"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte,
solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt."
~ Albert Einstein ~
Nicht nur in den unterentwickelten Industrieländern, sondern auch in unserer heutigen Gesellschaft scheint es leider immer noch viele unglückliche Kinder zu geben, worauf zumindest die seit einigen Jahren diagnostizierte "Infantilisierung der Armut" (Hauser 1989, S. 126 zit. n. Holz 2006, S.3) schließen lässt. Demnach sind Kinder hierzulande wesentlich häufiger als Erwachsene arm und armutsgefährdet. Zwar sind arme Kinder in Deutschland verglichen etwa mit dem Elend in den Dritte Welt-Ländern recht komfortabel ausgestattet, sie leiden in der Regel weder Hunger noch Durst, haben ein eigenes Bett und gehen zur Schule. Doch sie sind arm, weil sie ausgeschlossen sind aus einer Lebenswelt, die sich nur den einigermaßen Situierten entfaltet. Mediendarstellungen, besonders jene im öffentlich-rechtlichen Nachmittagsfernsehen à la "Familien im Brennpunkt" oder "Mitten im Leben", erwecken diesbezüglich den Eindruck, dass hauptsächlich eine Bevölkerungsgruppe betroffen ist: die deutsche Großfamilien mit mehr als drei Kindern. Hingegen werden etwa Familien mit Migrationshintergrund selten in den Blick genommen, vermutlich aus Furcht vor Diskriminierungsvorwürfen.
Für mich hat sich daraus für die vorliegende Arbeit das Interesse ergeben, zu ermitteln, wie sich in Wirklichkeit Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland hinsichtlich ihrer Armutsbetroffenheit unterscheiden. Es soll also herausgefunden werden, ob der Migrationshintergrund hierzulande womöglich sogar einen Risikofaktor für Kinderarmut darstellt.
Dazu möchte ich nach der Klärung grundlegender Begrifflichkeiten im ersten Gliederungspunkt zunächst das Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland anhand ausgewählter statistischer Daten betrachten. Anschließend werden mögliche Folgen von Armut, die sich besonders für Kinder mit Migrationshintergrund ergeben, in den Blick genommen. Im vorletzten Gliederungspunkt soll der Versuch unternommen werden, eventuelle Ursachen für ein höheres Armutsrisiko von Kindern mit Migrationshintergrund gegenüber ihren Altersgenossen ohne Migrationshintergrund aufzuzeigen. Das abschließende Resümee fasst die gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf die Eingangs aufgeworfene Fragestellung zusammen und gibt einen Ausblick auf noch offene Aspekte der Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Armutsdefinitionen und -konzepte
- Migrationshintergrund
- Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland
- Armutsgefährdungsquoten
- Mindestsicherungsquoten
- Folgen von Armut bei Kindern mit Migrationshintergrund
- Mögliche Ursachen für ein erhöhtes Armutsrisiko von Kindern mit Migrationshintergrund
- Resümee
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Armut von Kindern mit Migrationshintergrund in Deutschland. Sie analysiert das Ausmaß der Kinderarmut, beleuchtet die Folgen von Armut für Kinder mit Migrationshintergrund und erörtert mögliche Ursachen für das erhöhte Armutsrisiko dieser Gruppe. Die Arbeit basiert auf aktuellen statistischen Daten und wissenschaftlichen Studien zum Thema Kinderarmut und Migration.
- Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland
- Folgen von Armut für Kinder mit Migrationshintergrund
- Ursachen für das erhöhte Armutsrisiko von Kindern mit Migrationshintergrund
- Statistische Erhebungsmethoden und Datenquellen
- Diskussion der Armutsdefinitionen und -konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Kinderarmut in Deutschland ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Sie beleuchtet die Problematik der "Infantilisierung der Armut" und zeigt die Notwendigkeit, die Armutssituation von Kindern mit Migrationshintergrund genauer zu betrachten.
Das Kapitel "Begriffsbestimmungen" definiert die zentralen Begriffe "Armut" und "Migrationshintergrund". Es werden verschiedene Armutsdefinitionen und -konzepte vorgestellt und die statistische Definition von "Migrationshintergrund" erläutert.
Das Kapitel "Ausmaß der Kinderarmut in Deutschland" analysiert die Armutsgefährdungsquoten und Mindestsicherungsquoten von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Die Analyse zeigt, dass Kinder mit Migrationshintergrund deutlich häufiger von Armut betroffen sind als ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund.
Das Kapitel "Folgen von Armut bei Kindern mit Migrationshintergrund" beleuchtet die negativen Folgen von Armut für Kinder mit Migrationshintergrund in verschiedenen Lebensbereichen, wie z.B. Wohnen, Bildung, Gesundheit und soziale Integration.
Das Kapitel "Mögliche Ursachen für ein erhöhtes Armutsrisiko von Kindern mit Migrationshintergrund" untersucht die Ursachen für das erhöhte Armutsrisiko von Kindern mit Migrationshintergrund. Es werden verschiedene Faktoren, wie z.B. mangelnde Sprachkenntnisse, geringere Bildungs- und Berufsqualifikationen sowie die höhere Anzahl von Kindern in Familien mit Migrationshintergrund, als mögliche Ursachen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kinderarmut, Migrationshintergrund, Armutsgefährdung, Mindestsicherungsquoten, Folgen von Armut, Ursachen für Armut, Bildungsungleichheit, soziale Deprivation, Integration, Diskriminierung, Deutschland.
- Quote paper
- Denise Krüger (Author), 2012, Wenn das Geld nicht mal fürs Kopftuch reicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230152