Literaturunterricht findet stets in einem Spannungsfeld zwischen bildungspolitischen Vorgaben wie einem Lektürekanon und der alltäglichen Praxis, bestimmt durch das Lehrerhandeln, statt. Einen Einblick in beide Komplexe bieten die Schulbücher, weil sie sowohl den theoretisch politischen als auch den praktischen Ansprüchen gerecht werden müssen.
Für die Schulbücher und den Literaturunterricht in der DDR gilt dies in besonderem Maße, weil gerade dieser Staat die sozialistische (Um-)Erziehung der Menschen von Anfang an in den Vordergrund der Politik gestellt hat. Die bildungspolitischen Anweisungen sind so zielgerichteter und strikter als in einem demokratisch-pluralistischen Schulsystem.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungskontext
- Schulbücher für den Literaturunterricht in der Oberstufe
- Das Bildungssystem der DDR
- Funktionalisierung des Literaturunterrichts in der DDR
- Der literarische Kanon in den Schulbüchern der Oberstufe
- Besonderheiten des Literaturkanons
- Behandelte Autoren in den Lesbüchern
- Autorenkanon der Klassen neun und zehn
- Autorenkanon der Klassen elf und zwölf
- Die ideologische Auslegung literarischer Werke
- Die Weimarer Klassik als Bildungskonzept in der DDR
- Die Weimarer Klassik in den Schulbüchern
- Der literarische Kanon der Schulbücher in der Praxis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Lektürekanon in den Schulbüchern der Oberstufe in der DDR. Ziel ist es, die Funktionsweise der Schulbücher als ideologisches Erziehungs- und Kontrollinstrument zu untersuchen und aufzuzeigen, wie der Literaturunterricht in der DDR durch die bildungspolitischen Vorgaben geprägt war.
- Die Rolle von Schulbüchern als Instrument der ideologischen Steuerung
- Der Einfluss der bildungspolitischen Anweisungen auf den Literaturunterricht
- Die Vermittlung von Ideologie durch die Auswahl und Interpretation von literarischen Werken
- Die Instrumentalisierung der Weimarer Klassik als Beispiel für die Pervertierung von Inhalten
- Der Vergleich von theoretischen Vorgaben und der tatsächlichen Praxis des Literaturunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Spannungsfeld zwischen bildungspolitischen Vorgaben und der Praxis des Literaturunterrichts dar und zeigt die besondere Bedeutung der Schulbücher in diesem Kontext auf. Die Arbeit fokussiert auf die Funktionsweise von Schulbüchern in der DDR als Instrument der ideologischen Erziehung und untersucht die Instrumentalisierung der Weimarer Klassik.
- Forschungskontext: Dieses Kapitel beschreibt die Auswahl und Analyse der Schulbücher, die für die Oberstufe in der DDR verwendet wurden. Es gibt einen Überblick über die Bildungspolitik und den Literaturunterricht in der DDR und beleuchtet die Bedeutung von Schulbüchern als ideologisches Instrument.
- Der literarische Kanon in den Schulbüchern der Oberstufe: Dieses Kapitel befasst sich mit den Besonderheiten des Literaturkanons in den Schulbüchern der DDR und untersucht die Auswahl der Autoren und Werke. Es analysiert die ideologische Auslegung der Werke und zeigt den Widerspruch zwischen den bildungspolitischen Intentionen und der tatsächlichen Interpretation auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf den Lektürekanon in den Schulbüchern der Oberstufe in der DDR, die ideologische Funktionalisierung von Bildung, den Einfluss der bildungspolitischen Vorgaben auf den Literaturunterricht, die Instrumentalisierung der Weimarer Klassik und den Vergleich zwischen theoretischer Vorgabe und praktischer Anwendung.
- Citation du texte
- Sören Witt (Auteur), 2012, Der Lektürekanon in den Schulbüchern der Oberstufe in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230527