Die Welt des Jenseits, die in der Commedia dargestellt wird, ist bis in ihre kleinsten Elemente hinein stringent und logisch durchstrukturiert und dies gilt für die makrostrukturelle Bewegungsführung ebenso wie für die parzellierte mikrotextuelle Aktionsausformung. Dante hatte von den drei Regionen des Jenseits jedoch mit der Beschreibung des Himmels spezifische Probleme. Die Problematik einer Semantisierung des Paradiesraumes liegt darin, dass im hellen und heiter gestimmten Paradiso Zeitbezüge und räumliche Unterschiede an sich bedeutungslos sind.
Im Interesse einer integrativen Situierung unserer spezifischen Problemstellung der Semantisierung des ‚Raumes Paradiso’ stellen sich um einige grundsätzliche Fragen: Wie ist das Paradiso strukturiert und was bedeutet es, wenn wir in diesem Rahmen vom „Raum“ sprechen? Wo liegt die Problematik der Einteilung eines „Seelen-Raumes“?
Zu einem wichtigen topologischen Merkmal des Raumes gehört das Phänomen der Grenze. Hier stellt sich die Frage, welches die Kraft ist, die Dante von ‚Himmel zu Himmel’ hinauftrug? Wie hat man sich ein Übergangsritual im Paradiso vorzustellen? In die damit eröffneten Perspektiven wird angesichts der Fülle des Materials eine begrenzte Textauswahl erfolgen, die jedoch paradigmatisch wichtige Aspekte von Dantes Umgang mit der topographia erfasst.
I. RAUMSTRUKTUR, SCHWELLENÜBERTRETUNG UND ÜBERGANGSRITUAL
INNERHALB DES PARADISO: EINE EINFÜHRUNG
II. DIE STRUKTUR UND DER AUFBAU DES PARADISO
2.1 Allgemeines zum Aufbau: ‚Paradiso’ im Kontext der Commedia
2.2 Die Semantik des „Paradiesraumes“: Von der Feuersphäre zum Empyreum
2.3 Von der Problematik der Strukturierung des Raumes ‚Paradiso’ und
der Einteilung des Seelen-Raumes
III. SCHWELLENÜBERTRETUNGEN UND ÜBERGANGSRITUALE
3.1 Grenz- und Raumüberschreitungen
3.1.1 Allgemeine Vorbetrachtungen
3.1.2 Raumüberschreitung innerhalb des Makroraum ‚Paradiso’
3.2 Übergangsritual in Par. XXXI 52-72: Beatrice und der Hl. Bernhard v.Clairvaux
IV. SCHLUSSBETRACHTUNG
ANHANG I: Schematische Darstellung des semantischen Raumes ‚Paradiso’
ANHANG II: Die zehn Aufteilungen der drei Jenseitsreiche der ‚Divina Commedia‘
ANHANG III: Tabellarische Übersicht zu den Gruppierungsprinzipien des Paradiso
ANHANG IV: Tabelle über die Grenzüberschreitungen innerhalb des Mikroraumes
ANHANG V: Quellen- und Literaturverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
- I. RAUMSTRUKTUR, SCHWELLENÜBERTRETUNG UND ÜBERGANGSRITUAL INNERHALB DES PARADISO: EINE EINFÜHRUNG
- 1.1 Thema und Fragestellung
- 1.2 Inhalt und Gliederung der Arbeit
- II. DIE STRUKTUR UND DER AUFBAU DES PARADISO.
- 2.1 Allgemeines zum Aufbau: „Paradiso” im Kontext der Commedia.
- 2.2 Die Semantik des „Paradiesraumes“: Von der Feuersphäre zum Empyreum.
- 2.3 Von der Problematik der Strukturierung des Raumes,Paradiso’und der Einteilung des Seelen-Raumes
- III. SCHWELLENÜBERTRETUNGEN UND ÜBERGANGSRITUALE
- 3.1 Grenz- und Raumüberschreitungen
- 3.1.1 Allgemeine Vorbetrachtungen
- 3.1.2 Raumüberschreitung innerhalb des Makroraum,Paradiso'.
- 3.2 Übergangsritual in Par. XXXI 52-72: Beatrice und der Hl. Bernhard v. Clairvaux
- IV. SCHLUSSBETRACHTUNG.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse der Raumstruktur, Schwellenübertretung und Übergangsrituale innerhalb des „Paradiso“ der „Divina Commedia“ von Dante Alighieri. Ziel ist es, die spezifische Semantisierung des Raumes im Paradiso zu untersuchen und die Bedeutung von Grenzen und Übergängen in der himmlischen Reise Dantes zu erforschen.
- Die Struktur und der Aufbau des Paradiso im Kontext der Commedia
- Die Semantik des „Paradiesraumes“ und die Problematik der Einteilung eines „Seelen-Raumes“
- Grenz- und Raumüberschreitungen innerhalb des Paradiso
- Übergangsrituale im Paradiso, insbesondere im Zusammenhang mit Beatrice und dem Heiligen Bernhard von Clairvaux
- Die Rolle von Wahrnehmung, Bewegung und Position im Raum für die Darstellung der himmlischen Reise
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird das Thema und die Fragestellung der Arbeit vorgestellt. Es werden die Besonderheiten der „Divina Commedia“ als Text und die spezifische Herausforderung der Analyse des „Paradiso“ hervorgehoben. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Struktur und dem Aufbau des Paradiso im Kontext der gesamten Commedia. Es werden die Besonderheiten des „Paradiesraumes“ und die Problematik der Einteilung eines „Seelen-Raumes“ untersucht. Das dritte Kapitel analysiert die Schwellenübertretungen und Übergangsrituale innerhalb des Paradiso. Es werden die verschiedenen Grenzüberschreitungen und ihre Bedeutung für die Reise des Protagonisten, Dante, untersucht. Besonderes Augenmerk wird auf das Übergangsritual in Par. XXXI 52-72 gelegt, in dem Beatrice und der Hl. Bernhard v. Clairvaux eine zentrale Rolle spielen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die zentralen Begriffe Raumstruktur, Schwellenübertretung, Übergangsritual und Semantik im Kontext des „Paradiso“ der „Divina Commedia“. Weitere wichtige Themenbereiche sind die Analyse des „Paradiesraumes“, die Einteilung des „Seelen-Raumes“, die Darstellung von Wahrnehmung, Bewegung und Position im Raum sowie die Rolle von Beatrice und dem Heiligen Bernhard von Clairvaux in der himmlischen Reise Dantes.
- Arbeit zitieren
- Claudia Curcuruto (Autor:in), 2009, Raumstruktur, Schwellenübertretung und Übergangsritual in der Divina Commedia, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231197