Das Wort Trinität kommt vom lateinischen Trinitas und bedeutet Dreifaltigkeit. Die Doktrin der heiligen Dreifaltigkeit ist ein essentielles Element der christlichen Theologie und besagt, dass der Vater, der Sohn und der heilige Geist Gott - genauer gesagt: ein und derselbe Gott - dennoch aber voneinander unterschieden sind. Hier scheint ein logisches Problem vorzuliegen, denn eine Person kann nicht gleichzeitig drei Personen sein und umgekehrt. Wie ist das also möglich?
Mit dieser Frage haben sich in der Vergangenheit viele Philosophen auseinandergesetzt, darunter auch die beiden Autoren, deren Abhandlungen Gegenstand dieser schriftlichen Ausarbeitung sind: Boethius und Thomas von Aquin. Beiden ist gemein, dass sie versuchen, das oben genannte Problem durch Betrachtungen der innertrinitarischen Relation zu lösen. In dieser Hausarbeit sollen ihre Abhandlungen erläutert und miteinander verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Zielsetzung
- 2.0 Boethius: Wie die Trinität ein Gott und nicht zwei Götter ist
- 2.1 Grundlegende Aspekte: Mensch, Gott und Relation
- 2.1.1 Die Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis
- 2.1.2 Über dasselbe, Verschiedenheit und Zahl
- 2.1.3 Aussagen über Gott und die Welt
- 2.1.4 Relation
- 2.2 Die innertrinitarische Relation bei Boethius
- 3.0 Thomas von Aquin: Von den göttlichen Beziehungen
- 3.1 Relation
- 3.2 Die innertrinitarische Relation bei Thomas von Aquin
- 3.2.1 Relation in Gott
- 3.2.2 Arten der Relation
- 4.0 Gegenüberstellung
- 4.1 Das Wesen Gottes und die zehn Kategorien des Aristoteles
- 4.2 Relation
- 4.3 Die innertrinitarische Relation
- 5.0 Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese schriftliche Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, wie die Trinität, bestehend aus Vater, Sohn und heiligem Geist, ein und derselbe Gott sein kann, obwohl sie als drei verschiedene Personen wahrgenommen werden. Die Arbeit analysiert die Abhandlungen von Boethius und Thomas von Aquin, die sich mit der innertrinitarischen Relation auseinandersetzen und versuchen, dieses scheinbare logische Paradoxon zu lösen.
- Menschliche Erkenntnisfähigkeit und die Begrenztheit des menschlichen Verstandes im Hinblick auf das Göttliche.
- Unterscheidung von Einheit und Vielheit im Kontext der Trinität und die Rolle der Relation.
- Die Bedeutung der zehn Kategorien des Aristoteles für die Aussagen über Gott und die Welt.
- Vergleichende Analyse der Konzepte von Boethius und Thomas von Aquin im Hinblick auf die innertrinitarische Relation.
- Die Rolle der Relation in der Trinitätslehre und die Frage, wie sie gleichzeitig Einheit und Verschiedenheit ermöglicht.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2.0: Boethius: Wie die Trinität ein Gott und nicht drei Götter ist: Dieses Kapitel behandelt Boethius' Argumentation, die darauf basiert, dass die Trinität ein Gott ist, weil die drei Personen – Vater, Sohn und heiliger Geist – denselben Sachverhalt, nämlich Gott, bezeichnen. Dabei wird die Frage nach der menschlichen Erkenntnisfähigkeit und die Begrenztheit des Verstandes im Hinblick auf das Göttliche beleuchtet.
- Kapitel 2.1: Grundlegende Aspekte: Mensch, Gott und Relation: Boethius analysiert die Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis und argumentiert, dass die Theologie die einzige Disziplin ist, die Gott erfassen kann. Die Unterscheidung von Form und Materie im Kontext von Einheit und Vielheit wird erläutert, und die Rolle der Relation als ein Vergleichsbegriff wird eingeführt.
- Kapitel 2.2: Die innertrinitarische Relation bei Boethius: In diesem Kapitel wird Boethius' Verständnis der innertrinitarischen Relation zusammengefasst. Es wird argumentiert, dass die Relation nicht im Sein, sondern im Vergleich besteht und somit nicht die Einheit Gottes aufhebt, sondern sie als Einheit in der Vielheit darstellt.
- Kapitel 3.0: Thomas von Aquin: Von den göttlichen Beziehungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Ansichten des Thomas von Aquin zur Trinität und seiner Interpretation der Relation im Kontext der göttlichen Beziehungen.
- Kapitel 3.1: Relation: Thomas von Aquin definiert die Relation als einen besonderen Fall des Seins, der nicht zu den zehn Kategorien des Aristoteles gehört, sondern ein eigenständiges Element darstellt.
- Kapitel 3.2: Die innertrinitarische Relation bei Thomas von Aquin: Hier wird Thomas' Auffassung der innertrinitarischen Relation im Detail erläutert. Er argumentiert, dass die Relation in Gott besteht und nicht etwas Hinzugefügtes ist, sondern einen Aspekt des göttlichen Seins darstellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Trinität, Relation, Einheit, Vielheit, menschliche Erkenntnisfähigkeit, Gott, Theologie, Boethius, Thomas von Aquin, innertrinitarische Relation, Kategorien des Aristoteles, Form, Materie, Vergleich, Sachverhalt.
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- Marco Merten (Autor), 2012, Die innertrinitarische Relation bei Boethius und Thomas von Aquin, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230373