In Anlehnung an den Kernlehrplan für die Hauptschule in Nordrhein-Westfalen im Bereich Gesellschaftslehre soll eine zweigeteilte Unterrichtsreihe im Inhaltsfeldfeld 8 “ Imperialismus und Erster Weltkrieg“ erfolgen.1 Im Verlauf der ersten Unterrichtsreihe soll den Schülern und Schülerinnen die Bedeutung der Begriffe Kolonialismus und Imperialismus verdeutlicht werden. Im Zuge dieser Begriffsdefinitionen soll die Aufteilung der Welt unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches verstanden und kritisch beurteilt werden. Um das Rassendenken und die Machtansprüche der weißen Eroberer exemplarisch darzustellen, soll in der gezeigten Unterrichtsstunde auf den Aufstand der Herero im Jahre 1904 eingegangen werden. Die im Volksmund häufig als Völkermord oder auch Genozid bezeichnete Reaktion der Deutschen gegenüber dem indigenen Stamm der Herero lastet bis heute auf den Schultern Deutschlands und sollte daher gesonderte Beachtung im Geschichtsunterricht erfahren.
Inhaltsverzeichnis
- Didaktisch- methodische Entscheidung
- Lernziele der Unterrichtsstunde
- Verlaufsplan der Stunde
- Geplanter Verlauf der Unterrichtsreihe
- Anlagen
- Quellenverzeichnis
- Lehrplan NRW
- Bildquelle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtsreihe zielt darauf ab, den Schülern und Schülerinnen die Bedeutung des Kolonialismus und Imperialismus im Deutschen Kaiserreich im Kontext Europas zu vermitteln. Dabei werden die Auswirkungen des europäischen Strebens nach Kolonialbesitz auf die indigenen Völker Afrikas und Asiens sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart beleuchtet.
- Die politische und wirtschaftliche Bedeutung des Kolonialismus für das Deutsche Kaiserreich
- Die Folgen des Kolonialismus für die indigenen Völker Afrikas und Asiens
- Die Rolle von Rassismus und Ideologie im Kolonialismus
- Der Hereroaufstand 1904 als Beispiel für die brutale Fremdherrschaft der Deutschen in Afrika
- Die Bedeutung des Gegenwartsbezugs im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Didaktisch- methodische Entscheidung: Die Unterrichtsreihe wird in Anlehnung an den Kernlehrplan für die Hauptschule in Nordrhein-Westfalen im Bereich Gesellschaftslehre durchgeführt. Sie soll den Schülern und Schülerinnen die Bedeutung der Begriffe Kolonialismus und Imperialismus sowie die Aufteilung der Welt unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches verdeutlichen. Die Unterrichtsstunde konzentriert sich auf den Aufstand der Herero im Jahre 1904 als Beispiel für die brutale Fremdherrschaft der Deutschen in Afrika.
- Lernziele der Unterrichtsstunde: Die Schüler und Schülerinnen sollen ihr Vorwissen zum Imperialismus und Kolonialismus aktivieren und vernetzen, die Auswirkungen der imperialistischen Expansion auf die Bevölkerung Afrikas anhand des Hereroaufstandes erfassen, das Handeln und Denken der deutschen Kolonialherren sowie des Hererovolkes unter Einbeziehung von Wert- und Normen betrachten und die Methode des kooperativen Lernens zur Erschließung historischer Bild- und Textquellen aus unterschiedlichen Perspektiven anwenden.
- Verlaufsplan der Stunde: Die Unterrichtsstunde beginnt mit einem Impuls in Form einer zeitgenössischen Darstellung des Aufstands der Herero. Die Schüler und Schülerinnen sollen ihre Vermutungen zur dargestellten Situation zusammenfassen. Anschließend werden Arbeitsblätter verteilt und die Schüler in Partnergruppen aufgeteilt. Die Gruppen erhalten exemplarische Textquellen zum Hereroaufstand und sollen die Sichtweisen der beteiligten Personen aus unterschiedlichen Perspektiven analysieren und in einer Tabelle gegenüberstellen. In der Präsentationsphase werden die Ergebnisse der ausgewählten Gruppen vorgestellt und von den anderen Gruppen ergänzt. Die Ergebnisse werden auf dem Arbeitsblatt fixiert und die Stundenfrage wird im Rückbezug auf die Einstiegsphase erneut behandelt. Zum Abschluss der Stunde soll ein Gegenwartsbezug hergestellt werden, indem die Frage nach der Rechtfertigung finanzieller Forderungen der Hereros gegenüber Deutschland als Wiedergutmachung gestellt wird.
- Geplanter Verlauf der Unterrichtsreihe: Die Unterrichtsreihe umfasst insgesamt sieben Stunden. Die ersten drei Stunden befassen sich mit der Definition der Begriffe Kolonialismus und Imperialismus, der politischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Kolonialismus für das Deutsche Kaiserreich und der Erschließung neuer Kolonien am Beispiel Afrikas. Die vierte Stunde behandelt den Hereroaufstand 1904 als Beispiel für die brutale Fremdherrschaft der Deutschen in Afrika. Die fünfte Stunde beschäftigt sich mit den Veränderungen im Leben der Afrikaner durch den Kolonialismus. Die letzten beiden Stunden widmen sich dem Werdegang der ehemaligen Kolonie Namibia und dem Gegenwartsbezug der Thematik.
- Anlagen: Die Anlagen beinhalten die Einstiegsfolie mit der zeitgenössischen Darstellung des Aufstands der Herero, das Arbeitsblatt zur Situation des Hereroaufstands, die Arbeitsaufträge für die Partnerarbeit, die Tabelle zur Gegenüberstellung der Positionen, das Arbeitsblatt zur Ergebnissicherung und Fixierung der Stundenfrage sowie weitere Materialien wie Karten, Bilder und Texte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kolonialismus, den Imperialismus, das Deutsche Kaiserreich, den Hereroaufstand, die indigenen Völker Afrikas, die Folgen des Kolonialismus, Rassismus, Ideologie, Gegenwartsbezug und Wiedergutmachung. Der Text beleuchtet die Geschichte des Kolonialismus und seine Auswirkungen auf die indigenen Völker Afrikas, wobei der Hereroaufstand als Beispiel für die brutale Fremdherrschaft der Deutschen in Afrika dient. Der Text betont auch die Bedeutung des Gegenwartsbezugs im Geschichtsunterricht und die Frage nach der Rechtfertigung finanzieller Forderungen der Hereros gegenüber Deutschland als Wiedergutmachung.
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- Franziska Müller (Author), 2013, Warum kämpften die Hereros gegen die weißen Siedler?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231659