Wie in allen Sprachen dieser Erde lassen sich auch im Deutschen feste Regeln ausmachen, die dem Zweck dienen Satzbau und Wortstellung innerhalb eines Satzes zu ordnen, den Sinngehalt von Aussagen zu erhalten und somit eine korrekte Schreibweise zu ermöglichen. Die Relation von Subjekt - Prädikat - Objekt beispielsweise sollte jeder grammatikalisch richtigen Satzkonstruktion zugrunde liegen. Eine praktisch analysierende Hausarbeit zur Thematik „Wortstellung“, die sich mit der Untersuchung eines Schriftwerkes mit einwandfreier Wort- und Satzgliedstellung innerhalb der Topologie jedes einzelnen Satzes befasst, kann, meiner Meinung nach, kein wirklich interessanter Forschungsgegenstand sein. Die Suche nach einem geeigneteren, weniger perfekt verfassten Untersuchungsobjekt erscheint auf den ersten Blick schwer, da eine Umgehung, oder gar eine Außerkraftsetzung von Regeln zur grundlegenden Grammatik oder Semantik des Deutschen, nur schwer vorstellbar ist. Obgleich in der Umgangssprache längst an der Tagesordnung, werden solche Versuche, sich über bekannte und gewohnte Vorschriften hinwegzusetzen, in seriöser geschriebener Sprache nicht als korrekt anerkannt.
Diese Hausarbeit beschäftigt sich aufgrund dieser Tatsache mit einer Kunstform, der Kunst der Komik. Anhand zweier Werke des Komikers und Buchautors Helge Schneider sollen Beispiele für konkrete Fälle oben angesprochener Art praktisch analysiert, differenziert und deren Wirkung auf den Leser theoretisiert werden. Es wird deutlich gemacht, wie der Humorist Schneider teils gewollt, teils ungewollt, Regeln des deutschen Sprachgebrauchs einfach vernachlässigt, aber auch wissentlich ignoriert, um auf diese Weise seine Art der Komik zu erschaffen. Kombiniert mit einem irrwitzigem Handlungsablauf, immer wieder willkürlich vorkommenden Ort- und Zeitsprüngen, mehr oder weniger sinnvollen Monologen oder Dialogen der Hauptfigur, Schneider selbst, und „seiner“ Sprache ergibt sich dessen unwiderstehliche Komik, die ihn hierzulande bekannt und beliebt werden ließ. Eine solch unorthodoxe Umgangsweise mit Satzbau und Wortstellung, wie sie von Helge Schneider praktiziert wird, macht seine Bücher zu idealen Untersuchungsobjekten zur Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Dilettantisch oder genial? - Der Sprachstil des Helge Schneider
- Die unterschiedlichen schneider'schen Abwandlungen der Sprache
- Die verschiedenen Stilblüten
- Hypo- und parataktische Satzkonstruktionen
- Satzgliedstellung - Die topologischen Felder
- Vorfeld
- Mittelfeld
- Nachfeld
- Thema-Rhema-Gliederung
- Thematische Progression
- Die verschiedenen Stilblüten
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Sprachstil des Humoristen Helge Schneider anhand seiner Werke „Das scharlachrote Kampfhuhn“ und „Der Scheich mit der Hundehaarallergie“. Die Arbeit untersucht, ob die Regeln der Topologie des Satzes zur Wort- und Satzgliedstellung im Deutschen bewusst umgangen werden und welche komische Wirkung diese Abweichungen auf den Leser haben.
- Der einzigartige Sprachstil von Helge Schneider
- Die Analyse von Stilblüten und Wortkreationen
- Die Untersuchung von hypo- und parataktischen Satzkonstruktionen
- Die Rolle der topologischen Felder in Schneiders Texten
- Die komische Wirkung der bewussten Umgehung von grammatischen Regeln
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Hausarbeit vor: Lassen sich die Regeln der Topologie des Satzes zur Wort- und Satzgliedstellung im Deutschen umgehen? Sie argumentiert, dass die Untersuchung des Sprachstils von Helge Schneider, der bewusst grammatische Regeln bricht, eine ideale Grundlage für die Beantwortung dieser Frage bietet.
Hauptteil
Dilettantisch oder genial? - Der Sprachstil des Helge Schneider
Dieser Abschnitt diskutiert den Sprachstil von Helge Schneider und stellt fest, dass seine Verwendung von Sprache bewusst oder unbewusst humoristische Effekte erzeugt.
Die unterschiedlichen schneider'schen Abwandlungen von Sprache
Dieser Abschnitt betrachtet die verschiedenen Stilblüten und Wortkreationen, die in Schneiders Werken vorkommen. Er analysiert, wie diese Elemente zum komischen Charakter seiner Texte beitragen.
Die verschiedenen Stilblüten
Dieser Abschnitt fokussiert auf die zahlreichen Stilblüten, die in Schneiders Werken zu finden sind. Er untersucht, wie diese Elemente den humoristischen Effekt verstärken.
Hypo- und parataktische Satzkonstruktionen
Dieser Abschnitt analysiert die Verwendung von hypo- und parataktischen Satzkonstruktionen in Schneiders Texten. Er untersucht, wie diese unterschiedlichen Satzkonstruktionen zum komischen Charakter seiner Sprache beitragen.
Satzgliedstellung - Die topologischen Felder
Dieser Abschnitt untersucht die Platzierung von Satzgliedern in den verschiedenen topologischen Feldern in Schneiders Werken. Er analysiert, wie die Abweichungen von den traditionellen Regeln der Satzgliedstellung zum komischen Effekt beitragen.
Thema-Rhema-Gliederung
Dieser Abschnitt untersucht die thematische Progression in Schneiders Texten. Er analysiert, wie die Abweichungen von der traditionellen thematischen Progression zum komischen Effekt beitragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Wort- und Satzgliedstellung im Deutschen, dem Sprachstil von Helge Schneider, dem humoristischen Effekt von grammatischen Abweichungen, der Analyse von Stilblüten und Wortkreationen, der Verwendung von hypo- und parataktischen Satzkonstruktionen und der Rolle der topologischen Felder in Schneiders Werken.
- Citar trabajo
- Michael Gent (Autor), 2003, Wort- und Satzgliedstellung als Mittel der Komik (am Beispiel von Helge Schneider), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23212