Die Pornografie bezeichnet einen speziellen Bereich, wenn man sich der Thematik des
Nackten in der Kunst - insbesondere der zeitgenössischen Kunst des Westens - nähert.
Dieser Bereich wird in den meisten Fällen entweder durch die Definition des Begriffs an
sich, oder aber durch die Trennung von Pornografie und Kunst in der wissenschaftlichen
Literatur ausgezeichnet. Dass Pornografie und Kunst eine bedeutsame
Wechselbeziehung in der Diskussion rund um die Implementierung des Begriffs der
Nacktheit in einem künstlerischen Kontext eingehen, kennzeichnet sich allein dadurch
aus, in welchem Ausmaß sich die klassischen, zeitgenössischen und modernen Künstler
mit diesem Thema auseinandersetzten und welche Rolle die Etablierung einer
freizügigen, auf den Körper bezogenen Bildsprache für die Entwicklung einer
aufgeklärten Gesellschaft des Westens hatte (Vgl. Hentschel: 2001, S. 58-68.). Da es aber
nicht im Interesse dieser Arbeit ist, die vielfältigen Aufgaben der Pornografie im Rahmen
der Kunst der letzten Jahrhunderte zu erörtern, oder die Trennlinie zu markieren, ob,
beziehungsweise ab welchem Zeitpunkt Kunst pornographisch ist oder Pornographie
einen künstlerischen Anspruch erheben kann - eine Diskussion, die von Theoretikern
bei weitem schon ausreichend strapaziert wurde-sondern die Vereinigungssymbolik
von Pornografie, Nacktheit und Kunst zu bearbeiten, wird auf die oben genannten
Aspekte nur beiläufig eingegangen werden. Das Ziel ist es also, eine Verbindung
zwischen der Bedeutung von Pornografie und zeitgenössischen Kunstformen des
Westens zu bilden. Dabei soll verdeutlicht werden, dass der Pornografie eine
theoretische Verantwortung zu Grunde liegt, die exemplarisch von Künstlern
aufgegriffen wird und diese nicht nur zur Bildung eines Verständnisses für gewisse
Kunstformen, sondern auch zur Etablierung eines theoretischen Kontexts führte, der
zeitgenössischer Kunst einen erweiterten Rahmen in ihrer Entwicklung eröffnete und
für eine Vereinigung mit weiterführenden Theorien ausschlaggebend war. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Obszönität zur Entästhetisierung des Nackten
- Gustave Courbets, Der Ursprung der Welt, und die Erziehung des Betrachters zum Voyeur
- Jeff Koons Verweigerung der Pornografie und das Mysterium der Lust
- Andrea Fraser - Sex als Ware
- Resumée
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Vereinigungssymbolik von Pornografie, Nacktheit und Kunst, insbesondere im Feld der zeitgenössischen Kunst des Westens. Die Arbeit analysiert die komplexe Beziehung zwischen diesen drei Kategorien und zeigt auf, wie sie sich in der Kunstgeschichte und in ausgewählten Werken zeitgenössischer Künstler manifestieren. Die Arbeit verdeutlicht, dass Pornografie in der Kunst nicht als ein separates, abgrenzbares Feld betrachtet werden kann, sondern in einem engen Zusammenhang mit den Begriffen Nacktheit und Kunst steht.
- Die Rolle der Pornografie in der zeitgenössischen Kunst
- Die Bedeutung des Voyeurismus in der Rezeption von Kunst
- Die Entästhetisierung des Nackten und die Sexualästhetik
- Die Inszenierung von Pornografie in künstlerischen Werken
- Die Institutionskritik am Kunstmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Vereinigungssymbolik von Pornografie, Nacktheit und Kunst ein und stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor. Sie erläutert, dass die Arbeit nicht auf eine eindeutige Definition dieser Kategorien zielt, sondern auf die Analyse ihrer komplexen Beziehung.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Obszönität und der Entästhetisierung des Nackten. Es analysiert den Begriff der Pornografie und seine verschiedenen Komponenten, sowie die Rolle des Voyeurismus in der Rezeption von Kunst.
Das zweite Kapitel untersucht die Serie Made in Heaven von Jeff Koons und analysiert die Verweigerung der Pornografie durch den Künstler. Es beleuchtet das Mysterium der Lust und die Bedeutung des Sündenfalls in der Serie.
Das dritte Kapitel analysiert die Videoinstallation Untitled von Andrea Fraser und untersucht die Inszenierung von Sex als Ware im Kontext des Kunstmarktes. Es zeigt die Rolle des Voyeurismus in der Rezeption und die Institutionskritik der Künstlerin.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Vereinigungssymbolik von Pornografie, Nacktheit und Kunst, insbesondere in der zeitgenössischen Kunst des Westens. Die Arbeit analysiert die komplexe Beziehung zwischen diesen drei Kategorien und zeigt auf, wie sie sich in der Kunstgeschichte und in ausgewählten Werken zeitgenössischer Künstler manifestieren. Die Arbeit verdeutlicht, dass Pornografie in der Kunst nicht als ein separates, abgrenzbares Feld betrachtet werden kann, sondern in einem engen Zusammenhang mit den Begriffen Nacktheit und Kunst steht. Der Text beleuchtet die Rolle des Voyeurismus in der Rezeption von Kunst, die Entästhetisierung des Nackten und die Sexualästhetik sowie die Inszenierung von Pornografie in künstlerischen Werken. Darüber hinaus wird die Institutionskritik am Kunstmarkt thematisiert.
- Quote paper
- Bakk. BA Daniel Lippitsch (Author), 2013, Die Vereinigungssymbolik von Pornographie, Nacktheit und Kunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231906