (Textil AG) das Vorgehen der Formulierung einer SBSC. Die Schritte zur Auswahl der strategischen Geschäftseinheit, die Ermittlung der Umwelt- und Sozialexponiertheit und die Ermittlung der strategischen Relevanz von Umwelt- und Sozialaspekten werden erläutert. Die Kapitel erläutert, wie die SBSC die erfolgsrelevanten Umwelt- und Sozialaspekte identifiziert, die kausale Verknüpfung der Umwelt- und gemeinschaftsbezogenen Leistungen mit dem Unternehmenseffolg herstellt und das Management aller Nachhaltigkeitsthemen entsprechend ihrer strategischen Relevanz ermöglicht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Balanced Scorecard, die Sustainability Balanced Scorecard, Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitsmanagement, Umweltaspekte, Sozialaspekte, Stakeholderansatz, Integration, strategisches Management, Unternehmensstrategie, Leistungsmessung und Kennzahlensysteme.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Hdl., Dipl.-Betrw. Tanja Röhrig (Autor:in), 2006, Sustainability Balanced Scorecard, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230090