Die bürgerliche Frauenbewegung von ihren Anfängen bis zur Weimarer Republik


Hausarbeit, 2003

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Wie alles begann
2.1 Erste Erfolge
2.2 Der Erste Weltkrieg

3. Die Weimarer Republik
3.1 Die Nachkriegszeit
3.2 Zurück zu Heim und Herd
3.3 Der Aufschwung
3.4 Das Ende der bürgerlichen Frauenbewegung

4. Abschließende Worte

5. Literaturverzeichnis

Die bürgerliche Frauenbewegung von ihren Anfängen bis zur Weimarer Republik

1. Einleitung

Die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau besteht, seit Menschen gedenken. So wie z.B. die Jäger und Sammler lebten: die Männer - das stärkere Geschlecht - gingen zur Jagd um die Familien mit Nahrung zu versorgen, während die Frauen in den Höhlen blieben, sich um die Kinder kümmerten, das Essen zubereiteten und tägliche Aufgaben verrichteten.

Diese scharfe Aufgabenverteilung hat sich seit jeher durchgesetzt und war bis Mitte des 19. Jahrhunderts fester Bestandteil nahezu aller Verbindungen von Mann und Frau.

Doch Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die Frauen genug von Diskriminierung und Hörigkeit. Sie schlossen sich zusammen, um in so genannten Frauenbewegungen gegen etwas vorzugehen, was zumindest in der Männerwelt so normal war, wie das „Amen“ in der Kirche. Sie wollten sich befreien von den Zwängen der Gesellschaft, in der es hieß: nur Männer sind zum Geld verdienen bestimmt, Frauen haben sich um Haus und Kinder zu kümmern und sich dem Mann zu beugen.

In der vorliegenden Arbeit werde ich einen Überblick über die bürgerliche Frauenbewegung zur Zeit der Weimarer Republik geben. Ich versuche zu beschreiben, wie das Leben der Frauen in dieser Zeit aussah, welche Veränderungen die Frauenbewegung brachte, aber auch welche Niederlagen sie erlitt.

Jedoch erst einmal ein kurzer Überblick über die Entstehung der Frauenbewegung und deren Entwicklung bis zur Weimarer Republik.

2. Wie alles begann

Die Frauenbewegung hatte ihre Anfänge vor mehr als 150 Jahren. Im Jahr 1848 entstanden überall Frauenvereine mit sozialen Zielsetzungen. Sie widmeten sich den verwahrlosten Kindern der in der Revolution Gefallenen, gründeten Kindergärten und Sonntagsschulen und kümmerten sich um die Sorgen der Arbeiterinnen und Dienstboten.[1]

1965 gründeten Frauen in Leipzig den „Allgemeinen Deutschen Frauenverein“ (ADF). Das war der Grundstein für eine Massenbewegung, die sich, zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit, gegen männliche Unterdrückung wehrte. Ziel des ADF war es, die Lebensbedingungen zu verbessern, unter denen Frauen allein auf Grund ihres Geschlechts litten. Dazu gehörten die totale ökonomische, politische und rechtliche Abhängigkeit vom Mann. Das war zwar nichts Neues, doch durch einige gesellschaftliche Umbrüche im 19. Jahrhundert fassten die Frauen Mut, sich zusammenzuschließen und einiges zu ihren Gunsten zu verändern.

Die Frauen des Bürgertums lebten im 19. Jahrhundert nicht schlecht. Der Mann ernährte die Familie und die Frau hatte Haus und Kinder zu hüten. Doch entsprach dies nicht immer der Realität. Oft musste auch die Frau aus wirtschaftlichen Gründen mitverdienen. Doch auf Grund keiner vorhandenen Ausbildung strickten und nähten die Frauen in Heimarbeit.

Die unverheirateten oder verwitweten Frauen hingegen waren auf ein Gnadenbrot ihrer Familien angewiesen.

Und genau die Situation dieser Frauen zu ändern, war das Ziel der Frauenbewegung. So forderten sie eine solide Ausbildung für Mädchen, damit sie auch selbständig Geld verdienen konnten und nicht auf die Ehe mit einem Mann angewiesen waren.

Die Frauen des proletarischen Standes hingegen hatten keine Wahl, sie mussten arbeiten um die Familie mitzuernähren. Doch da sie keine Ausbildung hatten und außerdem Arbeitsverbot in qualifizierten Berufen herrschte, konnten sie nur als Tagelöhnerinnen, Dienstbotinnen, Heimarbeiterinnen o.ä. arbeiten. Doch ihr Lohn war nicht annähernd der, den ein Mann für dieselbe Arbeit erhielt. Sie waren eben billige Arbeitskräfte.[2]

Auf Grund solcher Umstände war die wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Mann nicht zu erreichen. Und auch in rechtlichen Angelegenheiten unterstand die Frau dem Mann, indem sie sich vor Gericht wie ein unmündiges Kind von ihm vertreten lassen musste.

Das führte dazu, dass Frauen auch in der Politik nichts zu sagen hatten. Ihnen stand weder das aktive noch das passive Wahlrecht zu und an politischen Versammlungen durften sie nicht einmal teilnehmen.[3]

Und genau diesen Problemen nahm sich der Allgemeine Deutsche Frauenverein an, der sich 1894 mit anderen bürgerlichen Frauenvereinen unter dem Dachverband des „Bundes Deutscher Frauenvereine“ zusammenschloss. Dessen strategisches Ziel war es, durch Mitgliederstärke Macht zu demonstrieren und gesellschaftlich durchsetzungsfähig zu werden.[4]

2.1 Erste Erfolge

Innerhalb weniger Jahrzehnte hat die Frauenbewegung glänzende Erfolge erstritten: Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Mädchen zur Reifeprüfung zugelassen und legten ihr Abitur ab. Frauen wurden als Gasthörerinnen an Universitäten zugelassen, und kurz darauf wurde ihnen auch die Immatrikulation gewährt. Und schließlich durften Frauen als Akademikerinnen und Beamtinnen arbeiten.[5]

[...]


[1] Vgl. Koepcke, S. 17

[2] Vgl. Sommerhoff, S. 9-11

[3] Vgl. Sommerhoff, S. 13f.

[4] Vgl. Sommerhoff, S. 21f.

[5] Vgl. Sommerhoff, S. 24

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die bürgerliche Frauenbewegung von ihren Anfängen bis zur Weimarer Republik
Hochschule
Fachhochschule für Wirtschaft Berlin
Veranstaltung
Epochen der Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V23026
ISBN (eBook)
9783638262323
Dateigröße
443 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Frauenbewegung, Anfängen, Weimarer, Republik, Epochen, Wirtschafts-, Sozialgeschichte
Arbeit zitieren
Anja Conrad (Autor:in), 2003, Die bürgerliche Frauenbewegung von ihren Anfängen bis zur Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23026

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