„Ein Wölkchen und schnell zieht es vorüber“.
Mit diesen Worten des Rufinus von Aquileia [Historia ecclesiastica 10,35: „nubicula est et cito pertransit“] soll ein Zeitzeuge Julians, Athanasius von Alexandria, das Reformvorhaben sowie das religiöse Restitutionsprogramm abgetan haben und degradierte es von vorne herein zur Episode.
Mit dem Anspruch das Hauptziel in einer heidnischen Staatskirche, mit einer einheitlich, hierarchisch geordneten ‚Priesterschaft’ (Pontifex maximus, Oberpriester, Priester) zu erreichen, betrachtete Julian das Amt des höchsten Repräsentanten der römischen Staatsreligion, des Obersten Priesters, geradezu als die Schlüsselfunktion, mit deren Hilfe er die Rückkehr zur angemessenen öffentlichen Verehrung der Götter zu bewerkstelligen gedachte. Zu diesem Zweck bediente sich Julian des Mittels geistlicher Sendschreiben an die hierarchisch gegliederte heidnische Priesterschaft.
Doch stellt sich die Frage, ob Julian sich nicht mit seinen Plänen ein utopisches Ziel setzte? War der neuplatonische Intellektuelle ein Träumer, dessen hochfliegende Pläne an der Realität scheitern mussten? So prophezeite schon Gregor von Nazianz: „Um die Tragödie, bzw. Komödie jener Zeit werden sich wohl noch viele kümmern, (…)“ [Greg. Naz. or. 4,79 (ed. HAEUSER, 120)].
Die vorliegende Untersuchung ist in vier Hauptkapitel gegliedert:
I.KAISER JULIAN UND DAS ‚KONZEPT EINER HEIDNISCHEN STAATSKIRCHE’: EINE EINFÜHRUNG
II.FLAVIUS CLAUDIUS JULIANUS (331-363): EINE BIOGRAPHISCHE SKIZZE
III.DIE RELIGIÖSE KONVERSION JULIANS VOM CHRISTENTUM ZUM HEIDENTUM: BERICHT UND URTEIL
IV.DAS KONZEPT KAISER JULIANS VON EINER HEIDNISCHEN STAATSKIRCHE
4.1 Julians Sendungsbewusstsein: die heidnische Restauration des Römischen Reiches
4.1.1 Der ‚Mustermythos’ als Begründung der intendierten heidnischen Restauration des Reiches
4.1.2 Die gesetzgeberischen Maßnahmen: das Restitutionsedikt
4.2 Julian als pontifex maximus: seine programmatischen Sendschreiben und Organisation der heidnischen Kirche
4.2.1 Einführung
4.2.2 Das Konzept der ‚heidnischen Staatskirche’
4.2.2.1 Julian als pontifex maximus
4.2.2.2 Der Oberpriester
4.2.2.3 Der heidnische Priester
4.2.2.4 Julians „heidnische Kirche“ und die Behörde
4.3 Konstanten des Aufbaus einer heidnischen Staatskirche durch den pontifex maximus: eine Zusammenfassung
V.RESTAURATION EINER HEIDNISCHEN KIRCHE ODER DOCH RELIGIÖSE UTOPIE? EINE BILANZ
ANHANG
I: Abkürzungen
II: Quellen- und Literaturverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
- I. KAISER JULIAN UND DAS „KONZEPT EINER HEIDNISCHEN STAATSKIRCHE': EINE EINFÜHRUNG
- 1.1 Thema und Fragestellung
- 1.2 Inhalt und Gliederung der Arbeit
- II. FLAVIUS CLAUDIUS JULIANUS (331-363): EINE BIOGRAPHISCHE SKIZZE
- III. DIE RELIGIÖSE KONVERSION JULIANS VOM CHRISTENTUM ZUM HEIDENTUM: BERICHT UND URTEIL.
- IV. DAS KONZEPT KAISER JULIANS VON EINER HEIDNISCHEN STAATSKIRCHE.
- 4.1 Julians Sendungsbewusstsein: die heidnische Restauration des Römischen Reiches
- 4.1.1 Der, Mustermythos' als Begründung der intendierten heidnischen Restauration des Reiches
- 4.1.2 Die gesetzgeberischen Maßnahmen: das Restitutionsedikt
- 4.2 Julian als pontifex maximus: seine programmatischen Sendschreiben und Organisation der heidnischen Kirche.......
- 4.2.1 Einführung.
- 4.2.2 Das Konzept der, heidnischen Staatskirche'.
- 4.2.2.1 Julian als pontifex maximus.
- 4.2.2.2 Der Oberpriester.
- 4.2.2.3 Der heidnische Priester.....
- 4.2.2.4 Julians „heidnische Kirche“ und die Behörde
- 4.3 Konstanten des Aufbaus einer heidnischen Staatskirche durch den pontifex maximus: eine Zusammenfassung
- V. RESTAURATION EINER HEIDNISCHEN KIRCHE ODER DOCH RELIGIÖSE UTOPIE? EINE BILANZ.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Versuch Kaiser Julians, im 4. Jahrhundert eine heidnische Staatskirche im Römischen Reich zu etablieren. Die Arbeit analysiert Julians religiöse Konversion, sein Konzept einer heidnischen Staatskirche und die politischen und religiösen Maßnahmen, die er zur Umsetzung dieser Vision ergriff. Sie untersucht, ob Julians Vorhaben eine realistische Möglichkeit zur Restauration des heidnischen Kultes darstellte oder eher einer religiösen Utopie entsprach.
- Julians religiöse Konversion vom Christentum zum Heidentum
- Das Konzept einer heidnischen Staatskirche unter Julian
- Politische und religiöse Maßnahmen zur Restauration des heidnischen Kultes
- Die Rolle des pontifex maximus in Julians Konzept
- Die Frage nach der Realisierbarkeit von Julians Vision
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I führt in die Thematik ein und definiert die Fragestellung der Arbeit. Kapitel II bietet eine biographische Skizze des Lebens Kaiser Julians. Kapitel III beleuchtet Julians religiöse Konversion vom Christentum zum Heidentum und die Reaktionen seiner Zeitgenossen auf diese Entscheidung. Kapitel IV untersucht Julians Konzept einer heidnischen Staatskirche und seine programmatischen Sendschreiben an die heidnische Priesterschaft. Dieses Kapitel analysiert auch die Organisation der heidnischen Kirche und die Rolle des pontifex maximus.
Schlüsselwörter
Kaiser Julian, heidnische Staatskirche, Römisches Reich, Religionsgeschichte, Spätantike, heidnischer Kult, Restauration, Pontifex maximus, Utopie, religiöse Konversion, Sendungsbewusstsein, heidnische Priesterschaft, Restitutionsedikt.
- Quote paper
- Claudia Curcuruto (Author), 2010, Julian und das Konzept der heidnischen Staatskirche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231211