„Education never ends, Watson. It is a serious of lessons with the greatest for the last.“ (Doyle, 2007) Man lernt niemals aus, so zumindest die freie Übersetzung des Zitates von Sherlock Holmes, gerichtet an seinen Freund und Helfer John Watson. Für Holmes mag dies maßgeblich gewesen sein in der Aufarbeitung und Lösung seiner Fälle und so fiktiv die Figur ist, so allgegenwärtig bleibt diese Aussage für jeden Einzelnen.
Die Tatsache, dass dem so ist, sei in dieser Ausarbeitung als gegeben gesehen. Vielmehr soll versucht werden den Umständen auf Grund zu gehen. Auf welcher Grundlage gründet sich Lernen? Die Fragen müssen also lauten: Was heisst Lernen und wie lernen wir?
Im Leben begegnen uns tagtäglich Dinge und Begebenheiten, die mit Informationen gespickt sind. Sei es der Weg zur Arbeit, bei dem wir die tagesaktuelle Nachrichten aus der Zeitung lesen, das Gespräch mit den Kollegen, die Lektüre eines Buches oder der ganz profane Besuch eines Cafes. Unser tägliches Sein ist konfrontiert mit vielen Fakten, denen wir Struktur geben wollen, müssen oder die wir eben gar nicht beachten. All diese Prozesse lassen sich mit der Komplexität des Lernens begreifen.
Diese Arbeit sucht diese Komplexität dieses Universalbegriffs aufzuschlüsseln und die verschiedenen Arten des Lernens darzulegen und zu beschreiben. Jedoch und das gilt es stets zu beachten, ohne jedweden Anspruch auf Vollständigkeit.
Dafür soll im folgenden Abschnitt der Versuch einer Definition unternommen werden. Anschließend richtet sich der Fokus auf die angesprochenen, verschiedenen Lerntheorien. Besonderer Fokus wird dabei auf das organisationale Lernen gelegt, auf die Verbindung von Kompetenz und Bildung und auf die Konzepte von Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus. Der Grund dafür liegt in den verschiedenen Dimensionen, die abgedeckt werden. Während beim organisationalen Lernen eine pädagogisch-betriebswirtschaftliche Komponente vorhanden ist, geht es bei Kompetenz und Bildung mehr um die soziologische Ausprägung und bei den Konzepten des Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus um den psychologischen Hintergrund. Allen gemeinsam bleibt der pädagogische Moment.
Bevor nun also diese verschiedenen Theorien vorgestellt und erläutert werden, folgt zunächst der Versuch einer Definition.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Lernen? Ein Definitionsversuch
- Lerntheorien
- Klassische Lerntheorien
- Behaviorismus
- Kognitivismus
- Konstruktivismus
- Organisationslernen
- Kompetenz und Bildung
- Habitustransformation
- Connectivism
- Klassische Lerntheorien
- Was ist Lernen? Ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der komplexen Thematik des Lernens und strebt danach, verschiedene Definitionen und Lerntheorien zu beleuchten, um das Vielschichtige des Begriffs zu verdeutlichen.
- Definition des Begriffs „Lernen“ und seine historischen und zeitgenössischen Interpretationen
- Analyse klassischer Lerntheorien, darunter Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus
- Erörterung von Organisationslernen, Kompetenz und Bildung sowie Habitustransformation
- Einleitung des Konnektivismus als ein moderner Ansatz zum Lernen in der digitalen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Bedeutung des Lernens heraus und führt in die Thematik des Definitionsversuchs und der verschiedenen Lerntheorien ein.
- Was ist Lernen? Ein Definitionsversuch: Dieses Kapitel untersucht unterschiedliche Definitionen von Lernen, beginnend mit antiken Positionen von Platon und Aristoteles bis hin zu modernen Definitionen aus der Psychologie und Pädagogik.
- Lerntheorien: Dieser Abschnitt befasst sich mit drei klassischen Lerntheorien: Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus. Der Behaviorismus wird dabei in klassisches und operantes Konditionieren unterteilt.
- Organisationslernen: Dieses Kapitel erläutert den Begriff der Organisation und stellt zwei Ansätze zum Organisationslernen vor: den expliziten Ansatz nach Argyris & Schön und den impliziten Ansatz nach Schein.
- Kompetenz und Bildung: Dieses Kapitel untersucht den Begriff der Kompetenz und seine Rolle in der Erziehungswissenschaft. Es werden verschiedene Kompetenzmodelle und ihre Bedeutung für Bildungsprozesse analysiert.
- Habitustransformation: Dieses Kapitel betrachtet Habitustransformation als ein mögliches Lernmodell. Der Habitus wird anhand der Theorie von Bourdieu erklärt, und es werden verschiedene Ansätze für Habitustransformationen aufgezeigt.
- Connectivism: Dieses Kapitel stellt den Konnektivismus als einen neuen Lernansatz im digitalen Zeitalter vor. Es werden die Kernaussagen der Theorie und deren Bedeutung für das Lernen in vernetzten Umgebungen erörtert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Konzepten wie Lernen, Lerntheorien, Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus, Organisationslernen, Kompetenz, Bildung, Habitustransformation und Connectivism. Diese Begriffe reflektieren die verschiedenen Aspekte des Lernens und seine Relevanz für pädagogische, psychologische und soziologische Perspektiven.
- Citation du texte
- Tobias Engfer (Auteur), 2013, Lernen. Ein unvollständiger Theoriediskurs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230411