Die Integration der Englischen in die deutsche Sprache im 19. und 20. Jahrhundert


Trabajo Escrito, 2003

19 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definitionen
2.1 Anglizismus
2.2 Fremdwort
2.3 Lehnwort
2.4 Ursprung der Anglizismen

3. Der Einfluss des Englischen auf die Sprache
3.1 Vor dem 19. Jahrhundert
3.2 Im 19. Jahrhundert
3.3 Im 20. Jahrhundert

4. Der Einfluss des Englischen auf und durch die Medien
4.1 Sprache und Bilder
4.2 Werbung
4.3 Massenmedien

5. Die Integration von Anglizismen in der Kommunikation
5.1 Internationalisierung der Wirtschaft
5.2 Wissenschaft
5.3 Öffentliches Leben

6. Aufgaben moderner Sprachentwicklung

7. Fazit

Anlagen

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die grundlegenden Leistungen von Sprache machen sie zu einem für den Men­schen unschätzbaren Instrument. Neben der sozialen Interaktion und dem emotiven Ausdruckswert dient sie vor allem als Werkzeug des Denkens. Wäre es nicht möglich komplexe Gedankengänge in Worte zu fassen, würde sich die Aus­gestaltung solcher Sachverhalte als äußerst schwierig gestalten. Das, was man sprichwörtlich in Worte fassen kann, macht das Gesagte für andere nachvollzieh­bar. Somit dient Sprache auch der Überprüfung der eigenen aktuellen Realität. Da unsere Realität ständig Veränderungen unterworfen ist, verändert sich auch das Vokabular der Sprache. Neue Dinge bedürfen teilweise neuer Wortschöpfungen. Zum einen tritt hierbei die Eigenleistung des jeweiligen Sprachsystems in Kraft, zum anderen werden bereits existierende Wörter aus fremden Sprachen über­nommen. Dabei nutzen nicht alle Gesellschaften und Kulturen die Sprache in demselben Umfang wie wir. Die Sprache dient unserer Gesellschaft zur Erschließung neuer Dinge. Durch das Zusammenwachsen der Welt wird der Sprache eine neue, wichtige Rolle zugewiesen. Sprachen sind offene Systeme, die durch interkulturelle Integrationsprozesse ihre Identität bekommen.

Die deutsche Sprache ist eine sehr weltoffene Sprache. Die Entwicklung des Deutschen geschah „unabhängig von politischen Verhältnissen, die mit den sprachgeographischen stets inkongruent waren“[1]. Das bedeutet, dass die einheitliche deutsche Sprache nicht durch politisch motivierten Machtwillen, son­dern vielmehr durch Professoren, Gelehrte und Geistliche, wie beispielsweise Martin Luther und die Buchdrucker, entstand.

Die Standardisierung zu einer stark normierten deutschen Sprache war nicht nur vom Bedürfnis nach besserer überregionaler Verständlichkeit her motiviert, bis ins 18. Jh. auch nicht vom Ziel einer staatlichen Einigung. Im Vordergrund stand vielmehr das Ziel einer kunstmäßigen Sprachkultivierung im gesellschaftsge­schichtlichem Sinne einer bildungsbürgerlichen Förderung eines neuen mittel­schichtlichen Standesprestiges gegen das lateinisch-geistliche und französisch-spätfeudale Kulturmonopol [...].[2]

Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – bedienten sich die Sprachschöpfer anderer Sprachen, zum größten Teil dem Lateinischen, aber auch dem Französi­schen, Arabischen und vor allem auch dem Englischen[3]. Gerade der englische Einfluss war in den vergangenen zwei Jahrhunderten prägend.

In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit der Integration des Englischen in die deutsche Sprache im 19. und 20 Jahrhundert befassen. Es soll der Einfluss auf die drei Bereiche Entwicklung der Sprache im geschichtlichen Kontext, Kommunika­tion und Medien dargestellt werden. Unter Einbezug von Milieus, Medien, politi­scher und gesellschaftlicher Entwicklung will ich versuchen, den Integrationspro­zess und dessen eventuelle Veränderungen und neue Aufgaben aufzuzeigen.

2. Definitionen

2.1 Anglizismus

Unter Anglizismus versteht man ein englisches Wort, eine englische Redewen­dung, eine englische Abkürzung oder ein Produkt, das aufgrund von englischspra­chigem Einfluss verändert wurde. Diese Veränderungen können in morphologi­scher, semantischer, syntaktischer, orthographischer, lautlicher und frequenzmäßiger Hinsicht auftreten.[4] Dazu gehören auch Entlehnungen, die ur­sprünglich aus anderen Sprachen kommen und erst über die englische Sprache ins Deutsche importiert wurden.

