„Beide Seiten haben hundert Prozent Recht, und beide Seiten haben hundert Prozent
Unrecht,“ so Jossi Beilin, ehemaliger israelischer Justizminister. Seit Jahrzehnten ist der
Nahostkonflikt wie kein anderes Thema in den Medien präsent, denn seit Jahrzehnten tobt in
und um Israel der Krieg. Ein Krieg, der sich in palästine nsischen Guerilla-Attentaten ebenso
manifestiert, wie in handfesten militärischen Operationen der verschiedenen Staaten.
Europa hat aufgrund seiner kolonialen Vergangenheit eine besondere Verantwortung
im Mittleren und Nahen Osten. Durch seiner Politik wurden Ende des 19. und Anfang des 20.
Jahrhunderts dort Grenzen willkürlich neu gezogen, Staaten neu formiert und ein Volk neu
angesiedelt. So sind Fragen nach modernen europäischen Initiativen im Nahen Osten mehr als
gerechtfertigt.
Diese Arbeit will die kollektiven europäischen Akte im Nahen Osten untersuchen, und
herausfinden, ob und wie weit die Auseinandersetzung mit dem Konflikt dort der
Gemeinschaft in Europa größere Einigkeit beschwerte. Es soll herausgefunden werden, wie
genau sich die Haltungen der Einzelstaaten und der Gemeinschaft im Laufe eines sehr aktiven
Jahrzehnts – der 1970er Jahre – veränderten. Haben sie sich aneinander angeglichen oder
voneinander wegbewegt? Was löste diese Bewegungen aus, und vor allem: Wurde die EG
dadurch gestärkt oder ging sie geschwächt daraus hervor?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Umriß des Nahostkonflikts
- Von den Anfängen der zionistischen Bewegung bis zum Teilungsplan der UNO
- Die Zionistische Bewegung
- Arabischer Nationalismus in Palästina
- Die ersten drei israelisch-arabischen Kriege und ihre Bedeutung für die israelische, palästinensische und arabische Position
- Erster israelisch-arabischer Krieg
- Zweiter israelisch-arabischer Krieg (, Suezkrieg')
- Dritter israelisch-arabischer Krieg (,Sechstagekrieg',,Junikrieg')
- Der vierte israelisch-arabische Krieg und die Ölkrise
- Vierter israelisch-arabischer Krieg (,Yom-Kippur-Krieg')
- Die Ölkrise
- Von den Anfängen der zionistischen Bewegung bis zum Teilungsplan der UNO
- Europa und der Nahe Osten
- Ausgangslage in den EG-Staaten vor dem 3. israelisch-arabischen Krieg.
- Die Begründung der Europäischen Politischen Zusammenarbeit
- Die EPZ und der Nahe Osten vor dem vierten israelisch-arabischen Krieg.
- Auswirkungen der Ölkrise auf die europäische Nahostpolitik
- Der EG-Gipfel von Kopenhagen
- Der Euro-Arabische Dialog.
- Die EPZ und der Nahostfriedensprozeß am Ende des Jahrzehnts
- Die Erklärung von Venedig und ihre Folgen
- Das Ende der europäischen Initiativen in den 1980er Jahren….
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die kollektiven europäischen Akte im Nahen Osten und analysiert, ob und inwieweit die Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt der Europäischen Gemeinschaft (EG) zu größerer Einigkeit verhalf. Die Analyse fokussiert sich auf die 1970er Jahre, ein Jahrzehnt intensiver europäischer Aktivitäten in der Region, und untersucht, wie sich die Haltungen der Einzelstaaten und der Gemeinschaft im Laufe dieser Zeit entwickelten. Die Arbeit beleuchtet, ob sich die Positionen aneinander angleichten oder voneinander entfernten und welche Faktoren diese Entwicklungen auslösten. Der Schwerpunkt liegt außerdem darauf, zu beurteilen, ob die EG durch ihre Nahostpolitik gestärkt oder geschwächt wurde.
- Europäische Politik im Nahen Osten in den 1970er Jahren
- Entwicklung der EG-Position gegenüber dem Nahostkonflikt
- Einfluss der Ölkrise auf die europäische Nahostpolitik
- Die Rolle der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ)
- Bewertung der Effektivität europäischer Initiativen im Nahostfriedensprozess
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Nahostkonflikts für die Europäische Gemeinschaft dar und skizziert die Forschungsfrage der Arbeit. Sie beleuchtet die historische Verantwortung Europas im Nahen Osten und begründet die Notwendigkeit einer Analyse der europäischen Akte in der Region.
- Historischer Umriß des Nahostkonflikts: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die historischen Wurzeln des Nahostkonflikts, beginnend mit den Anfängen der zionistischen Bewegung und dem Aufstieg des arabischen Nationalismus in Palästina. Es behandelt die ersten drei israelisch-arabischen Kriege und deren Auswirkungen auf die Positionen Israels, der Palästinenser und der arabischen Staaten. Weiterhin wird der vierte israelisch-arabische Krieg und die Ölkrise als bedeutende Wendepunkte im Konflikt analysiert.
- Europa und der Nahe Osten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die europäische Politik im Nahen Osten während der 1970er Jahre. Es untersucht die Ausgangslage in den EG-Staaten vor dem dritten israelisch-arabischen Krieg, beleuchtet die Begründung der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ) und analysiert deren Rolle im Nahostkonflikt. Weiterhin werden die Auswirkungen der Ölkrise auf die europäische Nahostpolitik und die verschiedenen Initiativen der EG, wie den EG-Gipfel von Kopenhagen und den Euro-Arabischen Dialog, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Nahostpolitik der Europäischen Gemeinschaft in den 1970er Jahren und konzentriert sich auf die Entwicklung des internationalen Akteurs EG im Kontext des Nahostkonflikts. Zentrale Begriffe sind die zionistische Bewegung, arabischer Nationalismus, israelisch-arabische Kriege, Ölkrise, Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ), Euro-Arabischer Dialog, Nahostfriedensprozess und die Erklärung von Venedig. Die Analyse befasst sich mit der Rolle der EG in der Region und der Frage, inwieweit sie durch ihre Politik gestärkt oder geschwächt wurde.
- Arbeit zitieren
- Tobias Senzig (Autor:in), 2003, Die Nahostpolitik der EG in den 1970er-Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23111