Maria Montessori hat in vielen Reden und Schriften ein neues pädagogisches Verständnis geschaffen. So nimmt bei ihr z.B. Freiheit für das Kind in der Erziehung und in der Schule eine fundamentale Rolle ein1 und sie stellte die Bedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt ihrer Theorien.
Montessori fordert einen neuen Typus des Lehrers, bzw. durch ihr neues pädagogisches Verständnis hat sich „ein neuer Typ der Lehrerin herausgebildet“2 Was muss der Erzieher oder der Lehrer verändern, um Montessoris Ansprüchen zu genügen? Welche Rolle nimmt der Lehrer überhaupt in dieser Erziehungstheorie ein? Das Bild vom Lehrer, der vor der Klasse steht und den Schülern versucht etwas zu lehren und ihnen sagt was sie zu tun und zu lassen haben, dieses Bild scheint im starken Gegensatz zu Montessoris Ideen zu verlaufen. Freiheit und Autonomie scheinen im krassen Widerspruch zum Lehrer zu stehen. Ob dem so ist und welche Rolle der Lehrer bei Montessori einnimmt, soll im weiterem Verlauf dieser Arbeit geklärt werden. Im ersten Teil werde ich zunächst den Schüler, bzw. das Kind bei Montessori näher untersuchen, denn die Sicht des Kindes spielt natürlich eine äußerst wichtige Rolle, um Montessoris Sicht des Lehrers genauer bestimmen zu können. Im zweiten Teil werde ich dann den Lehrer genauer untersuchen. Wie ist seine Arbeit aufgebaut, welche Arbeiten hat er zu verrichten und wie ist seine Position zu den Schülern. Es soll geklärt werden, wie und ob sich der Lehrer mit den Grundprinzipien der Montessori- Pädagogik, speziell dem Prinzip Autonomie/Freiheit, vereinen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Schüler in der Montessori-Pädagogik:
- Die Freiheit/ die Autonomie
- Die Vorbereitete Umgebung
- Schüler helfen Schülern
- Der Lehrer in der Montessori-Pädagogik:
- Die Vorbereitung
- Die Materialien
- Der Beobachter
- Die Position des Lehrers zu den Schülern
- Der Helfer
- Die Disziplin
- Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Rolle des Lehrers in der Montessori-Pädagogik und beleuchtet die vermeintlichen Widersprüche zwischen dem Konzept des autonomen Lernens und der Rolle des Lehrers. Die Arbeit analysiert, wie der Lehrer in Montessoris Erziehungstheorie eingebunden ist und welche Aufgaben und Funktionen er im Kontext des freien Lernens erfüllt.
- Der „absorbierende Geist“ des Kindes und seine Bedeutung für das Lernen
- Das Konzept der Freiheit und Autonomie in der Montessori-Pädagogik
- Die Rolle des Lehrers als Beobachter, Helfer und Gestalter der Lernumgebung
- Die Verbindung von Autonomie und Disziplin im Montessori-Konzept
- Die Bedeutung von vorbereiteten Lernumgebungen und Materialien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar: Wie kann die Rolle des Lehrers im Kontext von Freiheit und Autonomie in der Montessori-Pädagogik verstanden werden? Das erste Kapitel konzentriert sich auf den Schüler in der Montessori-Pädagogik, wobei der Fokus auf dem Konzept des „absorbierenden Geistes“ und der Bedeutung der freien Aktivität des Kindes liegt.
Das zweite Kapitel analysiert die Rolle des Lehrers in der Montessori-Pädagogik. Es beleuchtet die Aufgaben des Lehrers als Beobachter, Helfer, und Gestalter der Lernumgebung. Die Verbindung von Autonomie und Disziplin im Montessori-Konzept wird dabei ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Montessori-Pädagogik, Lehrerrolle, Autonomie, Freiheit, vorbereitete Umgebung, „absorbierender Geist“, Polarisation der Aufmerksamkeit, Disziplin, Schülerzentrierung.
- Citation du texte
- Myron Maurer (Auteur), 2003, Die Rolle des Lehrers in der Montessori-Pädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23119