2.2 Fremdwort

Mit dem Terminus Fremdwort wird die direkte Übernahme eines mono- oder polymorphematischen Wortes als Simplex oder als Kompositum aus einer anderen Sprache bezeichnet. Dabei behält das übernommene Wort in Schreibung und Lautung seine ursprüngliche Form, und auch in morphologischer Hinsicht weist es keine Anpassung an die aufnehmende Sprache. Das heißt, dass Betonung, Schreibweise und Flexion von deutschen Wörtern abweichen. Einzige Ausnahme ist die Großschreibung bei Substantiven.[5]

2.3 Lehnwort

Der Ursprung von Lehnwörtern liegt in fremden Sprachen. Ein solches Wort, er­fährt nach seiner Übernahme in den aufnehmenden Sprachschatz gewisse Verän­derungen hinsichtlich Schreibung, Lautung und Flexion. Dabei wird das Fremd­wort soweit an das „einheimische Wortgut angeglichen, dass es [...] nicht mehr als Wort fremder Herkunft erkannt wird“[6]. Allerdings gehen gerade in Bezug auf die genaue Differenzierung von Fremd- und Lehnwörtern die Meinungen auseinander.

2.4 Ursprung der Anglizismen

Grundlagen für Anglizismen sind britisches, amerikanisches, kanadisches, süd­afrikanisches und australisch-neuseeländisches Englisch. Für die deutsche Sprache war bis zum Ersten Weltkrieg vor allem britisches Englisch von Bedeu­tung[7]. Nach 1917 und besonders nach dem Zweiten Weltkrieg erhält das amerikanische Englisch starke Dominanz. Trotz allem ist eine exakte Unterscheidung der Herkunft sehr schwierig, so dass ich im Folgenden keine Dif­ferenzierung vornehmen, sondern lediglich vom Englischen sprechen werde.

3. Der Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache

3.1 Vor dem 19. Jahrhundert

Wie bereits einleitend erwähnt, war das Deutsche immer schon für interlingualen Integrationen fremder Sprachbegriffe offen. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhun­derts beträgt der Anteil der Entlehnungen aus dem Lateinischen zwischen 42 bis 54%. Somit machen lateinisch Lehnwörter rund die Hälfte des deutschen Sprach­schatzes aus. Dieser Einfluss lässt allerdings soweit nach, dass mit Ende des 18. Jahrhunderts der lateinische Anteil nur noch 28% beträgt.

[...]


[1] Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Bd. 1. Berlin 2000, S. 88.

[2] Ebd. S. 18.

[3] Carstensen, Broder: Wieder: Die Engländerei in der deutschen Sprache. Göttingen 1984, S. 46.

[4] Fischer, Urs: Der Einfluß des Englischen auf den deutschen Wortschatz im Bereich von Essen und Trinken, dargestellt anhand schweizerischer Quellen. Bern 1980, S. 19f.

[5] Urs Fischer: a.a.O., S. 34.

[6] Broder Carstensen: Englische Einflüsse auf die deutsche Sprache nach 1945. Heidelberg 1965, S. 88.

[7] Stiven, Agnes Bain: Englands Einfluß auf den Deutschen Wortschatz, Zeulenroda 1936, S. 40ff.

Final del extracto de 19 páginas

Detalles

Título
Die Integration der Englischen in die deutsche Sprache im 19. und 20. Jahrhundert
Universidad
University Karlsruhe (TH)  (Institut für Literaturwissenschaften)
Curso
Sprach-, Kommunikations- und Mediengeschichte des Deutschen im europäischen Kontext
Calificación
1,0
Autor
Año
2003
Páginas
19
No. de catálogo
V23179
ISBN (Ebook)
9783638263504
ISBN (Libro)
9783638836777
Tamaño de fichero
2346 KB
Idioma
Alemán
Notas
Differenziert, kohärent diskursiv, kritisch, reflektiert, wiss. Lit. erarbeitet.
Palabras clave
Integration, Englischen, Sprache, Jahrhundert, Sprach-, Kommunikations-, Mediengeschichte, Deutschen, Kontext
Citar trabajo
M.A. Florian Schneider (Autor), 2003, Die Integration der Englischen in die deutsche Sprache im 19. und 20. Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23179

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